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Adaptionen




1. Stoffliche Adaption

Mit Stoff ist wirkliches existierendes Material gemeint, welches der Autor verwenden kann um eine Geschichte zu schreiben. Aus der Lebenswelt der Kinder.


z.B. Ferien, Pferde, Hunde, Freundschaft, phantastische Welten usw.

Adapitonen




2. Formale Adaption

Erzählerform


Komplexität des Textes


Mehrsträngige Erzählform


Wechsel von Zeiten und Räumen

Adaptionen




3. Sprachlich-stilistische Adaption

Sprachlich-stilistische Anpassung


z.B. Versicht auf:


- komplexe Satzkonstruktionen mit mehr als zwei Teilsätzen, die attributive Verwendung von Adverbien oder von Präpositionalgruppen


- Komposita mit mehr als drei Konstituenten, Nominalkonstruktonen, abstrakte Nomina


- Perspektivwechsel und Zeitsprünge bei der wörtlichen Rede

Adaptionen




4. Thematische Adaption

- Grundproblem / Botschaft muss das Kind ansprechen


- Aussage / Sinn / Problematik / gedanklicher Hintergrund müssen in Beziehung zu den Erfahrungen der Kinder stehen.

Adaptionen




5. Axiologische / wertende Adaption

Wer dominiert als Wertungsinstanz?




- Auktorialer Erzähler




- Kind (leser) selbst (eher kindgemässe KJL)




- Ich-Erzähler (eher kindgemässe KJL)

Adaptionen




6. Mediale Adaption

- Wahl einer Gattung, eines Genres, des Mediums (literarischer Text, Film, Video)


- Schriftgrösse, Buchformat, Umschlaggestaltung, Illustrationen


- Vorallem wichtig bei Erstlesebücher

Was kann KJL bedeuten?




Welche Arten gibt es?

1. Die Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche als geeignet empfundenen Literatur (intentionale KJL)


2. Die Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche geschriebenen fiktionalen und nichtfiktionalen Texte (spezifische KJL)


3. Die Gesamtheit der von Kindern und Jugendlichen rezipierten fiktionalen und nicht fiktionalen Texte (Kinder und Jugendlektüre)


4. Ein Teilsystem des gesellschaftlichen Handlungs- bzw. Sozialsystems "Literatur" (Subsystem KJL)

Relationale Werte




(betreffen den Wert eines Textes im Vergleich)

1 . Abweichung / Normbruch


2. Originalität, Innovation, Variation (Abwandlung von vorgegebnen Mustern, Regeln)


3. Neuheit/Tradition, Bewährtes


4. Realismus, Wirklichkeitsnähe, Wahrheit, Authentizität

Wirkungsbezogene Werte




(betreffen die anvisierten oder erreichten Wirkungen eines Textes)




Teil 1 Individuelle Werte

a) Kognitive Werte (Gewinn von Erkenntnis, Information, Wissensvermittlung)


b) Praktische Werte (Lebensbedeutsamkeit, Betroffenheit, Handlungsorientierung, moralische Belehrung, Sinstiftung, Lebenshilfe)


c) Emotionale Werte (Auslösung von Affekten, Rührung, Mitleid/Gleichmut, Identifikation, Distanz)


d) Hedonistische Werte (durch Lektüre ausgelöste Gefühle, Lust, Unlust, Betroffenheit, Unterhaltung, Spannung, Langeweile, Angst, Grauen, Lachen

Wirkungsbezogene Werte




(betreffen die anvisierten oder erreichten Wirkungen eines Textes)




Teil 2 Gesellschaftliche Werte

a) Ökonomischer Wert (Auflage, Verkaufszahlen)


b) Prestigewert (symbolisches Kapital, Ansehen in der Gesellschaft, dem Literatursystem

Symbolsystem KJL

Die Gesamtmenge der Kinder- bzw. jugendliterarischen Texte, die jeweils zu einem bestimmten konkret-historischen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, bilden einen Textkorpus, ein Textsystem, genauer das Symbolsystem.

KJL als Zielgruppenliteratur

KJL ist nicht autonom




Klare Zielgruppenliteratur




Auf Kinder und Jugendliche ausgerichtetes Handlungssystem (Produktion, Vermittlung, Verarbeitung)

Makro-Konventionen




Was ist mit der ästhetisch-literarischen Konvention (ALK) gemeint?

Sie besagt, dass innerhalb eines literarischen Handlungssystems literarische Texte nicht nach ihrem praktischen Nutzen (nützlich/nutzlos) bzw. ihrem Wahrheitswert (wahr/falsch) rezipiert und bewertet werden.

Makro-Konventionen




Was ist mit Polyvalenzkonvention (PK) gemeint?

Die Vieldeutigkeit der literarischen Texte, ihre sogenannten Leerstellen.

Worin liegen die Funktionen des Systems "Literatur"?

a) im kognitiven-reflexiven...


b) im moralischen-sozialen...


c) im hedonistisch-emotionalen...




... Handlungs- und Erlebnisbereich.

Literatur als solches.




SATZ!

In Texten beobachten sich Kulturen selbst.

Kinder und Jugendliteratur als solches.




SATZ!

Weniger der Selbstbeobachtung sondern vielmehr eine moralisch-soziale Funktion.

Spezifische Funktionsbestimmung für KJL.





1. KJL als Mittel der Erziehung


2. KJL als kind- bzw. jugendgemässe Literatur


3. KJL als "Wiedergeburt der Volkspoesie"


4. KJL als "richtige" bzw. vollwertige Literatur

Was ist mit KJL als Mittel der Erziehung gemeint?

Es ist die älteste und weitestgehende Bestimmung.

Was ist damit gemeint, wenn man von "KJL als kind- bzw. jugendgemässe Literatur" spricht?

Dem kindlichen Wesen entsprechend, ihm gemässe Literatur. Stoffe und Themen spielen eine Rolle welche jeweils aktuelle kindliche Bedürfnisse und Wünsche erfüllen: Spiel, Abenteuer, Tierfreundschaften, Erste Liebe

Was ist ein Beispiel für KJL als "Wiedergeburt der Volkspoesie"?

Zeitalter der Romantik --> Grimm-Märchen

Was versteht man unter KJL als "richtige" bzw. vollwertige Literatur?

KJL als vollwertige Ausprägung von Literatur. Dazu muss die KJL die "ästhetischen Grundsätze und poetischen Gesetzmässigkeiten uneingeschränkt respektieren. Erst mit der Annäherung von Erwachsenenliteratur und KJL und All-Age-Büchern möglich.

Formale Werte




(betreffen die Struktur des Textes, seine Eigenschaften)

1. Selbstreferenz / Wirklichkeitsreferenz


2. Polyvalenz / Eindeutigkeit


3. Offenheit / Geschlossenheit


4. Schönheit (Stimmigkeit, Sprache, Musikalität/Rhytmus)

Inhaltiche Werte




(betreffen den allgemeinen Inhalt)

1. Wahrheit / Erkenntnis


2. Moralität


3. Gerechtigkeit / Humanität

Erzähltheorie




Zeitliche Präsentation der Handlung

Erzählreihenfolge: Gibt es eine chronologisch ablaufende Handlung, oder wird die Geschichte mit Vor- und Rückblende erzählt?


Erzähldauer: Verhältnis zwischen der Dauer einer Geschichte und der Dauer ihrer Präsentation (Lesen/Vorlesen: zeitliche Raffungoder zeitliche Dehnung.


Erzählhäufigkeit: Wird ein Ereignis nur einmal erzählt oder gegebenenfalls aus der Sicht verschiedener Figuren mehrfach?

