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49 Cards in this Set

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Immundefekte


・Einteilung (2)

- primäre Immundefekte


→ angeboren


→ i.d.R. bereits im Säuglings- bzw. Kinderalter



- sekundäre Immundefekte


→ erworben


→ Auftreten im Erwachsenenalter


Primäre Immundefekte


・Übersicht (5)

- Defekte der humoralen Immunabwehr ca. 50 %


- Defekte der zellulären Immunabwehr ca. 10 %


- kombinierte Immundefekte ca. 25 %


- Phagozytendefekte ca. 15 %


- Komplementdefekte < 1 %

Primäre Immundefekte
・Gemeinsame Klinik (6)

- Rezidivierende (antibiotikaresistent) Infektionen va im Bereich von


→ Mittelohr


→ Nasennebenhöhlen


→ Lunge
- rezidivierende tiefe Haut- oder Organabszesse
- 2 oder mehr schwere Infektionen der Hirnhäute (Meningitis), der Knochen (Osteomyelitis) oder des gesamten Körpers (Sepsis)
- Gedeihstörungen im Säuglingsalter
- Soor in der Mundhöhle bei Kindern über 1 Jahr
- positive Familienanamnese für einen primären Immundefekt.

Defekte der humoralen Immunabwehr (Antikörpermangelsyndrome)
・Übersicht (5)

- Kongenitale Agammaglobulinämie


- Selektiver IgA-Mangel


- IgG-Subklassen-Defekt


- Hyper-IgM-Syndrom


- Common variable Immunodeficiency (CVID)

Defekte der humoralen Immunabwehr (Antikörpermangelsyndrome)
・Gemeinsame Merkmale (2)

- machen sich i.d.R. zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat bemerkbar, da zu diesem Zeitpunkt der mütterliche Antikörperspiegel (Nestschutz) beim Säugling sinkt


- Aktive Impfungen sind bei Patienten mit humoralen Immundefekten i.d.R. sinnlos, ...

- machen sich i.d.R. zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat bemerkbar, da zu diesem Zeitpunkt der mütterliche Antikörperspiegel (Nestschutz) beim Säugling sinkt


- Aktive Impfungen sind bei Patienten mit humoralen Immundefekten i.d.R. sinnlos, da keine Antikörperproduktion ausgelöst werden kann (fehlender Titeranstieg).

Kongenitale Agammaglobulinämie


・Definition (3)

- X-chromosomale Mutation der B-Zell-spezifischen Tyrosinkinase (beteiligt an Ausreifung der Prä-B-Zellen zu reifen B-Zellen)


→ Mangel an B-Zellen


→ keine Antikörperbildung


Kongenitale Agammaglobulinämie
・Klinik (3)

- Säuglinge mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen des sinobronchialen Systems und des Mittelohrs


- 1/3 chronische Polyarthritis


- Bei ungenügender Therapie später Infektionen der Meningen, des Gehirns und des Gastrointestinaltrakts sowie septische Krankheitsbilder

Kongenitale Agammaglobulinämie
・Diagnostik (3)

- positive Familienanamnese


- fehlende B-Lymphozyten


- stark verminderte Konzentration aller Immunglobuline und fehlender Nachweis von Isohämagglutininen

Kongenitale Agammaglobulinämie
・DD

- transitorische Hypoglobulinämie des Neugeborenen

transitorische Hypoglobulinämie des Neugeborenen


・Definition (1)

- Nach Absinken der mütterlichen Antikörper im Blut des Neugeborenen kann die eigene Antikörperbildung bis zum 3. Lebensmonat aus bislang unbekannten Gründen verzögert sein.

Kongenitale Agammaglobulinämie
・Therapie (2)

- lebenslange Immunglobulinsubstitution


- antibiotisch Behandlung von Infekten

Selektiver IgA-Mangel


・Definition (3)

- häufigster primärer Immundefekt (Prävalenz 1/600)


- Störung der Reifung von B-Zellen zu IgA-produzierenden Plasmazellen


- 20 % familiäre Häufung

Selektiver IgA-Mangel
・Klinik (3)

- häufig asymptomatisch (andere Immunglobuline übernehmen die Funktion des fehlenden IgA)


- rezidivierenden, aber milden Atemwegs- und Darminfektionen


- gehäuftes Auftreten von Autoimmunerkrankungen (Zöliakie, SLE, RA, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen), Allergien und Malignomen

