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56 Cards in this Set

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drei Ebenen der Bewegungskontrolle
obere Ebene: Assoziationsfelder von Neocortex und Basalganglien (strategische Ebene)
mittlere Ebene: Motorcortex und Kleinhirn, räumlich-zeitliche Abläufe der Muskelkontration (taktische Ebene)
untere Ebene: Hirnstamm und Rückenmark (ausführende Ebene)
Absteigende Bahnen
laterale Bahnen: Tractus corticospinalis, tractus ruberospinalis
ventromediale Bahnen: Tractus vestibulospinalis, tractus tectospinalis, medialer und lateraler tractus reticulospinalis
Funktion lateraler Bahnen
direkte corticale Kontrolle von willkürlichen Bewegungen der distalen Muskulatur
Funktion der ventromedialen Bahnen
Kontrolle der Körperhaltung und -bewegung
kontrollieren proximale und axiale Muskeln
Tractus corticospinalis / Corticospinaltrakt
eine der grössten und längsten Bahnen des ZNS
2/3 der Axone aus Motorcortex (Area 4 und 6), überige Axone aus somatosensorischen Arealen des Parietallappens - Kreuzung auf kontrallaterale Seite an der medullären Pyramide - lateralen Säule des Rückenmarks - dorsolaterales Vorderhorn auf (α-Motoneurone und Interneurone der distalen Muskulatur) verschaltet
Tractus ruberospinalis
kleiner Bestandteil der lateralen Bahn
Verlauf: Ncl. ruber - Kreuzung kontrallaterale Seite auf höhe Pons - laterale Säule des Rückenmarks - Verschaltung im Vorderhorn
Ncl. ruber, Eingänge vom Frontalcortex
bei Menschen weniger stark ausgeprägt
Bei Affen mit experimentellen Läsionen der Pyramidenbahn viele Funktionen durch Kompensation über diesen Tract sich wieder einstellen
Donald Lawrence und Hans Kypers (Experimentelle Läsionen bei Affen)
Läsion des tractus corticospinalis und des tractus ruberospinalis => keine Teilbewegungen mehr Arme und Hände mehr mögl. Konnten also weder Schultern, Ellenbogen, noch Handgelenk unabhängig von einander bewegen. Willkürliche Bewegung zudem langsamer und weniger präzise
Parese
motorische Schwäche, durch eine partielle Schädigung
Paralyse
Bewegungsverlust, vollständige Durchtrennung eines motorischen Nervs
dies führt zudem zur Areflexie (fehlender Eigenreflex) des betroffenen Muskels, Verlust des Muskeltonus und mit der Zeit Atrophie des Muskels (zu ca 70-80%)
spinale Schock
unmittelbar nach der schwere Schädigung des zentralen motorischen System => verminderter Muskeltonus und Paralyse
Hemiplegie
halbseiten Lähmung
Paraplegie
Lähmung der beiden unteren Extremitäten
Quadriplegie
Lähmung aller vier Extremitäten, Synonyme sind Tetraplegie und Tetraparalyse
Spastik
dramatische oft schmerzhafte Steigerung des Muskeltonus (Hypertonus) und der Rückenmarksreflexe (Hyperreflexie)
Babiskizeichen
beim Streichen der Fusssohle
Doralsflexion des Grosszehen bei gleichzeitiger Spreizung der übrigen Zehen
Indikator für Schädigung der motorischen Bahnen
zeigt sich bei normalentwickelten Kindern bis zum 2. Lebensjahr (absteigende motorische Bahnen noch nicht ausgereift)
Erhohlung der motorischen Funktion nach Schlaganfällen bei Menschen
willkürliche Bewegungen mit der Zeit oft wieder möglich, ursprüngliche Feinmotorik bzw. Teilbewegungen erholen sich allerdings äusserst selten
Tractus vestibulospinalis
Funktion: Gleichgewicht bei Lageveränderung des Körpers im Raum
