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Definitionen (Je 1)

・Epileptischer Anfall


・Akuter symptomatischer Anfall (Gelegenheitsanfall)


・Epilepsie

・Epileptischer Anfall

- Vorübergehende, plötzliche Dysfunktionen des zentralen Nervensystems aufgrund von synchronen und hochfrequenten Entladungen der Nervenzellen der Hirnrinde.




・Akuter symptomatischer Anfall (Gelegenheitsanfall)


- Epileptischer Anfall unter besonderen Einwirkungen ohne Nachweis einer generell erhöhten Epileptogenität.




・Epilepsie


- Zustand des Gehirns, der durch eine andauernde Prädisposition für epileptische Anfälle gekennzeichnet ist.


- Die Diagnose kann gestellt werden, wenn mindestens ein epileptischer Anfall aufgetreten ist und weitere spezifische Befunde vorliegen, die eine generell erhöhte Epileptogenität wahrscheinlich machen.

Epilepsie

・Epidemiologie (2)

- Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens ein einmaliges Krampfereignis (einmaliger epileptischer Anfall) zu erleiden, liegt bei ca.10% - Ca. 1% der Menschen leiden unter einer Epilepsie
Epilepsie

・Ätiologische Einteilung (3)

- Idiopathisch: Ohne fassbare morphologische oder metabolische Ursache

- Symptomatisch: Mit fassbarer Ursache (zb Hirntumor, Enzephalitis, Hirnabszess, arteriovenöse Malformation, Hypoglykämie)


- Kryptogen: Ursache ist nicht nachweisbar aber anamnestisch oder aufgrund der Klinik anzunehmen

Akut symptomatische Anfälle ("Gelegenheitskrämpfe")

・Ätiologie (6)

- Fieber (häufigste Ursache im Kindesalter)

- Alkoholentzug (häufigste Ursache im Erwachsenenalter)


- Drogenintoxikation (z.B. Ecstasy, Kokain), Medikamentös (inkl. Entzug)


- Exzessive körperliche Verausgabung


- Hypoglykämie (vor allem durch Insulinüberdosierung)


- Eklampsie

Epilepsie

・Klassifikation (2)

- Fokale Krampfanfälle

- Primär generalisierte Krampfanfälle

Fokale Krampfanfälle

・Definition (1)

- Auf definierte Regionen des Gehirns beschränkt


Fokale Krampfanfälle

・Einteilung (3)

- Einfach-fokal: Fokale Anfälle ohne Bewusstseinsstörung

- Komplex-fokal: Fokale Anfälle mit Bewusstseinsstörung


- Fokale Anfälle mit sekundärer Generalisierung (entspricht fokal eingeleiteten generalisierten Anfällen)

Primär generalisierte Krampfanfälle

・Definition (2)

- Primär generalisierte Krampfanfälle betreffen beide Großhirnhemisphären

- ihre klinische Präsentation ist aber variabel.

Primär generalisierte Krampfanfälle

・Einteilung (6)

- Absencen (früher Petit-mal-Anfälle)

- Myoklonische Anfälle


- Klonische Anfälle


- Tonische Anfälle


- Tonisch-klonische Anfälle


- Atonische Anfälle

Absencen


・Definition (5)

- Epileptischer Anfall, der durch eine kurze Bewusstseinspause charakterisiert ist.

- Die Betroffenen halten in der Bewegung inne, haben einen starren Blick und reagieren in der Regel nicht auf Ansprache.


- Manifestation zumeist im Kindesalter


- Typische Absencen: Plötzliche Bewusstseinstrübung, die zumeist nach 5-20 Sekunden abrupt aufhört.


- Atypische Absencen: Der Verlauf ist etwas weniger plötzlich und weniger abrupt als bei einer typischen Absence, die Dauer ist in der Regel aber länger (>30 Sekunden)

Tonisch-klonische Grand-mal-Anfälle

・Definition (1)

- die "typischen", weithin bekannten Krampfanfälle, die mit Bewusstseinsverlust und rhythmischem Zucken einhergehen.
Tonisch-klonische Grand-mal-Anfälle

・klassischer Ablauf (5)

- Ggf. Aura

→ dauert Sekunden bis Minuten




- Tonische Phase


→ Heftige Tonuserhöhung aller Muskeln


→ dauert Sekunden


→ kann zu Initialschrei und lateralem Zungenbiss führen


→ Arme eleviert, Beine leicht angewinkelt, Lider geöffnet, Pupillen lichtstarr und weit