Selektiver IgA-Mangel
・Diagnostik (1)

- wiederholter Nachweis einer verminderten oder fehlenden IgA-Konzentration bei normaler B-Lymphozytenanzahl

Selektiver IgA-Mangel
・Therapie (2)

- rein symptomatisch (Antibiotika)


- Cave keine intravenöse Immunglobulinsubstitution (Antikörper gegen das infundierte IgA ) (Bei Transfusionpflicht: gewaschene, leukozytendepletierte Erythrozytenkonzentrate)

IgG-Subklassen-Defekt
・Definition (2)

- 1/1000


- Alle 4 isotypische IgG-Subklassen können betroffen sein (IgG1- IgG4)

IgG-Subklassen-Defekt
・Klinik (3)

- IgG2-Isotyp höchste Antikörperaktivität gegen bekapselte Bakterien → am häufigsten Symptomatisch


- rezidivierenden sinobronchialen Infektionen


- gehäuftes Auftreten von Autoimmunopathien (SLE, Diabetes mellitus Typ I oder ITP)

IgG-Subklassen-Defekt
・Diagnostik (1)

- selektive Mangel einzelner IgG-Subklassen

IgG-Subklassen-Defekt
・Therapie (2)

- rein symptomatisch


- Bei schwerer klinischer Symptomatik können Immunglobuline substitutiert werden

Hyper-IgM-Syndrom


・Definition (7)

- heterogene Erkrankungsgruppe


- IgA- und IgG-Mangel bei gleichzeitiger polyklonaler IgM-Erhöhung


→ Mutationen im Gen des CD40-Liganden auf aktivierten T-Lymphozyten


→ gestörte T-Zell-B-Zell-Interaktion


→ B-Lymphozyten erhalten kein Signal zur Produktion antigenspezifischer Immunglobuline


- 70 % X-chromosomal


- 30 % autosomal-rezessiv

Hyper-IgM-Syndrom
・Klinik (3)

- rezidivierende bakterielle Infektionen im Bereich der Ohren, Nasennebenhöhlen und Atemwege


- Infektionen mit opportunistischen Erregern (Pneumocystis jiroveci, Cryptosporidien, Histoplasma, Toxoplasma gondii)


- Autoimmunerkrankungen (autoimmunhämolytischen Thrombopenie, Neutropenie und Anämie, Autoimmunhepatitis oder chronische Polyarthritis)

Hyper-IgM-Syndrom
・Diagnostik (3)

- normale Gesamtlymphozytenzahl


- erniedrigte IgA-, IgE- und IgG-Konzentration und hoher IgM-Spiegel.


- Produktion von IgG-Antikörpern nach aktiver Impfung gestört

Hyper-IgM-Syndrom
・Therapie (3)

- Immunglobuline substituieren


- Bei schwerer Immunneutropenie wird G-CSF verabreicht


- ggf. sollte eine Pneumocystis-jiroveci-Prophylaxe mit Cotrimoxazol erfolgen.

Common variable Immunodeficiency (CVID)


・Definition (4)

- variable Gruppe von Hypogammaglobulinämien


→ IgG-Mangel (obligat)


→ kombinierter IgG- und IgA-Mangel


→ kombinierter IgG-/IgA- und IgM-Mangel

Common variable Immunodeficiency (CVID)
・Klinik (4)

- Erstmanifestation liegt häufig im Jugend- und frühen Erwachsenenalter (late onset)


- rezidivierenden bakteriellen Infektionen im Bereich des Mittelohrs, der Nasennebenhöhlen, der Bronchien, des Lungengewebes und des Darms.


- Autoimmunopathien wie der SLE, die ITP oder eine chronische Polyarthritis sind häufig


- Malignomrisiko ist um das 50-Fache erhöht.

Common variable Immunodeficiency (CVID)
・Diagnostik (2)

- Immunglobulinmangel


- ungenügender Antikörperanstieg nach aktiver Impfung.

