• Shuffle
    Toggle On
    Toggle Off
  • Alphabetize
    Toggle On
    Toggle Off
  • Front First
    Toggle On
    Toggle Off
  • Both Sides
    Toggle On
    Toggle Off
  • Read
    Toggle On
    Toggle Off
Reading...
Front

Card Range To Study

through

image

Play button

image

Play button

image

Progress

1/41

Click to flip

Use LEFT and RIGHT arrow keys to navigate between flashcards;

Use UP and DOWN arrow keys to flip the card;

H to show hint;

A reads text to speech;

41 Cards in this Set

  • Front
  • Back
Persönlichkeitsstörungen - Allgemeines

1. Historische Synonyme (4)
2- Allgemeine Definition (3)
1. Abnorme Persönlichkeiten, Psychopathien, Soziopathien, Charakterneurosen

2. Allgemeine Kennzeichen

a) Denkmuster, affektive reaktionen und Verhaltensweisen sind derart geprägt, dass flexibles, situationsangemessenes Handeln erschwert wird oder unmöglich ist
b) Gezeigte Einstellungen und Verhalten weichen deutlich von den geltenden soziokulturellen Erwartungen ab
c) Erfahrungs- und Verhaltensmuster werden als ich-synton erlebt
Persönlichkeitsstörungen - Allgemeine diagnostische Kriterien
A. Charakteristische und dauerhafte Erfahrungs- und Verhaltensmuster weichen deutlich von der kulturellen Norm ab. Die Abweichungen äußern sich in mind. einem der folgenden Bereiche:
1. Kognition (Einstellung, Wahrnehmung, Interpretation seiner Selbst, anderer Menschen und Ereignisse)
2. Affektivität (Variationsbreite und Angemessenheit emotionaler ansprechbarkeit und Reaktion)
3. Impulskontrolle / Bedürfnisbefriedigung
4. Zwischenmenschliche Beziehungen und die Art des Umgangs mit ihnen

B. Das aus den Abweichungen resultierende Verhalten ist in vielen Lebenssituationen unflexibel, unangepasst

C. Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger Einfluss auf die Umwelt oder beides

D. Beginn im späten Kindesalter / Adoleszenz und stabiles Überdauern

E. Abweichungen können nicht durch andere psychische Erkrankung erklärt werden

F. Ausschluss organischer Ursachen (sonst F07)
Persönlichkeitsstörungen - Cluster
A. Die sonderbar, seltsam, exzentrischen

1. Paranoide PS
2. Schizoide PS
3. Schizotype PS

B. Die dramatisch, emotional, launischen

1. Dissoziale PS
2. Borderline PS
3. Histrionische PS
3. Narzisstische PS

C. die ängstlichen

1. Ängstlich-vermeidende PS
2. Dependente PS
3. Zwanghafte PS
Persönlichkeitsstörungen - Fünf-Faktoren-Modell (Big Five)
Fünf Dimensionen zur Beschreibung stabiler Wesensmerkmale:

1. Extraversion / Introversion
2. Neurotizismus
3. Offenheit
4. Gewissenhaftigkeit
5. Soziale Verträglichkeit
Persönlichkeitsstörungen

1. Epidemiologie
2. Komorbiditäten
1. Etwa 11 % d. Allgemeinbervölkerung, f=m (insgesamt), 40-60 % der psychiatrsiche behandelten

2. 2/3 der Betroffenen leiden unter mind. 1 weiteren psychsichen Erkrankung, Behandlung dieser Erkrankungen wird durch PS häufig relevant erschwert
Persönlichkeitsstörungen - Ätiologie
> kein einheitliches Modell, Erklärungsversuche aus versch. Richtungen:

1. Psychoanalytisch
- Fixierung auf die Bedürfnisse und Reaktionsweisen einer früheren Entwicklungsstufe
- gestörte Objektbeziehungen (Wahrnehmung des Selbst und des Anderen)