Wie wichtig ist der moralische Zeigefinger in der KJL?

Nimmt zusehend an Bedeutung ab.




Bestandteil ja, aber nicht wichtiger.

Erzähltheorie




Zweiebenenmodell

a) was für eine Geschichte wird erzählt?


b) Wie wird die Geschichte erzählt, auf welche Art und Weise wird sie erzählerisch präsentiert?




Grundformel: Jemand erzählt jemandem eine Geschichte.

Erzähltheorie




Erzähltheorie Grundsatz

Ein realer Autor (a) lässt über einen fiktiven Erzähler eine fiktive Geschichte (b) erzählen. Diese fiktive Geschichte wird wiederum von einem oder mehreren fiktiven Hörern aufgenommen.




Bsp: Buch im Buch

Erzähltheorie




Modell der literarsichen Kommunikation

1. Allgemein: Autor --> Text --> Leser


2. Erzählung: relaer Autor --> fiktiver Erzähler--> Geschichte--> fiktiver Hörer --> realer Leser


3. Gedicht: realer Autor --> lyrisches Ich --> Mitteilung --> lyrisches Du --> realer Leser


4. Drama: realer Autor --> Regiebemerkungen --> sprechende handelnde Figuren --> realer Leser/Zuschauer

Innere Struktur




Mitglieder "Literarische Produktion"

Autor, Erzähler, Herausgeber


Bearbeiter, Nacherzähler


Übersetzter, Illustrator, Grafiker


Literaturagent, Redakteur, Verleger

Innere Struktur




Mitglieder "Vermittlung"

Verleger, Readkteur, Verlagsvertreter, Lizenabteilung, Marketingabteilung




Buchhandel (Barsortimente, Buchhänder, Kauf- und Warenhäuser)




Literaturkritiger, Zensoren, Lehrer, BibliothekarInnen, Mormalleser, Eltern, Grosseltern

Innere Struktur




Rezeption und Verarbeitung




(Mitglieder)

Normalleser (Normalleser, Schüler, Lehrer)




Literaturkritiker (Rezensenten), Literaturwissenschaftler




Verleger, Lektoren

Rolle der Adaption

Spielt in der KJL eine besondere Rolle und betrifft sowohl die a) Produkton, b) Vermittlung sowie c) Rezeption und Verarbeitung.

Welche Charakterisierungsmöglichkeiten der Figuren gibt es?

- Direkte Charakterisierung einer Figur (durch den Erzähler)




- Indirekte Charakterisierung einer Figur (durch ihre Handlungen)

Welche Art der erzählerischen Vermittlung (Erzähler) gibt es?

Erzählinstanz: Handelt es sich (etwa im Sinne von Stanzel) um eine auktoriale Erzählinstanz, eine personale oder eine Ich-Erzählinstanz?


Erzählmodus: Geht es um einen zusammenfassenden Bericht oder etwa um direkte Rede, inneren Monolog, erlebte Rede usw.?


Erzählsprache: Es geht um die Frage, welchen Erzählton und welche Stilschicht der Autor bzw. Erzähler wählt. Werden umgangssprachliche Elemente, Jugendsprache oder ein Kinderton genutzt?

Das "Wie" des Erzählens.

In erzählenden Texten wird die Geschichte nicht direkt präsentiert, sondern von einem Erzähler vermittelt. In fiktionalen Texten ist der Erzähler aber natürlich nicht der Urheber des TExtes, er ist ein Teil der Fiktion. Beim Erzähler handelt es sich um eine vom Autor geschaffene Instanz (Erzählinstanz).

Welche drei Erzählsituationen gibt es nach Stanzel?

a) der auktoriale Erzähler bzw. die auktoriale Erzählsituation


b) Ich-Erzähler bzw. Ich-Erzählsituation


c) personaler Erzähler bzw. personale Erzählsituation

Welcher Autor gilt als Musterbeispiel für die auktoriale Erzählform?

Erich Kästner

Zusammenfassung von Merkmalen der auktorialen Erzählsituation.




Teil 1

- Der Erzähler hat Distanz zum Erzählten, er kann es überblicken und von seinem übergeordneten Standpunkt aus organisieren.


- Es dominieren Erzählrbericht und Kommentar als Darstellungs-weisen.


- Der Erzähler bringt sich selbst ins Spiel, er wird als Sprecher mit bestimmten Werten/Normen erkennbar


- Der Erzähler erfüllt eine Reihe von technischen Funktionen, indem er Ort, Zeit, Figuren beschreibt und die Ereignisse schildert.

Zusammenfassung von Merkmalen der auktorialen Erzählsituation.




Teil 2

- Der Erzähler setzt sich mit dem Denken und Handeln der Figuren auseinander und bewertet es im Anschluss entsprechend zustimmend, kritisch, ironisch, neutral.


- Der Erzähler reflektiert über die Ebene der erzählerischen VErmittlung, er thematisiert den Erzählvorgang und spricht den Leser direkt an (Leseranrede).


- Der Erzähler weiss, was gewesen ist und was kommen wird (Rückblendung, Vorausdeutungen), er hat Einblick in das Innere der Figuren (er kann Gedanken lesen) wie ihr Äusseres. Übermenschlich

Weshalb ist die Aussage vom "allwissenden" Erzähler relativ und irreführend?

Weil der Blick auf die Bewusstseinszustände von aussen bestimmt und daher begrenzt sind.

Ich-Erzähler




Was ist das Hauptmerkmal der Ich-Erzählinstanz?

Die Geschichte wird von einem Erzähler präsentiert, der als erlebendes Ich selbst an der fiktiven Handlung teilnimmt. Dabei kann es sich um eine Hauptfigur handeln oder aber auch um eine Nebenfigur, die über die Ereignisse mit einem gewissen Abstand als neutraler Beobachter oder möglicherweise Zeuge berichtet.

Was hat die Ich-Erzählinstanz in der KJL verändert?

Die Ich-Erzählinstanz kam in der KJL erst zum Zugen als die Aufklärung, Belehrung, Didaktik dadurch ersetzt wurde, dass man Kinder und Jugendliche ernst nahm, ihrem Denken und Fühlen versuchte nahezukommen oder Partei für sie zu ergreifen.




Wandel im Kindheitsbild und Anschluss an moderne Entwicklung in der Literatur.

Was ist z.B. am Text "Die Schatzinsel" speziell bezüglich "Erzählendes-Ich"?

Das erzählende-Ich erinnert sich an vergangene Ereignisse, das Geschehen wird aus der Rückschau wiedergegeben. Somit verfügt das "erzählende-Ich" über eine auktoriale Position. Das "erlebende-Ich" ist das "frühere Selbst". Der Unterschied ist der zeitliche Abstand, die grösser Lebens- und Welterfahrung des "erzählenden-Ichs"

Aus der Perspektive des "erzählenden-Ich" und des "erlebenden-Ichs", wann ist es wahrscheinlicher, dass etwas die Grenze zwischen KJL und Allgemeinliteratur überschreitet?

Wenn in Texten die der zeitliche Abstand zwischen "erzählendem-Ich" und "erlebendem-ich" grösser ist. Bei kruzem Abstand, bzw. gar keinem Abstand ist es wahrscheinlich, dass es an jugenliche Leser adressiert wahrgenommen wird.

Merkmale des Ich-Erzählers




Teil 1

- bleibt in seinen kenntnissen und Erfahrungen begrenzt und ist nicht allwissen.


- verfügt nicht über übermenschliche Fähigkeiten sondern bewegt sich - wie reale Menschen auch - in den Grenzen von Raum und Zeit.

