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37 Cards in this Set

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Embryofetopathien Durch Infektionserreger


・Pathophysiologie

- Primärinfektion (oder Impfung mit Lebendimpfstoff) der Mutter in der Schwangerschaft


→ Mütterliche IgM-Antikörper sind nicht plazentagängig (und IgG-Antikörper noch nicht gebildet)


→ Diaplazentäre Infektion des Kindes!



- Allgemein gilt: Je früher die Infektion in der Schwangerschaft, desto schwerwiegender die Folgen!

Embryofetopathien Durch Infektionserreger


・Bedeutsame Erreger (9)

- "STORCH"


- S für Syphilis (Konnatale Lues)


- T für Toxoplasmose


- O für Others


→ Listeriose


→ Varizellen


→ Parvovirus B-19


- R für Röteln


- C für Cytomegalievirus (CMV)


- H für Herpes simplex

Konnatale Lues


・Ätiologie (2)

- Bei florider Syphilis der Mutter: Übertragung auf das Kind sehr wahrscheinlich


- Frühe Infektion der Mütter führt zum Abort

Konnatale Lues


・Klinik (3)

- Lues connata praecox (Symptome nach Geburt bis Ende des 2. Lebensjahres)


- Sogenannte Rezidivperiode (vom 2. bis 4. Lebensjahr)


- Lues connata tarda (Symptomatik im Schul- und Jugendalter)

Lues connata praecox


・Klinik (4) (Bild)

- Blutiger Schnupfen ("Koryza")
- Blasenbildung an Plantae und Palmae ("Syphilitisches Pemphigoid")
- Epiphysenlösung ("Osteochondritis syphilitica")
- Hepatosplenomegalie

- Blutiger Schnupfen ("Koryza")


- Blasenbildung an Plantae und Palmae ("Syphilitisches Pemphigoid")


- Epiphysenlösung ("Osteochondritis syphilitica")


- Hepatosplenomegalie

Rezidivperiode


・Klinik (1)

- Symptome wie bei erworbener Lues (Condylomata lata, Plaques muqueuses, Gummata, tuberoserpiginöse Syphilome)

Lues connata tarda


・Klinik (4)

- Tabes dorsalis


- Paralyse


- Neuritis nervi acustici


- Defektheilung mit typischen Stigmata

Lues connata tarda


・Defektheilung mit typischen Stigmata (5)

- Parrot'sche Furchen (Parrot-Narben)


- Caput natiforme (Quadratschädel)


- Sattelnase


- Säbelscheiden-Tibia


- Hutchinson-Trias


→ Keratitis parenchymatosa


→ Innenohrschwerhörigkeit


→ Tonnenzähne

Toxoplasmose in der Schwangerschaft und konnatale Toxoplasmose


・Spezielles (2)

- Pathologische Relevanz hat ausschließlich die Primärinfektion mit Toxoplasmose


- Die Infektionsgefahr/-rate nimmt mit Ausreifung der Plazenta und demnach von Trimenon zu Trimenon zu

Toxoplasmose in der Schwangerschaft und konnatale Toxoplasmose


・Klinik (3)

- 1. Trimenon: Häufig Abort


- 2. und 3. Trimenon: Trias der konnatalen Toxoplasmose


→ Hydrozephalus


→ Intrazerebrale Verkalkung


→ Chorioretinitis


- Weitere Symptome: Hepatosplenomegalie, Ikterus

Toxoplasmose in der Schwangerschaft und konnatale Toxoplasmose


・Therapie (3)

- Präpartal bei Schwangeren


→ Bis 16. SSW: Spiramycin


→ Ab der 16. SSW: Kombination aus Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folinsäure



- Postnatal beim Kind


→ Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folinsäure für mindestens 1 Monat

Listeriose während der Schwangerschaft und konnatale Listeriose


・Ätiologie (1)

- Schwangere haben ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko (ca. 10-fach)

Listeriose während der Schwangerschaft und konnatale Listeriose


・Klinik (3)

- Transplazentare Übertragung auf den Fetus


→ Gefahr der Frühgeburtlichkeit und des Fruchttodes


→ Early-onset-Sepsis: Schwere systemische Infektion mit Atemnotsyndrom und Hautläsionen (Granulomatosis infantiseptica)



- Übertragung im Geburtskanal und postnatal durch Kontakt


→ Late-onset-Sepsis: Oft mit Enzephalitis/Meningitis

Listeriose während der Schwangerschaft und konnatale Listeriose


・Therapie (2)

- Mutter (während der Schwangerschaft): Ampicillin


- Neugeboreneninfektion: Ampicillin + Gentamicin i.v.

