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Was meinen Medienphilosophen und Kulturkritiker mit dem "Ende des Gutenbergzeitalters"?

Seit Anfang der 1960er regelmässig "verkündet" worden. Sie meinten damit nicht nur den Untergang der Buchkultur, sondern auch den Untergang des Lesens- als relevante gesellschaftliche Kommunikationsform- im globalen Massstab überhaupt.


Prognose: Welt der Bilder löst Welt der Schrift ab

Wie ist es nun gekommen? Bezüglich Medien und Bücher?

- Fernsehen als Allagsmedium, aber nicht zum trendsetzenden Bidlungsmedium geworden


- grössere Entwicklungsdynamik ende des 20 JHT der Computermedien, die das Lesen nicht überflüssig machen, sondern in multimediale Zusammenhänge integrieren. -> Printmedien und Bücher nicht bedeutungslos!

Mediale Kommunikationsformen haben sich nicht gegenseitig verdrängt...

... sondern ausdifferenziert.-> lesen kann je nach Medienkontext verschiedene Erscheinungsformn annehmen.

Quintessenz

Lesen sollte man können! Lesekompetenz ist zum unverzichtbaren Teil einer umfassenden Medienkompetenz geworden.

Welche Studie machte darauf aufmerksam, dass die Vermittlung der Lesekompetenz in der modernen Gesellschaft nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben der Schule ist?

Pisa 2000. Diese erste, gross angelegte Untersuchung der OECD legte den Schwerpunkt der Leistungsüberprüfung auf das Lesen.

Wie fiel Pisa 2000 aus?

Es wurden eklatante Mängel, sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz festgestellt.

Wie wurde auf diese Mängel an Lesekompetenz reagiert nach Pisa 2000?

Bildungspolitik und Fachdidaktik haben mit kontinuierlichen Leistungsüberprüfungen und Leseförderungen reagiert. Sie stehen inzwischen auf der bildungspolitischen und pädagogidschen Tagesordnung.

Welche zwei Modelle zur Lesekompetenz gibt es?

Pisa Studie und Modell der Lesesozialisationsforschung

Um was geht es beim Pisa Modell?

Lesen als Basisqualifikation zur erfolgreichen Bewältigung der Anforderungen im Alltag und im Beruf. ->kognitionstheoretisch orientiertes Modell

Um was geht es bei dem Lesesozialisationsforschungs Modell?

das Lesen als Instrument zu rrationalen Selbstbestimmung, aber auch als Mittel der Persönlichkeitsbildung und des Erlebnisgenuss. ->kulturwissenschaftlich orientiertes Modell

Wie ist das Pisa Modell?

Ein forschungspraktisches brauchbares Instrument zur Messung der Leseleistung Heranwachsender.

Was möchte das Lesesozialisationsforschungs Modell?

theoretisches Modell der Strukturen und Prozesse zu entwickeln, die an der Sozialisation von "Lesekompetenz" beteiligt sind. Wichtig dabei das Zusammenspiel der gesellschaftskuturellen Gegebenheiten mit den Lesesozialisationsinstanzen und anderen Beiträgen, die zur Sozialisation der Lesekompetenz führen. u.a auch die historische Perspektive/ kultureller Wandel

Was sind die Lesesozialisationsinstanzen?

Familie, Schule, Altersgruppen..

Was meint der Begriff "Lesekompetenz" (normative Aspekte)

"Lesen" -> das Verstehen schriftsprachlicher Texte. Verstehen kontinuierlicher Texte. im erweiterten Sinne kommt dann noch das Verstehen diskontinuierlicher (Tabellen, Diagramme..) und multimedialer(Text- Bild Kombination) Texte hinzu.


"Kompetenz" nicht nur eine Fähigkeit, sondern zugleich positv bewertet


-> gewisses Anspruchsniveau von Texten verstehen

Mit was ist der Begriff der Lesekompetenz eng verbunden?

Umgang mit der Schriftlichkeit in der westlichen Kulturgeschichte seit Langem mit normativen Bildungsvorstellungen aufs Engste verbunden.

Was ist das "Literacy"- Konzept

Literacy Konzept kommt aus der anglo- amerikanischen Forschung. Man fragt dabei nach den Basisqualifikationen, die in der modernen Gesellschaft für eine in beruflicher und gesellschaftlicher Hinsicht erfolgreicher Lebensführung unerlässlich sind.

Möchte PISA das Leseverständnis mit sprachlich- literarischer Grundausbildung gleichstellen?

Auf keinen Fall. Aber trotz dieser Selbstbeschränkung werden die den Ansatz bestimmenden normativen Begründungen doch hinreichend deutlich.

