Mündliche Prüfung Kap 4

Front 1

Gegenüberstellung zweier idealtypischer Ansätze

(Traditionell vs. Experimentiell)

Back 1

TRADITIONELLER ANSATZ
o Ignoriert, vermeidet oder versucht unsichere und unvollkommene Angaben zu überwinden
o Auf Grundlage formaler Entscheidungen
o Lebt von der strengen Beurteilung der Design Alternativen

EXPERIMENTIELLER ANSATZ
o Erkennt Unsicherheit und unvollkommene Informationen an
o Basierend auf Trial and Error Lernen
o Gedeiht auf wiederholter Erzeugung und Prüfung von Design Alternativen

Front 2

Traditioneller Ansatz

Back 2

Schritt 1: Identifizierung und Rangfolge der Bewertungskriterien
- Strategische Eignung
- Technische Realisierbarkeit
- Wirtschaftlichkeit
- soziale Akzeptanz

Schritt 2: Auswahl des Evaluations Teams
- Vermeidung lokaler Evaluations Vorurteile
o Involviere das Top Managment
o Involviere Technik und Marketing Experten
o Involviere außenstehende Experten
- Vermeide starke interne Vereinigungen
o Bevorzugung einer heterogenen Hintergrundes
o Bevorzugung ausgeglichener sozialer Verbindungen

Schritt 3: Durchführung der Bewertung mit Hilfe von Experten Ratings
- Ansatz
o Subjektive Einschätzung von Ideen durch mehrere Experten, basierend Experten Bewertungskriterien
- Prozess
o Auswahl von Ideen und Expertengruppen
o Auswahl von Kriterien und definiere die Likertskala

STÄRKEN
- Aufbau eines ausgewogenen Option Portfolios
- Visualisierung der Ziele für konkrete Ideen

SCHWÄCHEN
- Korrelation zwischen den Dimensionen
- Mangel an Bezugspunkten
- Ausrichtung auf inkrementelle Ideen

Front 3

Experimentieller Ansatz

Back 3

Einführung des Gesamtkonzepts
- Entwicklung eines ersten Lösungsvorschlags, der eine geeignete Option darstellt
- Erstelle einen Prototypen oder ein Simulationsmodell
- Mache einen Test unter echten Voraussetzungen
- Analysiere die Testergebnisse. Werte evtl. Performance Lücke aus. Suche nach Fehlern

Front 4

Natur und Wert vom Experimentieren

Back 4

DEFINITION UND BEDEUTUNG
o Trial und Error Prozess, bei dem jeder Versuch neue Einblicke in ein Problem generiert
o Ergebnis jedes Experiments ist ein wichtiger Lernprozess
o Trägt wesentlich zur Problemlösung unter Unsicherheit und unvollkommener Information bei

STRATEGIE DER GERINGEN VERLUSTE
o Kosten des Experimentierens und für gescheiterte Experimente werden als notwendige Investitionen in Lernen und Problemlösungen angesehen
o Strategie der kleinen Verluste als die Mittel, um das Risiko von großen Ausfällen zu minimieren
o Zyklen von kleinen Tests

Front 5

Berücksichtigung der wichtigsten Faktoren für effektive Experimente

Back 5

- Genauigkeit: Modell und seine Bedingungen der tatsächlich Nutzung darstellt
- Kosten: Gesamtkosten
- Durchlauf Zeit: Zeit von der ersten Planung, bis hin wo die analysierten Ergebnisse zur Verfügung stehen
- Kapazität: Reihe von Experimenten, während einer gegeben Zeiteinheit
- Folge: Inwieweit werden die Experimente in Reihe oder parallel ablaufen
- Rauschabstand: Ausmaß, in dem die relevante Variable durch andere verdeckt ist
- Typ: Ausmaß, in dem eine Variable von einer inkrementelle Änderung zu einer radikalen Änderung wird

Front 6

Computer Simulationen

Back 6

VORTEILE
- Kann physische Experimente ersetzen
- Benötigt weniger Zeit und Ressourcen als „echte“ Experimente
- Daten werden direkt gesammelt

NACHTEILE
- Ergebnisse spiegeln evtl nicht die Realität wieder
- Simulation fehlt evlt die Genauigkeit

Front 7

Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des Experimentierens

Back 7

SCHNELLE PROTOTYPERSTELLUNG
o Weniger Zeit für die Erstellung wird benötigt
o Vereinfachte Modelle
o Reduktion der Kosten

