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Aus welchen Komponenten besteht die Verhaltenstherapie bei Depression nach Hautzinger (2000b)?


  1. Grundelemente/Therapeutenverhalten
  2. Aktivitätsaufbau
  3. Kompetenzsteigerung
  4. Kognitionsveränderung
  5. Stabilisierung

Welche grundlegenden therapeutischen Verhaltensweisen sieht Hautzinger (2000b) für die VT bei Depression vor?

  • Echtheit und Aufrichtigkeit
  • Empathie und Verständnis
  • Akzeptanz und Wärme
  • Fachlich-kompetentes Verhalten in der Interaktion
  • Aufbau eines kooperativen Arbeitsbündnisses
  • Beruhigende Versicherungen


[Der Therapeut strukturiert den Rahmen sowie den Inhalt der Sitzungen und fokussiert immer wieder darauf, dass depressionsrelevante und erarbeitbare Problembereiche herausgearbeitet werden. ]

Welche Rolle spielt die Komponente des Aktivitätenaufbaus bei der VT der Depression?

Es geht hier im Kern um die Steigerung bzw. den Wiederaufbau von positiven Erfahrungen und Aktivitäten, andererseits um die Reduktion eines Übermaßes an belastenden Erfahrungen

VT der Dep.: Welches Instrument kommt zur Unterstützung des Aktivitätenaufbaus zum Einsatz? Wir wird damit vorgegangen?

Der Tages- und Wochenplan


  • anfangs führt der Patient ein detailliertes Protokoll über seine Tagesaktivitäten
  • Später dient dieses Protokoll zur Strukturierung und Planung von Aktivitäten (mit positiven Verstärkern verknüpft)
  • Der Aufbau positiver Aktivitäten geschieht dann sukzessiv und verbessert bei regelmäßiger Ausübung die Stimmung des Patienten und auch dessen Bereitschaft aktiver zu sein.

VT der Dep.: Warum ist die Komponente der Kompetenzsteigerung so wichtig für die Therapie?

Es geht bei der Kompetenzsteigerung im Wesentlichen um die Wiedererlangung von sozialen Kompetenzen, die bei depressiven Patienten meiste verkümmert sind oder nicht genutzt werden.

VT der Dep: Welche Techniken stehen dem Therapeuten zur Verfügung um die sozialen Kompetenzen des Patienten wieder zu steigern?


  • Verhaltensbeobachtung
  • Rollenspiele
  • Einbeziehung des Partners oder von Familienmitgliedern
  • Kommunikationsübungen
  • Steigerung von sozialen Aktivitäten
  • Selbstsicherheitstraining

Aus welchen Komponenten besteht die Verhaltenstherapie bei Panikstörungen (VT bei PS) nach Margraf und Schneider (2009)?


  1. Informationsvermittlung (Psychoedukation)
  2. Kognitive Therapie (Fehlinterpretationen umstrukturieren)
  3. Konfrontation mit angstauslösenden Situationen (Verhaltensexperimente)
  4. Rückfallprophylaxe

VT bei PS: Wie sieht der Teufelskreis der Angst aus, den Margraf und Schneider als therapeutisches Erklärungsmodell verwenden?

Der Kreis ist ein geschlossenes System, auf das äußere Reize einwirken können und das sichtbares Verhalten als Output hervorbringt.



Die 5 Schritte des Teufelskreises:


  1. Wahrnehmung
  2. Gedanken ("Gefahr")
  3. "Angst"
  4. Physiologische Veränderungen
  5. Körperliche Empfindungen (zurück zu 1.)

VT bei PS: Welches Korrekturschema für Fehlinterpretationen verwenden Margraf und Schneider (2009) für die kognitive Umstrukurierung?


  1. Identifikation der Fehlinterpretation
  2. Überzeugungsrating bezüglich der Fehlinterpretation auf einer Skala von 0-100%
  3. Sammeln aller Daten die für die Fehlinterpretation sprechen
  4. Sammeln aller Daten die gegen die Fehlinterpretation sprechen
  5. Erstellen einer alternativen Erklärung
  6. Sammeln aller Daten, die für die alternative Erklärung sprechen
  7. Überzeugungsrating für die alternative Erklärung (0-100%)

Zu welchem Zweck wurde das Unified Protocol for Transdiagnostic Disorders (kurz UP) von Barlow entwickelt?