Als was gelten Basisqualifikationen aus dem "Literacy" Konzept?

mathematische und die naturwissenschaftliche Kompetenz und auch die Reading Literacy (Lesekompetenz). Lesekompetenz ist in diesem Verständnis ein basales Kulturwerkzeug, das erforderlich ist für die Bewältigung von Kommunikations und Handlungssituationen in Alltag und Beruf.

Trias der lesebezogenen Bildungsnormen: Welches sind die Zielbestimmungen des Lesens laut Lesesozialisationforschung (heute und früher)?

1. Lesen als rationale Selbstbestimmung (Aufklärung)


2. Lesen als existenzielle Persönlichkeitsbildung (Bildungsphilosophie des deutschen Idealismus und Neuhumanismus 19 JHT)


3. Lesen als Erlebnisgenuss (Medienentwicklung, zweite Hälfte des 20. JHT)

Auf was setzt die Lesesozialisationsforschung und woran ist dies orientiert?

Orientiert an der europäischen Bildungstradition, setzt die Lesesozialisationsforschung auf ein ideelles "surplus", eine oberste normative leitidee, die sie als "gesellschaftlich handlungsfähiges Subjekt bezeichnen.

Was ist mit "surplus" im Hinblick auf das Lesen gemeint?

Damit ist eine Person gemeint, die das Lesen nicht nur für instrumentelles Handeln in verschiedenster Hinsicht erfolgreich einsetzen kann (Lernen, Weiterbildung, beruflichen Erfolgs..) sonder für die es darüber hinaus als Medium der Persönlichkeitsbildung wichtige Folgewirkungen hat. bsp ästhetische und sprachliche Sensibilität, Moralentwicklung und Empathiefähigkeit..

Welche Teilkompetenzen werden von PISA im Bezug auf die Lesekompetenz- deskriptive Aspekte unterschieden? (Zum Modell des Textverstehens gehören beide Leistungen)

Prinzipielle Zweigliederung: Zunächst einmal die textimmanenten von den wissensbasierten Versehensleistungen unterschieden werden (Im ersten Fall sind die im Text enthaltenen Informationen ausreichende Grundlage) im zweiten Fall muss eine Interpretation unter Rückgriff auf nicht im Text enthaltenes Vorwissen entwickelt werden.

In welche fünf Kompetenz- Dimensionen werden diese beiden Teilkompetenzen ausdifferenziert?

1. Allg. Verständnis des Textes entwickeln


2. Informationen ermitteln


3. eine textbezogene Interpretation entwickeln - auf Wissensseite


4. Über den Inhalt eines Textes reflektieren


5. Über die Form eines Textes reflektieren

In was für drei Teildimensionen der Lesekompetenz werden die ursprünglich fünf Dimensionen zusammengefasst?

1. Informationen ermitteln


2. textbezogenes Interpretieren


3. Reflektieren und Bewerten


In dieser Form mit den drei Dimensionen hat sich das Modell empirisch bewährt und durchgesetzt. (anderen Leseleistungsmessungen zugrunde, z.B IGLU, DESI, PIRLS)



Welche Differenzierung besteht zwischen PISA und der Lesesozialisationsforschung bezüglich dem "Lesebegriff"?

Pisa: korrekte "Informationsaufnahme" aus Texten


LSF: aktive und konstruktive Leistung des Lesers. Beim Lesen handelt es sich dabei um einen "konstruktiven Akt der Bedeutungszuweisung zu einem Text", welcher in einem Handlungszusammenhang steht. ->nicht nur kognitive Fähigkeiten gefragt, sondern auch motivational-emotionale und kommunikativ- interaktive Bereitschaften und Fähigkeiten.

Wie definiert die Lesesozialisationsforschung den Begriff "Lesekompetenz"?

Fähigkeit zum Textverstehen im Horizont einer kulturellen Praxis zu der es sich gehört, dass sich 1. kognitives Textverständnis, 2. Motivation und emotionale Beteiligung, 3. Reflexion und Anschlusskommunikation ergänzen und durchdringen.

Was beinhaltet das Lesekompetenzmodell der Lesesozialisationsforschung?

-kognitiven Teilleistungen (hierarchieniedrige, automatisierte Prozesse ->Wort und Satzidentiviktion, Verknüpfung von Satzfolgen - hierarchiehöheren, zielbezogene Prozesse-> aus verstandenen Sinnelemnten wird eine zusammenhängende und abstrakte Textbedeutung rekonstruiert)


- motivational, (Mobilisierung positiver Erwartungen,lesebereitschaft aufbringen) emotionalen(involviert sein beim lesen) und interaktionsbezogenen Aspekte kompetenten Lesens


-Textreflexion (kritische Auseinandersetzung mit Gelesenen, oder selbstreflexierte Züge von eigenen Erfahrungen, Einstellungen..)