Varizellen-Infektion während der Schwangerschaft und konnatales Varizellensyndrom


・Epidemiologie (1)

- Selten, da Seroprävalenz in der Bevölkerung 95%

Varizellen-Infektion während der Schwangerschaft und konnatales Varizellensyndrom


・Klinik bei Infektion während des 1. und 2. Trimenons (4)

- 25% Konnatales Varizellensyndrom


→ Hautveränderungen


→ Einseitige, hypoplastische, paralytische Atrophie der Extremität


→ Augen: Chorioretinitis, Katarakt, Mikrophthalmus


→ ZNS: Kortikale Atrophie, Ventrikeldilatation, Kleinhirnhypoplasie

Varizellen-Infektion während der Schwangerschaft und konnatales Varizellensyndrom


・Klinik bei perinataler infektion (3)

- Mütterliches Exanthem bis 5 Tage vor der Geburt


→ Gute Prognose


- Mütterliches Exanthem ab 5 Tage vor bis 2 Tage nach der Geburt


→ Hohes Risiko der konnatalen Varizellen-Erkrankung mit oft schwerwiegendem Verlauf (ggf. hämorrhagisches Exanthem, Enzephalitis, Pneumonie)


→ Letalität von bis zu 30%

Varizellen-Infektion während der Schwangerschaft und konnatales Varizellensyndrom


・Therapie (3)

- Im 1. bis 5. Schwangerschaftsmonat postexpositionell sofortige Titerbestimmung


- Passive Immunisierung mit IgG-Antikörpern (Varizella-Zoster-Immunglobulin) innerhalb 96 Stunden bei


→ Mutter mit fehlender Immunität


→ Neugeborenem, wenn die Mutter 5 Tage vor oder bis 2 Tage nach der Entbindung erkrankt


- Aciclovir (bisher keine Studien)

Parvovirus B19-Infektion während der Schwangerschaft


・Pathogenese (3)

- Meist asymptomatische Infektion der Mutter in der Schwangerschaft → Nachweis erschwert


- Befall erythropoetischer Zellen des Kindes→ Schwere Anämie → Evtl. Hydrops fetalis → Abortrate↑


- Bei komplikationslosem Verlauf keine Spätschäden bzw. Embryopathien zu befürchten

Parvovirus B19-Infektion während der Schwangerschaft


・Klinik (1)

- Hydrops fetalis

Parvovirus B19-Infektion während der Schwangerschaft


・Diagnostik (5)

- Mutter


→ Serologie, oder besser: Erregernachweis


→ AFP-Bestimmung im maternalen Blut (bei Infektion teilweise erhöht)


- Fetus


→ Hämoglobin-Bestimmung intrauterin über die Nabelvene


→ Fruchtwasser- oder Blutuntersuchung auf Parvovirus B19 mittels PCR (IgM-Bestimmung im fetalen Blut oft falsch negativ)


→ Bei Verdacht auf Hydrops fetalis: U.a. Dopplersonographie der fetalen Gefäße (alle 7-10 Tage bei Infektion)

Parvovirus B19-Infektion während der Schwangerschaft


・Therapie (1)

- Intrauterine Bluttransfusionen, ggf. Immunglobulingabe

Parvovirus B19-Infektion während der Schwangerschaft


・Komplikationen (1)

- Intrauteriner Fruchttod oder Spontanabort (Risiko im 1. und 2. Trimenon am höchsten)

Konnatale Röteln


・Risiko einer transplazentaren Übertragung (3)

- Bis 10. SSW: Bis zu 50%


- Zwischen 10. - 17. SSW: Absinken auf 10 - 20%


- Ab 18. SSW: Geringes Risiko

Konnatale Röteln


・Klinik (2)

- Rötelnembryopathie = Infektion im 1. Trimenon


- Rötelnfetopathie = Infektion nach dem 1. Trimenon

Rötelnembryopathie


・Klinik (3)

