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81 Cards in this Set

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Niereninsuffizienz (NI)


・Einteilung (2)

- akute Niereninsuffizienz (Akutes Nierenversagen (ANV))


- Chronische Niereninsuffizienz (chronisches Nierenversagen (CNV))

akute Niereninsuffizienz


・Definition (3)

- Akut einsetzende Abnahme der Nierenfunktion


- gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff)


- hält über mehrere Tage an und kann bei Beseitigung der auslösenden Faktoren reversibel sein.

akute Niereninsuffizienz
・Akute Nierenschädigung nach RIFLE- und AKIN-Kriterien (Acute Kidney Injury Network) (Tabelle 5)


akute Niereninsuffizienz
・Ätiologie (3)

- Prärenale NI (60 %)


- Intrarenale NI (35 %)


- Postrenale NI (5 %)




Prärenale NI


・Definition (3)

- Funktionsverlusts durch verminderte Nierenperfusion


- meist durch Verminderung des effektiven Blutvolumens oder arteriellen Mitteldrucks


- Wird die Ursache des prärenalen Nierenversagens nicht rechtzeitig beseitigt, kann es in ein ischämisch bedingtes intrarenales Nierenversagen mit schlechterer Prognose übergehen.

Intrarenale NI


・Definition (2)

- Schädigung der Nierenstruktur (akute tubuläre Nekrose)


- ischämisch oder toxisch bedingt

Intrarenale NI
・Ätiologie (8)

- ischämisch


→ Schock


→ Niereninfarkte


→ länger anhaltendes prärenales Nierenversagen (va bei Beeinträchtigung der protektiven Autoregulation, NSAR)



- toxisch


→ Medikamente


→ Röntgenkontrastmittel


→ Pigmente, die im Rahmen von Hämolysen (Hämoglobin) oder Rhabdomyolysen (Myoglobin) anfallen


→ akute Glomerulonephritis


→ interstitielle Nephritis

Postrenale NI


・Definition (2)

- Obstruktion der ableitenden Harnwege (Uretersteine, -tumoren, Prostatahyperplasie, retroperitoneale Fibrose)


- Harnrückstau mit konsekutiver Reduktion der glomerulären Filtration

akute Niereninsuffizienz
・Klinik (3)

- Oligurie/Anurie (30 % normourisch)


- Anstieg des Serumkreatinins um 50 % des Ausgangswertes.


- Typischerweise 3-phasiger Verlauf


→ Initialphase


→ olig-/anurische Phase


→ polyurische Phase

- Oligurie/Anurie (30 % normourisch)


- Anstieg des Serumkreatinins um 50 % des Ausgangswertes.


- Typischerweise 3-phasiger Verlauf


→ Initialphase


→ olig-/anurische Phase


→ polyurische Phase

Definition (je 1)


・Polyurie


・Oligurie


・Anurie


・Pollakisurie


・Dysurie


・Algurie

・Polyurie


- > 2800 ml Harn/d, z.B. bei Diabetes insipidus, Polydipsie



・Oligurie


- < 500 ml Harn/d, z.B. bei Exsikkose, akutem/chronischem Nierenversagen, Harnwegsobstruktion



・Anurie


- < 100 ml Harn/d, z.B. bei Exsikkose, akutem/chronischem Nierenversagen, Harnwegsobstruktion



・Pollakisurie


- häufiger Harndrang mit Ausscheidung jeweils kleiner Urinmengen ohne Erhöhung der Gesamtharnmenge, z.B. bei Zystitis



・Dysurie


- erschwertes/schmerzhaftes Wasserlassen bei Blasenentleerungsstörungen, z.B. bei Prostatahyperplasie, Zystitis



・Algurie


- schmerzhaftes Wasserlassen, z.B. bei Zystitis.

akute Niereninsuffizienz
・Initialphase (4)

- asymptomatisches Stadium


- klinisches Erscheinungsbild geprägt durch die zugrunde liegende Erkrankung (z.B. Sepsis, Trauma).


- Nierenfunktion ist noch normal


- Dauer: Stunden bis Tage.

akute Niereninsuffizienz
・olig-/anurische Phase (8)

- Abnahme oder Sistieren der Urinausscheidung, - Anstieg der Nierenretentionswerte


- Isosthenurie („Harnstarre“)


- Elektrolytstörungen (Hyperkaliämie)


- periphere Ödeme


- arterielle Hypertonie


- Lungenüberwässerung („fluid lung“).


