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57 Cards in this Set

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Auf welchen drei Ebenen wird der Begriff "Depression" im Bereich psychischer Störungen verwendet?


  • die Symptom-Ebene: zur Beschreibung von Einzelsymptomen
  • die Syndrom-Ebene: zur Beschreibung eines zusammenhängenden Merkmalskomplexes
  • Als Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen.

Affektive Störungen werden nach ihrer Polarität und nach ihrem Krankheitsverlauf (Phase) kategorisiert. Welche Unterscheidungen werden innerhalb der beiden Kategorien getroffen?



Welche weitere Kategorie ist dieser Einordnung hinzuzufügen?


  • Polarität: manisch-monopolar, depressiv-monopolar, manisch depressiv-bipolar
  • Phase: monophasisch (= einmalige depressive oder manische Episode); polyphasisch (=rezidivierende depressive Störung, bipolare affektive Störung)
  • Anhaltende affektive Störungen: Zyklothymie (mildere bipolare Stimmungsschwankungen) und Dysthymie (chronische Verstimmung)

Was sind zentrale Merkmale einer depressiven Episode nach ICD-10?

  • Gedrückte Stimmung
  • Interessenverlust
  • Freudlosigkeit
  • Antriebsverminderung
  • erhöhte Ermüdbarkeit

[Müdigkeit schon nach kleinsten Anstrengungen, zudem oft zahlreiche körperliche Beschwerden, Losigkeitssyndrom]

Welche anderen häufigen Symptome nennt das ICD-10 für eine depressive Episode?


  • Verminderung: Konzentration, Aufmerksamkeit, Selbstwertgefühl und -vertrauen
  • Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld
  • negative/pessimistische Zukunftsperspektiven
  • Suizidgedanken und -handlungen
  • Schlafstörungen
  • verminderter Appetit

Wann wird nach ICD-10 eine depressive Episode diagnostiziert?

Die Symptome müssen mindestens zwei Wochen anhalten, außergewöhnlich schwer sein und sehr schnell auftreten.

Wann wird nach DSM-IV eine depressive Episode diagnostiziert?

  • Vorliegen der Hauptsymptome: Depressive Verstimmung und Interessenverlust
  • zusätzlich mindestens vier weitere Symptome aus der Klassifikation


Das sog. "Trauerkriterium" entfällt im DSM-5. Dies wird die Anzahl diagnostizierter Depressionen deutlich erhöhen.

Es existiert eine Sonderform der depressiven Verstimmung. Wie heißt sie?

Somatisches Syndrom

Welche Schweregrade einer depressiven Episode werden im ICD-10 unterschieden?


  • Leichte depressive Episode
  • Mittelgradige depressive Episode
  • Schwere depressive Episode
  • Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen

Was charakterisiert eine rezidivierende depressive Störung?

  • wiederholte depressive Episoden
  • keine vorigen manischen Episoden
  • wenigstens 2 Episoden sollen mind. zwei Wochen gedauert haben und mehrere Monate auseinander liegen


RDS werden nach Schweregrad der aktuellen Episode bzw. (Teilremission) unterschieden

Wie lange dauert für gewöhnlich eine Dysthymie?

Sie beginnt für gewöhnlich früh im Erwachsenenalter und dauert mindestens mehrere Jahre, manchmal lebenslang.



Bei Beginn in höherem Lebensalter tritt die Störung häufig nach einer abgrenzbaren depressiven Episode, einem Trauerfall oder anderen offensichtlichen Belastungen auf.

Was charakterisiert laut ICD-10 eine manische Episode?

Gehobene Stimmung und die Steigerung der körperlichen und psychischen Aktivität

Welche drei Schweregrade unterscheidet das ICD-10 bei manischen Episoden?


  1. Hypomanie: leichte Form der Manie
  2. Manie ohne psychotische Symptome
  3. Manie mit psychotischen Symptomen

Was charakterisiert eine bipolare Störung?