Merkmale des Ich-Erzählers




Teil 2

- Die Bewusstseinsdarstellung bleibt auf das reduziert, was das Ich denkt und fühlt.


- Der Ich-Erzähler mag über eine Kenntnis der Vergangenheit verfügen, über Zukünftiges kann er keine sicheren Aussagen machen.


- Der Ich-Erzähler kann nicht an verschiedenen Plätzen gleichzeitig sein, es ist ihm nur möglich, über das zu berichten, woran er selbst teilhat. Von anderen EReignissen kann er nur dann Kenntnis haben, wenn ihm davon erzählt wurde.

Was ist das Merkmal, dass sowohl der auktoriale sowie auch der Ich-Erzähler gemeinsam haben?

Bei beiden ist für den Leser erkennbar, dass hier eine Geschichte erzählt wird, weil ein persönlich erscheinender Erzähler als Vermittler auftritt und sich mitunter direkt an den Leser wendet.

Woran erkenne ich eine personale Erzählinstanz?

In dem Falle, da kein ERzähler der Geschichte als Vermittlungsinstanz auftritt, der sich explizit zu erkennen gibt oder eingreift, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine personale Erzählinsatz handelt.


Die Hinweise auf das Erzähltwerden sind kaum noch erkennbar, der Erzähler tritt nicht mehr als persönlicher Sprecher in Erscheinung, Leseranreden, Kommentare, Reflexionen über das Erzählen entfallen zumeinst.

Was ist ein weiteres Merkmal der personalen Erzählinstanz bezogen auf die Erzählung aus der Sicht einer Figur?

Die dargestellte Welt wird nicht aus der überschauenden Perspektive eines auktorialen Erzählers erfasst, sonder aus der Sicht einer am Geschehen beteiligten Figur. Die Figur tritt aber nicht explizit als Ich in Erscheinung.

Merksatz "Personale Erzählinstanz"

Beim personalen Erzähler rückt an die Stelle des Berichts über das Geschehen - dies ist kennzeichnend für auktoriale und Ich-Erzählsituationen - a) die Darstellung von subjektiven Sinneseindrücken und Bewusstseinsprozessen und b) die Präsentation der Ereignisse und handlungen aus der Sicht einer bestimmten Figur.

Wie unterscheiden sich der auktoriale Erzähler vom personalen Erzähler in Bezug auf das Verhältnis der Innen- und Aussenperspektive?

In der Entschiedenheit, mit welcher der der Erzähler sich an die Sichtweise einer Figur bindet. Der auktorale Erzähler kann ein personales Medium unter vielen anderen Darstellungsmitteln benutzen, der personlae Erzähler bindet sich ein und für alle Mal an sein Medium.

Inwiefern ist die Aussenperspektive für den auktorialen Erzähler massgeblich?

Bei der Aussenperspektive werden die Auswahl der Erzählgegenstände wie das Erzähltempo von einem Bezugspunkt her bestimmt, der ausserhalb der Romanfigur und des erzählten Geschehens liegt.

Was hat die Innenperspektive mit dem personalen Erzähler zu tun?

Es erfolgt eine Schwerpunktverlagerung auf die Innenperspektive, es wird ein Stellvertretermedium eingesetzt, ein Reflektor. Insofern kommt es zur Steuerung des Erzählens nach psychologischen Kriterien. Dies wiederum führt zu der Frage, inwieweit das Dargestellte den psychologischen Wahrscheinlichkeiten und dem Bewusstseinshorizont der Reflektorfigur angemessen ist. Es kann nur so viel erzählt werden, wie die jeweilige Figurenanlage hergibt. In dem Fall also, da es sich um eine kindliche oder jugendliche Reflektorfigur handelt, wird deren Horizont zumeist begrenzt sein.

Inwiefern wird eine kindliche Erzählfigur auch in der Allgemeinliteratur gebraucht?

Sie wird gebraucht um einen naiven Blick auf die Welt zu werfen und sie dadurch vor dem Leser zu verfremden.

Wie wird die personale Erzhälsituation in der KJL eingesetzt?

Es wird ein personaler kindlicher Erzähler eingesetzt als Ausdruck des Bemühens, authentisch die Gefühlslage von Kindern zu erfassen, ihnen nahe zu sein, ihre Empfindungen zu tolerien, zu akzeptieren. (In der Allgemeinliteratur eben als naiver Blick)

Wer schrieb ein eindruckvolles Beispiel für das personale Erzählen?

Tormod Haugen in "Die Nachtvögel" (1978)


Im Treppenhaus leise gehen!


An dem abgeschabten, bräunlichen Fleck auf der vierten Stufe vorbeischleiche und sagen:


"Lorum, lirum, rei, ich bin frei!" Den Atem bis zum ersten Absatz anhalten, dort, wo die Treppe einen Bogen macht.

Was sind die Merkmale der personalen Erzählsituation?




Teil 1 betreffend dem Erzählbericht, Beschreibung und Kommentar

Erzählerbericht, Beschreibung und Kommentar sind - wie im Text von Haugen - zurückgedränkt zugunsten einer Bewusstseinsdarstellung bzw. einer gedanklichen Vision. Es ist klar erkennbar, dass es sich in diesem Abschnitt nicht um ein "reales", "äusseres" Geschehen handlet, sondern einzig um Vorstellungen der Figur, ihre subjektiven Sinneseindrücke stehen im Zentrum.

Was sind die Merkmale der personalen Erzählsituation?




Teil 2 betreffend dem Erzähltwerdens

Diese personale Erzählsituation weist nur noch wenige Spuren des Erzähltwerdens auf, auch wenn das Personalpronomen der dritten Personen ("er") einen Hinweis auf die erzählte Figur gibt.

Was sind die Merkmale der personalen Erzählsituation?




Teil 3 betreffend dem Erzählermedium

Das Geschehen wird gleichwohl von einer anonym bzw. neutral bleibenden Stimme präsentiert. Der Leser erhält keinerlei Informationen über dieses Erzählermedium.

Was sind die Merkmale der personalen Erzählsituation?




Teil 4 betreffend der am Geschehen beteiligten Figur

Schliesslich wird die fiktive Welt nicht aus der Sicht eines überschauenden Erzählers wahrgenommen, vielmehr geht es um die Perspektive einer am Geschehen beteiligten Figur.

Was sind die Merkmale der personanen Erzählsituation?




Teil 5 betreffend der Innenweltdarstellung

In solchen Fällen, da wie hier die Innenweltdarstellung auf eine Figur konzentriert bleibt, handelt es sich um monoperspektivisches Erzählen; erfolgt stattdessen eine Weitung auf die Innensicht mehrerer Figuren, kann von einem multiperspektivischen Erzählen gesprochen werden.

Was sind die Merkmale der peronalen Erzählsituation?




Teil 6 betreffend der Präsentation von Bewusstseinsprozessen

Das personale Erzählen ist zudem nicht durch den Bericht von Handlungen und Ereignissen kennzeichnet, im Mittelpunkt steht vielmehr die Präsentation von Bewusstseinsprozessen. Die Gedanken und Gefühle, Ängste und Hoffnungen der Reflektorfigru werden unkommentiert präsentiert, sodass ein direkter Einblick in die Innenwelt der reflektierenden, denkenden, fühlenden Figur gegeben scheint. Von "Reflektorfigur" wird nach Stanzel deshalb gesprochen, weil nur die Details der fiktiven Welt in den Blick kommen, die im Horizont der jeweiligen Figur liegen bzw. von ihr reflektiert werden.

Was steht bei der neueren Erzählforschung im Vordergrund?

Nicht die Frage nach dem "Was" sondern die Frage nach dem "Wie".