Das UP ist eine transdiagnostische, emotionsfokussierte und kognitiv-behaviorale Therapie, die auf sog. "emotionale Störungen" angewendet werden kann, gerade bei bestehender Komorbidität



Gemeinsam sind den emotionalen Störungen laut Barlow exzessive oder unangemessene emotionale Reaktionen, die von dem Gefühl begleitet werden, dass die eigenen Emotionen außer Kontrolle geraten.

Auf welchen Grundprinzipien basiert das UP? Worauf liegt dabei ein besonderer Fokus?

Das UP basiert auf den Grundprinzipien der KVT.



Der Fokus liegt allerdings dabei auf der Extinktion interzeptiver Hinweisreize, einschließlich derer, die mit starken Emotionen zusammenhängen. (Ellard, et al. 2010)



Zudem wird expliziter auf die Wechselwirkung zwischen Gefühlen, Körperreaktionen, Gedanken und Verhalten, sowie auf die Bedeutung der Emotions(dys)regulierung fokussiert.

Welche Rolle spielt die Emotions(dys)regulierung im Unified Protocol for Transdiagnostic Disorders?

ZENTRAL: Unter Emotionsregulierung werden alle Strategien verstanden, die ein Individuum verwendet, um das Auftauchen, das Erleben, die Intensität und den Ausdruck von Emotionen zu beeinflussen.

Welche Hauptthese vertreten Barlow und Kollegen (2011) bezüglich der Entstehung und Aufrechterhaltung emotionaler Störungen?


  • Patienten mit emotionalen Störungen versuchen ihre unangenehmen Gefühle zu meiden oder zu dämpfen
  • Gerade diese maladaptive affektive Regulationsstrategie führt aber dazu, dass die Symptome aufrechterhalten, bzw. verstärkt werden.

Welches Behandlungsziel verfolgt das UP?


  • Den Patienten soll geholfen werden, sich ihren unangenehmen Emotionen zu stellen
  • Sie sollen lernen, darauf in adaptiver Wese zu reagieren.
  • Die unangenehmen Gefühle sollen nicht reguliert, sondern auf ein funktionelles Niveau gebracht werden.

Welche 10 Module beinhaltet das UP?


  1. Steigerung der Motivation
  2. Gefühle verstehen
  3. emotionale Reaktionen erkennen und begleiten.
  4. Training der gegenwartsorientierten emotionalen Bewusstheit
  5. Kognitives Appraisal und Re-Appraisal
  6. Emotionale Vermeidung
  7. Emotionsgetriebenes Verhalten
  8. Wahrnehmung und Toleranz körperlicher Empfindungen
  9. Interozeptive und situationsbasierte Exposition
  10. Rückfallprophylaxe

Welche Inhalte hat das erste Modul des UP?


(Steigerung der Motivation)

Auflösung von Ambivalenzen und Steigerung der Motivation durch Techniken des Motivational Interviewing (Miller & Rollnick 2002):


  1. Ausdruck von Empathie
  2. Diskrepanz erzeugen
  3. Den Widerstand nutzen (roll with resistance)
  4. Selbsteffizienz fördern


[Motivation und Mitarbeit sind entscheidend für den Erfolg der Therapie.]

Welche Inhalte hat das zweite Modul des UP?


(Gefühle verstehen)


  • Psychoedukation über Gefühle, deren Bedeutung und Funktion
  • Einführung in die Ebenen emotionalen Erlebens (Gefühle, Gedanken, Körperreaktionen und Verhalten)
  • Förderung der Differenzierung verschiedener Gefühle (positive, negative, Bedeutung)

Was wird in der Theorie des UP unter emotional driven behaviours (EDB) verstanden?

Unter EDBs versteht das UP Verhaltensweisen, die unmittelbar aus einer negativen oder positiven Emotion heraus entstehen.



In der Behandlung mit dem UP wird betont, dass neben guten Gefühlen auch schlechte, negative Gefühle notwendig sind bzw. wichtige Funktionen haben, z.B. wichtige Reize oder Situationen wahrzunehmen und um uns zu Reaktionen zu motivieren ("Alarmbereitschaft")



Was sind Inhalte des dritten UP-Moduls?


(Emotionale Reaktionen erkennen und begleiten)


  • Steigerung des Verständnisses für emotionale Prozesse
  • das ARC der Gefühle (Auslöser, Reaktion, Consequenzen [kurz, langfristig])
  • Erarbeiten gemeinsamer Beispiele

Was sind Inhalte des vierten UP-Moduls?