2. Interpersonelle Schule
- Gestörte Selbst-Schemata
- Neigung schemakonform wahrzunehmen und zu kommunizieren
- schemakonforme Selbstdarstellung (gemäß en gemachten Erfahrungen)
- schemafremde Erfahrungen erzeugen negativ erlebte affektive Zustände (z.B. Scham nach Lob)

3. Kognitiv-lerntheoretisch
- dysfunktionale kognitive Grundannahmen (Beck)
- Schemata als zentrale Lebensthemen (Young)

4. Neurobiologie
- Verbindungen zw. Persönlichkeitsdimensionen und best. neurobiologischen Subsystemen (z.B. Eploration/Neugier - dopaminerg, Ängstlichkeit - serotonerg, Soziale Verträglichkeit - opioiderg)
Persönlichkeitsstörungen - Psychotherapie (8 Strukturmerkmale)
1. Diagnostik und therapievereinbarung
2. Aufbau einer therapeutischen Beziehung (!)
3. Verbesserung psychosozialer Kompetenzen
4. Strukturierung des psychosozialen Umfeldes
5. Bearbeitung dysfunktionaler Verhaltensmuster
6. Ressourcenorientierung
7. Transfer in den Lebensalltag
8. Supervision des Therapeuten
Persönlichkeitsstörungen - Psychotherapie (Hierarchisierung von behandlungszielen)
1. Akute Suizidalität / Fremdgefährdung)
2. Therapiegefährdendes Verhalten
3. Schwere Störungen der Verhaltenskontrolle
4. Schwere Störungen des emotionalen Erlebens
5. Probleme mit der Lebensbewältigung
Persönlichkeitsstörungen - Verlauf / Prognose
- meistens chronischer Verlauf
- etwa 1/3 langfristig ungünstig mit massiven psychosozialen Beeinträchtigungen
- erhöhtes Suizidrisiko (2-6 %)
- etwa 1/2 der Pat. profitieren deutlich von einer PT
Ängstlich-vermeidende PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. Andauernde und umfassende Gefühle von Anspannung und Besorgnis
2. Überzeugung, selbst unbeholfen, unattraktiv oder minderwertig zu sein
3. übertriebene Sorge, in sozialen Situationen kritisiert oder abgelehnt zu werden
4. persönliche Kontakte nur wenn sicherheit besteht, gemocht zu werden
5. eingeschränkter Lebensstil wegen des Bedürfnisses nach körperlicher sicherheit
6. Vermeidung beruflicher oder sozialer Aktivitäten mit intensiven zwischenmenschlichen Kontakten
Ängstlich-vermeidende PS

1. Diff.-Diag.
2. Komorbiditäten
3. Therapie
1. Abzugrenzen von sozialer Phobie, schizoider PS und dependenter PS
2. Angst, Zwang, Depression, somatoforme Strg.
3. Kogn. Umstrukturierung, SKT, Angstbewältigungstraining
Dependente PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. Ermunterung oder Erlaubnis, andere wichtige Entscheidungen treffen zu lassen
2. Unterordnung der eigenen Bedürfnisse und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber deren Wünschen
3. mangelnde Bereitschaft, eigene Ansprüche gegenüber Personen von denen Abhängigkeit besteht zu äußern
4. Unbehagliches Gefühl alleine zu sein aus Angst vor Selbstversorgungsunfähigkeit
5. häufiges Beschäftigtsein mit der Furcht verlassen zu werden
6. eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen ohne zahlreiche Ratschläge und Bestätigungen von anderen
Dependente PS

1. Hauptmerkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
4. Komorbiditäten
5. Therapie
1. Gefühl von Hilflosigkeit / Schwäche, Angst verlassen zu werden > unterwürfiges, anklammerndes Verhalten und hohes Bedürfnis umsorgt zu werden
2. Überfürsorgendes, verwöhnendes Verhalten oder Vernachlässigung durch die Eltern
3. Abzugrenzen von ängstlich-vermeidender PS, dort eher Furcht vor sozialer Ablehnung
4. Angst, Depression, Sucht, Zwang
5. Kogn. Umstrukturierung, verbesserte Selbstwahrnnehmung, SKT
Anankastische PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. Gefühle von starkem Zweifel und übermäßiger Vorsicht
2. Ständige Beschäftigung mit Details, Reglen, Listen, Plänen, Ordnungen
3. Perfektionismus, der die Fertigstellung von Aufgaben behindert
4. Übermäßige gewissenhaftigkeit und Skrupelhaftigkeit
5. unverhältnismäßige Leistungsbezogenheit unter Vernachlässigung bis hin zum Verzicht auf Vergnügungen und zwischenmenschliche Beziehungen
6. übertriebene Pedanterie und Befolgung sozialer Konventionen
7. Rigidität und Eigensinn
8. unbegründetes Bestehen darauf das andere sich den eigenen Regeln unterordnen oder Abneigung, andere etwas machen zu lassen
Anankastische PS

1. Ergänzende Merkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Daig.
4. Komorbiditäten
5. Therapie
1. Übertiebene Sparsamkeit, dichotomes Denken ("ganz oder gar nicht"
2. Rigider strenger Erziehungsstil der Eltern. Widersprüchliches unberechenbares Verhalten der Eltern > Wendung der entshehenden Aggressionen i.S. einer Reaktionsbildung
3. Abzugrenzen von Zwangsstörungen und hirnorganischen Erkrankungen (Demenz, Parkinson)
4. Depression, Angst, somatoforme Störungen
5. Dysfunktionale Kognitionen identifizieren, Krankheitsmodell erarbeiten, Entspannungsverfahren
Dissoziale PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 3 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. Herzloses Unbeteiligtsein gegenüber Gefühlen anderer
2. Verantwortungslose Haltung und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen
3. Unfähigkeit zur Aufrechterhaltung dauerhafter Beziehungen aber keine Schwierigkeit sie einzugehen
4. geringe Frustrationstoleranz und niedrige Schwelle für aggressives Verhalten
5. fehlendes Schuldbewusstsein oder Unfähigkeit aus Bestrafung zu lernen
6. deutliche Neigung andere zu beschuldigen oder plausible Rationalisierungen für das eigene konfliktbehaftete Verhalten anzubieten
Dissoziale PS

1. Ätiologie
2. Therapie
1. 50-60 % Konkordanzraten, Suchterkrankungen der Eltern, Schwangerschafts- / Geburtskomplikationen, Serotonerge Minderfunktion führt zu erhöhter Risikobereitschaft und verminderter Angst, inkonsistenter und vernachlässigender Erziehungsstil der Eltern, zerrüttete Familienverhältnisse

2. Verbesserung der Spannungstoleranz, Aufmerksamkeits-Fokussierung, Entwicklung von Empathie und sozialer Autonomie, insg. schwierig
Borderline PS - Diagnostische Kriterien
Mind 5 der folgenden neun Kriterien:

Affektivität
1. Wutausbrüche, andauernder Ärger
2. Affektive Instabilität, ausgeprägte Orientierung an der aktuellen Stimmung
3. Chronisches Gefühl der inneren Leere

Impulsivität
4. Impulsivität in mind. 2 pot. selbstschädigenden Bereichen (z.B. Sexualität, Substanzmissbrauch, Verkehr, Fressanfälle)
5. Wiederkehrende Suiziddrohungen, -andeutungen oder -versuche oder selbstschädigendes Verhalten

Kognition
6. vorübergehende stressabhängige paranoide Vorstellungen oder Dissoziationen
7. Instabilität des Selsbtbildes oder des Gefühls für sich selbst

Interpersoneller Bereich
8. Verzweilfetes Bemühen, reales ode imaginäres Alleinsein zu verhindern
9. Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen
Borderline PS- Ätiologie
A. Psychosoziale Risikofaktoren