- Dauer: Tage bis wenige Wochen.

Isosthenurie


・Definition (2)

- annäherndes Gleichbleiben der Harnkonzentration sowohl bei Durst als auch bei vermehrter Flüssigkeitszufuhr


- Folge der mangelnden Konzentrations- und Verdünnungsfähigkeit bei Niereninsuffizienz

akute Niereninsuffizienz
・polyurische Phase (5)

- Regeneration der Tubuluszellen


- Einstetzen der Diurese


- Konzentrierungsfähigkeit der Niere noch reduziert


- Polyurie (4–5 l/d)


- Dehydratation und Elektrolytverlust

akute Niereninsuffizienz
・Komplikationen (5)

- Hyperkaliämie


- Lungenödem


- Urämie


- Infektionen (häufig nosokomiale Infektionen)


- Azidose, Anämie, Hypertonie.

akute Niereninsuffizienz
・Diagnostik (4)

- Labor


- Radiologie


- Nierenbiopsie


- Fraktionelle Natriumexkretion


akute Niereninsuffizienz
・Labor (4)


- Retentionswerten, Elektrolyten und Blutgasen


- Blutkulturen Vd.a. Sepsis)
- Urinanalyse (Vd.a Glomerulonephritis oder interstitieller Nephritis.


- Messung des spezifischen Uringewichts bzw. der Urinosmolalität (Differenzierung zwischen prä- (konzentrierter Urin) und intrarenalem Nierenversagen)

Retentionswerten


・Definition (3)

- Kreatinin


- Harnstoff


- Cystatin C:

Retentionswerten
・Kreatinin (4)

- im Muskel (konstitutionsabhängig) durch Abbau von Kreatinphosphat gebildet


- in der gesunden Niere 100% glomerulär filtriert


- ↑Serumkreatininwerte deuten auf eine Nierenfunktionsstörung hin


- Spähter Marker: übersteigt erst dann die Normgrenze, wenn die glomeruläre Filtration <50 % liegt (darüber: „kreatininblinder Bereich“).


Retentionswerten
・Harnstoff (2)

- Endprodukt des Proteinstoffwechsels


- Harnstoff eignet sich i.Allg. schlechter als Kreatinin, um die Nierenfunktion zu bestimmen. Ausnahme: akutes Nierenversagen, hier steigt Harnstoff vor Kreatinin.

Retentionswerten
・Cystatin C (3)

- wird von kernhaltigen Zellen gebildet


- Serumkonzentration korreliert mit der glomerulären Filtrationsrate


- Kein Routinetest.

akute Niereninsuffizienz
・Radiologie (2)

- Sono


→ Ausschluss einer postrenalen Ursache und zur Differenzierung zwischen akutem (große Nieren) und chronischem (kleine, echodichte Nieren) Nierenversagen
- Röntgen-Thorax
→ Vd.a. Lungenödem.

akute Niereninsuffizienz
・Nierenbiopsie (1)

- Vd.a. intrarenales ANV

Clearance


・Definition (2) (Formel)

- beschreibt die Menge (ml/min) an Plasmavolumen, das von einem bestimmten Stoff pro Zeiteinheit gereinigt


 - GFR entspricht der Clearance von Substanzen, die frei glomerulär filtriert werden und tubulär weder rückresorbiert noch sezerni...

- beschreibt die Menge (ml/min) an Plasmavolumen, das von einem bestimmten Stoff pro Zeiteinheit gereinigt


- GFR entspricht der Clearance von Substanzen, die frei glomerulär filtriert werden und tubulär weder rückresorbiert noch sezerniert werden (zb Kreatinin)

akute Niereninsuffizienz
・Fraktionelle Natriumexkretion (1) (Formel)

- entspricht der Natrium-Clearance, die ins Verhältnis zur Kreatinin-Clearance gesetzt wird


 

- entspricht der Natrium-Clearance, die ins Verhältnis zur Kreatinin-Clearance gesetzt wird


Fraktionelle Natriumexkretion


・Interpretation (8) (Tabelle)

- prärenales ANV

→ ↓Nierenperfusion

→ regelrechte Nierenfunktion

→ Natriumrückresorption und Harnkonzentrierung nicht gestört.




- intrarenales ANV


→ gestörte Tubulusfunktion


→ Natriumrückresorption und Harnkon...

- prärenales ANV
→ ↓Nierenperfusion
→ regelrechte Nierenfunktion
→ Natriumrückresorption und Harnkonzentrierung nicht gestört.