(Training emotionaler Bewusstheit)


  • Den Patienten soll eine objektivere, nicht-wertende Beobachtung ihres emotionalen Erlebens beigebracht werden.
  • Dies soll die Identifikation von maladaptiven Gedanken, Verhaltensweisen sowie von deren Auslöseren vereinfachen.
  • Dabei wird zwischen primären Emotionen/Reaktionen sekundären Emotionen/Rekationen unterschieden. (vgl. Greenberg 2002)

Im Modul 4 des UP wird mit der Unterscheidung von primären/sekundären Emotionen/Reaktionen von Greenberg (2002) gearbeitet. Welche Unterscheidung wird hier genau gemacht?

Primäre Emotionen sind die ersten direkten emotionalen Reaktionen, die in einer Situation bzw. bei einer Erinnerung auftreten. Sie sind in der Regel auf die Eigenschaften der Situation oder Erinnerung bezogen



Sekundäre Reaktionen sind Reaktionen auf die primären Emotionen und führen typischerweise zu dysfunktionalen Emotionen;


Dysfunktionale Emotionen sind häufig mit Bewertungen verbunden und beziehen keine Hinweisreize auf die aktuelle Situation mit ein. Stattdessen beruhen sie auf Erfahrungen oder Befürchtungen

Was sind Inhalte des fünften UP-Moduls?


(Kognitives Appraisal und Reappraisal)

Kognitive Umstrukturierung und Training der kognitiven Flexibilität:


  • Vermittlung der zentralen Rolle maladaptiver automatischer Bewertungsprozesse bei der Auslösung von Emotionen
  • Patienten sollen lernen ihre maladaptiven Gedankenmuster zu identifizieren und zu modifizieren
  • Außerdem sollen sie lernen, verschiedene Situationen unterschiedlich zu bewerten und ihre Bewertungsprozesse in unterschiedlichen Situationen flexibel zu gestalten.

Was sind Inhalte des sechsten UP-Moduls?


(Emotionale Vermeidung und emotionsgetriebenes Verhalten)


  • Muster emotionaler Vermeidung identifizieren
  • Verstehen, wie emotionale Vermeidungstrategien zur Auftrechterhaltung negativer Emotionen beitragen.
  • Emotionale Vermeidung tritt gegenüber negativen und positiven Emotionen auf. Die typischen Strategien zur Vermeidung sollten gemeinsam mit dem Patienten gesammelt werden.

UP-Modul 6: Was sind typische Strategien der emotionalen Vermeidung?


  • (Subtiles) Vermeidungsverhalten
  • Kognitive Vermeidung
  • Sicherheitssignale
  • Vermeidung der Wahrnehmung körperlicher Reaktionen, die mit emotionalen Zuständen verbunden sind

Was sind Inhalte des siebten UP-Moduls?


(Emotionsgetriebenes Verhalten, EDB)


  • Was ist emotionsgetriebenes Verhalten und wie beeinflusst es das emotionale Erleben?
  • Wie kann man emotionsgetriebene Verhaltensweisen identifizieren und verändern?
  • die Patienten lernen zwischen adaptivem und nicht-adaptivem emotionsgetriebenen Verhalten zu unterscheiden (kontextabhängig)

Was sind Inhalte des achten UP-Moduls?


(Wahrnehmung und Toleranz physischer Empfindungen)

Konfrontation mit spezifischen Körperreaktionen, die intensive Emotionen auslösen können, um


  • die Toleranz ihnen ggü. zu steigern
  • Fehlinterpretationen abzubauen und
  • neue Bewertungen zu ermöglichen


Verständnis dafür schaffen, wie körperliche Veränderungen emotionale Reaktionen beeinflussen können.



Barlow und Kollegen schlagen eine wiederholte Exposition mit physischen Empfindungen vor, um die Toleranz zu erhöhen und assoziierte Ängste abzubauen (~Verhaltensexperimente).

Was sind Inhalte des neunten UP-Moduls?


(Interozeptive und situationsbasierte Exposition)

Internale und externale graduierte Konfrontation mit Stimuli, die starke Emotionen auslösen



Anwendung der bisher gelernten Skills



Während der Konfrontation soll kein Vermeidungsverhalten auftreten

Was sind Inhalte des zehnten UP-Moduls?


