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75 Cards in this Set

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Elektrolytstörungen


・Übersicht (5)

- Natrium


- Kalium


- Kalzium


- Phosphat


- Magnesium

Elektrolytstörungen
・Natrium (2)

- Hyponatriämie (Serumkonzentration <135mmol/l)


- Hypernatriämie (Serumkonzentration >145mmol/l)

Hyponatriämie
・Ätiologie (5)

- Häufig: Verdünnungseffekt ohne Natriumverlust ("Wasservergiftung") → Iso- oder Hypervolämisch


→ Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Alkoholismus, nephrotisches Syndrom
→ Schwartz-Bartter-Syndrom (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion)



- Hypovolämisch → Echter Natriumverlust
→ Diuretika, Aldosteronmangel (renal → Urin-Natrium-Konzentration↑, >20mmol/l)
→ Pankreatitis, Erbrechen, Diarrhoe (extrarenal → Urin-Natrium-Konzentration↓, <20mmol/l)

Hyponatriämie


・Diagnostik (Flussdiagramm)

Hyponatriämie
・Therapie (3)

- Hypo- und isovolämisch: Langsame Gabe von NaCl-Lösungen
- Hypervolämisch: Flüssigkeitsrestriktion



- Vorsichtiger Ausgleich: Die stündliche Steigerung sollte maximal 1mmol/l betragen (sowie in 24 Stunden maximal etwa 10mmol/l)!
- zu rascher Natriumanstieg kann zu einer zentrale pontine Myelinolyse führen

Zentrale pontine Myelinolyse


・Definition (1)

- Bei zu schneller Korrektur einer Hyponatriämie kommt es zur Zerstörung der Myelinscheiden insbesondere in der Region der Pons

Zentrale pontine Myelinolyse
・Klinik (4)

- Die Symptomatik der pontinen Myelinolyse beginnt erst Tage nach Ausgleich der Hyponatriämie!


- Bewusstseinseintrübung und Koma
- Zunehmende Tetraparese
- Störung der Hirnstammfunktion mit Ausfall der Hirnnerven

Hypernatriämie
・Ätiologie (4)

- Häufig: Wasserverlust mit Konzentrierung, ohne Natriumüberschuss → Hypovolämisch
→ Exsikkose jeglicher Ursache (extrarenal)
→ Diabetes insipidus (zentral oder renal)



- Iso- oder Hypervolämisch → Echter Natriumüberschuss
→ Trinken von Meerwasser
→ Iatrogen (übermäßige Gabe von NaCl, Natriumbikarbonat)

Hypernatriämie


・Diagnostikm (Flussdiagramm)

Hypernatriämie
・Therapie (3)

- Hypo- oder isovolämisch: 5%ige Glukoselösung (=natriumfreie Flüssigkeit) gepaart mit isotonischer Flüssigkeit
- Hypervolämisch: Furosemid mit 5%iger Glukoselösung



- Vorsichtiger Ausgleich: Die stündliche Senkung sollte maximal 1mmol/l betragen (sowie in 24 Stunden maximal etwa 10mmol/l)!


- Eine zu schnelle Senkung des Natriumwertes kann ein Hirnödem auslösen

Elektrolytstörungen
・Kalium (2)

- Hypokaliämie = Serumkalium <3,5mmol/l
- Hyperkaliämie = Serumkalium >5mmol/l

Hypokaliämie


・Ätiologie (5)

- Kaliumverlust
→ Endokrin: Hyperaldosteronismus, Hyperkortisolismus
→ Medikamentös: Laxantien, Diuretika, Glukokortikoide, Lakritze (aldosteronartige Wirkung)
→ GI-Trakt: Erbrechen, Diarrhoe (CAVE: Abführende Maßnahmen vor medizinischen Eingriffen!)



- Umverteilung
→ Alkalose
→ Insulintherapie

Hypokaliämie
・Klinik (5)

- Freie K+-Konzentration↓ → Ruhepotential↑ (negativer als -90mV) → Erregbarkeit↓


→ Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen)
→ Muskelschwäche, Obstipation
→ Muskeleigenreflexe↓, Paresen


- Polyurie (ADH resistenz)
- Digitalis-Unverträglichkeit (Verstärkte Digitaliswirkung)

Hypokaliämie
・Diagnostik (3) (Bild)

- Labor


- BGA


- EKG

- Labor


- BGA


- EKG

Hypokaliämie
・Labor (3)

- Kaliumwerte <2,5mmol/l stellen einen Notfall dar und müssen sofort behandelt werden!