Verlauf: Vestibulariskerne der Medulla - ein Teil zieht bilateral im Rückenmark abwärts und aktiviert cervikale Reflexabläufe der Hals- und Rückenmuskulatur und kontrolliert so Kopfbewegungen; der 2. Teil zieht ipsilateral bis zum Lumbalmark, wo Motoneurone der Beinextensoren, die Aufrechterhaltung der Körperhaltung und Gleichgewicht kontrollieren
Tractus tectospinalis
Funktion: Orientierungsreaktion (Kopf und Augen so bewegen, das der richtige Punkt im Raum auf der Fovea abgebildet ist)
Verlauf: Colliculus superior (Eingänge von der Retina, visuellen Cortex, somatosensorische und auditorische Info)- kreuzt in der Decussatio tegmentalis posterior nach kontralateral und steigt im Vorderstrang des Rückenmarks zum Zervikalmark ab
Tractus reticularis medialis
pontiner Reticulospinaltrakt
Funktion: aktiviert die Extensoren der unteren Extremitäten, Aufrechterhaltung von Muskellänge und -tonus
Verlauf: Formatio reticularis pontis - ipsilateraler Tractus reticularis medialis - Vorderhorn
Tractus reticularis lateralis
medullärer Retikulospinaltrakt
Funktion: hebt die reflextorische Kontrolle der Antischwerkraftmuskeln auf
Verlauf: Formatio reticularis medullae - ipsilateraler Tractus reticularis lateralis - Vorderhorn
Wilder Penfield (Neurochirurg)
Elektrische Stimulation der BA 4 im Gyrus präzentralis löst Zucken von Muskelgruppen der kontrallateralen Extremitäten aus => Kartierung => somatotope Gliederung des Gyrus präzentralis
M1
primärer Motorcortex in BA 4
Bezeichnung eher willkürlich gewählt, nicht das einzige Areal, das zum Corticospinaltrakt bzw zur Bewegung beiträgt
Schwelle für das Auslösen von Bewegungen durch elektrische Stimulation bei diesem Areal am niederigsten
BA 6
elektrischer Stimulation löst komplexe Bewegungen auf beiden Seiten des Körpers aus
Penfield fand zwei somatotop organisierte Karten
lateralen Bereich - prämotorisches Areal (PMA)
im medialen Bereich - supplementär-motorisches Areal (SMA)
beide Areal sehr ähnliche Aufgabe, allerdings für verschiedene Muskelgruppen (SMA, distale motorische Einheiten; PMA innerviert über reticulospinale Neurone proximale
motorische Einheiten)
Bewegungsplanung im Parietalcortex und Präfrontalkortex
mentales Körperbild durch Integration von somatosensorischen, propriozeptiven und visuellen Infos
Area 5 Input aus primär sensorischen BA 1, 2, und 3 und Area 7 Projektionsgebiet visueller Info (bspw aus MT)
posteriorer Parietalkortex eng mit PFC verbunden (Entscheidung und Antizipation der Folgen von Handlungen) = zusammen höchste Ebene der Bewegungskontrolle
Per Roland (PET-Studie)
bei Fingerbewegung ausführen
Aktivierung von somatosensorischen, posterior-parietalen Regionen, Teile des PFC (BA 8), sowie BA 4+6
wenn sich Probanden Bewegung nur vorstellten nur BA 6 aktiv, BA 4 jedoch nicht
Neuronale Korrelate der Bewegungsplanung
BA 6 (SMA, PMA) Neurone dieser Areale bereits von Bewegungsbeginn selektiv aktiv
dies konnten u. a. Weinrich und Wise durch Einzelzellableitung im prämotorischen Areal des Affen zeigen
Funktion der Basalganglien
Selektion (Filtern) und Initation willkürlicher Bewegungen /fokussieren Aktivität verschiedener Cortexareale auf SMA
offenbar sind sie aber auch an vielen parallelen Schaltkreisen beteiligt, von denen nur wenige strikt motorisch sind (bspw. exekutive Schaltkreise etc)
direkte motorische Funktionsschleife