(Rückfallprophylaxe)

Das Erreichte soll reflektiert werden und ein Wiederauftreten der Problematik soll möglichst verhindert werden:



  • Wiederholung der Schritte des therapeutischen Vorgehens
  • Zusammenfassung welche Skills erlernt wurden
  • Der Patient soll ermutigt werden, die Übungen fortzuführen. Langfristiges Üben ist wichtig.

Kognitiv-behaviorale Therapie nach Beck (KBT): Die Therapie von Persönlichkeitsstörungen erfordert ein besonderes Vorgehen. Was ist der erste Schritt?

Mit dem Patienten gemeinsam dessen dysfunktionalen Regeln erarbeiten, die die bestehenden Probleme erzeugen bzw. aufrechterhalten.



Darauf können dann Veränderungen und Modifikationen angestrebt werden, die einen adaptiveren Umgang mit Problemsituationen ermöglichen.

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Welche Techniken schlägt Beck für dieses Anwendungsfeld der KBT vor?


  • Schematische Umstrukturierung
  • Schemamodifikation
  • Schematische Uminterpretationen
  • Disputationen

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Was umfasst die Technik der Schematischen Umstrukturierung?

Die Rückbildung dysfunktionaler Schemata und die entwicklung adaptiverer Schemata.



[Viele Patienten mit Persönlichkeitsstörung haben laut Beck keine adäquaten Schemata entwickelt, auf deren Grundlage Erfahrungen integriert werden können, die den dysfunktionalen Schemata widersprechen. Daher werden dysfunktionale Annahmen über sich und andere immer wieder bestätigt.]

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Welche Techniken schlägt Beck für die Schematische Umstrukturierung vor

Vor allem Schema-Tagebücher:


  • Tagebuch zum Speichern und integrieren neuer Beobachtungen (dysfunktionale Schemata in unterschiedlichen Lebensbereichen überprüfen)
  • Vorausschauendes Tagebuch (Befürchtungen notieren, später notieren, was tatsächlich passiert ist)
  • Tagebuch das täglich die Erlebnisse hinsichtlich alter und neuer Schemata analyisert.

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Was umfasst die Technik der Schemamodifikation?

  • Relativierung der Schemata
  • Kleinere relative Veränderungen in der grundlegenden Reaktion auf die Umgebung


[ein Mensch mit einer paranoiden Persönlichkeit würde hier lernen, einigen Menschen in einigen Situationen zu vertrauen.]

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Was umfasst die Technik der Disputation?

Fokus auf die Bearbeitung der Zusammenhänge zwischen Kognitionen und Emotion/ Emotionsregulierung



Durch die Fokussierung treten die Kernannahmen, die kognitiven Verzerrungen und die damit verbundenen Emotionen klarer zutage



Da sie mit Methoden der kognitiven Umstrukturierung aktiviert wurden, sind sie dann besser bearbeitbar.

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Wozu dienen in der Therapie die Rollenspiele?


  • Fertigkeiten trainieren und entwickeln
  • Selbstsicherheitstraining: Hemmungen und Ängste abbauen.
  • Identifikation dysfunktionaler Kognitionen und deren Veränderung

KBT bei Persönlichkeitsstörungen: Warum empfehlen Beck et al. (1999) den Einbezug der Biographie in die Therapie?

Der Einbezug der Biographie der Patientin dient der Validierung von Schemata, die in ihrer Kindheit entstanden sind



Um sie anhand der Realität zu überprüfen, müssen sie an die Oberfläche gebracht und neu erlebt werden.



Dabei tauchen auch beherrschende Strukturen auf (die heißen Schemata) und der Zugang zu ihnen ermöglicht eine wirkliche Veränderung.



Beck (1999) berichtet typische Beziehungskonstellationen zwischen Therapeuten und Patienten mit selbstunsicher-vermeidender Persönlichkeitsstörung. Welches Muster findet sich auf seiten des Patienten?

Patienten mit selbstunsicher-vermeidender Persönlichkeitsstörung erwarten auch von ihren Therapeuten abgelehnt zu werden



Daher sind sie bemüht, ihr "wahres" Selbst zu verbergen und negative Gefühle, die notwendigerweise in der Therapie auftauchen zu vermeiden.



Durch dieses Verhalten wird der Therapiefortschirtt deutlich verlangsamt. Oft stellt sich auf sowohl beim Patienten als auch beim Therapeuten Hoffnungslosigkeit ein.