- Ggf. Kalium im Urin

Hypokaliämie
・BGA (1)

- pH-Einfluss auf Kaliumhaushalt
→ Metabolische Alkalose ↔ Hypokaliämie

Hypokaliämie
・EKG (4) (Bild)

- Abflachung der T-Welle

- ST-Senkung

- Betonte U-Welle, eventuell TU-Verschmelzungswelle, Extrasystolen


- Herzrhythmusstörungen bis Kammerflimmern 


 


("No pot, no tea!" → Zu wenig Kalium (engl. potassium) führt zu einer T-...

- Abflachung der T-Welle
- ST-Senkung
- Betonte U-Welle, eventuell TU-Verschmelzungswelle, Extrasystolen


- Herzrhythmusstörungen bis Kammerflimmern



("No pot, no tea!" → Zu wenig Kalium (engl. potassium) führt zu einer T-Abflachung und umgekehrt)

Hypokaliämie


・Therapie (2)

- Substitution


→ Ernährung (z.B. Bananen)


→ Gabe von Kaliumchlorid (sollte bei intravenöser Applikation stets langsam (max. 20mmol/h) verabreicht werden da venentoxisch und Herzrhythmusstörungen)
- kausale Behandlung oder Modifikation der Therapie


Hyperkaliämie


・Ätiologie (6)

- Kaliumüberschuss
→ Ausscheidungsstörung: Niereninsuffizienz
→ Endokrin: Hypokortisolismus, Hypoaldosteronismus
→ Medikamentös: Kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer
→ GI-Trakt: Übermäßige Zufuhr
→ Freisetzung: Myolyse, Tumorzerfall, Hämolyse



- Umverteilung
→ Azidose (↑H+ → Na+/H+-Antiporter → INC H+↑ und Na+↓ → ↓ Aktivität der Na+/K+-ATPase → EXC ↑Kaliumkonzentration)

Hyperkaliämie
・Klinik (5)

- Freie K+-Konzentration↑ → Ruhepotential↓ (positiver als -90mV) → Erregbarkeit↑, langfristig gestörte Repolarisation und somit Parese


- Herzrhythmusstörungen
- Parästhesien
- Muskelzuckungen, Muskeleigenreflexe↑
- Langfristig: Paresen (durch gestörte Repolarisation)

Hyperkaliämie
・Diagnostik (3)

- Labor
- BGA
- EKG

Hyperkaliämie
・Labor (3)

- Kaliumwerte <2,5mmol/l und >6mmol/l stellen einen Notfall dar und müssen sofort behandelt werden!


- Cave: Artefakte durch fehlerhafte Blutabnahme nicht selten (zb Stauschlauch→Hämolyse→↑K+)


- Ggf. Kalium im Urin

Hyperkaliämie
・BGA (1)

- BGA → pH-Einfluss auf Kaliumhaushalt
→ Metabolische Azidose ↔ Hyperkaliämie

Hyperkaliämie
・EKG (5)

- Hohe und spitze T-Welle
- P-Abflachung, Verlängerung der PQ-Zeit
- QT-Zeit verkürzt
- QRS-Verbreiterung


- Herzrhythmusstörungen bis Kammerflimmern

Hyperkaliämie
・Therapie (8)

- Verringerung der Aufnahme
→ Kaliumarme Ernährung
→ Gabe von Kationenaustauschharzen zur Bindung des intestinalen Kaliums (Wirkung erst nach Stunden)



- Elimination → Rasch wirksam
→ Forcierte Diurese (Schleifendiuretika mit NaCl-Lösung)
→ Dialyse



- Umverteilung → Rasch wirksam
→ Insulin (Aktivierung der NAKATPase) und Glukose
→ Beta-2-Sympathikomimetika (Aktivierung der NAKATPase)
→ Natriumbikarbonat i.v. (↓extrazellulären H+-Konzentration, die mit K+-Ionen um die Aufnahme in die Zelle konkurrieren)



- Antagonismus
→ Kalziumglukonat i.v. (Antagonismus der Membraneffekte von Kalium am Herzen, Einsatz in der Notfallsituation, allerdings bei digitalisiertem Patienten kontraindiziert)

Elektrolytstörungen
・Kalzium (2)

- Hypokalzämie = Gesamtkalzium <2,2mmol/l bzw. ionisiertes Kalzium <1,15mmol/l
- Hyperkalzämie = Gesamtkalzium >2,65mmol/l bzw. ionisiertes Kalzium >1,35mmol/l

