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68 Cards in this Set
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Wie unterscheidet man normale Angst von pathologischer Angst? |
Zur normalen Angst zählen die Angst als Primäremotion und Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal
Angst ist eine biologische verantkerte Warnreaktion, die der kurz- und langfristigen Bewältigung der zugrundeliegenden Gefahren dient. |
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Durch welche Aspekte ist pathologische Angst gekennzeichnet? |
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Welche primären Angstsyndrome sind bekannt? |
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Sekundäre Angstsyndrome treten im Rahmen anderer Erkrankungen auf. Nenne Beispiele! |
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Nenne die wichtigsten Klassifikationen von Angststörungen im DSM-IV! |
300.01 Panikstörung ohne Agoraphobie 300.21 Panikstörung mit Agoraphobie 300.22 Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgestichte
300.23 Soziale Phobie 300.29 Spezifische Phobie 300.02 Generalisierte Angststörung (GAS)
300.3 Zwangsstörung 308.3 Akute Belastungsstörung 309.81 PTBS
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Nenne die wichtigsten Klassifikationen von Angststörungen im ICD-10! (F4 Neurotische, Belastungsstörungen und somatoforme Störungen) |
F41.0 Panikstörung
F40.0 Agoraphobie F40.00 ohne Panikstörung F40.01 mit Panikstörung
F40.1 Soziale Phobie F40.2 Spezifische (isolierte) Phobien
F41.1 Generalisierte Angststörung F41.2 Angst und depressive Stimmung gemischt
F42.0 Zwangsstörung
F43.0 Akute Belastungsreaktion F43.1 PTBS F43.2 Anpassungsstörungen
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Welche allgemeinen Unterschiede bestehen in der Klassifikation von Angststörungen zwischen DSM-IV und ICD-10? |
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Welche spezifischen Unterschiede bestehen in der Klassifikation von Angststörungen zwischen DSM-IV und ICD-10? |
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Ein wichtiges Kennzeichen für Angststörungen sind Panikattacken. Wie werden diese definiert? |
Eine Panikattacke ist eine klar abgrenzbare Episode intensiver Angst und Unbehagens, bei der mindestens 4 von 13 charakteristischen Symptomen abrupt auftreten und innerhalb von 10 Minuten einen Höhepunkt erreichen. |
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Welche 13 Symptome können das Auftreten einer Panikattacke kennzeichnen? |
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Nenne die wichtigsten Kriterien einer Panikstörung nach DSM-IV! |
A. Wiederholte, unerwartete Panikattacken; bei mindestens einer der Attacken folgte mind. 1 Monat mit mind. einem der nachfolgenden Symptome:
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Nenne die wichtigsten Kriterien einer Agoraphobie nach DSM-IV! |
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Nenne die vier wichtigsten diagnostischen Kriterien der Sozialen Phobie nach DSM-IV! |
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Nenne fünf wichtige diagnostische Kriterien für eine spezifische Phobie nach DSM-IV! |
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Welche Typen spezifischer Phobien unterscheidet das DSM-IV? |
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Welche 5 diagnostischen Merkmale charakterisieren nebst anderen die Generalisierte Angststörung nach DSM-IV? |
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Welche fünf Symptome sind laut DSM-IV für eine Generalisierte Angststörung charakteristisch? |
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Wie hoch liegt die Lebenszeitprävalenz für das Erkranken an einer Angststörung (insgesamt)?