Beck (1999) berichtet typische Beziehungskonstellationen zwischen Therapeuten und Patienten mit selbstunsicher-vermeidender Persönlichkeitsstörung. Was sind typische Kognitionen des Therapeuten in dieser Situation?


  • "Der Patient bemüht sich nicht"
  • "Er wird es nicht zulassen, dass ich ihm helfe"
  • "Sie wird die Behandlung abbrechen, obwohl ich mich wirklich einsetze"
  • "Der mangelnde Fortschritt wirft ein schlechtes Licht auf mich."
  • "Ein anderer Therapeut würde besser mit ihr arbeiten können."

Zur Behandlung welcher Patientengruppen wurde die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) entwickelt?

Zur Behandlung von chronisch-suizidalen Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung

Auf welcher Grundlage basiert die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT)?

Sie basiert auf dem neuro-behavioralen Störungsverständnis (Genetisch bedingte neurobiologische Faktoren stehen in Wechselwirkung mit psychosozialen Erfahrungen)



Die Folge dieser Wechselwirkungen sind dysfunktionale kognitiv-emotionale Schemata, die sich in meist gravierenden Störungen der Identität, der Beziehungsgestaltung, der Affektregulation und der Handlungssteuerung manifestieren.

Der Behandlungsplan der DBT ist in vier Stufen unterteilt. Welche?

  1. Vorbereitungsphase
  2. Schwere Probleme auf der Verhaltensebene
  3. Probleme des emotionalen Erlebens
  4. Probleme der Lebensführung

(Bohus 2011)

Aus welchen Modulen besteht die DBT?


  1. Ambulante Einzeltherapie
  2. Skill-Training
  3. Telefonberatung
  4. Supervision für Therapeuten

Wie wird der Behandlungsfokus im Modul 1 der DBT ausgewählt?

ähnlich wie bei der TFP nach einer Gefährdungshierarchie.


  1. Suizidales Verhalten
  2. Therapiezerstörendes Verhalten
  3. Verhaltens- und Erlebnismuster die die Lebensqualität erheblich einschränken (z.B. Drogenkonsum)

Was versteht die DBT unter "Validierung"?

Unter Validierung versteht die DBT jede Aussage des Therapeuten, die darauf abzielt, der Patientin zu vermitteln, dass ihre Verhaltens- und Erlebensweisen aus ihrer subjektiven Sicht stimmig sind, aber oft nicht die sinnvollsten Reaktionsmuster darstellen.

Welche Validierungstrategien werden in der DBT verwendet?


  1. Aufmerksames Zuhören
  2. Modalitätenkonforme Validierung
  3. Validierung in Kreuzmodalitäten
  4. Validierung in Bezug auf biographische Erfahrungen
  5. Validierung der jeweils aktivierten Schemata
  6. Normative Validierung

Zweite Phase der DBT: Aus welchen Modulen besteht das Skill-Training in der Gruppe?


(Bohus & Wolf 2009)


  1. Stresstoleranz
  2. Emotionsregulation
  3. Zwischenmenschliche Fertigkeiten
  4. Innere Achtsamkeit
  5. Selbstwert

Zweite Phase der DBT: Was wird bei den Stresstoleranz-Skills unter radikaler Akzeptanz verstanden?

Die Patienten sollen beim Stresstoleranz-Training die Bereitschaft entwickeln, das Leben in all seinen Facetten, also auch in seinen schmerzlichen anzunehmen.



[beinhaltet den Aspekt, dass sich der Patient unmittelbar seinen Emotionen und deren unrealistischen Interpretationen stellen muss => Exposition!]

Zweite Phase der DBT: Welche Bewältigungsstrategien werden zum Training der Stresstoleranz-Skills verwendet?


(Bohus 2002)


  1. Wahrnehmung und Akzeptanz der aktivierten Schemata
  2. "Schritt zurück"
  3. Bewusste Wahl einer Strategie
  4. Einsatz einer Strategie, die zur Abschwächung oder Veränderung des Schemas führt.
  5. Realitätsorientierung

Zweite Phase der DBT: Auf welchen Ebenen können die erlernten Skills angewandt werden?

  • Sensorische Ebene (Sinne)
  • Physiologische Ebene
  • Kognitive Ebene
  • Handlungsebene


[Dabei muss mit dem Patienten vorher herausgearbeitet werden, auf welchem Stresslevel welche Ebene ansprechbar und welcher konkrete Skill dann wirksam ist.]

