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57 Cards in this Set
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Narzisstische PS
Was sagt das ICD-10? |
Im ICD-10 wird diese PS lediglich unter der Rubrik "sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen" (F60.8) genannt und nicht weiter definiert. --> ABER DSM-IV beschreibt ausführlich die Merkmale |
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Narzisstische PS
Diagnostische Kriterien nach DSM-IV 1-4 |
Ein tiefgreifendes Muster von Großartigkeit (in Phantasie und Verhalten), Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mind. fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
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Narzisstische PS
Diagnostische Kriterien nach DSM-IV 5-9 |
5. legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d.h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen 6. ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen 7. zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren 8. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie 9. zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen und Haltungen |
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Narzisstische PS
Weitere zugehörige Mermale nach DSM-IV |
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Narzisstische PS
Komorbidität |
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Narzisstische PS
Prävalenz |
--> ABER: Narzisstische Aspekte sind wesentlich häufiger, da die DSM-IV Kriterien einen ziemlichen Extremtypus beschreiben
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Narzisstische PS
Verschiedene Typen von Narzissten |
(Gabbard, 2010)
(Wink, 1991)
(Hibbard, 1992)
--> Der zweite Typus ist eher schüchtern und hegt im Stillen Gefühle von Grandiosität |
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Narzisstische PS
Weiblicher Narzissmus nach Wardetzki (1991) |
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Psychoanalytische Modelle der Narzisstischen PS
Grundlegende Annahme |
"Es wird einhellig angenommen, dass die Entwicklung eines grandiosen, aufgeblähten Größenselbst der Abwehr schwerster Insuffizienzgefühle dient." |
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Psychoanalytische Modelle der Narzisstischen PS
Ansichten von Kohut (1971)
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--> Enteder: Entwicklung eines omnipotenten grandiosen Selbst
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Psychoanalytische Modelle der Narzisstischen PS
Ansichten von Kernberg (1975)
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Psychoanalytische Modelle der Narzisstischen PS
Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit Borderline PS |
Die Narz. PS ist gewissermaßen eine Variante der Borderline PS mit der dafür typischen primitiven Abwehrorganisation:
Unterschied: Narzissten verfügen über ein integriertes, wenn auch höchst pathologisches Selbst --> dadurch erlangen sie Beständigkeit in psych. Funktion --> relativ gute soziale Anpassungs- und Funktionstüchtigkeit, bessere Impulskontrolle und Potenzial zur Pseudosublimierungen |
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Psychoanalytische Modelle der Narzisstischen PS
Weitere allgemeine Erklärungen
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Narzisstischen PS
Ansatz von Millon (1969) im Gegensatz zu psychoanalytischen Modellen
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Narzisstischen PS
Bildung einer narzisstischen PS nach Beck et al. (1999) |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Narzisstischen PS
Selbstbild und Bild über andere im kognitiven Profil nach Beck (1999)
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Narzisstischen PS
Annahmen im kognitiven Profil nach Beck (1999) |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Narzisstischen PS
Hauptstrategie und Affekt im kognitiven Profil nach Beck (1999) |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Beschreibung der Störung nach ICD-10 |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Diagnostische Kriterien nach ICD-10 |
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Dissoziale/Antisoziale PS
DSM-IV Kriterien
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--> Sind stärker Verhaltensorientiert
--> Vorgeschichte einer Störung des Sozialverhaltens wird bereits vor Vollendung des 15. ebensjahres als bedeutsam angesehen |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Weitere zugehörige Merkmale nach DSM-IV |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Beschreibung von betroffenen Patienten_Innen |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Komorbidität |
Oftmals:
Häufigste komorbide PS:
Eng verwandt mit Psychopathie (schwere Form der Antisozialen PS verstanden werden) |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Verbindung zur Psychopathie |
Psychopathie kann als besonders schwere Form der Diss./Antis. PS gesehen werden, mit schlechter Prognose und hohen Rückfallquoten
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Dissoziale/Antisoziale PS
Prävalenz |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Verlauf |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Unterschiedliche Verlaufsformen nach Patterson et al. (1998) |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Gen-Umwelt-Interaktion als Risikofaktor
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Klare genetische Disposition, jedoch erst im Wechselspiel mit Umweltfaktoren haben diese einen starken Einfluss auf die Entwicklung --> Umweltfaktoren sind häufig frühe Traumatisierungen und/oder sehr konflikthaftes Elternverhalten |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Neurobiologie gewalttätigen Verhaltens |
--> Inkonsistente Befunde werden mit Subtypen in Verbindung gebracht --> Bei impulsiven Gewalttätern wird von einer geringen Frontalhirnaktivierung ausgegangen und bei Psychopathen Fehlfunktion durch Hypoaktivierung der Amygdala |
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Dissoziale/Antisoziale PS
Befunde zu emotionalen Defiziten bei Psychopathen
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Herpertz et al. (2001)
--> Allgemeines Defizit bei emotionaler Informationsverarbeitung und einer allgemeinen emotionalen Hyporeaktivität
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Psychoanalytische Modelle der Dissozialen/Antisozialen PS
Ansichten von Kernberg (1988)