Wiederholte Episoden, in denen die Stimmung und das Aktivitätsniveau des Patienten deutlich gestört ist (Depression-->Manie-->...)



Charakteristischerweise ist die Besserung zwischen den Episoden vollständig.

Welche zwei Typen bipolarer Störung unterscheidet das DSM-IV ?

  • Bipolare Störung I: eine oder mehrere manische oder gemischte Episoden, die gewöhnlich mit Episoden einer Major Depression einhergehen.


  • Bipolare Störung II: eine oder mehrere Episoden einer Major Depression und mindestens eine hypomanische Episode.

Was charakterisiert eine Zyklothymia?


  • eine andauernde Instabilität der Stimmung
  • zahlreiche Episoden leichter Depression und leicht gehobener Stimmung
  • tritt in der Regel im frühen Erwachsenenleben auf und nimmt meist einen chronischen Verlauf
  • Die Stimmungsschwankungen werden in der Regel ohne Zusammenhang mit Lebensereignissen erlebt.

Welche Zahlen sind zur Verbreitung depressiver Episoden bekannt?

  • Die Ein-Jahres-Prävalenz depressiver Episoden wird in der EU auf 6.9% geschätzt (Wittchen et al. 2011)


  • Laut einer US-amerikanischen Studie besteht eine Lebenszeitrisiko von ca. 23% (Kessler et. al. 2005)

Welche Geschlechtsunterschiede sind bei depressiven Episoden festzustellen?


  • Frauen weisen ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko auf wie Männer (Wittchen et al. 2011) und haben eine höhere Rückfallneigung.
  • Vor der Pubertät erkranken Mädchen und Jungen allerdings gleich häufig.
  • Die Depressionsraten gleichen sich im mittleren und höheren Alter wieder an.

Was ist zum Erkrankungsalter bei depressiven Episoden zu sagen?

  • Das durchschnittl. Erkrankungsalter liegt bei Mitte 20, der Median der Ersterkrankunen bei Anfang 30 (Jacobi et al. 2004)


  • Etwa 10% der Betroffenen erleben die erste Episode bis zum Ende der Kindheit (12. Lj)

Welche Zahlen sind zur Mortalität bei depressiven Episoden bekannt?


  • etwa 15% aller Personen mit einer schweren Major Depression sterben durch Suizid
  • Die Suizidrate ist damit bei Depressiven etwa 30mal höher als in der Durchschnitts-bevölkerung
  • Depressionen sind auch mit einer höheren unfall- und krankheitsbedingten Mortalität verbunden.

Welche Zahlen sind zur Komorbidität von Depressionen bekannt?


  • Die Komorbiditätsrate liegt bei 75-90%. Es können parallel sowohl körperlicher als auch psychische Krankheiten auftreten.
  • In USA-repräsentativen Studien lag die Komorbidität über die Lebenszeit für Angst- und Zwangsstörungen bei 59%, für Störungen der Impulskontrolle bei 30%, für Substanzmissbrauch bei 24% (Kessler et al. 2003) und für Persönlichkeitsstörungen bei 31% (Hasin et al. 2005)

Welche Zahlen sind zum Verlauf depressiver Episoden wichtig?


  • Alle Verlaufsstudien zeigen eine große interindividuelle Variabilität, häufig ist jedoch ein rezidivierender, chronischer (10-15%) Verlauf
  • Einmal an Depression erkrankte berichten im Mittel über 4-5 Episoden (Hasin et al. 2005)
  • n(E) =1 => p(E2) =0,5~0,6
  • n(E) =2 => p(E3) =0,7; n(E) =3 => p(E4) =0,9
  • Depressive Symptomatik besteht häufig zwischen den Episoden in einer milderen Form fort.
  • Bei 5-10% tritt nach einer MajDepEp eine manische Episode auf.

Gibt es ethnische und kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung depressiver Episoden?

Es existieren besonders ausgeprägte Unterschiede zwischen östlichen und westlichen Kulturen.