- intrarenales ANV


→ gestörte Tubulusfunktion


→ Natriumrückresorption und Harnkonzentrierung gestört

akute Niereninsuffizienz
・Therapie (4)

- Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung (Absetzen nephrotoxischer Medikamente, Verbesserung der Nierendurchblutung, etc)


- Diurese


- Korrektur der Serumelektrolyte


- Nierenersatztherapie





akute Niereninsuffizienz
・Diurese (3)

- prärenales ANV


→ ausreichende Hydrierung


- intrarenales ANV


→ Volumensubstitution eingeschränken


→ evtl. Diuretika (z.B. Furosemid)


- Beim oligurischen ANV ist eine Diuresesteigerung (z.B. durch Furosemid) wichtig (Schleifendiuretika wie Furosemid sind die einzigen Diuretika, die auch bei eingeschränkter Nierenfunktion noch wirken)

akute Niereninsuffizienz
・Korrektur der Serumelektrolyte (2)


- Hyperkaliämie


→ Kationenaustauscherharze (Resonium)


→ oder Insulin + Glukose



- metabolische Azidose


→ Bikarbonat

Chronische Niereninsuffizienz


・Definition (1)

- Irreversible Verminderung der glomerulären, tubulären und endokrinen Nierenfunktion.

Chronische Niereninsuffizienz
・Ätiologie (5)


- diabetische Nephropathie (ca. 35 % aller CNV)
- chronische Glomerulonephritiden
- chronische interstitielle Nephritiden
- vaskuläre Nephropathien
- Zystennieren.

Chronische Niereninsuffizienz
・Pathophysiologie (6)

- progredienten Untergang funktionstüchtiger Nephrone


→ ↑GFR an den verbliebenen Nierenkörperchen


→ hämodynamischen Veränderungen (Erhöhung des intraglomerulären Drucks, Hyperperfusion, Hyperfiltration) schädigen das Kapillarendothel


→ ↑kapilläre Permeabilität (Proteinurie)


→ Proliferation von Mesangiumzellen und Ausschüttung von Wachstumsfaktoren


→ Fibrosierung und Funktionsverlust des Glomerulums

Chronische Niereninsuffizienz
・Stadieneinteilung (National Kidney Foundation) (1) (Tabelle 6)

- Bei jungen und nierengesunden Patienten beträgt die GFR ca. 100–120 ml/min, mit höherem Lebensalter nimmt sie physiologischerweise ab.

- Bei jungen und nierengesunden Patienten beträgt die GFR ca. 100–120 ml/min, mit höherem Lebensalter nimmt sie physiologischerweise ab.

Chronische Niereninsuffizienz
・Klinik (10)

- Poly- und Nykturie


- Isosthenurie


- Urämie


- Hypertonie und Hypervolämie


- renale Osteopathie


- renale Anämie (↓EPO und Störung der Erythropoese durch Urämietoxine)


- Störung des Elektrolythaushalts (Hyperkaliämie, Hyperphosphatämie, Hypokalzämie)


- Störung des Säure-Basen-Haushalts (↓renale Ausscheidung von H+-Ionen)


- gestörte Gonadenfunktion (Amenorrhö, Infertilität, Impotenz)
- Hämatomneigung (urämisch bedingte Thrombozytenfunktionsstörung)

Chronische Niereninsuffizienz
・Diagnostik (2)

- Labor


- Urinanalyse


- Radiologie

Chronische Niereninsuffizienz
・Labor (5)

- ↑Retentionswerte


- ↓Kreatinin-Clearance


- Elektrolytstörungen


- metabolische Azidose


- normochrome renale Anämie.


Chronische Niereninsuffizienz
・Urinanalyse (1)


- Proteinurie, Glukosurie sowie Urinsediment geben Hinweis auf die Ursache der chronischen Niereninsuffizienz.

Chronische Niereninsuffizienz
・Radiologie (3) (Bild)

- Sonografie


→ Schrumpfnieren (morphologisches Endstadium chronischer Nierenerkrankungen)


- Echokardiografie


→ Beurteilung des Perikards zum Ausschluss eines urämisch bedingten Perikardergusses oder einer Perikarditis.