Welches Modell hat Jürgen H. Petersen in Abgrenzung zu Stanzel erschaffen?

Er unterscheidet zwischen:


- Erzählform


- Erzählverhalten


- Standort des Erzählers


- Erzählperspektive


- Erzählhaltung

Was meint Petersen mit Erzählform?

Es geht darum wer die Geschichte erzählt. Vereinfacht sind es zwei Formen. Die Er-Form (wenn der Erzähler von anderen erzählt) und die Ich-Form (wenn der Erzählende von sich selbst spricht). Das Ich ist dabei also sowohl erzählendes Medium als auch handelnde Person.


Anlehnung an die Art wie wir im Alltag berichten. Entweder über selbsterlebtes (Ich-Form) oder das was andere erlebet haben (Er-Form)

Was meint Petersen mit Erzählverhalten?


Und wie unterscheidet er sich von Stanzel?

Wird anstelle des von Stanzel gebrauchten Begriffs "Erzählsituation" gesetzt. Petersen stellt fest, dass die Erzählsituationen nach Stanzel streng genommen das Verhalten des Erzählers bezeichnet, wobei durch Absetzung der Ich-Erzählsituation von der auktorialen und personalen "Unvergleichbares kombiniert" werde.

Worin sah Petersen noch ein weiteres Problem bezüglich Stanzel und dem Ich-Erzähler in Bezug zum auktorialen Erzähler?

Mit der Ich-Erzählsituatuion würden einer Erzählform zwei Arten epischen Verhaltens gegenübergestellt, nämlich überschauend (auktorial) und personal (aus der Sicht einer Figur). Da Stanzel die Kategorien auktoriale, personale und Ich-Erzählweise unterscheidet, findet sich bei ihm die Möglichkeit einer auktorialen Ich-Erzählweise nicht. Diese ist jedoch in der KJL häufig anzutreffen, wenn nämlich das erzählende Ich kritisch über das erlebende ich berichtet. Dies ist in KJL wie Allgemeinliteratur dann der Fall, wenn von der Schwelle des (reiferen) Alters aus der eigenen Kindheit und Jugend gedacht wird.

Wofür plädiert Petersen in Bezug auf das Erzählverhalten?

Petersen plädiert für die Unterscheidung von auktorialem, personalem und neutralem Erzählverhalten. Dabei meit das Erzählverhalten das "Verhalten des Narrators zum Erzählten" und dies nicht im Sinne einer Wertung, sondern im Sinne einer Präsentation der Geschichte.

Was ist ein neutrales Erzählverhalten nach Petersen?

Wenn der Erzähler wie ein aussen stehender Beobachter berichtet, also aus der Distanz erzählt, auf Wertungen verzichtet und sich möglichst objektiv verhält.




Bsp: Dialoge, direkte Rede, Erzählerbericht, Beschreibung

Was ist ein personales Erzählverhalten nach Peteresen?

Der Erzähler tritt hinter die Figuren zurück und sieht die Welt mit ihren Augen, er wählt ihren Blickwinkel.




Erlebte Rede, innerer Monolog, Bewusstseinsstrom

Was ist ein auktoriales Erzählverhalten nach Petersen?

Der Erzähler hat einen Überblick über das Geschehen, die Figuren und bewertet diese.




Bsp: Bericht, Kommentar, Zwischenbemerkungen, Exkurse

Was meint Petersen mit Standort des Erzählers?

In Absetzung zu Stanzel versteht Petersen unter dem Standort des Erzählers, bzw. Blickpunkt des Erzählers das "raum-zeitliche Verhältnis des Narrators zu den Personen und Vorgängen.


Der Narrator kann dabei aus grosser Nähe die Figuren, Handlungen, Denk- und Verhaltensweisen oder aber aus grösserer Entfernung berichten. Allwissen möglich da Vor- und Nachgeschichte der Figuren bekannt, was Rückblenden und Vorausdeutungen ermöglicht. Konsequent aber Allwissenheit wenn inner und äussere Welt der Figuren erfasst.

Was meint Petersen mit Erzählperspektive?

Als Ergänzung zum Erzählstandort zu verstehen. Geht um das äussere und das innere Wissen der Figuren. Gibt die Möglichkeit, dass der Erzähler über eine Perspektive verfügt, der die Innensicht oder/und die Aussensicht ermöglicht.

Was meint Petersen mit Erzählhaltung?

Die Erzählhaltung steht in enger Verbindung zum Erzählverhalten, sie fragt nach der wertenden Einstellung des Erzählers zum Geschehen. Welche Haltung nimmt der Erzähler zum Geschehen, zu den Figuren, zu den Denk- und Verhaltensweisen ein? Ist diese neutral oder bestätigend, affirmativ oder ablehnend, ironisch, parodistisch?

Wie können die Formen von Petersen genutzt werden?

Die Formen von Petersen können zusammengefasst werden und sowohl ergänzend oder alternativ zu den Vorschlägen von Stanzel genutzt werden.

Mit was, in Bezug auf die Stimme, hat sich Stanzel in "Theorie des Erzählens" befasst?

Mit der Frage, in welchem Masse der Erzähler hinter die Figur zurücktritt und ob die Leser seine Anwesenheit bemerken oder nicht. Damit ist das Problem der erzählerischen Vermittlung angesprochen, das ansonsten mit dem Begriff Modus bezeichnet wird.

Was bedeut "heterodiegetisch" nach Genette?

Eine Erzählform in welcher sich ein Er-Erzähler, der nicht Teil der erzählten Welt ist, gleichwohl in der ersten Person sprechen und sich direkt an die Leser wenden kann.


Beispiel Erich Kästner welcher zuerst klar macht, dass nicht er dies erlebt hat, aber aus der Ich-Perspektive spricht.

Was bedeutet "homodiegetisch" nach Genette?

Damit ist der typische Ich-Erzähler nach Stanzel gemeint.

Was bedeutet "autodiegetisch" nach Genette?

Falls ein homodiegetischer Erzähler seine eigene Geschichte erzählt.




Beispiel Schatzinsel

Was meint Genette mit dem Begriff "Fokalisierung"?

Die umschreibt aus welcher Sicht erzählt wird. Stanzel arbeitet dabei mit dem Begriff der Perspektive. Es ist der Grad der Informationen gemeint, über welche der Erzähler verfügt.

Welche drei Fokalisierungsmöglichkeiten gibt es nach Genette?

- Nullfokalisierung


- Interne Fokalisierung


- Externe Fokalisierung

Was bedeutet Nullfokalisierung?

Stanzel: einer Aussenperspektive und mehreren Innenperspektiven


Der Erzähler weiss mehr als jede andere Figur, er hat die "Übersicht". Damit ist a) die göttergleiche Perspektive des allwissenden und somit auktorialen Erzählers ebenso gemeint, wie b) die Möglichkeit, dass ein ERzähler sein Wissen um einzelne Figuren addiert. In diesem Fall handelt es sich eigentlich um eine Aneinanderreihung von internen Fokalisierungen.

Was bedeutet interne Fokalisierung?

Stanzel: Innenperspektive


Der Erzähler weiss ebenso viel wie die Figur, auf jeden Fall nicht mehr, insofern handelt es sich um "Mitsicht".

Was bedeutet externe Fokalisierung?

Stanzel: Aussenperspektive


Der Erzähler weiss weniger als jede andere Figur, er hat die "Aussensicht".

Was ist der Unterschied zwischen Stanzel und Genette?

Stanzel arbeitet induktiv. Er geht von vorgefunden Beispielen aus und klopft die literarischen Texte nach den dort existierenden Beziehungen ab.