Zweite Phase der DBT (Emotionsregulations-Skills): Was wird den Patienten für ein Verständnis von Emotionen vermittelt?


  • Emotionen sind als Netzwerk zu verstehen, das die Funktion hat, Informationen ohne Zeit- und Energieverlust zu verarbeiten
  • Diese Informationen sollen im Emotionsnetzwertk mit den Interessen des Individuums abgeglichen und in Handlungsentwürfe umgesetzt werden
  • ! Emotionen enthalten keinerlei Informationen über die Realität, sondern ausschließlich über die Art und Weise, wie wir bestimmte Ereignisse interpretieren.

Zweite Phase der DBT: Welche vier Möglichkeiten der Emotionsregulation schlägt Bohus (2002) vor?


  1. Veränderung der Reizposition (Vermeidung von negativen Emotionen und Aufsuchen positiver Ereignisse)
  2. Veränderung der zentralen neuronalen Reizverarbeitung
  3. Veränderung der Bewertungsprozesse
  4. Umsetzung der Emotion in adäquate Handlung oder Kommunikation

Zweite Phase der DBT: Was ist damit gemeint, dass Patienten zur Emotionsregulation ihre Reizposition verändern sollen?


  • Einerseits: Negative Emotionen vermeiden, also sich retraumatisierenden oder neu traumatisierenden Reizen nicht weiter auszusetzen
  • Andererseits: Positive Ereignisse aufzusuchen und deren Anzahl erhöhen, z.B, durch Verbesserung der Achtsamkeit für angenehme Erlebenisse

Zweite Phase der DBT: Was ist damit gemeint, dass bei Patienten zur Emotionsregulation die zentrale neuronale Reizverarbeitung verändert werden soll?

BPS-Patienten zeigen zahlreiche Verhaltensweisen, die die emotionale Vulnerabilität deutlich erhöhen; dieses sollten möglichst rasch abgebaut werden,



Folgende Aspekte sollten besonders gefördert werden:


  • Behandlung von Schlafstörungen
  • Sport
  • Therapie körperlicher Erkrankungen
  • Ausreichende und ausgewogene Ernährung
  • Ausreichendes Trinken
  • Drogensabstinenz
  • Mäßiger Alkoholkonsum
  • Tagesstruktur, Selbstdisziplin
  • Angemessene pharmakologische Behandlung

Zweite Phase der DBT: Warum ist bei der BPS die Emotionsregulation durch adäquate Handlung oder Kommunikation so entscheidend?

Patienten mit BPS haben häufig dysfunktionale Annahmen bez. ihrer primären emotionalen Reaktionen und ihren primären Handlungstendenzen (z.B. "ich darf nicht wütend sein")


Daraus ergeben sich oft dysfunktionale sekundäre Emotionen und entsprechende Handlungstendenzen, die dann in Verhalten umgesetzt werden. (kurzfristig => Lösung, langfristig => dysfunktionale Verstärkung)



Training adäquaten Verhaltensdurch Rollenspiele und "Hausaufgaben"

Zweite Phase der DBT: Was beinhaltet das Training zwischenmenschlicher Fertigkeiten in der DBT?


  • Verbesserung der sozialen Kompetenz unter emotionaler Belastung
  • Verbesserung der Kompetenz zur Pflege von Beziehungen
  • Lernen, individuelle Zielsetzungen unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Situation zu erreichen, ohne dabei die Selbstachtung zu vernachlässigen.

Zweite Phase der DBT: Was beinhaltet das Training der inneren Achtsamkeit in der DBT?

Die DBT unterscheidet zwischen "Vernunft", "Gefühl" und "intuitivem Verstehen" Das Training der Inneren Achtsamkeit zielt auf die Balance von Gefühl und Vernunft um auf diese Weise intutitives Selbstverständnis zu stärken.

Zweite Phase der DBT: Welche Fertigkeiten werden im Training der inneren Achtsamkeit vermittelt?

a. Was-Fertigkeiten


  1. Wahrnehmen
  2. Beschreiben
  3. Teilnehmen

b. Wie-Fertigkeiten


  1. Annehmen
  2. Konzentration
  3. Wirkungsvolles Handeln

Zweite Phase der DBT: Beim Training der inneren Achtsamkeit werden drei sog. "Was-Fertigkeiten" vermittelt. Beschreibe diese genauer!

