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41 Cards in this Set
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Allgemeines Ziel guten Unterrichts:
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möglichst vielen Schüler/inne/n größtmögliche Chancen auf die erfolgreiche Bewältigung von Lebensanforderungen zu verschaffen
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Zwei leistungsbezogen Teilziele:
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Qualifizierung
durchschnittliche Steigerung des Leistungsniveaus Egalisierung Verringerung von Leistungsunterschieden Klassen, in denen beide Ziele zugleich erreicht werden, werden Optimalklassen genannt Optimalklassen sind schwer zu erreichen, meist führt eine höhere Qualifizierung zu verminderter Egalisierung (Scheren-Effekt) oder eine höhere Egalisierung zu verminderter Qualifizierung (besonders der Lernstärkeren) |
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Gibt es Optimalklassen?
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Studie Helmkes 1988
39 Hauptschulklassen (Klasse 5/6) in einer zweijährigen Längsschnittstudie Datenquellen: Unterrichtsbeobachtung und- beurteilung Schülerangaben Testverfahren Lehrer/innen-Interview bzw. -fragebogen Ergebnis: 6 von 39 Klassen waren Optimalklassen |
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Günstige Unterrichtsmerkmale für
- Qualifizierung - |
Lehrer/innen-Zentrierung durch Frontalunterricht
Aufgabenorientierung straffe Klassenführung Klarheit durch diese Methoden können Unterrichtsinhalte schnell vermittelt werden: Leistungszuwachs |
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Günstige Unterrichtsmerkmale für
- Egalisierung - |
Schüler/innen-Zentrierung durch innere Differenzierung
Beziehungsorientierung zielerreichendes Lernen Langsamkeitstoleranz Individualisierung diagnostische Sensibilität affektive Beziehung durch diese Methoden wird das Verständnis bei den SuS gefördert: Verringerung der Streuung |
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Definition
- Klassenführung - |
Störungsarmut des Unterrichts
Effizienz des Regelsystems in der Klasse Management von Disziplinstörungen |
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Definition
- Aufgabenorientierung - |
Nutzung der Unterrichtszeit für Lernstoff
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Definition
- Klarheit - |
Verständlichkeit
Erklärungsgüte |
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Definition
- Langsamkeits-Toleranz - |
Zeit für Warten auf Antworten
Akzentuierung der Geschwindigkeitskomponente |
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Definition
- Individualisierung - |
Schwierigkeitsvariation gegenüber unterschiedlich starken Schülern
Häufigkeit von Kleingruppenunterricht individuelle Unterstützung bei Stillarbeit Förderung schlechter Schüler |
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Definition
- diagnostische Sensibilität - |
Urteilsgenauigkeit gegenüber Niveau und Veränderungen
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Definition
- affektive Beziehung - |
Lob und Ermutigung
Humor Wertschätzung durch die Schüler |
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Merkmale von Optimalklassen
- effiziente Klassenführung - |
wenig Disziplinstörungen
sofortiges Durchgreifen klares Regelsystem keine Verzögerungen durch Unklarheiten |
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Merkmale von Optimalklassen
- hohe Aufgabenorientierung - |
hoher Anteil time on task
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Merkmale von Optimalklassen
- hohe Individualisierung - |
häufige Kleingruppenarbeit
hoher Anteil anspruchsvoller Fragen hohe Zeitanteile für Leistungsschwache |
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Merkmale von Optimalklassen
- hohe Langsamkeitstoleranz - |
wenig Geschwindigkeitsorientierung
zielerreichendes Lernen für alle |
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Angebots-Nutzungs-Modell nach Helmke
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Kernaspekt der Nutzungs- Komponente
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Unterichtsangebot löst nur dann Lernprozesse aus, wenn es die Lernenden zu eigenständigen Unterichtsangebot löst nur dann Lernprozesse aus, wenn es die Lernenden zu eigenständigen Lernaktivitäten anregt
vgl. zu Herbart: “das gleichschwebende vielseitige Interesse“ als zentrales Unterrichtsziel |
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Was ist Klassenmanagement?
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alle Methoden, die eingesetzt werden, um die Lernaktivitäten in der Klasse zu organisieren (Slavin, 2006):
effektive Nutzung von Unterrichtszeit räumliche und sachbezogene Strukturen Herstellen einer fröhlichen und effektiven Lernumgebung Minimierung von Verhaltensproblemen und Störungen |
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Unterrichtsstörungen
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verringern die aktive Lernzeit
sind Belastungsfaktoren für Lehrkräfte resultieren aus unzureichendem Klassenmanagement |
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Vermeidung von Unterrichtsstörungen durch:
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autoritärer Stil:
Disziplin: Ruhe und Ordnung erzwingen autoritativer Stil: erklärte und begründete Regeln und Normen vorgeben |
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Verhaltensregeln
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allgemeine, verbindliche Verhaltensstandards
schriftliche Fixierung möglichst wenige und einsichtige Regeln möglichst positive Formulierung |
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Verhaltensroutinen
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spezifische Verhaltensmuster für wiederkehrende Situationen
Verlassen des Klassenzimmers Beginn und Ende von Unterrichtsstunden Beginn und Ende von Unterrichtsstunden Schüler-Schüler-Interaktionen Ablaufroutinen |
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Umgang mit Regeln und Routinen:
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frühzeitig einführen (= 1. Stunde!)