1. Weibliches Geschlecht
2. Frühe Traumatisierung / Vernachlässigung
3. Gewalterlebnisse im Erwachsenenalter
4. Fehlen einer zweiten Bezugsperson

B. Neurobiologie

1. Häufig vorangegangenes ADHS
2. Hypofrontalität im fMRI
3. Verkleinerung von Amygdalae und Hippokampus > Hyperarousal
4. Dysfunktion serotonerger Funktionen
5. Stark erhöhte Schmerzschwelle

C. Endstrecke

1. Störung des assoziativen Lernens
2. Entwicklung dysfunktionaler Grundannahmen > adäquate Interpretation psychosozialer Situationen erschwert
3. Dyfunktionale Problemlösestrategien
Borderline PS - Therapieverfahren (4)
1. Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) nach M. Linehan
2. MindfulnessBasedTherapy (MBT) nach Batman und Fonagy
3. Schema-fokussierte Therapie für BPS (SFT) nach Young
4. Übetragungsfokussierte Therapie, Transference Focussed Therapie (TFT)

> TFT und MBT analytisch orientiert
Borderline PS - DBT
1. Modifizierte KVT (ergänzt um Fertigkeitentraining, Techniken zur Verbesserung von Spannungstoleranz und emotionsregulation, Aufmerksamkeitsfokussierungstraining

2. Phasenmodell

a) Vorbereitungsphase
> Psychoedukation, Therapieziele und Konditionen aushandeln, Motivation hinterfragen
b) 1. Therapiephase
> Reduktion von suizidalem und therapiegefährdendem Verhalten (z.B. Incompliance, Drogen). Fertigkeitentraining zum besseren Umgang mit Spannungen. Ziel: Erhöhung der emotionalen Belastbarkeit für nächste Phase
c) 2. Therapiephase
> Traumabearbeitung
d) 3. Therapiephase
> Integration der traumatischen Erfahrungen in die eigene Lebensgeschichte, Neuorientierung in Beziehungen und Beruf
Borderline PS - Pharmakotherapie
- keine spez. Therapie verfügbar
- ggf. Behandlung komorbider psych. Erkrankungen (z.B. Depression)
- teilweise Besserung der Symptome unter SSRIs, mood-stabilizern oder Atypika
- ggf. Clonidin gegen adrenerge Hyperaktivität
- ggf Opiatantagonisten (z.B. Naltrexon) gegen schwere dissoziative Zustände
- möglichst wenig Sedativa
Borderline PS - Verlauf / Prognose
- Suizidrate 8 %
- etwa 50 % sprechen auf die verfügbaren Therapien an
Histrionische PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. Dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übetriebener ausdruck von Gefühlen
2. Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch andere
3. Oberflächliche, labile Affekte
4. Ständige suche nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten mit dem Ziel im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen
5. unangemessen verführerisch in Erscheinung und Verhalten
6. übermäßige Beschäftigung damit, äußerlich attraktiv zu erscheinen
Histrionische PS

1. Ergänzende Merkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
4. Komorbiditäten
5. Therapie
1. Sprunghaftes, ungenaues, unscharfes Denken (impressionistischer Denkstil), Grundannahmen spiegeln Gefühl von Ungewolltsein / unerwünschtsein wider, häufig Krisensituationen nach Trennung von wichtigen Bezugsperosnen
2. psychoanalytisch > Fixierung auf die ödipale Phase, andere > Erziehungsstil mit Mangel an neg. Konsequenzen für unerwünschtes Verhalten
3. Abzugrenzen von dependenter PS > Trennungen / Verlassenwerden für beide dramatisch aber histrionische versuchen durch Steigerung dramatischen Verhaltens statt durch Demonstration von Hilflosigkeit zu entgegnen
4. Depression, Angst, Zwang, Essstörungen, Substanzmissbrauch, somatoforme Strgn.
5. Psychotherapeutisch
- Modifikation des impressionistischen Denkstils (Achtsamkeitsübungen, Problemlösetraining, Entspannungsverfahren, Selbstinstruktionstaining)
- Aufbau adäquater Kommunikationsstrategien (SKT)
Narzisstische PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 5 der folgenden Kriterien:

1. Grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt eigene Leistungen, erwartet ohne Leistungen anerkannt zu werden)
2. stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe
3. glaubt von sich, besonders und einzigartig zu sein und nur von angesehenen Leuten oder Institutionen verstanden werden zu können
4. verlangt nach übermäßiger Bewunderung
5. Anspruchsdenken mit Erwartung bevorzugter Behandlung oder automatischem Eingehen auf die eigenen Erwartungen
6. in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch
7. Mangel an Empathie, nicht willens sich mit den Gefühlen anderer zu identifizieren
8. häufig neidisch oder glaubt andere seien neidisch
9. arrogante, überhebliche Verhaltensweisen
Narzisstische PS

1. Ergänzende Merkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
4. Komorbiditäten
5. Therapie
1. Krisen mit Depressivität, Gefühlen von Erniedrigung, teilw. auch mit Suizidalität bei Kritik oder beruflichen und privaten Niederlagen
2. analytisch > Selbstüberschätzung als Abwehr von neg. Emotionen nach Deprivation oder Feindseligkeit durch Eltern. Lerntheorethisch > Überbewertung des Kines durch Eltern, Inschutznahme bei Konfrontation mit der Realität
3. Abzugrenzen von histrionischer PS, Manie und org. psych. Strgn.
4. Depression, Suchtmittel, soziale Phobie, somatoforme Strgn.
5. Verbesserung d. Empathiefähigkeit, Beratung / Coaching
Paranoide PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. übertriebene Empfindlichkeit auf rückschläge und Zurücksetzungen
2. sehr nachtragend bei Beleidigungen, Verletzungen oder Missachtung
3. Misstrauen und Neigung, feidliche absichten in neutrale oder freundliche Handlungen zu interpretieren
4. Streitbarkeit, beharrliches und unangemessenes Bestehen auf eigene Rechte
5. häufiges Misstrauen gegenüber der Treue des Partners
6. ständige Selbstbezogenheit
7. häufige Beschäftigung mit unbegründeten Gedanken an Verschwörungen als Erklärungen für Ereignisse in der näheren oder weiteren Umgebung
Paranoide PS

1. Ergänzende Merkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
4. Komorbiditäten
5. Therapie
1. Lehnen Beantwortung von Fragen oder sprechen über die eigenen Belange häufig ab, manche erleben hauptsächlich Ängste, andere zeigen querulatorische oder fanatische Züge (Rechtsstreitigkeiten). Teilweise Übergang in wahnhaftes Erleben
2. Analytsich > paranoide Verhaltensmuster als Bewältigung von Scham nach Erfahrungen von sadistischem oder erniedrigendem Verhalten durch Primärperson
3. Abzugrenzen von F20.0, wahnhaften Strg., org. Erkrankungen, Suchtmittelabhängigkeit
4. Depression, Ängste, Sucht
5. Insg. kommen sie selten zur Behandlung, schwierig, Konzentration auf Aufbau einer tragfähigen Beziehung, später kogn. Umstrukturierung
Schizoide PS - Diagnostische Kriterien
Mind. 4 der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen:

1. wenn überhaupt, bereiten nur wenige tätigkeiten Freude
2. emotionale Kühle, Distanziertheit oder abgeflachte Affektivität
3. Reduzierte Fähigkeit, warme Gefühle für andere oder Ärger auszudrücken
4. erscheint gleichgültig gegenüber Lob oder Kritik
5. wenig Interesse an Sexualität mit anderen Menschen
6. Bevorzugung von Aktuvitäten, die alleine durchzuführen sind
7. übermäßihe Inanspruchnahme druch Phantasien und Introvertiertheit
8. hat keine oder wünscht keine engen Freunde bzw. vertrauensvollen Beziehungen
9. mangelhaftes Gespür für geltende soziale Normen und Konventionen. Nichtbefolgung unabsichtlich
Schizoide PS