Genette geht deduktiv vor, er fragt danach, welche Kombinationsmöglichkeiten in literarischen Texten bestehen. Insofern interessiert ihn im Unterschied zu Stanzel erst einmal nicht, ob es wirklich Beispiele für die von ihm entworfenen Varianten gibt.

Was ist unzuverlässiges Erzählen?

Es gibt durchaus Erzähler, deren Aussagen man als Leser nur bedingt glauben schenken kann. hegt man als Leser also Zweifel, ob die Aussagen des Erzählers über die dargestellte Welt, über die dort ablaufenden Ereignisse, Geschehnisse, Situationen und die agierenden Figuren zutreffen, kann von einem unzuverlässigen Erzähler (unreliable narrator) bzw. einem unzuverlässigen Erzählen (unreliable narration) gesprochen werden.

Wann tritt der Unzuverlässige Erzähler offensichtlich am meisten auf?

Bei einem Ich- bzw. homodiegetischen oder autodiegetischen Erzähler.

Was sagt Nünnig über die kulturelle Modelle sowie gesellschaftliche Modelle in Bezug auf den unzuverlässigen Erzähler?

Dass kulturelle Modelle sowie gesellschaftliche Werte und Normen "de facto als Bezugsrahmen für die Frage nach der mangelnden Glaubwürdigkeit von Erzählern eine zentrale Rolle spielen".

Welche textuelle Signale hat Nünning aus der englischen Literatur herausgefiltert welche auf einen unzuverlässigen Erzähler hinweisen?




Teil 1

- offensichtliche Widersprüche des Erzählers, Lügen, Halluzinationen, Phantastereien sowie andere interne Unstimmigkeiten,


- vom Erzähler selbst eingestandene Unglaubwürdigkeit, Erinnerungslücken und Hinweise auf kognitive Einschränkungen, problematische physische oder/und psychische Zustände


- Widersprüche zwischen den Aussagen und den Handlungen eines Erzählers.


- Widersprüche zwischen der Selbstcharakterisierung des Erzählers und der Fremdcharakterisierung durch andere Figuren.

Welche textuelle Signale hat Nünning aus der englischen Literatur herausgefiltert welche auf einen unzuverlässigen Erzähler hinweisen?




Teil 2

- Äusserungen anderer Figuren, die die Einschätzung des Erzählers korrigieren.


- hohe Expressivität und Subjektivität sowie ein besonderer Grad an emotionaler Erregtheit/Involviertheit des Erzählers (Ausrufe, Ellipsen, Wiederholungen


Welche textuelle Signale hat Nünning aus der englischen Literatur herausgefiltert welche auf einen unzuverlässigen Erzähler hinweisen?




Teil 3

- Häufungen von Leseranreden und bewussten Versuchen, die Rezeption in bestimmter Weise zu lenken, wiederholte Bekräftigung der eigenen Aussagen und Selbstsuggestion- Eingestehen von Parteilichkeit oder existierenden Vorurteilen- paratextuelle Signale (z.B. Untertitel, Vorwort)

Was in bezug auf die Punkte von Nünning und das Voraussetzungssystem des Rezipienten ist fraglich?

Ob "das Voraussetzungssystem des Rezipienten" einbezogen werden muss, also sein Weltwissen sowie die von ihm vertretenen Werte und Norme. Dies umso mehr, wenn man wie die KJL grundsätzlich kindliche und jugendliche Rezipienten im Blick hat, deren Weltwissen und Werte- und Normensystem sich noch in der Entwicklung befinden.

Was ist das besondere über den unzuverlässigen Erzähler?

Es führt zu einer Störung, einer Irritation des Rezipienten und kann einen aufmerksamen Leser fordern.

Wird der unzuverlässige Erzähler in der KJL oft angewant?

Früher eher selten, da die KJL ja zur Bildung eines Norm- und Wertesystems führen soll.


In der modernen KJL jedoch ist es häufiger anzutreffen.

Welche zwei Aspekte, die miteinander verflochten sind, spielen beim erfassen eines Textes eine Rolle?

Die Oberflächenstruktur (z.T. auch Darstellungsebene)


und


die Tiefenstruktur

Was ist mit der Oberflächenstruktur gemeint?

Dies wird als das "Was" der Darstellung, die Geschichte (story) und mit ihr das Zusammenspiel von Figuren und Handlungen definiert.

Was ist mit der Tiefenstruktur gemeint?

Man kan danach fragen, welche verallgemeinerbaren Grundmuster, welche Schemata sich möglicherweise hinter den Handlungselementen befinden, die die Oberflächenstruktur ausmachen.

Oberflächenstruktur


Was unterscheidet man innerhalb der Handlung?

Zwischen a) dem Ereignis (event) und b) dem Geschehen (series of events)

Oberflächenstruktur


Was ist das Ereignis?

Das Ereignis ist die klienste Einheit der Handlung. Folgender Satz: "Andrej Andrejewitsch Mjasow kaufte [...] einen Kerzendocht" stellt ein solches Ereignis dar. Ein Ereignis setzt sich zusammen aus Handlungskern (Prädikat) und Handlungsträger (Subjekt).

Oberflächenstruktur


Was ist ein Geschehen?

Mehrere Ereignisse bilden ein Geschehen.


z.B. "Andrej Andrejewitsch Mjasow kaufte [...] einen Kerzendocht und trug ihn nach Hause."

Oberflächenstruktur


Was ist eine Geschichte?

Erst in dem Fall, da ein Autor die Handlung "formt" und die Ereignisse aufeinander bezogen sind, entsteht eine Geschichte (story).


Eine Geschichte hat einen Anfangspunkt (Textanfang) und einen Endpunkt (Textende). Das Geschehen zwischen diesen Polen spielt in einer bestimmten "Zeit" (bzw. Zeiten) und an einem bestimmten "Ort" (bzw. mehreren Orten).

Oberflächenstruktur
Wofür sind die Hintergründe für das Geschehen und die Beziehungen zwischen den Figuren wichtig?


Erst wenn Hintergründe für das Geschehen und die Beziehungen zwischen den Figuren genau erfasst sind, spricht man von einem plot.

Oberflächenstruktur


Wie sieht also die hierarchische Aufstellung eines Textes aus?

1. Ereignis (event)


2. Geschehen (series of events)


3. Geschichte (story)


4. Plot (plot)

Tiefenstruktur


Um was genau geht es in der Tiefenstruktur? Was ist das Ziel einer Bestimmung der Tiefenstruktur?

Mit der Tiefenstruktur ist letztlich ein Grundschema gemeint, das sich hinter einer bzw. vielen Geschichten verbirgt. Letztlich geht es um das Herausfinden universeller Handlungsmuster. Offensichtlich weisen bestimmte Gattungen vergleichbare Handlungsmuster auf, weil genau dies ja dazu führt, sie einer spezifischen Gattung zuzuordnen. Z.B. Märche, Novelle

Lotman hat den Plot in drei Elemente aufgeteilt. Welche sind dies?

a) ein räumlicher Bereich, der sich in zwei gegenüberstehende gegensätzliche Lager aufspaltet


b) aus einer Grenze, die diese Bereiche unterteilt und die normalerweise nicht überschritten werden kann


c) einem Helden, der genau dies versucht, der also die Grenze überschreiten will. Dabei kann er scheitern oder durch die Überschreitung die Grenze aufheben.

Eine Geschichte kann einsträngig oder mehrsträngig sein. Welche begrenzenden Kriterien einer Geschichte gibt es?

Anfang und Ende. Zwischen diesen beiden Polen kann die Abfolge der Ereignisse unterschiedlich strukturiert sein, das heisst, die Geschichte kann auf verschiedenen Wegen vom Anfang zum Ende führen.