COMPUTER SIMULATIONEN
o Man braucht keine physischen Prototypen entwickeln
o Experiment wird digital simuliert
o Vereinfachung der Datenauswertung

Front 8

MODULAR DESIGN

Back 8

VORTEILE:
- Möglichkeit Innovationen für mehrere Produkte zu nutzen
- Modulare Produkte, lassen sich schnell neu konfigurieren um wechselnden Anforderungen gerecht zu werden
- Modulare Produkte und Plattformen erhöhen die Effizienz des NPD Prozesses
- Module sind leicht zu ersetzen, hinzuzufügen oder upzugraden

NACHTEILE:
- Gesamte Produktfamilien sind durch mögliche technische Probleme offengelegt
- Kannibalisierung der High End Produkte durch Low End Plattform Komponenten (Jaguar on Ford Mondeo Platform)
- Müssen heterogene Kunden trotz gemeinsamer Plattform begeistern

Front 9

Ertrag der Innovation gehört nicht einzig dem Innovator
Art der Leistung:

Back 9

- Kunde: profitiert wenn er ein Produkt besser bewertet als den Preis
- Lieferanten: Profitieren von dem Verkauf größerer Mengen
- Nachahmer: profitieren durch die Vermarktung der Nachahmung und sparen sich so Kosten für F&E und das Risiko
- Innovator: profitiert durch den Verkauf der Produkte, Dienstleistungen, Umsetzung der Prozesse oder Geschäftsmodellinnovationen

Front 10

Verlust der Ideen an andere

Back 10

SPILLOVER
o F&E Anstrengungen und neue Ideen gelangen ohne angemessenen Schutz an die Öffentlichkeit
o Wettbewerber können so die Ideen aufnehmen und in eigene Projekte umsetzen

IMITATION
o Wettbewerber schaffen Produkte, die mehr oder weniger ähnlich zu bestehenden Angeboten auf dem Markt sind, aber unter Verwendung der eigenen Marke
o Wettbewerber profitieren von F&E Anstrengungen, Design und Ruf des ursprünglichen Angebots

FÄLSCHUNG
o Wettbewerber produzieren gezielt fast identische Kopien eines etablierten Angebots und verkaufen sie unter der ursprünglichen Marke
o Wettbewerber produzieren illegal und verkaufen gefälschte Premium Produkte

Front 11

Das Konzept der ergänzenden Vorteile

Back 11

Es sind Fähigkeiten oder Vermögenswerte erforderlich um die Innovation zu starten und seinen Nutzen zu maximieren.
- Typ 1: Allgemeiner Vermögenswert/Vorteil: Allzweck Wert, der nicht auf die Innovation zugeschnitten ist (after sales support)
- Typ 2: Spezialer Vermögenswert/Vorteil: Einseitige Abhängigkeit zwischen Vorteil und Innovation
- Typ 3: Co Spezial Vorteil: Gegenseitige Abhängigkeit zwischen Vorteil und Innovation

Front 12

Konzept der industriellen Lebenszyklusphasen

Back 12

Teilung des Branchen Lebenszyklus in eine pre paradigmatische Phase mit mehreren konkurrierenden Entwürfen und einer paradigmatischen Phase mit einem festen Industriestandard.

Front 13

Kombination sachlicher und rechtlicher Strategien zum Schutz

Back 13

- RECHTLICHE SCHUTZSTRATEGIEN: Ausschluss des Wettbewerbs von der Nutzung
o Patente, Copyright, Registered Design, Registered Trademarks

- SACHLICHE SCHUTZSTRATEGIEN: Reduzierung des Nachahmungsrisikos
o Geheimhaltung, First Mover Vorteile, Lernkurveneffekte, Mitarbeiterbindung, ergänzende Vermögenswerte

Front 14

Funktion der Schutzmechanismen

Back 14

- Schutz der Schlüsseltechnologien (Schutz vor Dritten)
- Sicherungsmöglichkeiten
- Verbesserung des Rufs (Schafft ein Bild der technologischen Überlegenheit)
- Möglichkeit von Patent Übertragungen (Grundlage für den Transfer von Schlüssetechnologien)

Front 15

4 rechtliche Hauptschutz Mechanismen

Back 15

- TYP 1: PATENT
o Schützt neue Produkte oder Herstellungsverfahren oder wichtige Verbesserungen an einem bestehenden Produkt oder Verfahren, die zuvor nicht bekannt waren

- TYP 2: COPYRIGHT
o Bietet exklusive Rechte an kreativen Menschen für den Schutz ihrer künstlerischen oder literarischen Produktionen