- Röntgen (Ausschluss einer renalen Osteopathie)

Chronische Niereninsuffizienz
・Therapie (2)

- Therapie des Grundleidens


- Aufhalten der Progredienz


- Nierenersatztherapie


- Nierentransplantation


Chronische Niereninsuffizienz
・Aufhalten der Progredienz (4)

- Vermeidung nephrotoxischer Substanzen


- Blutdruckeinstellung


- Eiweißrestriktion ((< 1 g/kg KG): Sie soll Hyperfiltration und Proteinurie mindern.)


- Flüssigkeitszufuhr (Bei erhaltener Diurese sollte eine Trinkmenge angestrebt werden, die eine Diurese von ca. 2 l zur Folge hat)

Chronische Niereninsuffizienz
・Vermeidung nephrotoxischer Substanzen (1) (Tabelle 6)

- Dosierung zahlreicher Medikamente muss reduziert werden, da es sonst bei erniedrigter Clearance durch die Niere zur Akkumulation mit erhöhten Nebenwirkungen kommt.

- Dosierung zahlreicher Medikamente muss reduziert werden, da es sonst bei erniedrigter Clearance durch die Niere zur Akkumulation mit erhöhten Nebenwirkungen kommt.

Chronische Niereninsuffizienz
・Blutdruckeinstellung (3)

- Zieldrücke


→ 130/80 mmHg bei NI mit Proteinurie < 1 g/d


→ 125/75 mmHg bei NI mit Proteinurie > 1 g/d. Für die antihypertensive Therapie werden aufgrund ihrer



- ACE-Hemmer


→ nephroprotektiven Wirkung)


→ alternativ Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten


→ häufig in Kombination mit Diuretika.

Chronische Niereninsuffizienz
・Komplikationen (3)

- Urämie


- Renale Osteopathie


- Renale Anämie

Urämie


・Definition (1)

- klinischer Symptomenkomplex bei Akkumulation von harnpflichtigen Substanzen im Blut

Urämietoxine


・Definition (1)

- Sammelbegriff für harnpflichtige Substanzen, die in erhöhter Konzentration toxisch wirken

Urämie
・Pathogenese (2)

- In späten Stadien der Niereninsuffizienz werden die terminalen Endstrombahnen in Perikard, Magenschleimhaut und Lunge zur Entgiftung von Urämietoxinen herangezogen


→ fibrinösen Entzündungsreaktion in den Kapillarendothelien

Urämie
・Klinik (8)

- Gastroenteropathie (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, urämischer Fötor und Diarrhö)


- periphere Polyneuropathie


- Perikarditis/Pleuritis


- Enzephalopathie (Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Bewusstseinseintrübung bis hin zum urämischen Koma)


- Blutungsneigungen (Thrombozytopenie)


- Anämie


- Myopathie


- Pruritus


Renale Osteopathie


・Definition (3)

- Ossäre Veränderungen, die im Rahmen einer chronischen Niereninsuffizienz auftreten.


→ Ostitis fibrosa (High-Turnover-Osteopathie)


→ Osteomalazie und adyname Knochenerkrankung (Low-Turnover-Osteopathie)

Renale Osteopathie
・Einteilung (2)

- High-Turnover-Variante


→ ↑ PTH-Spiegeln und ↑Knochenstoffwechsel


- Low-Turnover-Variante


→ Osteomalazie


→ adyname Knochenerkrankung

High-Turnover-Variante


・Pathophysiologie (4)

- Stimulation der PTH-Synthese in den Epithelkörperchen durch


→ ↓1,25-(OH)2-Vitamin-D3-Synthese (↓gastrointestinale Kalzium Aufnahme + ↓suppressive Wirkung auf Epithelkörperchen)


→ ↓Phosphatausscheidung (eingeschränkte Ausscheidungsfunktion der Niere)


→ Bildung von Kalziumphosphatkomplexen (↓Kalziumspiegel im Serum))


- Ausserdem ↓renale PTH-Eliminierung

Low-Turnover-Variante


・Pathophysiologie (2)

- Osteomalazie


→ Mineralisationsstörung des Osteoids


- adyname Knochenerkrankung


→ Geringe Aktivität der Knochenzellen

renale Osteopathie


・Pathophysiologie (8)

- Retention von Phosphat


→ Bildung von Kalziumphosphatkomplexen


→ ↓Kalziumspiegel im Serum


→ ↑PTH


→ Freisetzung eines Fibroblast Growth Factors 23 (FGF-23) aus den Osteozyten


→ ↓Kalzitriolsynthese


→ negative Kalziumbilanz im Knochen


- ↓1,25-(OH)2-Vitamin-D3-Synthese in den Nieren

renale Osteopathie
・Klinik (4)