Klaziumhaushalt


・Übersicht (3)

- Der Serumkalziumgehalt wird hauptsächlich über Parathormon (PTH) geregelt


- Vitamin D steigert zwar auch den Serumkalziumgehalt durch Effekte auf Nieren und Darm, fördert aber im Gegensatz zu PTH die Knochenmineralisation


- Calcitonin kann als Gegenspieler von PTH gesehen werden

Parathormon (PTH)


・Regelkreis (1)

- Erniedrigte Kalziumwerte führen zur Ausschüttung von PTH, erhöhte Werte hemmen die Ausschüttung

Parathormon (PTH)
・Wirkung (3)

- Kalziumresorption in den Nieren wird gefördert (sowie Phosphatausscheidung)
- Gesteigerte Vitamin-D Produktion


- (Freisetzung von Kalzium aus dem Knochen, Osteoklastenaktivierung indirekt über Effekt an Osteoblasten) → Relevanter Effekt nur bei pathologisch erhöhten Parathormonwerten

Vitamin D


・Synthese (3)

- Ausgangssubstanz: Cholecalciferol → Aufnahme durch Nahrung oder Bildung durch Einwirkung der Sonne in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol
- Zwischensubstanz: 25-Hydroxycholecalciferol → Durch Hydroxylierung in der Leber
- Endsubstanz/aktive Form von Vitamin D: Calcitriol (=1-25-Dihydroxycholecalciferol oder 1,25-(OH)2-Vitamin D) → Durch Hydroxylierung in der Niere

Calcitonin


・Definition (2)

- Hemmt den Knochenabbau und führt somit zu einer Erniedrigung des Serumkalziums
- Bedeutsam für das medulläre Schilddrüsenkarzinom (Verwendung als Tumormarker)

Hypokalzämie


・Ätiologie (7)

- Gesamtkalzium erniedrigt, ionisiertes Kalzium normwertig (= asymptomatisch)
→ Hypoalbuminämie



- Ionisiertes Kalzium erniedrigt (= echte Hypokalzämie)
→ Hypoparathyreoidismus
→ Nekrotisierende Pankreatitis (Bildung von Kalzium-Seife)
→ Vitamin-D-Mangel jedweder Genese (Nieren- und Leberinsuffizienz, geringe Sonnenexposition, → Alkoholismus, Maldigestion und -absorption)
→ Medikamente (Schleifendiuretika , Glukokortikoide, Calcitonin)
→ Hyperventilation (respiratorische Alkalose → an Proteinen gebundene H+-Ionen werden freigesetzt → frei gewordenen Bindungsstellen werden mit Ca2+ besetzt)

Hypokalzämie
・Klinik (4)

- Ca↓ → ↓ Stabilisierung des Ruhemembranpotentials → ↑neuromuskuläre Erregbarkeit → Tetanie
→ "Kribbeln", Parästhesien (typischerweise perioral)
→ Krampfanfälle bei normalem Bewusstsein (jeder Muskel möglich, typischerweise Karpopedalspasmen)
→ Herzrhythmusstörungen


- Hypokalzämie bei Pankreatitis deutet auf einen nekrotisierenden Verlauf hin!

Hypokalzämie
・Diagnostik (3)

- Körperliche Untersuchung


- BGA


- EKG

Hypokalzämie
・Körperliche Untersuchung (3)

- Chvostek-Zeichen


→ Mundwinkelzucken bei Beklopfen des N. facialis (im Wangenbereich, ca. 2cm ventral des Ohrläppchens)



- Trousseau-Zeichen


→ Nach Anlegen einer Blutdruckmanschette mit einem Druck oberhalb des systolischen Drucks kommt es nach mehreren Minuten zu einer Pfötchenstellung der Hand



- Fibularis-Zeichen


→ Beklopfen des Fibula-Randes führt zu Pronation

Hypokalzämie
・BGA (1)

- Freie Ca2+-Konzentration↓ ⇄ Bindungskonkurrenz ⇄ freie H+-Ionen↓ = pH↑

Hypokalzämie
・EKG (1)

- Hypokalzämie: QT-Zeit-Verlängerung

- Hypokalzämie: QT-Zeit-Verlängerung

Hypokalzämie
・Therapie (3)

- Substitution
→ Akut: Kalziumgabe oral oder i.v.
→ Langfristig: Kalziumgabe oral, ggf. zusätzlich Vitamin D, Thiazid statt Schleifendiuretikum


- Bei Hyperventilation: Beruhigen, Tütenatmung


- Bei digitalisierten Patienten niemals Kalzium i.v. verabreichen, dies könnte ein Kammerflimmern auslösen!