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Psychopathie als schwere Variante des pathologischen Narzissmus --> Unterscheidung zwischen antisozialen Verhaltensweisen (können auf allen Strukturniveaus vorkommen) und antisozialer Persönlichkeit (eng an Psychopathiekonzept angelehnt) --> Mangelhafte Integration bzw. vollständiges Fehlen eines Überichs |
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Psychoanalytische Modelle der Dissozialen/Antisozialen PS
Ansichten von Fonagy et al. (2004) |
Stellt Mentalisierungsdefiziete in den Vordergrund --> zentral bei Gewalt gegen Personen ist das Unvermögen, sich innere Zustände vorzustellen --> Vorstellungen und Gefühle würden physisch erlebt, was zu einer Entmenschlichung des Opfers führe |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Beschreibung der emotional instabilen PS nach ICD-10 (F60.3) |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Zwei Erscheinungsformen der emotional instabilen PS nach ICD-10 F60.30 |
Bei beiden ist Impulsivität und mangelnde Selbstkontrolle zu finden |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Beschreibung des impulsiven Typs nach ICD-10 (F60.30) |
F60.30 impulsiver Typ: Die wesentlichen Charakterzüge sind emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle. Ausbrüche von gewalttätigen und bedrohlichen Verhalten sind häufig, vor allem bei Kritik durch andere |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Beschreibung des Borderline-Typs nach ICD-10 (F60.31) |
F60.31 Borderline-Typ: Einige Kennzeichen emotionaler Instabilität sind vorhanden, zusätzlich sind oft das eigene Selbstbild, Ziele und "innere Präferenzen" (einschl. der sexuellen) unklar und gestört. Meist besteht ein chronisches Gefühl von Leere. Die Neigung zu intensiven, aber unbeständigen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen führen mit übermäßigen Anstrengungen, nicht verlassen zu werden oder mit Suiziddrohungen oder selbstschädigenden Handlungen (diese können auch ohne deutliche Auslöser vorkommen) |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Beschreibung der Borderline-PS nach DSM-IV (gekürzt) |
Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutlicher Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und manifestiert sich in den verschiedenen Lebensbereichen. Mind. 5 der Kriterien müssen erfüllt sein. |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Kriterien der Borderline-PS nach DSM-IV (1-4) |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Kriterien der Borderline-PS nach DSM-IV (5-9) |
5. Wiederholte suizidale Handlungen, Suiziddrohungen, -andeutungen oder Selbstverletzung 6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung 7. Chronische Gefühle von Leere 8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren 9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Prävalenz (DSM-IV) |
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Emotional instabile/Borderline-PS
Komorbidität |
Hohe diagnostische Überschneidungen mit:
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Emotional instabile/Borderline-PS
Prävalenzen von Traumatisierungen |
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Ätiologie und Risikofaktoren der Borderline-PS
Matrix-Modell (Doering, 2009) Erste Ebene (Faktoren 1. Ordnung) |
--> Schwierigkeiten bei der Dekodierung des elterlichen Verhaltens sowie hohe Anforderungen an die Eltern --> können nicht erfüllt werden --> Entwicklung einer positiven Eltern-Kind-Beziehung missglückt |
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Ätiologie und Risikofaktoren der Borderline-PS
Matrix-Modell (Doering, 2009) Zweite Ebene (Faktoren 2. Ordnung) |
--> neuroanatomische Veränderung --> neuroendokrinologische Störungen
Identitätsdiffusion, primitive Abwehr und defizitäre Stressbewältigung |
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Psychoanalytische Modelle der Borderline-PS
Grundlegendes |
--> Zur psychischen Bewältigung problematischer Affektzustände notwendigen strukturellen Voraussetzungen fehlen --> Insbesondere die Mentalisierungsfähigkeit (Die Fähigkeit, über eigene und fremde Gefühle und Intentionen sowie deren situative (und lebensgesch.) Gründe reflektieren zu können, trägt dazu beo, Konflikte und ide mit ihnen verbundenen Affekte in einem "mentalen Puffer" zu halten und dort zu bewältigen) |
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Psychoanalytische Modelle der Borderline-PS
Ansichten von Dulz & Schneider (1995) |
Alle Symptome dienen letztlich der Abwehr von unterträglichen Angstzuständen, die mit frühen realen Angsterfahrungen zusammenhängen. |
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Psychoanalytische Modelle der Borderline-PS
Ansichten von Hoffmann (1998) |
Die Abwehr unerträglicher Angst verläuft über 5 Vorgänge: |
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Psychoanalytische Modelle der Borderline-PS
Verschiedenes zu Abwehr |
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Psychoanalytische Modelle der Borderline-PS
Liebesbeziehungen |
--> "gefährliche" Verschmelzung, Abhängigkeit und Identitätsverlust
--> negative Teil-Objektbeziehungsdyaden sind oftmals "sicherer" |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Borderline-PS
Unterschiedliche Aspekte der Störung, welche vorliegende Modelle betonen |
-->Grundannahmen, dichotomes Denken und Identitätsstörung bilden ein komplexes System, welches verschiedene Kreisläufe enthält |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Borderline-PS
Ansichten von Beck et al. (1999) |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Borderline-PS Affektregulationsstörung (Linehan, 1996) |
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Kognitiv-behaviorale Modelle der Borderline-PS
3 Komponenten der Affektregulationsstörung (Linehan, 1996) |
Die Affektregulationsstörung besteht aus 3 Komponenten:
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Borderline-PS
einige Forschungsbefunde
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--> Hauptkonflikt: Individuation vs. Abhängigkeit
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Fazit zu Borderline-PS
Fazit zu den Erklärungsmodellen |
Es gibt ganz unterschiedliche Erklärungsmodelle --> kleinster gemeinsamer Nenner: Affektregulationsstörung, bei der das Dominieren negativer Affekte, zum Teil eine Anhedonie und eine mangelnde Affektkontrolle beschrieben werden |
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Fazit zu Borderline-PS
Benecke et al. (2011) Regulationsmodell |
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