Wahrnehmen: Sich innernen Phänomen zuwenden, ohne ihnen ausweichen zu wollen, wenn sie schmerzhaft sind und sie festzuhalten, wenn sie angenehm sind: Innere Distanz zum Geschehen



Beschreiben: Eigenes Verhalten und situative Ereignisse benennen können, die wesentlich für die Kommunikation und Selbstkontrolle sind.



Teilnehmen: Vollständiges Aufgehen in einer Aktivität, bei gleichzeitig hoher Wachheit, Konzentration und Bewusstheit

Zweite Phase der DBT: Beim Training der inneren Achtsamkeit werden drei sog. "Wie-Fertigkeiten" vermittelt. Beschreibe diese genauer!

Annehmen: Beschreibungen ohne Attributionen und Wertungen üben. Dies fällt besonders traumatisierten Patientinnen schwer



Konzentration: Kontrolle über die Aufmerksamkeit erlangen, sich nicht von Eindrücken aus der Vergangenheit ablenken lassen, nicht in Grübeleien verfallen, sondern auf den Moment konzentrieren.



Wirkungsvolles Handeln: Effektives, zielgerichtetes Handeln, unter der Anwendung der jeweils gegebenen Regeln und Ausschöpfung der maximalen Möglichkeiten

Zweite Phase der DBT: Was beinhaltet das Training der Selbstwert-Skills in der DBT?


  • Die Wahrnehmung der Patientinnen für dysfunktionale Einstellungen sich selbst gegenüber schärfen.
  • Diese sollen relativiert, durch sinnvollere ersetzt und auf der Verhaltensebene umgesetzt werden.

Zweite Phase der DBT: Das Training der Selbstwert-Skills umfasst drei Bereiche. Welche?


  1. Erweiterung von Kompetenzen
  2. Förderung angenehmer Erlebnisse mit der eigenen Person
  3. Änderung der Bewertungen

Dritte Phase der DBT: Zu welchen Zwecken wird die Telefonberatung angeboten?


  • Zur Lösung akuter, suizidaler oder parasuizidaler Krisen
  • Zur Belohnung nach schwierigen Veränderungsschritten
  • Zur kurzen Klärung der therapeutischen Beziehunge

Vierte Phase der DBT: Auf welchen Aspekt sollte bei der Supervision der DBT-Therapeuten wert gelegt werden?

Einzel- und Gruppentherapeuten sollten an einer kollektiven Supervisionsgruppe teilnehmen, da die im Skill-Training erlernten Fertigkeiten in die Einzeltherapie integriert werden sollen, um eine Generalisierung zu fördern

Welche Rolle spielt die therapeutische Beziehung in der Schema-Therapie nach Young (2005)?

Sie ist ein zentraler Baustein des therapeutischen Geschehens und es werden sowohl klärungsorientierte als auch bewältigungsorientierte Verfahren integriert.

Was ist das Ziel der Schematherapie?

Die Schematherapie will chronische emotionale Probleme verringern und dysfunktionale Lebensmuster ("Lebensfallen") verändern, was insbesondere bei komplexen Problemen und Persönlichkeitsstörungen von Bedeutung ist.



[Die Schematherapie stellt damit eine Erweiterung der kognitiv-behavioralen Therapie dar und bemüht sich um die Integration kognitiver Therapie, psychodynamischer Verfahren und weiterer Verfahren wie Gestalttherapie]

Was ist für das Störungsverständnis der Schematherapie zentral?

Frühe maladaptive Schemata, die als schädigende emotionale und kognitive Muster verstanden werden.



Diese entstehen früh in unserer Entwicklungszeit und bleiben unser ganzes Leben lang erhalten.



Es werden 18 Schemata beschrieben, die in fünf Domänen unterteilt sind und die wiederum zu bestimmten (frustrierten) menschlichen Grundbedürfnissen in Beziehung stehen.

Welche maladaptiven Bewältigungsstile beschreibt Young (2005) für die Schematherapie?



Was bewirken diese?

Maladaptive Bewältigungsstile:


  1. Erdulden
  2. Vermeiden
  3. Überkompensation


Sie bewirken die Aufrechterhaltung des Schemas und wirken unbewusst.

Schematherapie: Was versteht Young (2005) unter "Modi"?