Hyperkalzämie


・Ätiologie (6)


- Häufigster Grund: Paraneoplastische Bildung von PTHrP (vor allem bei Bronchialkarzinom, Nierenzellkarzinom, Ovarialkarzinom)
- Osteolyse: Multiples Myelom, Knochenmetastasen (vor allem Bronchial-, Mamma- und Nierenzellkarzinom, aber auch beim Prostatakarzinom)
- Primärer (und tertiärer) Hyperparathyreoidismus
- Granulomatöse Erkrankungen, insbesondere Sarkoidose
- Medikamente (Thiazide , Vitamin-D-Intoxikation)
- Lange Immobilisation

Hyperkalzämie
・Klinik (6)

- Ca↑ → ↑Stabilisierung des Ruhemembranpotentials → ↓neuromuskuläre Erregbarkeit


→ Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche, Obstipation, Paresen
→ Polyurie
→ Nierensteine, Nephrokalzinose
→ Pankreatitis
→ Übelkeit, Psychose, Somnolenz, Koma (hyperkalzämische Krise!)


- Hyperkalzämie kann eine Pankreatitis auslösen

Hyperkalzämie
・Diagnostik (1)

- EKG

Hyperkalzämie
・EKG (1) (Bild)

- Hyperkalzämie: QT-Zeit-Verkürzung

- Hyperkalzämie: QT-Zeit-Verkürzung

Hyperkalzämie
・DD (1)

- Familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie

Familiäre hypokalziurische Hyperkalzämie


・Definition (2)

- Autosomal-dominante, asymptomatische Hyperkalzämie bei Hypokalzurie die keine Therapie erfordert


(- in 10-15% leicht erhöhtes Parathormon)

Hyperkalzämie
・Therapie (6)

- Kalziumzufuhr reduzieren
- Bisphosphonate (va bei tumorinduzierter Hyperkalzämie, Hemmung der Osteoklasten)
- Evtl. Glukokortikoide (Anatgonismus Vit D)
- Ggf. Calcitonin (Osteoklastenhemmung)


- Elimination


→ Forcierte Diurese (unter Mitüberwachung des Kaliums!)
→ Dialyse

Elektrolytstörungen
・Phosphat (2)

- Hypophosphatämie: Serumphosphat < 0,8 mmol/l


- Hyperphosphatämie: Serumphosphat > 1,6 mmol/l

Phosphathaushalt
・Übersicht (2)

- Parathormon


→ ↓renale Rückresorption von Phosphat


→ ↑Freisetzung aus dem Knochen steigert



- Vitamin D


→ ↑enterale und renale (Re-)Absorption von Phosphat

Hypophosphatämie


・Ätiologie (5)

- Hyperparathyreoidismus
- mangelnde Phosphataufnahme (z.B. bei chronischem Alkoholismus, Zöliakie)
- Vitamin-D-Mangel
- vermehrte renale Phosphatausscheidung (z.B. bei ANV, Diuretikatherapie, Hyperaldosteronismus
- Phosphatverschiebung EZR → IZR, z.B. bei Realimentierungssyndrom/parenteraler Hyperalimentation ohne Phosphatsubstitution, Insulintherapie bei ketoazidotischer Entgleisung, Alkalose

Hypophosphatämie
・Klinik (4)

- Symptome erst bei < 0,5 mmol/l
- neuromuskulär: Muskelschwäche bis zur respiratorischen Insuffizienz, Kardiomyopathie mit Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen
- ZNS: metabolische Enzephalopathie bis zu Krampfanfällen und Koma
- Blut: Erythrozyten- und Leukozytenfunktionsstörung

Hypophosphatämie
・Therapie (2)

- Behandlung der Grunderkrankung, bei Bedarf Gabe von Milch


- langsame (Gefahr ektoper Kalzifikationen!) Infusion von Kalium- oder Natriumphosphatlösungen

Hyperphosphatämie


・Ätiologie (4)