Common variable Immunodeficiency (CVID)
・Therapie (1)

- lebenslange Immunglobulinsubstitution

Defekte der zellulären Immunabwehr und kombinierte Immundefekte


・Übersicht (4)

- DiGeorge-Syndrom


- Severe combined Immunodeficiency (SCID)


- Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS)


- Ataxia teleangiectatica

DiGeorge-Syndrom


・Steckbrief (5)


- isolierten T-Zell-Defekt (Mikrodeletion)



- Anlagestörungen (Thymus (Hypokalzämie: Neugeborenentetanie), Epithelkörperchen, Herz und Aortenbogen (Fallot), Gesicht)


- Dysmorphie: tief sitzende, abstehende Ohren, kleine Nase, kurzes Philtrum, ggf. Spaltenbildung)



- symptomatisch (Behandlung der Hypokalzämie, Infektionsprophylaxe)


- T-Zell-Defekt heilt bei milden Verlaufsformen i.d.R. bis zum 2. Lebensjahr aus

Severe combined Immunodeficiency (SCID)


・Steckbrief (4)

- X-chromosomal oder autosomal-rezessiv Interleukin-Rezeptor-Genen 50%


- Hypoplasie des Thymusgewebes


- fulminante Virusinfektionen (Herpesviren), Pilzinfektionen, Diarrhö und Gedeihstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter


- Therapeutisch kommt nur eine allogene Knochenmarktransplantation in Betracht (schwerwiegendster Immundefekt)

Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS)


・Steckbrief (5)

- X-chromosomal-rezessive partielle Einschränkung der T- und B-Zell-Funktion (Mutation des Wiskott-Aldrich-Syndrom-Proteins (WASP) → eingeschränkte Zellmobilität)


- klassische Trias aus Ekzem, Thrombozytopenie und rezidivierenden Infektionen


- erniedrigte IgM-, normale IgG-, erhöhte IgA- und IgE-Konzentration


- Therapeutisch kommt eine allogene Knochenmarktransplantation in Betracht.


- Die Kinder versterben i.d.R. um das 10. Lebensjahr.

Ataxia teleangiectatica


・Steckbrief (5)

- autosomal-rezessive Mutationen im Gen der Proteinkinase ATN (Zellreparatur)


- ab dem frühen Kindesalter Augenbewegungsstörungen, zerebellärer Ataxie, Tremor, Teleangiektasien im Bereich der Augen und der Haut und rezidivierenden Infektionen im Bereich der Atemwege.


- verminderten Immunglobulinkonzentration (IgA-, IgG- und IgM-Mangel) und eine verminderte T-Lymphozyten-Zahl


- Patienten Zellzerstörung vermeiden (z.B. Bestrahlungen)


- versterben i.d.R. um das 30. Lebensjahr an den Folgen des malignen Lymphoms.

Phagozytendefekte


・Übersicht (6)

- Septische Granulomatose


- Zyklische Neutropenie


- Myeloperoxidasemangel


- Leukozytenadhäsionsdefekt 1 (LAD1)


- Chediak-Higashi-Syndrom


- Shwachman-Diamond-Syndrom

Septische Granulomatose


・Steckbrief (6)

- häufigste Phagozytendefekt


- meistens X-chromosomal, seltener autosomal-rezessiv NADPH-Oxidase Defekte (Störung des oxidativen Metabolismus von Granulo- und Monozyten)


- rezidivierende akute bakterielle und mykotischen Infektionen sowie chronischen Infektionen der Lymphknoten (abszedierende Lymphadenitis), Haut, Knochen und inneren Organen mit Abszessbildung


- erhöhte IgA-, IgG- und IgM-Konzentration, Leukozytose mit Neutrophilie


- lebenslange Prophylaxe mit intrazellulär wirksamen Antibiotika und Antimykotika


- Etwa 1/3 der Patienten stirbt im Kindesalter.

Zyklische Neutropenie


・Steckbrief (4)

- autosomal-dominant vererbte Mutation des Elastasegens


- Etwa alle 21 Tage entwickelt sich eine Neutropenie, die etwa 1 Woche anhält


- Entzündungen im Bereich der Mundhöhle und der Haut (Phlegmone)


- Therapie erfolgt durch Gabe von G-CSF.

Myeloperoxidasemangel


・Steckbrief (2)

- häufiger Defekt, der i.d.R. asymptomatisch verläuft


- Im peroxidasegefärbten Differenzialblutbild lassen sich keine neutrophilen Granulozyten nachweisen

Leukozytenadhäsionsdefekt 1 (LAD1)


・Steckbrief (4)

- autosomal-rezessiv β2-Integrine Adhäsionsdefekt (Leukozytenwanderung)


- verzögerter Abfall der Nabelschnur.