- Abort


- Gregg-Trias


→ Innenohrtaubheit


→ Katarakt


→ verschiedene Herzfehler


- Mikrozephalie, geistige Retardierung

Rötelnfetopathie


・Klinik (4)

- Hepatitis, Splenomegalie


- Hämolytische Anämie, Thrombozytopenie


- Symptome bilden sich in der Regel zurück


- Ggf. auch Symptome der Embryopathie (fließender Übergang)

Konnatale Röteln


・Prävention (1)

- Immunität (Impfung oder durchgemachte Erkrankung) : Eine Immunität ist bei einem IgG-Antikörper-Titer von ≥1:32 anzunehmen.

Konnatale Röteln


・Therapie seronegativer schwangerer Frauen (nach Kontakt mit Röteln) (3)

- Keine aktive Immunisierung, wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht


- Ggf. passive Immunisierung mit IgG-Antikörpern bis zur 18. SSW innerhalb von maximal 5 Tagen (besser 72 Stunden) nach Kontakt der Mutter mit Röteln.


→ Dadurch kann eine transplazentare Infektion verhindert bzw. abgeschwächt und verzögert werden


- Empfehlung zur Interruptio: Bis zur 12. SSW kann bei Nachweis einer maternalen Infektion eine Empfehlung zum künstlichen Abort ausgesprochen werden

Konnatale CMV-Infektion


・Klinik (4)

- Nur in 5-10% symptomatisch (90-95% asymptomatisch)


→ Ca. 90% der symptomatisch Infizierten überleben, 90% davon entwickeln Spätfolgen


→ Ca. 99% der asymptomatisch Infizierten überleben, 5-15% davon entwickeln Spätfolgen


- ZNS: Periventrikuläre Verkalkungen, Hydrozephalus, Ventrikeleinblutungen, Mikrozephalus


- Auge: Chorioretinitis


- Ikterus und acholische Stühle, Hepatosplenomegalie, Thrombozytopenie, Anämie

Konnatale CMV-Infektion


・Spätfolgen (5)

- Hörschäden


- Sehschäden


- Psychomotorische Retardierung


- Lernschwierigkeiten (Intelligenzdefizite)


- Zahndefekte

Konnatale CMV-Infektion


・Diagnostik (4) (Bild)

- Intrauterine und postpartale Sonographie
→ Hydrozephalus und Balkenmangel ("Agenesis of corpus callosum"), periventrikuläre Verkalkungen, ggf. intraventrikuläre Einblutungen
→ Hepatosplenomegalie, ggf. auch Hydrops fetalis
→ Hinweis auf ...

- Intrauterine und postpartale Sonographie


→ Hydrozephalus und Balkenmangel ("Agenesis of corpus callosum"), periventrikuläre Verkalkungen, ggf. intraventrikuläre Einblutungen


→ Hepatosplenomegalie, ggf. auch Hydrops fetalis


→ Hinweis auf Wachstumsretardierung

Konnatale Herpes-simplex-Infektion


・Erreger (2)

- Meist HHV-2


- seltener HHV-1

Konnatale Herpes-simplex-Infektion


・Klinik (2)

- Transplazentäre Übertragung (5%)


→ Hypotrophie, Mikrozephalie und -ophthalmie, intrazerebrale Verkalkungen


- Intrapartale (85%) und postpartale Übertragung (10%)


→ Lokale Infektion mit typischen Herpesbläschen, Herpes-simplex-Keratitis


→ Disseminierte systemische Infektion, ggf. mit ZNS-Beteiligung (gleicht einem septischen Krankheitsbild)

Konnatale Herpes-simplex-Infektion


・Diagnostik (2)

- Direkter Virusnachweis aus Herpesbläschen


- PCR

Konnatale Herpes-simplex-Infektion


・Therapie (2)

- Aciclovir i.v.


→ Behandlung der Mutter bei Primärinfektion


→ Behandlung des Neugeborenen bereits bei Verdacht (bis negative Serologie vorliegt)

Konnatale Herpes-simplex-Infektion


・Prophylaxe (2)

- Sectio bei floridem, genitalem Herpesbefall der Mutter


- Bei vaginaler Geburt sollte eine Prophylaxe mit Aciclovir erfolgen