- Beschwerden nur bei 5–10 % der Patienten


- schlecht lokalisierbare Knochenschmerzen


- Spontanfrakturen (va Rippen-, Wirbelkörper- und Hüftgelenksbereich)


- Muskelschwäche

renale Osteopathie
・Diagnostik (3)

- Labor


- Radiologie


- Knochenbiopsie

renale Osteopathie
・Labor (6)

- Serumaluminiumspiegel


- Zeichen des sekundären Hyperparathyreoidismus


→ PTH ↑


→ AP ↑


→ Phosphat↑


→ Kalzium↓

renale Osteopathie
・Radiologie (3)

- radiologische Zeichen einer renalen Osteopathie bei ca. 30 %


- Zeichen des Sekundären Hyperparathyreoidismus


- Zeichen der Osteomalazie



renale Osteopathie
・Radiologische Zeichen des Sekundären Hyperparathyreoidismus (3) (Bild)

 


- Verdichtung der Boden- und Deckplatte bei gleichzeitiger zentraler Rarefizierung („rugger jersey spine“) In der Wirbelsäule


- subperiostale Knochenresorptionszonen in den Fingerphalangen


- extraossäre Verkalkungen (z.B. Medi...


- Verdichtung der Boden- und Deckplatte bei gleichzeitiger zentraler Rarefizierung („rugger jersey spine“) In der Wirbelsäule


- subperiostale Knochenresorptionszonen in den Fingerphalangen


- extraossäre Verkalkungen (z.B. Media der Arterien, periartikuläres Weichteilgewebe)

renale Osteopathie
・Radiologische Zeichen der Osteomalazie (3)

- Demineralisation


- Looser-Umbauzonen


- Spontanfrakturen

Looser-Umbauzonen


・Definition (3)

- Radiologisch sichtbare Aufhellungsstreifen im Röhrenknochen


- Zustandekommen durch Auflockerung des kristalloiden Systems (Entmineralisierung) und kompensatorischer Bildung von osteoidem Gewebe


- Kann zu Frakturen führen

renale Osteopathie
・Knochenbiopsie (2)


- High-Turnover-Osteopathie


→ schmale, aufgelockerte Kompakta


→ subperiostale Usuren und Zysten.


→ Wirbelsäulenveränderungen mit betonten Grund- und Deckplatten (rugger jersey spine).



- Osteomalazie


→ Osteoidvermehrung mit verminderter Kalzifikation

renale Osteopathie
・Therapie (2)

- Parathyreoidektomie


- Pharmakotherapie

renale Osteopathie
・Parathyreoidektomie Indikation (2)

- Indiziert bei High-Turnover-Form


- cave: zu starke Senkung des PTH-Spiegels (< 150 pg/ml) begünstigt das Auftreten einer adynamen Osteopathie

renale Osteopathie
・Pharmakotherapie (4)

- Desferoxamin-Therapie


- Phosphatbinder


- Kalzitriol


- Cinacalcet



renale Osteopathie
・Desferoxamin-Therapie Indikation (1)

- indiziert bei bei eingetretener aluminiuminduzierter Osteopathie

renale Osteopathie
・Phosphatbinder (2)

- ↓Serumphosphatspiegel


- Keine aluminiumhaltiger Phosphatbinder (Vermeidung der aluminiuminduzierten Osteopathie)

renale Osteopathie
・Kalzitriol (2)

- ↑enterale und renale Kalziumreabsorption (↓PTH-Synthese)


- ↑enterale Phosphatreabsorption


→ ↑Kalziumphosphatprodukt


→ Mikroverkalkungen insbesondere in den Koronargefäßen


→ Kalzitriol nur bei zuvor korrigierten und weiterhin engmaschig kontrollierten Kalzium- und Phosphatwerten

renale Osteopathie
・Cinacalcet (2)

-↑Sensitivität des Kalziumsensors der Epithelkörperchen


→ bessere Hemmung der PTH-Sekretion durch das Serumkalzium


- Cave: zu starkes Absenken: adyname Knochenerkrankung

renale Anämie


・Definition (1)

- normochrome, normozytäre, hyporegenerative Anämie, die sich als Folge der chronischen Niereninsuffizienz entwickelt.

renale Anämie
・Pathogenese (3)

- Knochenmarkfibrose (sekundären HPT und Aluminiumüberladung)
- Urämietoxine (verkürzte Überlebenszeit von Erythrozyten und Hemmung der Erythropoese)

renale Anämie
・Klinik (2)

- klassische Anämie Symptomatik


- Café-au-Lait-Farbe der Haut (Ablagerung von Urämietoxinen in der Haut und gleichzeitige anämiebedingte Blässe).

renale Anämie
・DD (1)

- Eisenmangelanämie bei dialysepflichtigen Patienten (hypochrom, mikrozytär; Eisen + Ferritin ↓)

renale Anämie
・Therapie (1)

- rekombinantes humanes (rhu) EPO

renale Anämie
・(rhu) EPO Indikation (1)

- symptomatische renale Anämie bei einem Hämatokrit < 30 %.