Cortex (+) - Putamen (-) - Pallidum (-) - VL Kern Thalamus (VLo) (+) - SMA
=> kortikale Aktivierung des Putamen führt zur Exzitation des SMA => positive Feedbackschlaufe
vermutlich tritt das "Los"-Signal ein wenndie Aktivierung des SMA über Basalganglien erfolgt ist
Hypokinesie
gesteigerte Hemmung des Thalamus durch die Basalganglien
Hyperkinesie
verminderte Hemmung des Thalamus durch die Basalganglien
Parkinson (Funktionsausfall am Modell
Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia Nigra führt zu vermiderter Aktivierung des Putamen durch Substantia Nigra => verminderte Hemmung des Pallidum, welches den Thalamus (VP) hemmt => hypokinetische Bewegungsstörung
Bradykinesie
Bewegungsverlangsamung
Akinesie
die Schwierigkeit eine beabsichtigte Bewegung zu beginnen
Rigor
muskuläre Hypertonie
Tremor
Zitterbewegung von Händen und Kiefer, die in Ruhe besonders ausgeprägt sind
der Ruhtremor (4-7Hz) verschwindet typischerweise bei willkürlichen Bewegung
es gibt auch noch den Haltetremor (hochfrequent)
Parkinson-Therapie
L-Dopa => Erhöhung der Dopaminkonzentration in Ncl. Caudatus und Putamen beeinflust z. B. Rigor und Akinesie positiv beeinflussen
Kann progressiven Verlauf nicht aufhalten, aber die Geschwindigkeit drosseln, mit der die Neurone in der Substantia Nigra degenerieren
Ursache für Parkinson
mögl. Apoptose (programmierter Zelltod) von dopaminergen Neuronen; in einem chem Wirkstoff (Methylphenyl-Tetrahydropyridin, MPTP) eines Rauschmittels, welcher dopaminerge Neurone abtötet; im Gehirn MTPT in MPP+ umgewandelt, welche von Dopamintransportern verwechselt wird und so in Zellen eingeschleust werden kann, wo es die Energieproduktion der Mitochondrien unterbindet => ATP Entzug führt zum Zelltod / herkömmliches Parkinson womögl. durch Umwelttoxie / 5% vererbt und mögl. durch Genmutation verursacht
Chorea Huntigton
dominant vererbte progressive verlaufende degenerative Erkrankung
Symptome: Hyperkinesie und Dyskinesie (motorische Fehlfunktion), Chorea ("Tanz") unwillkürliche, tickartige Muskelzuckungen bzw rasche ziellose, unkontrollierbare Bewegungen, die jedoch relativ koordiniert ablaufen
Neuronenverlust im Ncl. caudatus und Pallidum => fehlende Hemmung des VP
kortikale Degeneration => Demenz und Persönlichkeitsstörungen
Ballismus
Ursache: Schädigung des subthalamischen Kerns => verminderte Erregung des Pallidum, welches nun weniger stark den Thalamus hemmt
Symtome: in der Regel halbseitig (Hemiballismus), hefige weit ausholende Bewegungen der Extremitäten
M1 Ein- und Ausgänge
Input: vom Cortex BA 6 sowie BA 1, 2, 3; subkortikal von Thalamus (VLo aus den Basalganglien und VLc von Pons und Cerebellum)
Ausgänge: Leitungsbahnen entspringen Cortexschicht V (enhält grosse Pyramidenzellen bis zu 0.1 mm Durchmesser) die grössten von ihnen sind die Betzschen Riesenpyramidenzellen
Codierung von Bewegungen im M1
bei willkürlichen Beweugnen Aktivitätsschub der M1-Neuronenaktivität der offenbar, die Bewegungsstärke und -richtung codiert
detaillierte Bewegungskarte, die Codierung der Bewegungsrichtung durch einzeln M1-Neurone relativ unscharf => Bewegungsrichtigung ist durch die gemeinsame Aktivität einer Neuronenpopulation bestimmt
Richtungsvektor der M1-Zelle
zeigt die Richtung auf die die Zelle optimal reagiert (max. feuert)
Populationsvektor
die Aktivität der einzelnen Zellen repräsentieren, wird für jede Bewegungsrichtung grafisch dargestellt und gemittelt