konsequent einführen: günstige Folgen für regelkonformes Verhalten und Sanktionen für regelwidriges Verhaltensukzessiv einführen |
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Effektive Klassenführung als Prävention
(Kounins, 1970) |
Prinzipien für die Aufrechterhaltung eines störungsfreien Unterrichts
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Effektive Klassenführung als Prävention
(Kounins, 1970) - Allgegenwärtigkeit der Lehrkraft - |
den Eindruck erwecken, jederzeit über das Geschehen in der Klasse informiert zu sein
Präsenz (withitness): alle Schüleraktivitäten im Blick haben, Störungen nicht übersehen Überlappung (overlapping): „Multitasking“ (z. B. Zuwendung zu einzelnem Schüler, ohne die Übersicht über die Klasse zu verlieren) |
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Effektive Klassenführung als Prävention
(Kounins, 1970) - Reibungslosigkeit im Unterrichtsablauf - |
Unterrichtsdynamik bei Übergängen aufrechterhalten
keine Verzögerungen im Unterrichtsfluss Schwung (momentum): keine unnötigen Unterbrechungen, keine Abschweifungen, kein Überproblematisieren von Kleinigkeiten Geschmeidigkeit (smoothness): keine sprunghaften Themenwechsel, keine Inkohärenzen |
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Effektive Klassenführung als Prävention
(Kounins, 1970) - Aufrechterhaltung des Gruppenfokus - |
stets möglichst viele Schüler/innen aktivieren
Stimulierung breiter Aufmerksamkeit (group alerting): z. B. jeder kann drankommen Leistungsverantwortlichkeit auf die Klasse zuweisen (accountability): z. B. Leistungsnachweise (Heft, Hausaufgaben) werden kontrolliert |
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Effektive Klassenführung als Prävention
(Kounins, 1970) - Überdrussvermeidung - |
Langeweile ist der Feind des aktiven Lernens
Vermeidung durch: Abwechslung, intellektuelle Herausforderung, Variation der Variation derhsel der Methoden und Aktivitäten |
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Was tun, wenn Prävention versagt?
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Blickkontakt
verbale Hinweise an vereinbarte Regeln erinnern direkte Aufforderung, Störung zu unterlassen Bestrafung/Sanktion ankündigen als Alternative von Handlungskonsequenzen |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Effiziente Klassenführung und Zeitnutzung - |
Etablierung und Einhaltung von Regeln
erfolgreiches Zeitmanagement (keine Unpünktlichkeit, Wartezeiten, schleppende Übergänge) wirksamer Umgang mit Störungen |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Strukturiertheit und Klarheit - |
klare und verständliche Lehreräußerungen
strukturierende Hinweise (Vorschau, Zusammenfassung, Integration der Hausaufgaben in den Unterrichtsstoff, etc.) Aktivierung notwendigen Vorwissens |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Wirkungs- und Kompetenzorientierung - |
Orientierung an den Bildungsstandards
Diagnostik der Unterrichtswirkung Bereitschaft zu alternativen und innovativen Methoden |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Bereitschaft zu alternativen und innovativen Methoden - |
aktives, selbstständiges Lernen fördern
Sprech- und Lerngelegenheiten für möglichst alle SuS |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Konsolidierung und Sicherheit - |
Vielfalt an Aufgaben und Transfermöglichkeiten für „intelligentes“ Üben
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Variation von Methoden, Aufgaben und Sozialformen - |
angemessen an Schüler/innen, Fach und Lernziel
Maximum ≠ Optimum |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen/Passung - |
Anpassung der Schwierigkeit und des Tempos an Lernsituation und Lernvoraussetzungen
Beachtung von Schülermerkmalen (sozial, kulturell, sprachlich) |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Schülerorientierung und Unterstützung - |
fachliche und persönliche Ansprechpartner
Offenheit für die Interessen und Meinungen der Schüler/innen |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - Lernförderliches Klima - |
Nutzung von Fehlern als Lernchance
Kooperation gegenseitiger Respekt (auch Schüler ernst nehmen) Humor freundlicher Umgangston angemessene Wartezeiten auf Schülerantworten |
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fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
(Helmke 2007) - vielfältige Motivierung - |
Förderung der Lern- und Leistungsbereitschaft (durch hohe Leistungserwartung)
interessante Auswahl und Gestaltung des Unterrichts (thematische Motivierung) Wichtigkeit und Nützlichkeit des Lernstoffs deutlich machen (instrumentelle Motivierung) Vorbildfunktion: Freude am Fach und am Unterrichten |
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Unbestätigte „Methodenmythen“:
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„innovative“ Methoden (offene Formen, Projekt, Stationen ..) sind gleichbedeutend mit gutem Unterricht
Lehrkraftzentrierung führt zu oberflächlichem, rezeptivem Lernen viele verschiedene Methoden bedeuten guten Unterricht/je mehr unterschiedliche Methoden, desto besser vom offenen Unterricht profitieren vor allem die Schwächeren |