- Klonische Phase


→ Vibrieren → Rhythmisches Zucken → Unregelmäßiges, grobes Zucken → Erschlaffung


→ dauert Sekunden bis Minuten




- Postiktale Phase


→ Terminalschlaf, Amnesie und Desorientiertheit


→ dauert Minuten bis Stunden




- Weitere mögliche Symptome: Schaum vor dem Mund, Urin- und/oder Stuhlabgang

Epilepsie

・Diagnostik (3)



- Labor

- EEG


- cMRT (ggf. cCT, fMRT, SPECT, PET)

Epilepsie

・Labor (5)

- Blutzucker

- Elektrolyte


- ggf. Liquoruntersuchung (z.B. bei Verdacht auf Enzephalitis)


- Kreatinkinase (Peak etwa 6h nach Anfall)


- evtl. Prolaktin (Prolaktin-Erhöhung möglich, meist innerhalb von etwa 10-30 min postiktal)

Epilepsie

・EEG (2)

- Nachweis typischer Potentiale, z.B. spikes, sharp-waves, spikes and waves, Hypsarrhythmie

- Allerdings interiktal (Im anfallsfreien Intervall) häufig ohne auffälligen Befund (ggf. Provokation durch Schlafentzug, Hyperventilation, visuelle Reize)

Epilepsie

・cMRT (ggf. cCT, fMRT, SPECT, PET) (2)

- Nachweis struktureller Veränderungen

- Pathologien im "Sommer-Sektor" (CA1-Segment des Hippocampus) der Ammonshörner finden sich bei 70% der Patienten mit einer pharmakoresistenten Temporallappenepilepsie (Zumeist Ammonshornsklerose)

Epilepsie

・DD (5)

- Dissoziative Krampfanfälle

(psychogenen Anfällen, geschlossene Augen, fehlender CK- und Prolaktinanstieg)


- Vasovagale Synkope (CK)


- Adam-Stokes-Anfall (keine Prodromi → Plötzliche Bewusstlosigkeit und Amnesie → Genauso plötzliches Erwachen)


- Carotis-Sinus-Syndrom (Druck auf Carotis-Sinus führt zu Kreislaufstillstand)


- Narkolepsie (Schlafattacken mit Schlafzwang, Kataplexie, Schlaflähmung und abnormem Schlafrhythmus)

Epilepsie

・Medikamentöse Durchbrechung eines Anfalls (3)

-1. Initial Gabe von Benzodiazepinen i.v. (1. Wahl: Lorazepam , 2. Wahl: Diazepam , alternativ: Clonazepam)

→ Falls kein i.v.-Zugang möglich ist oder die Medikamentengabe durch Laien erfolgt: Diazepam rektal, Lorazepam oder Midazolam intranasal


- 2. Aufsättigung mit Phenytoin : Über separaten Zugang (alternativ: Phenobarbital oder Valproat) - 3. Unter intensivmedizinischer Überwachung Gabe von Narkotika (off-label-use): Thiopental, Propofol oder Midazolam

Epilepsie

・Dauertherapie (2)

- Bei symptomatischen Epilepsien: Beseitigung der Ursache sofern möglich

- Bei 1-2 Anfällen/Jahr, unauffälligem Provokations-EEG, normalem psychischen Befund und keiner hereditären Belastung ist durchaus auch eine reine Beobachtung ohne medikamentöse Therapie gerechtfertigt

Epilepsie

・Dauertherapie Fokal (auch sekundär generalisiert)

- 1. Wahl: Lamotrigin, Levetiracetam

- 2. Wahl: Carbamazepin, Gabapentin, Valproat, Oxcarbazepin, Pregabalin, Topiramat, Phenytoin

Epilepsie

・Dauertherapie Primär generalisiert (3)

- 1. Wahl: Valproat

- 2. Wahl: Lamotrigin, Topiramat


- Bei nicht ausreichender Wirkung ist eine Kombinationstherapie indiziert: Retigabin, Tiagabin, Pregabalin, Gabapentin


- Absencen: Valproat, Ethosuximid (Bei Patienten im Schulalter ist Ethosuximid hinsichtlich des Nebenwirkungsprofils Valproat überlegen.)