Nierenersatzverfahren


・Indikation bei akuter Niereninsuffizienz (5)

- urämische Symptome
- Elektrolyt-, Säure-Base-Verschiebungen


→ Hyperkaliämie (K+ > 6 mmol/l)


→ metabolische Azidose
- Anurie > 12 h nach konservativer Therapie
- Serumkreatininanstieg > 1 mg/dl in 24 h


- therapierefraktäres Lungenödem


Nierenersatzverfahren
・Indikationen bei chronischer Niereninsuffizienz (7)


- urämische Symptome
- therapierefraktäre Hypertonie
- Hyperkaliämie (> 6,5mmol/l)
- renale Azidose (pH < 7,2, BE > –10 mmol/l)
- Serumkreatinin > 8–10 mg/dl
- Serumharnstoff > 160–200 mg/dl
- konservativ nicht beherrschbare Überwässerung.

Nierenersatzverfahren
・Formen (3)

- Hämodialyse (80%)


- Hämofiltration


- Peritonealdialyse

Hämodialyse


・Definition (5)

- Diffusion gelöster Stoffe über eine semipermeable Membran.


- passiver Stoffaustausch entlang eines chemischen Konzentrationsgradienten zwischen 2 Flüssigkeitskompartimenten (Blut ↔ Dialysatflüssigkeit)


- Reduktion der Plasmakonzentrationen nierenpflichtiger Stoffe


- Anreicherung substitutionspflichtiger Stoffe im Serum (zb Kalzium und Bikarbonat)


- Filtration überschüssigen Plasmawassers zusammen mit darin gelöstem Natrium

Hämodialyse
・Ablauf (2)

- Anlegen arteriovenöse Fistel (Häufigste Form: Cimino-Brescia-Shunt zwischen A. radialis und V. cephalica) einige Wochen bis Nutzbar (Notfall zentralvenösen Zugang (z.B. Shaldon-Katheter))


- Hämodialyse erfolgt 3-mal/Woche für jewe...

- Anlegen arteriovenöse Fistel (Häufigste Form: Cimino-Brescia-Shunt zwischen A. radialis und V. cephalica) einige Wochen bis Nutzbar (Notfall zentralvenösen Zugang (z.B. Shaldon-Katheter))


- Hämodialyse erfolgt 3-mal/Woche für jeweils 4–8 h

Hämofiltration


・Defintion (2)

- Aufbau eines hydrostatischen Druckgradienten um Plasmawasser aus dem Blut abzupressen


- Konzentrationssenkung der ausscheidungspflichtigen Stoffe (Kreatinin, Harnstoff, Elektrolyte etc.) durch Verdünnungseffekt mit isotonischer Elektrolytlösung

Peritonealdialyse
・Definition (4)

- Peritoneum als semipermeable Membran


- kaliumfreie, Elektrolytgehalt des Serums angepasste Glukoselösung, welche über einen Katheter in die Bauchhöhle gegeben wird als Dialysatflüssigkeit


- kontinuierlich über den Tag verteilt (CAPD)


- maschinell während der Nacht (CCPD)

Unterschiede


・Hämodialyse (1)


・Hämofiltration (2)


・Peritonealdialyse (7)

・Hämodialyse


- bei der Entfernung kleinmolekularer Stoffe effektiver



・Hämofiltration


- bei der Entfernung größerer Proteine (bis ca. 35 kDa) effektiver


- zur schonenden Therapie einer Überwässerung besser geeignet



・Peritonealdialyse


- fehlenden Blutverluste


- geringerer Zeitaufwand


- größere Mobilität


- Möglichkeit einer parallelen Nutzung der verbleibenden Nierenfunktion


- erhöhten Peritonitisgefahr


- Eiweißverlust über das Dialysat


- ineffektive Therapie einer Überwässerung