Beginn/Anfang


Was ist ein "ab ovo"-Anfang?

Es wird eine Art Einstieg in die eigentliche Geschichte gegeben, er dient der Einstimmung auf das Folgende ("Es war einmal...")

Beginn/Anfang


Was ist ein "in medias res"-Anfang?

Es wird ein bestimmter Zeitpunkt mitten in der Geschichte als Beginn für das Erzählen gewählt, Anfang der Episode ("point of attack"). Die Handlung kann auch kurz vor einer Wende im Geschehen oder dem entscheidenden Schluss einsetzten. Der Leser durchschaut noch nicht alles, er ist irritiert. Was für das Verständnis wichtig ist, wird erst im weiteren Verlauf nachgeholt. Erst am Ende ist der Leser in der Lage, sich selbst eine Chronologie der Ereignisse zusammenzustellen und kann die Zusammenhänge begreifen.

Beginn/Anfang


Was ist ein "in ultimas res"-Anfang

Es wird am Ende der Geschichte oder kurz davor begonnen; erst am Schluss werden die Zusammenhänge (der einzelnen Handlungsstränge) offenbar: Die erzählte Zeit fällt mit der ERzählzeit zusammen. Eine Sonderform ist die Detektivgeschcihte: Die das Erzählen in Gang bringenden EReignisse, also z.B. das Verbrechen, liegen vor dem Erzählbeginn und werden vorab präsentiert, danach beginnt das Forschen nach den Ursachen, Hintergründen (analytisches Erzählen).

Was bedeutet "Einleitung/Vorwort als Invocatio"?

Es wird auf die Geschcihte unter einem besonderen Blickwinkel hingeführt, es erfolgt eine Begründung für das Erzählen; das Erzählen wird ligitimiert (Widmung, Einleitung, Rahmenerzählung, Nennen von Herkunft oder Quelle der Erzählung, fingierte Dokumente).

Welche Rolle nehmen Figuren in narrativen Texten ein?

Sie nehmen eine zentrale Stellung ein. Sie sind in den epischen Gattungen wie Roman, Kurzgeschichte, in Fablen, Parabeln, Novellen, aber auch im Drama und im Film die Handlungsträger. Die Figuren geben mit dem, was sie äussern, denken, tun ein Bild von sich, sie charakterisieren sich selbst oder werden von anderen Figuren des Textes eingeschätz.

Wie unterscheiden sich die Figuren eines Textes voneinander, mit welchen besonderen Merkmalen sind sie ausgestattet?

1. bestimmte äussere Merkmale (Name, Alter, Beruf, Aussehen, Geschlecht, Verhalten) und innere Merkmale (Denken, Fühlen, Wünsche, Handlungsmotive).


2. Handlungen und Figuren. Sie können a) dynamisch sein (aktiv, also z.B. lebhaft, kämpferisch, engagiert, lustig, witzig) oder b) statisch (passiv, zurückhaltend, abwartend, traurig, langweilig).

Welche zwei Ebene der Figuren gibt es?

1. Die Ebene der Figurenkonzeption bzw. des Figurenaufbaus und


2. die Ebene der Figurencharakteristik.

Was genau ist die Figurenkonzeption?

Die Figurenkonzeption stellt eine historische Kategorie dar, denn die Konventionen, nach denen eine Figur gebaut ist, stehen in Zusammenhang mit historisch-konkreten Menschenbildern wie den jeweiligen Kindheitsaufassungen .

Was ist Figurencharakteristik gemeint?

Die Figurencharakteristik meint die formalen Techniken der Informationsvergabe, mit denen eine Figur präsentiert wird.

Sind Figurenkonzeption und Figurencharakteristik miteinander Verbunden?

Ja, die Figurenkonzeption und die Figurencharakteristik stehen in unmittelbarer Verbindung miteinander, denn eine bestimmte Konzeption der Figur kann auch eine entsprechende Auswahl aus dem Arsenal der Charakterisierungstechniken nach sich ziehen.

Pfister Figurenkonzeption


Statisch vs (Offen)

Statisch konzipierte Figuren verändern sich innerhalb eines Textes nicht, sie sind von Beginn festgelegt.

Pfister Figurenkonzeption


(Statisch) vs Offen

Offen konzipierte Figuren entwickeln sich im Fortgang des Textes, dies kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.

Pfister Figurenkonzeption


Eindimensional vs (Mehrdimensional)

Eindimensionale Figuren sind durch eine kleine Anzahl von Merkmalen definiert, im einfachsten Fall kann die Darstellung der Figur auf ein einziges reduziert sein. Dies ist etwa im Märchen der Fall (gut-böse).

Pfister Figurenkonzeption


(Eindimensional) vs Mehrdimensional

Mehrdimensionale Figuren sind dagegen durch eine Reihe von Merkmalen gekennzeichnet, wobei es um Herkunft, Werdegang, psychologische Disposition, Verhalten, weltanschauliche Positionen gehen kann. Im Fortlauf der Handlung werden immer neue Seiten der Figur offenbar.

Pfister Figurenkonzeption


Personifikation

Bei einer Figur, die als Personifikation angelegt ist, sind die Informationen, die die Figur kennzeichnen, extrem gering und in ihrer Menge auf die Illustration eines abstrakten Begriffs ausgerichtet (Fastnachstspiele, commedia dell'arte). Verkörperung einer Eigenschaft, eines Begriffs.

Pfister Figurenkonzeption


Typ

Verkörperung einer Menge von Eigenschaften, die soziologisch und psychologisch bestimmt sein können. Dies kann sich synchron auf die jeweils aktuelle Sozialtypologie beziehen wie in der KJL der Aufklärung etwa auf Bürger, Bauer, Adliger oder diachron auf eine bestimmte Tradition von Typen wie den autoritären Vater, die angepasste Tochter, den undankbaren Sohn. Grundsätzlich abstrahiert ein Figurentyp vom Individuellen und repräsentiert ein Allgemeines. Das führt zur Reduzierung auf typische Merkmale.

Pfister Figurenkonzeption


Individuum

Es geht beim Individuum um das Einmalige und Unwiederholbare einer Figur. Damit muss die Figur mehrdimensional angelegt sein und durch eine Vielzahl von Details gekennzeichnet werden: Sprache, Herkunft, Aussehen, Charakter. Über eine mögliche soziale, psychologische, weltanschauliche Typik hinaus verfügt die Figur über ein eigenes Profil.

Pfister Figurenkonzeption


Transpsychologisch vs. (Psychologisch)

Figuren, die den Rahmen des psychologisch Plausiblen überschreiten und einzig als Sprachrohr bestimmter Vorstellungen und der Verkörperung abstrakter Werte dienen.

Pfister Figurenkonzeption


(Transpsychologisch) vs Psychologisch

Figuren, die psychologisch in einem plausiblen Rahmen verbleiben.

Wie unterteilt Rimmon-Kenan die Figuren-Typologie?

1. Komplexität


2. Entwicklung


3. Innenleben

Was meint Rimmon-Kenan mit Komplexität?

Das Spektrum reicht von Figuren, die durch ein Merkmal gekennzeichnet sind, bis zu Figuren mit einer Reihe unterschiedlicher Merkmale. Allegorische Figuren, Figuren in Fabeln oder Karikaturen oder auch typisierte Gestalten gehören zum ersten Bereich.

Was meint Rimmon-Kenan mit Entwicklung?

Das Spektrum reicht in diesem Fall von vollkommen statischen Figuren (sie verändern sich nicht) bis zu dynamischen Figuren (sie wandeln sich).