- renale Phosphatretention bei akuter oder chronischer Niereninsuffizienz (häufigste Ursache der Hyperphosphatämie)
- Hypoparathyreoidismus
- erhöhte Phosphataufnahme bei Vitamin-D-Überschuss oder Einnahme phosphathaltiger Laxanzien (i.d.R. durch Niere kompensierbar)
- Phosphatverschiebung IZR → EZR, z.B. bei Rhabdomyolyse, Tumorlysesyndrom

Hyperphosphatämie
・Klinik (3)

- ektope Kalzifikationen bei Überschreitung des Kalziumphosphatproduktes, v.a. von Arterien
- Pruritus, Red-Eye-Syndrom
- bei gleichzeitiger Hypokalzämie: Tetanien

Hyperphosphatämie
・Therapie (2)

- Behandlung der Grunderkrankung, phosphatarme Ernährung


- ggf. Phosphatbinder wie Kalziumacetat

Elektrolytstörungen
・Magnesium (2)

- Hypomagnesiämie: Serummagnesium < 0,7 mmol/l.


- Hypermagnesiämie: Serummagnesium > 1,6 mmol/l.



(Da geringe Anstiege des Serummagnesiums keine klinische Bedeutung haben, spricht man erst bei einem Wert von 1,6 mmol/l von Hypermagnesiämie, obwohl die Obergrenze des Normbereichs ca. 1,06 mmol/l beträgt)

Hypomagnesiämie


・Ätiologie

- verminderte Aufnahme bei Malabsorption, Mangelernährung, Diarrhö, Laxanzienabusus usw.


- vermehrte renale Ausscheidung, z.B. in polyurischer Phase des ANV, bei Diuretikatherapie, tubulärer Schädigung, Hyperkalzämie, osmotischer Diurese etc.


- vermehrter Bedarf: Schwangerschaft, akute Pankreatitis

Hypomagnesiämie
・Klinik (1)

- häufig assoziiert mit Hypokaliämie/Hypokalzämie, deren Symptome dominieren; keine magnesiumspezifischen Symptome.

Hypomagnesiämie
・Therapie (1)

- Behandlung der Grundkrankheit, bei Bedarf Substitution von Magnesium

Hypermagnesiämie


・Ätiologie (2)

- v.a. bei Niereninsuffizienz mit zusätzlicher iatrogener Magnesiumzufuhr
- seltener bei: Akromegalie, Nebenniereninsuffizienz

Hypermagnesiämie
・Klinik (2)

- bei leicht erhöhten Werten: Erbrechen, Übelkeit, Obstipation, Muskelschwäche, Erregungsleitungsstörungen des Herzens (v.a. AV-Knoten)
- bei schwerer Hypermagnesiämie: vitale Gefährdung durch respiratorische Insuffizienz, Gefahr von Atem- und Herzstillstand, daneben: paralytischer Ileus

Hypermagnesiämie
・Therapie (3)

- Behandlung der Grundkrankheit, magnesiumarme Diät
- bei akuter ausgeprägter Hypermagnesiämie: Verschiebung des Mg2+ in den IZR durch Kalziumglukonat, Glukose + Insulin (ähnlich der Therapie der Hyperkaliämie)
- ggf. Hämodialyse

Chlorid


・Physiologische Funktion (3)

- Chlorid ist ein Anion und der hauptsächliche Gegenpol zum positiv geladenen Natrium


(Nimmt der Natriumspiegel bspw. zu, steigt meist auch das Chlorid)


- Ist Chlorid nicht in ausreichenden Mengen verfügbar, resorbiert die Niere kompensatorisch mehr anionisches Bikarbonat.

Chlorid
・Häufiger Grund einer Erhöhung (3)

- Renal tubuläre Azidose (Angeborene oder erworbene Störung der tubulären H+-Ionen-Sekretion und/oder Bikarbonatresorption, die mit einer Hyperchlorämie einhergeht)
- Chlorüberladung
- Bromvergiftungen (Brom wird bei der Chloridbestimmung miterfasst und führt zu falsch-hohen Werten)

Chlorid
・Häufiger Grund einer Erniedrigung (2)

- Verlust
→ Erbrechen
→ Diuretika
- Metabolische Azidose (Bikarbonat-Ionen werden m Austausch gegen Chlorid-Ionen aus Erythrozyten in das Blut verlagert, um den pH zu erhöhen)

Chlorid
・Konsequenzen von Verschiebungen (3)

- Hyperchlorämie
→ Abfall von Bikarbonat mit metabolischer Azidose


- Hypochlorämie
→ Anstieg von Bikarbonat mit metabolischer Alkalose
→ Allgemeine Schwäche

Störungen des Säure-Basen-Haushalts


・Übersicht (4)

- Azidosen (pH-Wert < 7,36)


→ Respiratorische Azidose (pH < 7,36, paCO2 ↑, BE: →, pO2 ↓, HCO3– ggf. kompensatorisch erhöht.).


