• Shuffle
    Toggle On
    Toggle Off
  • Alphabetize
    Toggle On
    Toggle Off
  • Front First
    Toggle On
    Toggle Off
  • Both Sides
    Toggle On
    Toggle Off
  • Read
    Toggle On
    Toggle Off
Reading...
Front

Card Range To Study

through

image

Play button

image

Play button

image

Progress

1/12

Click to flip

Use LEFT and RIGHT arrow keys to navigate between flashcards;

Use UP and DOWN arrow keys to flip the card;

H to show hint;

A reads text to speech;

12 Cards in this Set

  • Front
  • Back

Womit beschäftigt sich die Semiotik?

Theorie und Lehre von den sprachlichen und nichtsprachlichen Zeichen und Zeichenprozessen:


- Mittelpunkt: Erforschung natürlicher Sprache als umfassendestem Zeichensystem


- Weitere geisteswissenschaftlicher Disziplinen, die sich mit Theorien nichtsprachlicher Zeichen befassen: Ästhetik, Graphik, Kunstwissenschaft etc.

Definition Semiotik Teil 2

Disziplin, die sich mit den Zeichen im Allgemeinen beschäftigt. Ausgehend von de Saussure und Peirce haben sich innerhalb der Semiotik verschiedene Richtungen wie die Historische Diskursanalyse (Foucault) und die Kunstsemiotik (Eco) entwickelt. Ihre sehr weit gefasste, grundlegende Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie sich - auf unterschiedlichen Ebenen - mit Sprache bzw. allgemeiner mit kulturellen Prozessen unter dem Gesichtspunkt ihrer Zeichenhaftigkeit beschäftigen.

Warum haben Zeichen eine Stellvertreterfunktion?

Firmenlogos, Verkehrsschilder, Hinweisschilder: Sie alle haben eine bestimmte Funktion und Bedeutung. Sie weisen uns auf etwas hin, bilden etwas ab oder symbolisieren etwas. Wir deuten sie als Zeichen, die nicht für sich selbst, sondern für etwas anderes stehen.


Ein Zeichen steht also für etwas anderes - aliquid stat pro aliquo

Wie sieht das Dreieck der Zeichnlehre aus?

Zeichen----Bezeichnetes


¦ ¦


Zeichenbenützer (Interpret)




Etwas ist nicht Zeichen "an sich", es wird als Zeichen interpretiert --> Zeichenbenutzer


Für einen kommunikativen Zeichengebrauch braucht es einen Zeichen-Setzer (Absichtliche Verewendung eines Phänomens als Zeichen, Zuordnung von Bedeutung)

Welche Bedeutung haben die Begriffe Arbitrarität (motiviert vs. unmotiviert), Konventionalität und Assoziativität, und wie können Zeichen damit beschrieben werden?

Motiviertheit: Grad der erkennbaren Beziehungen zwischen einem Zeichen und seinem Inhalt.


Arbitrarität: Ein Zeichen ist nicht notwendig mit einem Inhalt verbunden. Verknüpfung von Zeichen und Inhalt beruht auf Konventionalität, Beliebigkeit, Willkürlichkeit


Konventionalität: Vereinbarkeit (Konvention, laut der ein Zeichen auf etwas Bestimmtes hindeutet, stabile Zuordnung, nicht beliebig


Assoziativität: Hinweis auf die mentale Verknüpfung von Zeichenausdruck und Zeicheninhalt (Störungen zeigen sich beim tip-of-the-tongue-Phänomen, Aphasien)

Wie unterscheiden sich Indexe, Ikone und Symbole?

Ikon: Ähnlichkeit, Ausbildung des Bildlesens


Index: Hinweis, Erfahrungswissen


Symbol: Willkürlichkeit, Kenntnis der Konvention

Indexikalische Zeichen

- Das Bezeichnende weist direkt auf das Bezeichnete hin und ist zeitlich und räumlich daran gebunden. Es handelt sich um die Folge eines Geschehens (Wenn-Dann-Relation).


- Beispiel: Die Fährte zeigt an, dass ein Wolf hier gelaufen ist.


- Weitere Beispiele: Bremsspuren --> starkes Bremsen, Rauch --> Feuer, Torkeln --> Betrunkenheit, Fieber --> Krankheit, Stimmqualität --> Stimmung, neue Frisur --> Friseurbesuch, Fingerzeig --> Richtung


- Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist meist hoch motiviert.

Ikonische Zeichen

- Zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem besteht eine Ähnlichkeitsbeziehung (Abbildung)


Beispiele: Bretzelsymbol von Kamps und Bretzel, Photos, Landkarten, Diagramme, Baupläne, mittelalterliches Zunftschild, Piktogramme, Bilderschriften, Onomatopoetika (Lautmalerei)


- Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist teilweise motiviert und auf Konventionen beruhend.

Symbolische Zeichen

- Zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem besteht weder ein Folge- noch ein Ähnlichkeitsverhältnis.


- Beispiele: Buchstabenschrift, Morsealphabet, Wanderwegmarkierung, Firmenlogos (nichtgegenständlich), Spielsteine, bestimmte Verkehrszeichen, Flaggenalphabet


- Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist gänzlich unmotiviert bzw. arbiträr. Symbole erhalten ihre Bedeutung nur durch Konventionen.

Wie können Zeichen zugeordnet werden? Wie helfen die oben genannten Begriffe?

Achtung: Nicht alle Zeichen kann man eindeutig zuordnen! Manche Zeichen können mehreren Zeichentypen zugeordnet werden.


Peirce: Es gibt unterschiedliche Zeichentypen. Indexikalische Zeichen, Ikonische Zeichen, Symbolische Zeichen.


de Saussure: Die Struktur sprachlicher Zeichen ist bilateral (Zeichenausdruck / Zeicheninhalt)


Ogden/Richards: Die Struktur sprachlicher Zeichen ist triadisch Referenz (Vorstellung) - Symbol (Zeichentragen) - Referent (Referenzobjekt)

Was sind denn Onomatopetika?

Onomatopetika: sprachliche Ikone: sprachliches Zeichen, bei dem in irgendeiner Form eine lautliche Ähnlichkeit zwischen Ausdrucksseite und dem, was es bezeichnet, besteht. Tierlaute als Beispiel (Lautmalerei)


Achtung: Verschriftlichung ist durch Konventionen bestimmt (cock-a-doodle-doo, cocorico, kuckeliku, gagg-a-la-gu, kikiriki)

Warum sind sprachliche Zeichen immer Symbole?

Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist gänzlich unmotiviert bzw. arbiträr. Symbole erhalten ihre Bedeutung nur durch Konventionen.


Buchstaben sind assoziativ, konventionell, arbiträr, unmotiviert --> Symbolische Zeichen.