Geringere Differenzierung zwischen Körper und Seele in nicht-westlichen Kulturen --> Depressionen werden subjektiv eher als körperliches, selbstbezogenes Missempfinden wahrgenommen.

Welche sozioökonomischen Risikofaktoren bestehen für depressive Episoden?


  • Familienstand: Geschiedene leiden häufiger an Depressionen als Verheiratete oder Ledige
  • Das Fehlen einer vertrauensvollen persönlichen Beziehung
  • Arbeitslosigkeit
  • Niedriger Status, n. Einkommen, n. Ausbildungsniveau

Welche stressreichen Belastungen gelten als Risikofaktoren für depressive Episoden?


  • Tod einer geliebten Person oder Scheidung
  • belastende (psychosoziale) Ereignisfolgen, in denen keine Erholung von früheren Belastungen möglich war.
  • Schwere traumatische Ereignisse (z.B. Vergewaltigung)
  • Beziehungs-Verlusterlebnisse + mangelhafte (psychosoziale) Unterstützung (vgl. Brown et al. 1986, S. 272)

Welche Rolle spielt der Risikofaktor mangelnde soziale Unterstützung bei Depressionen

Scheint weniger relevant für die Entwicklung einer Depression zu sein, als vielmehr vor allem für den Verlauf einer depressiven Störung (längere Dauer, geringere Remissionswahrscheinlichkeit)



!Zusammenhang zwischen der Dauer einer Depression und geringer sozialer Unterstützung (u.a. durch problematische Persönlichkeitszüge des Betroffenen)

Welche Rolle spielt der Erziehungsstil als Risikofaktor bei der Entwicklung von Depressionen?

Eltern von depressiven Patienten zeigen überdurchschnittlich häufig eine spezifische Mischung aus mütterlicher Überbehütung und gleichzeitiger reduzierter elterlicher Anteilnahme.



Kinder erleben häufig Situationen von gefühlsarmer Kontrolle. [=wenig liebevolles und stark kontrollierendes Verhalten der Eltern]


Welche familiären Belastungen/genetischen Dispositionen sind bei der Entwicklung von Depressionen bekannt?


  • unter biologischen Verwandten 1.Grades ist die Koexistenz von Major Depressions 1,5 bis 3mal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung (ähnlich für Alkoholabhängigkeit)
  • bei Kindern von depressiven Erwachsenen tritt möglicherweise häufiger eine ADHS auf.
  • Kendler et al. (1995, 1999, 2005): Forschungen zeigen, dass die genetische Disposition lediglich die Wahrscheinlichkeit einer Depression, beim Aufteten belastender Lebensereignisse erhöht.

Welche zwei Subgruppen Depressiver unterscheidet Blatt (1974) im Bezug auf die Symptomatik?


  1. anaklytisch oder abhängig Depressive
  2. Introjektive oder selbstkritische Depressiv

Welche Symptomatik beschreibt Blatt (1974) für anaklytisch/abhängig Depressive?


[vgl. Beck 1983 "soziotrop"; Rudolf 2008, "regressiv"]


  • Erleben Gefühle von Einsamkeit, Hilflosigkeit und Schwäche
  • starkes Anschlussmotiv: Verlangen nach Liebe, Versorgung und Schutz
  • Furcht vor Beziehungsverlust, Abwehr durch Verleugnung oder Suche nach Ersatzobjekten

Welche Symptomatik beschreibt Blatt (1974) für introjektive/selbstkritische Depressive?


[vgl. Beck 1983 "autonom"; Rudolf 2008, "progressiv"]


  • Überkompensation
  • exzessives Streben nach Leistung und Perfektion
  • tatsächliche Erfolge werden nicht als befriedigend erlebt
  • Niederlagen erzeugen Gefühle von Wertlosigkeit, Unterlegenheit, Konrollverlust und Schuld.

Will et al. (2008): Welche wiederkehrenden Kindheits-Themen lassen sich aus den Berichten klinisch-depressiver Menschen rekonstruieren?