- TYP 3: REGISTERED DESIGN
o Registrierung der äußeren Erscheinung eines Artikels
o Bietet exklusive Rechte bis zu 25 Jahren

- TYP 4: EINGETRAGENES WARENZEICHEN
o Schützt einen unverwechselbaren Namen, Marke, oder ein Symbol
o Bietet exklusive Rechte

Front 16

Untersuchung des Patents als Schutzmechanismus

Back 16

MERKMALE
o 20 jährige Monopolstellung
o Recht andere von der Nutzung auszuschließen
o Gilt nur für Neuerungen die
• Technisch neu
• Erfinderisch
• Gewerblich anwendbar

STÄRKEN
o Erzeugt eine temporäre Monopolstellung für den Innovator
o Bietet Anreiz zum innovieren
o Ermöglicht den Austausch von Patenten

SCHWÄCHEN
o Erfordert vollständige Offenlegung der Erfindung
o Bietet nur regional Schutz
o Ist schwierig und kostspielig durchzusetzen

Front 17

Erkundung der Motive für Patentanmeldungen

Back 17

VORTEILE DES SCHUTZES
o Schützt die Ergebnisse von teuren F&E Aktivitäten
o Ermöglicht es dem Innovator Dritte von der Nutzung der geschützten Technologie auszuschließen

VORTEILE DER ÜBERTRAGBARKEIT
o Trägt zur Schaffung eines Marktes für Patente bei
o Ermöglich den Austausch von wichtigen Technologien durch Lizenzvereinbarungen

VORTEILE DER SIGNALISIERUNG
o Dient als Indikator für organisatorische Kreativität und Ideenreichtum
o Trägt zu einem guten Ruf für technologische Überlegenheit und Fortschritt bei
o Signale tehnologischer Kompetenz, die besonders wichtig ist für Start up Unternehmen auf der Suche nach Kapital

Front 18

Beantragung eines Patents

Back 18

SCHRITT 1: IDENTIFIZIERUNG DES PATENTAMTS
- Gewünschter Schutz in Deutschland
o Deutsches Warenzeichen und Patentamt in München
o Bietet rechtlichen Schutz in Deutschland
- Gewünschter Schutz in Europa
o Europäisches Warenzeichen und Patentamt in München
o Bietet rechtlichen Schutz in den teilnehmenden europäischen Ländern
- Gewünschter Schutz sonst wo
o US Patent Office in Alexandria

SCHRITT 2: VORBEREITUNG DER PATENTANMELDUNG
- Patentbeschreibung
- Patentansprüche
- Beispiele
- Zeichnungen
- Zusammenfassung

SCHRITT 3: DIE BEURTEILUNG DURCHLAUFEN
- Patentierbarkeit
- Technische Neuheit
- Erfinderische Tätigkeit
- Gewerbliche Anwendbarkeit

SCHRITT 4: AUFRECHTERHALTUNG DES PATENTS
- Anmeldegebühren
- Wartungsgebühren

Front 19

Untersuchung des Copyrights(Urheberrechts) als Schutz Mechanismus

Back 19

UMFANG DER ANWENDBARKEIT
o Literarisches, musikalisches, aufnahmen, filme etc

AUßERHALB DES GÜLTIGKEITSBEREICH
o Bloße Präsentation von Ideen als Original Arbeit

BEWERBUNGSPROZESS
o Kein formeller Antrag nötig
o Copyright Symbol ist nicht notwendig für den Schutz

Front 20

Untersuchung des registered Design als Schutzmechanismus

Back 20

UMFANG DER ANWENDBARKEIT
o Schützt Design und das äußere Erscheinungsbild
o Das Design muss wesentlich unterschiedlich sein zu bereits existierendem Design
o Exklusiv für 5 Jahre geschützt

ANTRAGSVERFAHREN
o Formeller Antrag notwendig
o Weniger kompliziert und zeitaufwendig wie ein Patentantrag

Front 21

Untersuchung des eingetragenen Warenzeichens als Schutzmechanismus

Back 21

UMFANG DER ANWENDBARKEIT
o Schützt Namen, Marken, Symbole, die ein Produkt eines Unternehmens identifizieren
o Sie müssen unverwechselbar sein und nicht irreführend
o Warenzeichen können lizensiert werden

ANTRAGSVERFAHREN
o Formeller Antrag für eine bestimmte Kategorie ans Deutsche PTO
o Untersuchung und Einschätzung durch das PTO
o Europäische und Internationaler Schutz ist möglich