Was meint Rimmon-Kenan mit Innenleben?

Dieses Spektrum reicht von Figuren, über deren Innenleben so gut wie nichts ausgesagt wird bis zu Figuren, die ien komplexes und vielschichtiges Innenleben besitzen.

Figurencharakteristik


Welche zwei Techniken gibt es bei der Figurencharakteristik

a) figurale


b) auktoriale

Was meint die figurale Charakteristik?

Die figurale Charakteristik meint die Kennzeichnung bzw. Beschreibung der Figur durch eine andere Figur, also aus der Figurenperspektive.

Was meint die auktoriale Charakteristik?

Bei der auktorialen Charakteristik erfolgt die Bestimmung der Figur direkt über den auktorialen bzw. heterodiegetischen Erzähler.

Wie lassen sich die beiden Figuren-Charakteristik-Techniken noch weiter unterteilen?

In eine explizite (direkte) und ein eimplizite (indirekte) Charakteristik.



Was meint eine explizite Charakteristik?

Eine explizite Charakteristik meint Eigen- oder/und Fremd-Kommentare der Figur bzw. über sie (Monolog/Dialog)

Was meint eine implizite Charakteristik?

Hinweise auf eine indirekte Charakteristik sind sprechende Namen oder spezifische Denk- und Verhaltensweisen.

Was bedeutet nach Todorov "Ich-Tehmen"?

Eine Infragestellung der Grenzen zwischen Geist und Materie. Damit ist ein "Themenfeld" angerissen, zu dem Vervielfältigungen des Ich, Durchbrechen der Grenzen zwischen Subjekt und Objekt und zwischen Objekt und Beobachter gehören. Bein den "Ich-Themen" geht es - so könnte man weiter sagen - um das Verhältnis des Menschen zu seinem Unbewussten, zu seinen "Nachtseiten", eine beobachtende, reflektierende, eher passive Einstellung ist kennzeichnend. Vereinfacht gesagt, die "Ich-Themen" betreffen Fragen der Innenwelt, der Reflexion, der psychischen Konflickte. Auch Blick-Themen genannt.

Was bedeutet nach Todorov die "Du-Themen"?

Die "Du-Themen" handeln von der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt: Es ghet um das Agieren in einer sozialen Gemeinschaft, wobei dies als ein aktives Einwirken zu verstehen ist, der Einzelne bleibt nicht isolierter Beobachter, sondern tritt in eine dynamische Beziehung zu anderen. Insofern handelt es sich hier um Diskurs-Themen.

Was wird von der Figur ausgesagt?


1. Besonderheit

- Vorgeschichte


- Wann, wo in welchem sozialen Milieu agiert die Figur?


- Wodurch ist die äussere Erscheinung der Figur charakterisiert?


- Welche soziale Stellung nimmt die Figur im Figurenensemble ein?

Was wird von der Figur ausgesagt?


2. Verhalten der Figur


Äusseres Verhalten

- Welche Verhaltensweisen sind für die Figur in Bezug auf andere Figuren ihrer sozialen Welt kennzeichnend (Spielgefährten, Eltern, Grosseltern, Geschwister, Freunde, Rivalen, Feinde)?


- Welchen Anteil nimmt die Figur an ihrer sozialen Umwelt, bleibt sie Objekt oder wird sie als Subjekt selbstständig tätig, greift ein, verteidigt oder wehrt sich?


- Wie verhält die Figur sich zur Arbeit, Schule, Freizeit, welches Verhältnis besteht zwischen Wort und Tat?

Was wird von der Figur ausgesagt?


2. Verhalten der Figur


Inneres Verhalten

- Wie verhält die Figur sich zu sich selbst, und wie sieht sie sich?


- In welchem Verhältnis stehen Denken, Fühlen, Handeln bei der Figur?

Was wird von der Figur ausgesagt?


3. Grundlagen für das Verhalten der Figur

- Auf der Grundlage welches Weltgefühls, welcher Anschauungen von der Welt agiert die Figur?


- Von welchen Wertvorstellungen, Normen, Wünschen, Glücksansprüchen, Lebensstilen lässt die Figur sich in ihrem Handeln leiten?


- Was sind Handlungsmotive der Figur, handelt sie spontan oder durchdacht?


- Welche persönlichen Ziele will die Figur erreichen, was erreicht sie real?


- In welchem Verhältnis befinden sich persönliche Motive, Ziele Bedürfnisse zu den individuellen wie gesellschaftlichen Möglichkeiten, sind sie identisch oder gegensätzlich?

Was wird von der Figur ausgesagt?


4. Stellung der Figur im Figurenensemble

- Wie reagieren dien anderen Figuren auf die Figur, wird sie akzeptiert oder abgelehnt?


- Ist die Figur determinierendes Subjekt oder determiniertes Objekt?

Was wird von der Figur ausgesagt?


5. Welche Veränderung bzw. Entwicklung(stendenz) ergibt sich bei der Figur?

- Gibt es Situationen, die Veränderungen bisheriger Verhaltensweisen (innerlich/äusserlich) auslösen?


- Worin sind Ursachen für Veränderung zu sehen?


- In welcher Richtung erfolgt die Veränderung?

Was lässt sich zum Raum der Geschichte sagen?

Der Raum der Geschichte (Schauplatz, setting) lässt sich verstehen als ein "Ausschnitt von Welt". Dabei kann es sich um eine dem Leser mehr oder weniger vertraute Welt handeln ("reale Fiktion") oder um eine phantastische Wirklichkeit, die gleichwohl mit dem ERfahrenen Gemeinsamkeiten aufweist ("phantastische Fiktion"). Insofern gehört der gestaltete Raum in Erzähltexten zu einem Bestandteil des Modells von Wirklichkeit.

Welche psychisch-physichen Abläufe finden statt, wenn man einen bislang nicht bekannten Raum betritt?



Was für eine Funktion hat der "Raum" in narrativen Texten?

Nicht nur einen Handlungsort für die Figuren.


Ein Raum kann durch entsprechende Elemente atmosphärisch bestimmt werden, er kann Vertrautheit, Fremdheit, Angst, Grauen erzeugen, aber auch Erbauung, Aufgehobensein, Heimatgefühle oder eine idyllisch eStimmung entwerfen. Auch Symoblische Bedeutung erlangen.

Welches Raummodell entwarf Lotman?

- Raum als Hanldungsraum


- atmosphärisch gestimmter Raum


- Anschauungsraum


- perspektivierter Raum


- symbolsicher Raum


- konstrastierender Raum

Was bedeutet Raum als Handlungsraum?

Orientierung der Figuren in Raum und Zeit; direkt auf die handelnden Figuren bezogen, es wird ein Bedingungsrahmen für ihr Handeln gesetzt.

Was bedeutet "atmosphärisch gestimmter Raum"?

Der Raum und die in ihm existierenden Gegenstände erzeugen eine Stimmung und geben dem Raum Atmosphäre, womit beide zu Ausdrucksträgern werden.

Was bedeutet Anschauungsraum?

Zumeist ein statisch konzipierter Raum in dem Figuren und Ereignisse verortet werden, um eine Überschau oder eine Fernsicht zu ermöglichen.

Was bedeutet perspektivierter Raum?

Der Raum bzw. die Räume werden im Bewusstsein der Figuren als sicher, bekannt, verständlich, unverständlich angesehen: als Lebensraum des alltäglichen Daseins; als Ort des Hasses und der Peinigung (der Raum "Schule" in Adoleszenzromanen am Beginn des 20. Jh.s); als ersehnte Idylle (Traum, Utopie), als Ort des Schreckens (Anti-Utopie), als phantastischer Raum usw.