  • Signifikante Objektverluste
  • Widrige Lebensumwelt, die nicht adäquat auf das Kind eingehen konnte
  • Das Kind hatte sich elterlichen Bedürfnissen anzupassen, was die Entwicklung zur psychischen Selbstständigkeit verhindert hat.

Welche drei Typen depressiver Mütter lassen sich laut der Forschung von E.Z. Tronick unterscheiden (vgl. Benecke, S.276)

  1. distanzierte zurückgezogene Mütter spielen wenig mit ihren Kindern, sprechen kaum in Babysprache, zeigen einen flachen und traurigen Affekt.
  2. intrusive Mütter zeigen häufig Ärger ggü. ihren Kindern und greifen störend in die Aktivitäten des Kindes ein.
  3. "Reißt sich zusammen" und interagiert positiv mit ihren Kindern


! Es zeigte sich, dass die ersten beiden Interaktionsstile sich auf physiologische und Verhaltensvariablen des Kindes auswirkten.

Welche Kernbegriffe tauchen in der psychoanalytischen Beschreibung der Psychogenese von Depressionen auf?


  • Frühe Verlusterfahrungen und Verunsicherung durch fehlende emotionale Resonanz der Eltern
  • Das Erleben von Ablehnung
  • Depressiver Ambivalenzkonflikt
  • Selbstentwertung
  • Selbstbestätigender Interaktionsstil (we reap what we sow)

Beschreibe den depressiven Ambivalenzkonflikt aus den psychoanalytischen Modellen der Depression!


  • ambivalente Responsivität der Mutter (Vergötterung vs. Ablehnung des Kindes)
  • Kind fühlt sich hilflos => Aggression
  • Aggression vs. Abhängigkeit und Liebessehnsucht
  • Verdrängung der Aggression ins Unbewusste
  • Wechselbad des Kinds zwischen liebevollen und hasserfüllten Strebungen

Welche Verarbeitungsformen für eine Depression beschreibt Rudolf (2008) aus der psychoanalytischen Perspektive?


  • oral-regressiv
  • altruistisch (Detailliert: S.279)
  • narzisstisch (Detailliert: S.279)
  • schizoid (Rückzug nach innen)
  • philobatisch (Risikogenuss, Selbstgefährdung)
  • "Humor"

Welche Rolle spielen situative Auslöser für in der psychoanalytischen Psychogenese der Depression?


[vgl. Verarbeitungsformen]


  • sie stellen Krisen für die bisherige Bewältigungsform dar.
  • Die Auslösesituationen aktivieren und verstärken die im Unbewussten bereitliegende Aggression
  • Die Depression fungiert demzufolge als Gegenregulation, die die Bindung zur schutzgebenden Instanz garantiert.

Lerntheoretische Ansätze der Depression: Was ist die Kernaussage der Verstärkerverlusttheorie von Lewinsohn (1974)?


  • Bei depressiven Menschen wird die Anzahl der Belohnungen geringer, die normalerweise positive Verstärkungen zufolge haben
  • Als Reaktion darauf zeigen depressive Menschen immer weniger positive Verhaltensweisen
  • Sie entwickeln folglich einen depressiven Erlebens- und Verhaltensstil und die fortschreitende Verminderung der Aktivität, führt in einen Teufelskreis

Welche Rolle spielen insb. soziale Verstärker in Lewinsohns lerntheoretischem Ansatz der Depression?


  • Depressive Menschen verhalten sich oft feindselig und zornig ggü. Menschen, die ihnen nahe stehen
  • Dadurch distanziert sich ihr Umfeld von ihnen, sie erhalten weniger positive (soziale) Verstärkung
  • Lewinsohn konnte zeigen, dass eine Zunahme von Verstärkungen auch zu einer Stimmungsverbesserung bei Depressiven führte.

Lerntheoretische Ansätze der Depression: Was besagt die Theorie der erlernten Hilflosigkeit nach Seligman (1975)?