Schemata oder Schemaoperationen, die in einem konkreten Augenblick aktiv sind.

Was sind die vier Säulen der Behandlung in der Schematherapie?


  1. Fürsorgliche Beziehungsgestaltung
  2. Emotionsaktivierende Interventionen
  3. Kognitive Methoden
  4. Unterbrechung dysfunktionaler Verhaltensmuster

Schematherapie: Was sind die Inhalte der ersten Säule der Therapie (fürsorgliche Beziehungsgestaltung)?


  • Die in der Kindheit des Patienten nicht erfüllten Grundbedürfnisse sollen benannt und in einem professionell angemessenen Ausmaß befriedigt werden.
  • Dies soll dem Patienten korrigierende emotionale Erfahrungen ermöglichen

Schematherapie: Welche Rolle soll der Therapeut im ersten Teil der Therapie übernehmen (1. Säule)?


  • Der Therapeut soll warmherzig und engagiert sein
  • Er soll die positiven Seiten des Patienten betonen und Sympathie zeigen
  • Er soll den Patienten in seiner Bedürfnisbefriedigung unterstützen, jedoch auch die elterliche Funktion der Grenzsetzung übernehmen.
  • Durch sein gesundes, erwachsenes Verhalten soll der Therapeut dem Patienten ein Modell zur Internalisierung gesunden Verhaltens zur Verfügung stellen.

Schematherapie: Was sind die Inhalte der zweiten Säule der Therapie (Emotionsaktivierende Interventionen)?

Imaginationsübungen in Bezug auf belastende oder traumatische Kindheitssituationen. Besagte Situation soll der Pat. in seiner Vorstellung verändern bzw. anders lösen. Entlastung und Bedürfniserfüllung durch "Nachbeelterung" (durch gesunden Anteile des Pat. oder bei Bedarf durch den Therapeuten)



Dialogtechniken: Den negativen Schemata soll eine gesunde, realistische und erwachsene Sichtweise gegenübergestellt werden. Diese soll der Patient auch mit deutlicher Affektivität vertreten. Einsatz für die eigenen Bedürfnisse im Modus des gesunden Erwachsenen.

Schematherapie: Was sind die Inhalte der dritten Säule der Therapie (Kognitive Methoden)?


  • Psychoedukation: Normale kindliche Bedürfnisse benennen und herausarbeiten; welche Bedürfnisse des Pat. wurden erfüllt, welche nicht?; Entstehung von Schemata; Vor- und Nachteile dysfunktionaler (Eltern-)Modi.
  • Kognitive Umstrukturierung: Erarbeitung sog. Schema-Memos, auf denen wesentliche Aspekte der individuellen Schemata festgehalten werden. Sie sollen dem Patienten helfen, Schemaaktivierungen im Alltag zu erkennen, sich davon zu distanzieren und alternative Reaktionen zu entwickeln.

Schematherapie: Was sind die Inhalte der vierten Säule der Therapie (Unterbrechung dysfunktionaler Verhaltensmuster)?

Es kommt das gesamte Spektrum verhaltenstherapeutischer Techniken zum Einsatz: z.B. Expositionen, Rollenspiele, Selbstsicherheitstrainings oder Skill-Trainings können individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten werden.


Welche Formate der Gruppentherapie existieren in der Verhaltenstherapie?


  • Trainingsgruppen: z.B. Entspannungs-, Selbstsicherheits- oder Kompetenztrainings)
  • Störungsspezifische, psychoedukative Gruppen: meist modular und strukturiert aufgebaut; je nach Störung sehr unterschiedliche Techniken)
  • Zieloffene Verhaltenstherapie-Gruppen: fungieren nach dem Prinzip der Einzeltherapie in der Gruppe, sind offener, flexibler bzgl. Struktur und Techniken

Welche Therapiebausteine beinhalten störungspezifische, psychoedukative Gruppen üblicherweise?

Meist in drei Phasen:


  1. Psychoedukation in Bezug auf die spezifische Störung
  2. Behandlungsphase (je nach Störung sehr unterschiedliche Techniken)
  3. Transfersicherung:

Welchen Maßgaben folgt laut Esser (2008) die Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen?

Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen ist:


  • problemorientiert
  • zielorientiert
  • handlungsorientiert
  • nicht auf das therapeutische Setting begrenzt
  • transparent
  • Hilfe zur Selbsthilfe