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14-29% (Kessler et al. 2005) aller Menschen erkranken einmal im Leben an einer Angststörung. |
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Wie hoch liegt laut Wittchen et al. (2011) die Ein-Jahres-Prävalenz für Angststörungen in der EU? |
14% der Population waren innerhalb des Untersuchungszeitraumes von einem Jahr von einer Angststörung betroffen. |
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Bei wie vielen Personen die an einer Angststörung leiden, tritt die Störung isoliert und nicht in Komorbidität zu anderen Störungen auf? |
20% |
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Um welchen Faktor ist das Suizidrisiko von Patienten mit Angststörung erhöht, im Vergleich zur Normal-Population? |
x10 |
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Wie groß ist der Anteil von Panikpatienten, die gleichzeitig auch an einer Persönlichkeitsstörung leiden? (Langs et al. 1998; Albert et al., 2006; Starcevic et al. 2008) |
Langs et al. (1998): 69% Albert et al. (2006): 49% Starcevic et al. (2008): 54%
--> dabei überwiegen Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster C [ähnlich hoch auch für GAS und Soziale Phobie] |
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Welche Faktoren gelten als Risiko zur Entwicklung von Angststörungen? |
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Was besagt das Konfliktmodell der Neurose? |
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Was besagt das Strukturmodell der Neurose, also die Konzeption, dass pathol. Angst Folge einer strukturellen Störung ist? |
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Was beschreibt König (1981) mit dem Begriff der "steuernden Objekte"? |
Geht man bei Angstpatientinnen von einer strukturellen Störung aus, so liegt eine mehr oder weniger ausgeprägte Steuererungsschwäche vor. Davon betroffene nutzen sog. "steuernde Objekte" (Menschen oder Gegenstände), die durch eine Steuerung von außen eine Kompensation ermöglichen. Dadurch lassen sich manifeste Ängste oft jahrelang in Schach halten. |
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Was spielt bei allen Angststörungen im Interaktionsverhalten eine dominierende Rolle? |
Die Objektbindung (bes. zum steuernden Objekt) |
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Welche Form der Angststörung wird allgemein welchem Niveau struktureller Reife zugeordnet? |
--> Generell können aber alle Angststörungen auf allen Strukturniveaus auftreten (Benecke, 2013) |
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Wie schützen sich Patienten mit Angststörungen häufig vor ihrer Angst?
Welcher innere Konflikt ist mit diesem Schutz verbunden? |
Pat. schützen sich durch die konkrete Anwesenheit beruhigender, integrierender und starker Schutzfiguren.
Übernehmen andere Menschen diese Außensteuerungs-Funktion, werden sie vom Pat. oft sehr ambivalent behandelt. Sie schreiben ihnen entweder einen magisch-omnipotenten Charakter zu oder sehen sie als Verfolger, die ihnen mit Vernichtung drohen. |
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Welche Abwehrmechanismen sind mit der Angststörung in der psychoanalytischen Denkrichtung verbunden? |
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Was erzeugt die (je nach Strukturniveau) ausgeprägte Ambivalenz von Angstpatienten ggü. den (extern) steuernden Objekten/Personen?
Wie drückt sich das gemeinte Phänomen bei den Patientinnen aus? |
Erzeugt AGGRESSION!
Die Patientinnen beschäftigen sich zum Beispiel z.T. exzessiv mit dem Tod ihres Partners. Dies erzeugt jedoch auch unbewusste Schuldgefühle und erhält die psychische Verbindung zu den steuernden Objekten aufrecht.
Auf bewusster Ebene kann hierdurch daher das Selbstbild eines liebevollen und fürsorglichen Menschen aufrecht erhalten werden.
[--> Die Ambivalenz führt jedoch zu ambivalenter Interaktion und zu ambivalenten Reaktionen des Partners, die die ambivalente Haltung des Angstpatienten bestätigen.]