  • Depressionen entstehen als Folge mangelhafter Kontrolle, wenn also weder Flucht- noch Vermeidungsverhalten ggü. aversiven Reizen möglich ist.
  • es entsteht eine generalisierte Erwartung zukünftiger Unkontrollierbarkeit, auch für Situationen die eigtl. kontrollierbar sind.

Welche Kausaldimensionen sind bei den Attributionsstilen in Seligmans Theorie zu unterscheiden?



Wie deutet Seligman den Zusammenhang zwischen Attributionsstil und Depression?

  1. Lokation: internal vs. external
  2. Stabilität: stabil vs. variabel
  3. Globalität: global vs. spezifisch
  4. Kontrollierbarkeit: kontrollierbar vs. unkontrollierbar.


=> ein depressiver Attributionsstil (stabile, internale und globale Faktoren) ist noch nicht die Störung, bringt aber eine erhöhte Vulerabilität für eine manifeste Depression mit sich.

Kognitiv-behaviourale Ansätze der Depression: Aus welchen drei Elementen besteht laut der Theorie von Beck (1963) das "psychische Substrat der Depression"?


  • Kognitive Triade
  • Schemata
  • Kognitive Fehler

Beck (1963): Aus welchen drei kognitiven Mustern besteht Becks kognitive Triade?


  1. Negatives Selbstbild: Patient beurteilt sich selbst als fehlerhaft, krank, unzulänglich oder benachteiligt - Selbstunterschätzung und -kritik
  2. Negatve Interpretation seiner Umwelterfahrungen: Die Welt überfordert und behindert den Patienten. Er sieht überall Niederlagen und Enttäuschungen
  3. Negative Zukunftserwartungen: Erwartung von Misserfolg und Annahme des ewigen Fortbestehens gegenwärtiger Leiden und Schwierigkeiten

Beck (1963): Welche dysfunktionalen kognitiven Schemata finden sich bei depressiven Patient*innen besonders häufig?


  • Überaktive Schemata
  • Die Konzeptbildungen zu bestimmten kognitiven Schemata werden verzerrt, damit sie mit den idiosynkratischen Schemata übereinstimmen.
  • je aktiver diese Schemata sind, umso leichter können sie von einer umfangreichen Klasse von Reizen ausgelöst werden, die in geringer logischer Beziehung zu ihnen steht.

Beck (1963): Welche sind die wichtigsten kognitiven Fehler, die bei depressiven Patienten auftreten?


  1. Willkürliche Schlussfolgerungen
  2. Selektive Verallgemeinerung
  3. Übergeneralisation
  4. Maximierung und Minimierung: Ungenaue Ereigniseinschätzung
  5. Personalisierung: bezieht alles auf sich
  6. Verabsolutiertes dichotomes Denken

Wie entstehen laut kognitiv-behaviouralen Modell Merkmale und Symptome der Depression?

Sie sind Folgen der Aktivierung negativer kognitiver Muster.


Negative Affekte entstehen z.B. durch die Fehleinschätzung zurückgewiesen zu werden etc.

Wie entsteht eine Depression laut kognitivem Modell? Was löst sie aus?


  • Grundlage für die Entstehung negativer Konzepte über Selbst, Umwelt und Zukunft sind Kindheitserfahrungen
  • Diese latent vorhandenen Schemata werden durch ähnliche Situationen aktiviert.
  • Folge ist eine negative reziproke Interaktion mit anderen bis zur Unzugänglichkeit der betroffenen Person.

Welche Auslöser einer Depression nimmt das metakognitive Modell von Wells (2011) an?


  • Hauptsächlich negative automatische Gedanken als Auslöser für dysfunktionale Verarbeitungsprozesse (z.B. Grübeln)
  • Diese dienen als Regulator für Gedanken und Emotionen

Mit welcher Theorie wird die medikamentöse Behandlung von Depressionen mit SSRIs begründet


  • Serotonin-Imbalance-Theorie
  • Der Mangel an Serotonin im synaptischen Spalt lässt sich aber nur an wenigen Rezeptoren nachweisen und ist dort vermutlich auf Störungen der HPA-Achse zurückzuführen.