→ Metabolische Azidose (pH < 7,36, HCO3–↓, BE: < –2 mmol/l, pCO2 ggf. kompensatorisch erniedrigt)



- Alkalosen (pH-Wert > 7,44)


→ Respiratorische Alkalose (pH > 7,44, paCO2 ↓, BE: →, HCO3– ggf. kompensatorisch erniedrigt)


→ Metabolische Alkalose (pH > 7,44, HCO3–↑, BE: > + 2 mmol/l, pCO2 ggf. kompensatorisch erhöht)

Base Excess (BE)


・Definition (5)

- Ausmaß der Abweichung vom Normalwert der Gesamtpufferbasen (ca. 48 mmol/l).


- Normbereich liegt zwischen –2 mmol/l und +2 mmol/l.


- BE < –2 mmol/l → metabolische Azidose


- BE > +2 mmol/l → metabolische Alkalose


- Bei respiratorischen Abweichungen ist der BE unverändert

Azidose


・Auswirkungen auf den Organismus (3)



- Hyperkaliämie
- erniedrigte Kontraktilität des Myokards
- verminderte Ansprechbarkeit der Gefäßmuskulatur auf Katecholamine.

Anionenlücke


・Definition (3)

- Differenz aus der Summe der Hauptkationen (Na+, K+) und der Summe der Hauptanionen (Cl–, HCO3–).


- Häufig wird die Anionenlücke unter Vernachlässigung der K+-Konzentration als [Na+] – ([Cl–] + [HCO3–]) definiert


- Wird verwendet um metabolische Azidosen zu unterscheiden (↑Anionische Säure vs HCO3)

Anionenlücke
・normale Anionenlücke (2)


・vergrößerte Anionenlücke (1)

・normale Anionenlücke


- Normbereich von 12 ± 4 mmol/l


- Bei Bikarbonatverlust bleibt die Anionenlücke i.d.R. durch Chloridsubstitution unverändert (hyperchlorämische Azidose)



・vergrößerte Anionenlücke


- Bei erhöhter Säureakkumulation im Organismus ist die Anionenlücke pathologisch vergrößert, da die anionischen Säuren nicht in der Gleichung zur Berechnung der Anionenlücke auftauchen.

Metabolische Azidose


・Häufige Ursachen (7)

- Ketoazidose


- Urämie


- Salicylsäure


- Methanol


- Aethylenglykol


- Urämie (leider doppelt)


- Laktazidose

Metabolische Azidose
・Therapie (4)

- volumenwirksame Infusionstherapie


- intravenösen Bikarbonattherapie (nur bei bedrohlichen Azidosen (pH < 7,1) indiziert)


- Zu infundierende Bikarbonatmenge


→ Base Excess × ⅓ Körpergewicht in kg.


- Hyperkaliämie bildet sich bei Azidoseausgleich zurück (Teilw. sogar Hypokaliämie Umschlag)

Alkalose
・Auswirkungen auf den Organismus (2)

- Hypokaliämie


→ Kaliumeinstrom aus dem EZR in die Zelle


→ ↑tubuläre Sekretion von Kalium



- ↓Verfügbarkeit von ionisiertem Kalzium im Serum

metabolische Alkalose
・Ursachen (3)

- ↑H+-Ausscheidung
→ Erbrechen
→ Hypokaliämie: erhöhte renale H+-Ausscheidung zur Kaliumeinsparung
- ↑ Bikarbonatzufuhr (meist iatrogen)
- ↓ Bikarbonatausscheidung


→ chloridsensible Alkalose


→ chloridresistente Alkalose

chloridsensible metabolische Alkalose


・Definition (2)

- (Urin-Cl–-Konzentration < 10 mmol/l)


- Ursächlich ist hier ein Chloridmangel, der zu einer renalen Bikarbonatretention führt (z.B. bei Erbrechen, Diuretikatherapie).

chloridresistente metabolische Alkalose


・Definition (2)

- (Urin-Cl–-Konzentration > 40 mmol/l)


- chloridunabhängige Bikarbonatretention bei Hyperaldosteronismus, Cushing-Syndrom und Bartter-Syndrom.