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Warum nimmt die Agoraphobie laut Bowlby (1973) eine Sonderstellung zwischen den klassischen Phobien ein? |
Bowlby charakterisiert die Agoraphobie als Pseudophobie, da nicht die Anwesenheit einer Situation oder eines Objektes gefürchtet wird, sondern die Abwesenheit einer Bindungsperson. |
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Welcher OPD-Konflikt wird bei der Panikstörung als zentral angesehen? (Hoffmann, 1994; Scheibe et al., 1997) |
"Abhängigkeit vs. Autonomie" verbunden mit ängstlich-anklammenderdem allerdings von unbewussten Ambivalenzen begleitetem Beziehungsverhalten. |
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Welche drei unbewussten Konfliktthemen machen Milrod et al. (1997) als häufige Grundlagen und Auslöser der Panikstörung aus? |
--> die psychoanalytische Theorie findet die Ursache für dieses Muster in ambivalenten Trennungsonflikten, Hass und Liebesgefühlen, oft in enger Relation zur Mutter des Pat. |
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Wie beeinflusst die Panikstörung die Sexualität der Patientinnen? |
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Was prägt laut Hoffmann (2008) das Erscheinungsbild der Sozialen Phobie? |
Die soziale Phobie ist geprägt von
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Wie beschreibt Hoffmann (2008) den Ursprung der sozialen Phobie? |
Der Ursprung sozialer Phobien liegt in
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Was sind laut Scheibe et al. (1997) Auslösesituationen für spezifische Phobien? |
Versuchungssituationen für eigene abgewehrte sexuelle oder aggressive Impulse |
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Auf welchem Niveau struktureller Integration finden sich die meisten Angst-Patienten |
geringe bis mäßiges Strukturniveau |
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Wie unterscheidet sich die bei der Panikstörung die Wahrnehmung der Thematik von Trennung und Verlassenheit im Vergleich zu anderen Angststörungen? |
Der Panik liegen die gleichen Themen zugrunde wie den anderen Angststörungen (Trennung/Verlassenheit und/oder Aggression). Sie haben bei der Panikstörung jedoch eine existenziellere/vernichtende Qualität. |
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Wie werden allgemein im verhaltenstherapeutischen Modell emotionale Störungen, folglich auch Angststörungen erklärt? |
emotionale Störungen werden als Folge dysfunktionaler Interpretationen von Ereignissen erklärt.
Die dysfunktionalen Interpretationen resultieren aus individuellen, relativ stabilen Grundannahmen und Glaubenssätzen bzw. Schemata. |
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Wie wird in der verhaltenstherapeutischen Sichtweise die Informationsverarbeitung bei Patienten mit Angststörungen beschrieben? |
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Laut vt-Modell löst eine präsente Gefahreneinschätzung eine Kaskade negativer automatischer Gedanken aus, die in einen Teufelskreis führt? Wie wird dieser beschrieben?
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Was wird in der im verhaltenstherapeutischen Modell unter "Sicherheitsverhalten" verstanden (safety-seeking behaviors)?
Welche Folgen hat die "Anwendung" von Sicherheitsverhalten? |
Verhalten, dass zur Verhinderung vermeintlicher Katastrophen eingesetzt wird.
Das Sicherheitsverhalten hält jedoch die Angst weiter aufrecht, da es die Falsifizierung der subjektiven Bedrohungsannahmen verhindert. |
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Beschreibe das psychophysiologische Modell der Panikstörung (s. Benecke, 2014, S.309) [auch psychophysiologischer Teufelskreis] |
bei einem "j"-Durchlauf: schnelle positive Rückkopplung
Prozess wird beeinflusst von individuellen Prädispositonen und situativen Faktoren.
bei einem "n"-Durchlauf: Langsame negative Rückkopplung oder erfolgreiche Bewältigung |
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Welche Annahme zur Ätiologie von Panikstörungen machen die meisten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Störungskonzepte? |
Panikattacken gelten hier als Folge von Fehlinterpretationen eigentlich harmloser körperlicher Symptome als Anzeichen für eine gefährliche, körperliche Erkrankung. |
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Welche Besonderheiten in der Informationsverarbeitung bei Panikpatienten begünstigen eine Fehlinterpretation körperlicher Signale? |
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Wie kann laut dem psychophysiologischen Modell der Panikstörung, eine Panikattacke beendet werden? |
Ein Panikanfall kann beendet werden, indem entweder Bewältigungsmöglichkeiten als verfügbar erlebt werden, oder negative Rückkopplungsprozesse automatisch einsetzen.