Welche neurobiologischen Korrelate der Depression lassen sich an der Amygdala feststellen?


  • Hyperaktivierung und häufig erhöhtes Volumen
  • je stärker die Aktivierung der Amygdala desto höher die negative Emotionalität der Patienten (Abercrombie et al. 1998)
  • Depressive Patienten mit erhöhter Amygdala-Aktivierung reagieren in einer depressiven Phase verstärkt auf Trauer-Gesichter. (Arnone et al. 2012)

Welche neurobiologischen Korrelate der Depression lassen sich am Hippocampus feststellen?


  • Volumenreduktion um 8-19%
  • Die Befunde sprechen am ehesten für einen Zusammenhang mit psychosozialem Stress
  • nachgewiesen ist lediglich, dass die Hippocampus-Atropie mit einem erhöhten Cortisolspiegel korreliert (Lupien et al. 1998)

Welche neurobiologischen Korrelate der Depression lassen sich am ACC feststellen?


  • Unteraktivierung; wird als Zeichen für resignatives Verhalten gedeutet
  • Es gibt aber auch neuere Befunde, die eine erhöhte Aktivierung des ACC zeigen.

Welche neurobiologischen Korrelate der Depression lassen sich am PFC feststellen?


  • Hypoaktivität in ventralen, emotionsregulierenden Bereichen (VLC, OFC, VMC)
  • Hyperaktivität in anderen Regionen des PFC. Wird mit erhöhter Fokussierung auf das Selbst in Verbindung gebracht

Welche zwei neuronalen Subtypen der Depression unterscheiden Davidson et al. (2002)?

ACC-Typ: zeigen Resignation, nehmen Konflikte zwischen Realitätsanforderungen und eigenem Zustand kaum noch wahr, kaum Veränderungswille.



PFC-Typ: erleben die Diskrepanz zwischen Realitätsanforderungen und eigenem Zustand und leiden entsprechend darunter, dass sie es nicht schaffen die Situation zu ändern.

Welche Punkte sind im gesprächstherapeutischen Modell bei Finke (2004) wichtig für die Depression?


  • Eine hohe Diskrepanz zwischen Selbstbild und Selbstideal
  • Eine starke Abhängigkeit von anderen
  • Erwartung von Zuspruch (Beziehungsangebot mit unausgesprochenen Forderungen nach Zuwendung und Verwöhnung)
  • Drängende Klagsamkeit => Irritation und Ärger bei anderen <=> mangelndes Eingeständnis beim Depressiven bzw. Schuldreaktion

Welche Modellannahmen macht die interpersonelle Depressionstheorie nach Coyne (1976)

  • Depressive lösen bei Bezugspersonen negative Reaktionen aus
  • Depressive suchen exzessiv nach Bestätigung


[letzteres wird einerseits durch Joiner (2000) als Schlüsselmechanismus für die Chronifizierung von von depressiven Störungen beschrieben. Von Shaver et al. (2005) kommt aber das Argument, es handle sich dabei zunächst um einen Bestandteil des ängstlich-ambivalenten Bindungsstils ]

Beschreibe die depressive Abwärtsspirale nach Coyne (1976)?


  1. Depressive Symptome lösen zunächst Mitgefühl und Unterstützung aus
  2. Depressive Person damit aber unzufrieden
  3. Hartnäckigkeit der Symptome nervt andere. Diese unterdrücken ihren Ärger aber.
  4. Depressive Person spürt die Ambivalenz, beginnt die Wertschätzung und Aufrichtigkeit anderer mit ihren Symptomen zu testen.
  5. die Situation eskaliert irgendwann.

Welche Befunde werden im Bezug auf das nonverbale Verhalten von Patienten berichtet?


  • Depressive vermeiden eher den Blickkontakt zu ihrem Gesprächspartnern
  • Sie zeigen einen weniger emotionalen und lebendigen Gesichtsausdruck
  • Ihre Körpersprache und Gestik wirkt weniger involviert (Befunde s. S. 288)