Was bedeutet symbolsicher Raum?

Der Raum erhält eine übertragene Bedeutung, ihm wird ein symbolischer, allegorischer, archetypischer Wert zugeschrieben: Ort der Erfüllung, der Verzweiflung, der Ausweglosigkeit (Labyrinth).

konstrastierender Raum

Räumliche Konstrastierungen von mehreren Räumen, Schauplätzen, Gegenständen als ironische Kontrase, als Kontrast von Stadt/Land, Kleinstadt/Grossstadt, Heimat/Fremde

Wieso ist die Rolle der Erzählspannung in der KJL von besonderer Bedeutung?

Weil junge Leser in besonderer Weise nach ihr verlangen.

Welche zwei Arten von Spannung gibt es?

- Die äussere Spannung (einfacher Form)


- Die innere Spannung (schwierigere Form)

Wie lässt sich die äussere Spannung umschreiben?

Die äussere Spannung steht in einem direkten Bezug zur Handlung der Geschichte, ja sie entseht aus dem Handlungsverlauf und dabei durch das Aufeinanderprallen von Gegensätzen, der Konfrontation von verschiedenen Figuren bzw. Gegnern im scharfen Dialog. Äussere Spannung benötigt klar voneinander abgrenzbare, profilierte Charaktere bzw. Typen (gut-böse, schön-hässlich, moralisch-unmoralisch), sie braucht Handlungsorte (Schauplätze) und darauf das Austragen von Aktion, Konflikten.

Wie lässt sich die innere Spannung umschreiben?

Die innere Spannung wirkt nicht durch die Handlungsfolge, sondern durch die KOnzentration auf die Figuren und ihre innere Disposition, ihr Denken, Fühlen, kurz ihren Charakter. Bei der inneren Spannung steht das "seelische Erleben" im Vordergrund, Dialog und Handlung treten zurück.

Was ist mit Spannung (suspense) als Element der Narration gemeint?

Spannung (suspense) gilt nicht zufällig als ein grundlegendes Element "für die Erregung von Neugier, Mitgefühl", sie kann in der "Geschehensstruktur eines WErkes liegen, kann aber auch aufgesetzt sein, z.B. als absichtliche Irreführung des Publikums mittels kalkulierter Effekte (z.B. im Trivial- und Kriminalroman=.

Als was sollte Spannung betrachtet werden?

Spannung sollte zunächst wertfrei als ein Aspekt des Erzählens gesehen werden, bei dem die logische Fügung der Erzähleinheiten mit der chronologsichen Abfolge der Ereignisse in Konflikt geraten kann (Beispiel: Kriminalroman).

Wie entsteht Spannung?

Spannung entsteht dadurch, dass der Leser in Bezug auf "seine evozierten Erwartungen in Unsicherheit oder Unwissen verstzt wird, die er auflösen möchte".

Was gilt als Elemente von Spannung?

Retardation (Verzögerung), Verzögerung des Handlungsfortganges, Verschleierung der Handlungsbezüge, längere Ungewissheit über das Schicksal der Personen durch Einschübe aber auch Vorausdeutungen und Anspielungen. Ebenso Veränderungen in der Chronologie der Ereignisse, fehlende logische Glieder, nicht gegebene Informationen, Lücken, Falschaussagen, Lügen, Nicht-Wissen des Erzählers oder der Figuren, ein Missverständnis zwischen Schein und Sein.

Was sind Methoden der Spannungserzeugung?

- Orientierung am Geheimnis


- Orientierung an der Handlung


- Orientierung am Ziel


- Orientierung am Gefühl


- Orientierung an der Sensation


- Orientierung am Normbruch

Was ist mit Orientierung am Geheimnis gemeint?

Verweigern von Informationen, Verrätselung, Erzeugen von Ungewissheit

Was ist mit Orientierung an der Handlung gemeint?

Durch Aktion und Bewegung werden viele Begebenheiten aneinandergereiht.

Was bedeutet Orientierung am Ziel?

Es geht um das Erreichen eines wichtigen Vorhabens.

Was bedeutet Orientierung am Gefühl?

Darstellen vor Ereignissen, Personen, die gefühlsappellativ wirken, Anteilnahme befördern wie Liebe, Tod, Gewalt, Kinder usw.

Was bedeutet Orientierung an der Sensation?

Aussergewöhnliche, unbekannte, phantastische , überraschende Ereignisse produzieren in der Regel Aufmerksamheit, Neugier.

Was bedeutet Orientierung am Normbruch?

Das Durchbrechen von Gesetzten, Normen, WErten kann Aufmerksamkeit erzeugen.

Welche Grundtechniken der Spannungserzeugung gibt es?

- Erzeugung von Spannungsbögen


- Produzieren von Geheimnissen


- Zusammenspiel des Erzählmaterials


- Normbrüche

Was versteht man unter "Erzeugen von Spannungsbögen"?

unerwartete Wendepunkte, aktionsgeladene Szenen, hohes Erzähltempo und Verlangsamung

Was versteht man unter "Produzieren von Geheimnissen"?

Anspielen auf Kommendes, Legen von Fährten

Was versteht man unter "Zusammenspiel des Erzählmaterials"?

Verflechtung von Handlungsbögen, Cliff-hanger, d.h. Abbruch des Erzählfadens, wenn der Protagonist in höchster Gefahr ist.

Was versteht man unter "Normbrüchen"?

die Figuren reagiern anders als erwartet, unerwartete Reaktionen der Figur.

Wie verläuft der Weg des Textverstehens bei einem kindlichen Leser ab?

Von einfacheren zu komplexeren Strukturen.

Wie sind die allgemeinen Ziele des Literaturunterrichts im Umgang mit Texten erreichbar?

Wenn eine Balance zwischen a) Lesemotivation und -vergnügen und b) einer über literarisches Lernen vermittelten Rezeptionskompetenz gelingt.

Wieso ist das Wissen über literarische Formen, Gattungen, Genres und Erzählweisen wichtig?

Es stellt eine Art "Zugangswissen" für den Einzelnen dar, um später die Chance zu besitzen, sich in literalen wie medialen Prozessen eigenständig zu orientieren.

Welche 11 Punkte gibt es im bezug auf das literarische Lernen?

1. Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln.


2. Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung verbinden


3. Sprachliche Besonderheiten aufmerksam wahrnehmen.


4. Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen.


5. Die narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen.


6. Mit Fiktionalität bewusst umgehen.


7. Metaphorische und symbolische Ausdrucksweisen verstehen.


8. Sich auf die Unabschliessbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen.


9. Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden.


10. Prototypische Vorstellungen von den Gattungen/Genres gewinnen.


11. Literaturhistorisches Bewusstsein entwicklen.

Leitfragen:


Wie wird Kinder- und Jugendliteratur im Text definiert?

1) Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche geeignet empfundene Literatur (intentionale KJL)

2) Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche geschriebene fiktionalen & nichtfinktionalen Texte (spezifische KJL)


3) Gesamtheit der von Kinder & Jugendlichen rezipierten fiktionalen & nichtfiktionalen Texte (Kinder & Jugendlektüre)


4) Teilsystem des gesellschaftlichen handlungs bzw. Sozialsystem "Literatur" (Subsystem KJL)

Leitfragen:


Können wir Jugendliteratur klar von der Erwachsenenliteratur abgrenzen?

Nein --> Beispielsweise Harry Potter, Twilight, Tribute von Panem usw.

Leitfragen:


Welche AkteurInnen gehören zum Handlungs- und Symbolsystem "Literatur"?

- literarische Produktion


- Vermittlung


- Rezeption & Verarbeitung