the sum of the preferred directions of a population of neurons, weighted by the respective spike counts
Schlussfolgerung bzgl. Bewegungskodierung in M1
1) bei jeder Bewegung ist ein Grossteil des Motorcortex aktiv 2) Die Aktivität jeder Zelle stellt nur ein einzelnes von vielen "Voten" für eine bestimmte Bewegungsrichtung dar 3) Bewegungsrichtung wird durch die Gesamtheit aller "Voten" bestimmt
=> Je grösser die Neuronenpopulation, die eine Bewegung repräsentiert desto feiner, die mögl. motorische Kontrolle
Cerebellum
Funktion: Bewegungskontrolle, sorgt dafür, dass M1 Befehle hinsichtlich der Bewegungsrichtung, -timing und -stärke erhält / ein wichtiger Ort für motorisches Lernen
Läsion: gestörte Muskelkoordination
ähnliche Symptome auch bei Alkoholvergiftung => unterdrückt Kleinhirnfunktionen
Ataxie
gestörte Muskelkoordination macht gezielte Bewegung unmöglich
anstatt Schulter, Ellenbogen und Handgelenk gleichzeitig zu bewegen, wird jedes Körperteil nacheinander bewegt (auch Dyssynergie)
Dysmetrie
Ausmass (Amplitude) der Bewegung unangepasst
physiologischer Tremor
8-12Hz, ist vällig normal und lässt sich nicht unterdrücken wenn man die Hand hebt, ausser man legt sie wieder auf den Tisch
Stress, Angst, Hunger, Müdigkeit, Fieber zu viel Koffein können den Tremor verstärken
Intensionstremor
Störung der Kleinhirnfunktion
während einer gezielten Bewegung tritt ein starkes Zittern der bewegten Extremitäten auf
Ausdruck der unkoordinierten Kontraktion der Muskeln (Ataxie)
Athetose
bei Basalganglienerkrankung
Rumpf und Hals zeigen stark verlangsamte wurmartige Drehbewegungen und der Patient scheint sich zu winden
Anatomie des Kleinhirns
sitzt auf drei paarigen kräftigen Stielen den Peduncli cerebelli (superior, inferior, und medius)
dorsale Oberfläche durch querlaufende Wülste (Folia) gekennzeichnet; tiefere querlaufende Furchen unterteilen es in 10 Lobuli; 10% des Gehirnvolumens, jedoch 50% der ZNS Neurone; nicht geteilt, entlang der Mittellinie verläuft die Vermis
Vestibulocerebellum
aus Nodulus und Flocculus bestehen (Lobus flocculonodularis)
Verbindung über den Pedunculus cerebellaris inferior
Input: Tractus vestibulocerebellaris
Output: Tractus cerebellovestibullaris, Ncl. fastigii (Vermis)
Spinocerebellum
bestehend aus der Vermis
Verbindung über den Pedunculus cerebellaris superior
Input: Tractus spinocerebellaris anterior und posterior (propriozeptive Afferenzen)
Output: Tractus cerebellothalamicus
Tractus cerebelloruberalis
Pontocerebellum
besteht aus den Hemisphären des Cerebellum
Verbindung über Pedunculus cerebellaris medius
Input: Tractus pontocerebellaris, Tractus olivocerebellaris
Output: Ncl. dentatus (im Cerebellum)
laterales Kleinhirn besonders wichtig für die Bewegung der Extremitäten
Motorische Schleife durch das laterale Kleinhirn
BA 4, 6; BA 1, 2, 3 sowie BA 5, 7 bilden cortiko-pontocerebelläre Projektion bestehend aus 20 Millionen Axonen (20mal mehr als Pyramidenbahn) - Brückenkerne (Nuclei Pontis) - laterales Cerebellum - VL Kern des Thalamus (VLc) - Area 4
Funktion des Cerebellums (Teil 2)
steuert das "Innenleben des Gehirns", sorgt unbewusst dafür, dass die Programme für gelernte Bewegungen richtig ausgeführt werden, und Anpassungen vorgenommen werden, wenn die Ausführung den Erwartungen nicht gerecht wird