- schwere, i.d.R. ulzerierenden Hautinfektionen


- Im Labor zeigt sich typischerweise eine Leukozytose.

Chediak-Higashi-Syndrom


・Steckbrief (5)

- autosomal-rezessiv Funktionsstörung der Granulozyten und Mangel an NK-Zellen


- okulokutanen Pigmentstörung (Albinismus), sehr helle Haare, einer Hepatosplenomegalie und rezidivierende pyogene Infektionen


- Granulationsanomalien (Riesengranula) in Leukozyten und Lymphozyten


- allogene Knochenmarktransplantation.


- Die meisten Patienten sterben um das 20. Lebensjahr.

Shwachman-Diamond-Syndrom


・Steckbrief (2)

- Sehr seltene, autosomal-rezessive Mutation auf Cromosom 7


- exokrine Pankreasinsuffizienz, Knochenmarkhypoplasie mit Granulozytopenie, Thrombozytopenie und Anämie

Komplementdefekte


・Übersicht (2)

- Mangel einzelner Komplementfaktoren


- Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)

- Mangel einzelner Komplementfaktoren


・Steckbrief (3)

- C5–C8-Mangel


→ gehäuftes Auftreten von Neisserieninfektionen (Gonorrhö, Meningitis, Sepsis)
- C3-Mangel


→ rezidivierende pyogene Infektionen durch bekapselte Erreger (Pneumokokken, Neisserien, Haemophilus)
- C1-/C2-/C4-Mangel


→ gehäuftes Auftreten von rheumatischen Autoimmunerkrankungen (v.a. SLE) durch eine gestörte Eliminierung apoptotischen Materials und einer gestörten Immunkomplex-Clearance.

- Mangel einzelner Komplementfaktoren
・Diagnostik (2)


・Therapie (1)

・Diagnostik


- Bestimmung der Konzentration der Komplementfaktoren C3/C4 (→ höchste Serumkonzentration) und der gesamthämolytische Aktivität (CH50)


- Ergeben sich hierbei pathologische Ergebnisse, werden anschließend die einzelnen Komplementfaktoren untersucht.



・Therapie


- Eine spezifische Behandlung gibt es nicht. Therapeutisch steht die symptomatische Therapie im Vordergrund.

Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)


・Definition (2)

- Autosomal-dominant vererbter C1-Esterase-Inhibitor-Mangel


- häufigster primäre Komplementdefekt

Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)
・Pathogenese (3)

- inadäquate Aktivierung des Komplementsystems


→ ↑Bradykinin- und Kallikreinkonzentration


→ ↑Gefäßpermeabilität

Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)
・Klinik (2) (Bild)

- akut auftretende, anfallsartige Schwellungen der Haut und Schleimhäute, die weder jucken noch schmerzen v.a. im Bereich des Gesichts und der Extremitäten i.d.R. zwischen 48 und 72 h 


- Darmkrämpfen, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen ...

- akut auftretende, anfallsartige Schwellungen der Haut und Schleimhäute, die weder jucken noch schmerzen v.a. im Bereich des Gesichts und der Extremitäten i.d.R. zwischen 48 und 72 h


- Darmkrämpfen, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen (Schwellung der Darmhaut)

Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)
・Diagnostik (1)

- erniedrigte Konzentration des C1-Esterase-Inhibitors

Hereditäres angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem)
・Therapie (3)

- Im Anfall: intravenöse C1-Inhibitor-Substitution, alternativ auch FFP


- Anfallsprophylaxe: anabole Substanzen (zb Danazol) (fördern die hepatische Synthese des C1-Esterase-Inhibitors)


- ACE-Hemmer sind bei Patienten mit hereditärem angioneurotischem Ödem kontraindiziert, da sie zu einer Erhöhung des Bradykininspiegels führen und Anfälle auslösen können.

Sekundäre Immundefekte


・Definition (2)

- wesentlich häufiger als primäre Immundefekte und können in jedem Lebensalter


- Unterernährung stellt weltweit die häufigste Ursache für einen sekundären Immundefekt dar (vor HIV).

Sekundäre Immundefekte
・Ätiologie Übersicht (7)

- iatrogen


- Malignome


- Infektionserkrankungen


- Autoimmunerkrankungen


- Eiweißmangelsyndrome


- Malnutrition


- Stoffwechselerkrankungen und metabolische Erkrankungen