1. Ergänzende Merkmale
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
4. Therapie
1. Einzelgängertum, teilweise sehr intelligent, Beschäftigung mit techn. oder wissensch. Themen, starkes Autonomiebestreben ("alleine komme ich besser zu recht")
2. Kein gesicherten Modelle, V.a. frühe Störung der Affektregulation (Deprivation durch Primärperson)
3. Abgrenzung von Autismus, dort stärkere Beeinträchtigung der sozialen Interaktion und stereotype Verhaltensweisen
4. Kommen selten zur Behandlung, insg. sehr schwierig. Wenn dann Wahrnehmungstraining (Körper, Emotionen), SKT
Schizoztype Störung - Diagnostische Kriterien
Mind. 3 der folgenden Symptome für mind. 2 Jahre:

1. inadäquater oder eingeschränkter Affekt
2. Seltsames, exzentrisches oder eigentümliches Verhalten und ebensolche Erscheinung
3. Wenig solziale Bezüge und Tendenz zum sozialen Rückzug
4. Seltsame Glaubeninhalte und magisches Denken, die das Verhalten beeinflussen
5. Misstrauen oder paranoide Ideen
6. Zwanghaftes Grübeln ohne inneren Widerstand, oft mit dysmorphophoben, sexuellen oder aggressiven Inhalten
7. Ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse mit Illusionen, Körpergefühlsstörungen, Derealisation, Depersonalisation
8. Denken und sprache vage, umständlich, metaphorisch, gekünstelt, stereotyp, dabei keine Zerfahrenheit
9. Gelegentliche vorübergehende quasipsychotische Episoden mit intensiven Illusionen, Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen, diese Episoden treten i.A. ohne äußerliche Veranlassung auf
Schizotype PS - Merkmale
1. Unbehagen in Beziehungen, Unfähigkeit bindungen einzugehen
2. Merkwürdig, verschroben wirkende Verhaltensweisen
3. Eigenwilliger Denkstil mit magischem Denken und Beziehungsideen
4. leben häufig isoliert und leiden unter sozialen Ängsten

> im DSM-IV Teil der PS, in der ICD-10 zu den schizophrenen Erkrankungen gehörig (Häufung von F20.0 in Familien Betroffener, deshalb Zugehörigkeit zu den Schizophrenie-Spektrumsstörungen)
Abnorme Gwohnheiten und Störungen der Impulskontrolle - Allgemeine Symptomatik (5)
1. Wiederholt auftretende Verhaltensauffälligkeiten
2. Unwiderstehlicher Drang vor Ausübung
3. Ausführung lustbetont (Euphorie, Erleichterung)
4. Kein vernünftiges Motiv für die Durchführung
5. Kein persönlicher Nutzen
Abnorme Gwohnheiten und Störungen der Impulskontrolle

1. Ätiologie
2. Diff.-Diag.
3. Therapie
1. Ungeklärt
2. Abzugrenzen von Handlungen, die mit Vorsatz, also z.B. zur Bereicherung durchgeführt werden
3. verhaltenstherapeutisch > Übungen zur besseren Affektregulation, Selbstwahrnehmung, Entspannungsverfahren
> Medikamente: SSRIs
Abnorme Gwohnheiten und Störungen der Impulskontrolle - Einteilung
1. Pathologisches Glücksspiel
2. Pyromanie
3. Kleptomanie
4. Trichotillomanie

5. Pathologisches Kaufen
6. Pathologischer Internetgebrauch
ADHS des Kindesalters - Symptomkatalog (18)
Unaufmerksamkeit:
1. unaufmerksam gegenüber Details, Sorgfaltsfehler
2. häufig nicht in der Lage, Aumerksamkeit aufrecht zu erhalten
3. hören scheinbar nicht was ihnen gesagt wird
4. können oft Erklärungen nicht folgen (wegen Unaufmerksamkeit)
5. sind häufig beeinträchtigt dabei Aufgaben zu organisieren
6. vermeiden Aufgaben, die Durchhaltevermögen verlangen
7. verlieren häufig Gegenstände, die z.B. für Hausaufgaben wichtig sind
8. häufig von externen Stimuli abgelenkt
9. im Verlauf der alltäglichen Aktivitäten oft vergesslich