Epilepsie

・Nicht-medikamentöse/interventionelle Therapieoptionen (bei Pharmakoresistenz) (4)

- operativen Intervention vor allem bei läsionellen Ursachen

- Resektive Verfahren (Resektion von pathologischen Veränderungen/Herd, meist im Temporallappen, höchste Erfolgsquote der chirurgischen Eingriffe)


- Nichtresektive Verfahren → Kallosotomie (Durchtrennung des Corpus callosum): Zunächst partielle (i.d.R. der vorderen ⅔), bei weiterer Persistenz auch vollständige Durchtrennung


- Stimulationsverfahren (z.B. Nervus-vagus-Stimulation, tiefe Hirnstimulation des Hippocampus)

Epilepsie

・Komplikationen (1)

- Status epilepticus
Status epilepticus

・Definition (3)

- Über mehr als 5 min anhaltender tonisch-klonischer Anfall oder

- über länger als 20-30min anhaltender fokaler Anfall oder


- Absence bzw. rezidivierende Anfälle, zwischen denen keine vollständige Normalisierung eintritt




(Der Status epilepticus ist eine lebensgefährliche Situation (mehr als 5% der Fälle enden letal)!)

Epilepsie

・Prognose (6)

- Rezidivrisiko

→ Nach einmaligem tonisch-klonischen Anfall: Ca. 40%


→ Nach zweifachem tonisch-klonischen Anfall: Ca. 80-95%


→ Bei idiopathischer Epilepsie: Ca. 25% (innerhalb von 2 Jahren)


→ Bei symptomatischer Epilepsie: Ca. 65% (innerhalb von 2 Jahren)




- Anfallsfreiheit (unter optimaler Therapie)


→ Bei 80-90% der Patienten mit idiopathischer Epilepsie


→ Bei 40-70% mit kryptogener oder symptomatischer Epilepsie

Epilepsie

・Entzug der Fahrerlaubnis (4)

- Bei erstmaligem Anfall

→ Unprovozierter Anfall: Rückerhalt nach 3-6 Monaten Anfallsfreiheit


→ Symptomatischer/provozierter Anfall : Rückerhalt nach 3 Monaten Anfallsfreiheit


- Bei Epilepsie: Fahrerlaubnis nach 1 Jahr Anfallsfreiheit


- Bei persistierenden epileptischen Anfällen: Keine Fahrerlaubnis, solange ein wesentliches Risiko für weitere Anfälle besteht


- LKW-Führerschein Rückerhalt bei Nachgewiesene 5-jährige Anfallsfreiheit ohne antiepileptische Behandlung

Symptomatische fokale Epilepsien

・Übersicht (5)

- Temporallappenepilepsie (oder auch mesiobasal-limbische/rhinenzephale/psychomotorische Epilepsie)

- Frontallappenepilepsie


- Parietallappenepilepsie


- Okzipitallappenepilepsie


- Epilepsia partialis continua (Kojevnikov)

Temporallappenepilepsie

・Definition (2)

- Häufigste fokale Epilepsie

- Kategorie: Komplex-fokaler (partieller) Anfall (mit Bewusstseinsstörung)

Temporallappenepilepsie

・Klinik (3)

- 1. Stadium

→ Aura




- 2. Stadium


→ Motorische Symptome (Oro-alimentäre Automatismen wie z.B. Schmatzen; stereotype Symptomatik)


→ vegetative Symptome , zudem Geruchs- und Geschmacksmissempfindungen


→ Bewusstseinsveränderung ,dabei treten Patienten auf der Stelle oder laufen umher




- 3. Stadium


→ Ende des Anfalls


→ Reorientierungsphase und Amnesie für das Anfallsgeschehen

Temporallappenepilepsie

・Besonderheiten (3)

- Gruppiertes Auftreten der Anfälle innerhalb weniger Tage

- Sekundäre Generalisierung


- Beeinträchtigung des limbischen Systems

Frontallappenepilepsie

・Definition (3)

- Kategorie: Einfach-fokal (ohne Bewusstseinsverlust)

- ggf. mit march of convulsion (Von einem Gebiet ausgehend mit Ausbreitung auf eine Körperhälfte meist von distal nach proximal) , Todd'sche Parese (Postiktale Lähmung des betroffenen Gebiets) oder unbestimmten Sprachäußerungen oder Sprechhemmung (sog. speech arrest)


- Blickdeviation nach kontralateral möglich (zur gesunden Seite, vom epileptischen Herd weg)

Parietallappenepilepsie

・Definition (1)

- Klinik: Meist fokale, sensible Anfälle mit oder ohne march of convulsion
Okzipitallappenepilepsie

・Definition (1)

- Klinik: Meist einfach fokale Anfälle mit visuellen Halluzinationen samt Übergang in komplex fokalen Anfall
Epilepsia partialis continua (Kojevnikov)

・Definition (2)

- Klinik: Klonische Zuckungen einer umschriebenen Körperregion ("partialis"), z.B. des Mundes oder eines Fingers über mehrere Tage ("continua")

- Ursache: Meist kortikale Schädigung/Läsion (z.B. Narbe, Enzephalitis, Tumor)