- Fähigkeit, mit anderen über das Gelesene zu kommunizieren und auszutauschen

Wieso konzentriert sich Pisa 2000 hauptsächlich auf Sachtexte?

kognitionsorientierte Lesetheorie und Informationslektüre sind gut aufeinander zu beziehen.


-> LSF berücksichtigt verstärkt Aspekte, die für die literarischen Lektüren charakteristisch sind.

Welches Modell hat sich bisher in der empirischen Forschung bewährt? Welche Erprobung des Modells steht noch aus?

Pisa hat sich bereits bewährt, LSF steht noch aus. Vermutlich sind gar nicht alle Dimensionen von dem Modell der LSF der standardisierten Erhebung zugänglich. Dies allein kann jedoch kein Kriterium für eine Bewertung sein.

Inwiefern hängen das Lesetraining und die kulturelle Praxis zusammen?

Für die Entwicklung und Vermittlung der Lesefähigkeit braucht es (nicht nur als) Vorstufe das Bilderbuch- Betrachten, Vorlesen. Dies alles wird Teil der Lesesoialisation. -> Engelskreis, Teufelskreis. Für die Praxis sind beide Dimensionen wichtig wobei in verschiedenen Entwicklungsphasen die eine oder andere Teilkompetenz die Führung übernimmt

Was sind einige Trainingsmethoden, die bei Evaluationsstudien nachgewiesen wurden und besonders im amerikanischen Raum entwickelt wurden? (Pisa orientiert)

Lautlesen und Inhaltsfragen- Beantworten


Einüben von Lesestrategien


metakognitiven Überwachung des eigenen Verstehensprozesses

Was ist "besser" für die Leseförderung. Offener oder geschlossener Unterricht?

Fülle von Unterrichtsmaterialien im deutschen Raum für geschlossenen Unterricht. Jedoch nach LSF ist die Schaffung von Lesesitzationen zur Vermittlung positiver Erfahrungen sehr wichtig. Dies am Besten mit offenen Unterrichtsformen, mit indiviuellen Wahlmöglichkeiten (Bücher, Printmedien, Computer -> lesen ist belohnend und macht Sinn)

Weshalb ist es schwierig, die Leseförderung in offenen Unterrichtsarrangements zu evaluieren?

Eine Effektivitätsprüfung bei theoreitsch so breit fundierten und methodisch so vielfältigen, individualisierten Fördermassnahmen mit standardisierten Verfahren alleine nicht zu bewerkstelligen ist.

Was ist das Fazit bezüglich der beiden Modelle?

Es ist wichtig, kein Entweder- Oder zu machen. Vielmehr gilt es, je nach Voraussetzungen der Schülerpopulation die produktiven Aspekte beider Ansätze flexibel zu verbinden. Für die Leseförderung wird eine profilierte, wechselseitige Ergänzung der Ansätze empfohlen.

Was ist die wissenschaftliche Orientierung der beiden Modelle?

Pisa: kognitionstheorie; Messung der Leistung


LSF: kulturwissenschaften; Modellierung des Prozesses der Lesesotialisation

Was ist die normative Begründung der beiden Modelle?

Pisa: Gesellschaftliche Anforderungen; Lesen als Voraussetzung für beruflichen und gesellschaftlichen Erfolg


LSF: Historisch bestimmte Bildunsgsnormen; Lesen als Mittel der Subjektbildung

Was bedeutet der Begriff der Lesekompetenz im Pisa Konzept?

Lesen als Informationsaufnahme:


- Informationen ermitteln


- textbezogenes Interpretieren


- Reflektieren und Bewerten



Was bedeutet der Begriff der Lesekompetenz im LSF Konzept?

Lesen als (re) konstruktion von Bedeutung und Form kultureller Praxis


- kognitives Textverständnis


- Motivation und emotionale Beteiligung


- Reflexion und Fähigkeit zu Abschlusskommunikation

Was sind die Konsequenzen für den Lese und Literaturunterricht, welche Tendenzen der Textwahl gibt es beim Pisa Konzept? Welche präferierte Unterrichtsform beim Pisa Konzept?

- eher Alltagstexte, insbesondere Sach und Informationstexte


- eher geschlossene Unterrichtsformen Einsatz von Förderprogrammen mit Effektivitätsprüfung

Was sind die Konsequenzen für den Lese und Literaturunterricht, welche Tendenzen der Textwahl gibt es beim Pisa Konzept? Welche präferierte Unterrichtsform beim Pisa Konzept?

- eher ästhetisch- künstlerische Texte, insbesonders fiktionale Literatur


- eher offene Unterrichtsformen, Lesemotivation und -praxis als Einübung in kulturelle Teilhabe