Überaktivität:
1. Herumfuchteln, nicht still sitzen
2. Verlassen den Platz wenn Sitzenbleiben erwartet wird
3. Umherlaufen, exzessives Herumklettern in unpassenden Momenten
4. häufig unnötig laut beim Spielen
5. anhaltendes Muster exzessiver motorischer Aktivität, das durch den sozialen Kontext (z.B. Verbote) nicht durchgreifend beeinflussbar ist

Impulsivität:
1. platzen häufig mit Antworten heraus bevor die frage beendet ist
2. Schwierigkeiten zu warten
3. unterbrechen und stören andere häufig
4. reden häufig exzessiv, ohne angemessen auf soziale Beschränkungen zu reagieren
ADHS - Subtypen (3)
1. Hyperaktiv-impulsiver Typ (v.a. Jungen)
2. Unaufmerksamer Typ (v.a. Mädchen)
3. Mischtyp
ADHS im Erwachsenenalter - Symptomatik
- Symptomatik kann im Wesentlichen wie im Kindesalter bestehen, wandelt sich jedoch typischerweise etwas:

Unaufmerksamkeit:
1. Konzentrationsstörungen
2. Desorganisiertheit
3. geistige Abwesenheit
4. im Gespräch zerstreut, vergesslich
5. Sprunghaft, viele Ideen, leicht ablenkbar
6. Chaotisch bei der Erledigung von alltagsaufgaben

Impulsivität:
1. rasche, unbedachte Entscheidungen oder Aktivitäten (z.B. häufige Arbeitsplatzwechsel, riskante sportliche Unternehmungen)

Hyperaktivität:
1. I.d.R. nicht mehr vorhanden oder eher als ständige innere Unruhe, Gefühl des Getriebenseins

> akzessorisch häufig rasche Stimmungswechsel und tendenz zu schnell aufwallenden aggressiven Regungen
ADHS im Erwachsenenalter

1. Epidemiologie
2. Ätiologie
3. Diagnostik
4. Komorbiditäten
1. Bei Kindern etwa 4-9 %, bei 10-30 % der Betroffenen Symptompersistenz bis ins Erwachsenenalter, bei Kindern mehr Jungen betroffen, bei Erwachsenen ausgeglichenes Geschlechterverhältnis
2. Soweit bekannt v.a. biologische Grundlagen (75 % Konkordanzrate, Veränderungen im fronto-striatalen Dopamin- und NA-Haushalt)
3. Bei Erwachsenen Screening durch Wender-Utah-Rating-Scale, dann Wender-Reimherr-Interview zur Quantifizierung
4. Sucht, Depression, Essstörungen, PS
ADHS im Erwachsenenalter - Therapie
A. Medikamente

1. Methylphenidat
BtM-pflichtig, für Erwachsene nicht zugelassen, in 5 mg Schritten auf 10-60 mg aufdosieren, mehrere Einzelgaben wg. kurzer Wirkdauer, absolute KI: Schwangerschaft, Hyperthyresoe, Hypertonus, Glaukom, Manie, Schizophrenie
2. Atomoxetin (Strattera)
Nicht BtM-pflichtig, für Erwachsene zugelassen wenn Beginn vor 18. Lj., insb. bei Frauen günstige Beeinflussung affektiver Symptome
3. Noradrenerge bzw. dopaminerge ADs (Desipramin, Reboxetin, Venlafaxin, Bupropion), offiziell nicht zugelassen

B. Psychotherapie
- noch keine gesicherten Daten
- Mischung aus VT und Coaching soll gut sein
- DBT-Variante in Gruppe soll auch gut sein