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Nenne Beispiele für Bewältigungsstrategien bei einer Panikattacke (Margraf & Schneider, 2009)! |
Beispiele für Bewältigungsmöglichkeiten:
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Nenne Beispiele für negative Rückkopplungsprozesse im psychophysiologischen Modell (Margraf & Schneider 2009)! |
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Was versteht man im VT-Kontext unter Checking Behavior? |
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Welche Faktoren können die Entstehung einer Panikstörung beeinflussen? |
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Was besagt die Zwei-Faktoren-Theorie nach Mowrer (1947) zur Entstehung von Agoraphobie? |
Durch Konditionierung höherer Ordnung können Empfindungen mit Orten gekoppelt werden. Erlebt eine Person ihre erste spontane Panikattacke in einem Kaufhaus entwickelt sie ein Angst vor der Angst und wird Kaufhäuser in Zukunft meiden. |
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Was besagt das Konzept der Preparedness? |
Bestimmte Reiz-Reaktions-Muster sind leichter zu lernen, weil sie biologsch "vorbereitet" sind, z.B. die Phobie vor giftigen Tieren. |
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Welche Funktion wird dem Sich-Sorgen und Katastrophisieren bei der GAS durch kognitiv-behaviorale Schulen zugeschrieben? |
Das Springen von einer Sorge zur nächsten wird als Emotionsregulations-Strategie verstanden: Sorgen sind Gedanken, die einen emotionalen Abstand zu den eigentlichen Problemen und Themen ermöglichen
Sorgen führen kurzfristig zu einer Reduktion physiologischer Stressreaktionen. Sie verringern die Angstgefühle kurzfristig, halten sie aber langfristig aufrecht. |
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Welche zwei Sorgen-Typen unterscheidet Wells (2004) in seinem Metakogitiven Modell? |
Typ 2 ist der Typ, der wesentlich den Leidensdruck der Patienten ausmacht. |
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Welche Rolle spielt "kognitive Dissonanz" in Wells metakognitivem Modell? |
Die von der GAS betroffenen befinden sich in einem Zustand kognitiver Dissonanz. In ihnen existieren gleichzeitig positive und negative Bewertungen ihrer Meta-Sorgen:
Sie neigen dazu sorgen im Sinne einer Coping-Strategie einzusetzen, fühlen sich aber durch den Prozess des Sich-Sorgens bedroht, sobald sie das tun. |
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Fydrich (2003; 2009) entwickelte das kompetenzorientierte, kognitiv-verhaltenstherapeutische Modell der Sozialen Phobie. Welche zwei Vulnerabilitätsbereiche macht er darin aus? |
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Was macht in Fydrichs Modell der sozialen Phobie die psychologische Vulnerabilität aus? |
Die psychologische Vulnerabilität ergibt sich aus der Lebens- und Lerngeschichte der Patientin und führt zu ungünstigen kognitiven Schemata und geringen sozialen Kompetenzen:
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Was macht in Fydrichs Modell der sozialen Phobie die biologische Vulnerabilität aus? |
Körperliche Disposition zu starken physiologischen Reaktionen:
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Welche zwei zentralen kognitiven Schemata werden bei Personen mit sozialen Ängsten angenommen. |
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Welche Symptome treten mit der Angst vor sozialen Situationen bei den Betroffenen auf? |
alle drei Symptome beeinflussen sich wechselseitig negativ. |
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Was zeichnet die soziale Performanz/das Interaktionsverhalten sozial ängstlicher Menschen aus? |
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Was spricht gegen die Anwendung der Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer (1947) als ätiologischen Grundlage für spezifische Phobien? |
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Wie beschreibt Finke (2004) die gesprächspsychotherapeutische Sicht auf Angststörungen? |
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Welche Aspekte heben systemtheoretische Modelle zur Angststörung hervor? |
[Die meisten Agoraphobien entwickeln sich innerhalb langfristiger Partnerschaften. Die Symptomatik symbolisiert möglicherweise mangelnde Kontrolle über den Beziehungsstatus und die Beziehungsinhalte] |
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Wiederhole die Forschungsbefunde mittels der zugehörigen Zusammenfassung! |
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Welches Bild ergeben die aktuellen Forschungsbefunde zur Emotionsdynamik von Angststörungen? |
[Abgrenzung oder der Ausdruck von Ärger und Wut führen in der Phantasie der Patienten unweigerlich dazu, dass die Bezugsperson sie verlässt.] |