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Sexualstörungen - Grundbegriffe
1. Biologisches Geschlecht
2. Geschlechtsidentität
> subj. Gefühl der Zugehörigkeit als Mann oder Frau
3. Sexuelle Orientierung
> hetero-, homo-, bisexuell
4. Sexuelle Präferenz
> best. Vorlieben, Praktiken
5. Geschlechtsrolle
> Erwartungen d. Gesellschaft an das geschlechtsspez. Verhalten (soziales Geschlecht)
Sexualstörungen - Phasen physiologischer Erregung
1. Erregungsphase
> zunehmendes Lustgefühl, Vasokonstriktion
2. Plateauphase
3. Orgasmusphase
4. Entspannungs- / Rückbildungsphase
Homosexualität - Typisierung
1. Neigungshomosexualität
> dauerhafte und entschiedene Zuwendung zum gleichgeschlechtlichen Partner, m 4 %, f 1-2 %
2. Hemmungshomosexualität
> Ich-schwache kommen aus Angst vor heterosexuellen Kontakten zu homosexuellen Handlungen
3. Entwicklungshomosexualität
> vorübergehende homophile Kontakte während der sexuellen Reifung (m ~ 30 %)
4. Pseudohomosexualität
> homosexuelle Ersatzbefriedigung ohne homophile Empfindungen (z.B. Haft)
Sexuelle Funktionsstörungen - Einteilung
1. Appetenzstörungen
2. Erregungsstörungen
a) bei Frauen Lubrikationsstrg. oder Hypersekretion
b) bei Männern erektile Dysfuntion (Impotentia coeundi) oder Priapismus
3. Schmerzhafte Kohabitation
a) bei Frauen Vaginismus oder Dyspareunie
b) bei Männern ggf. Dyspareunie (Schmerzen / Missempfindungen)
4. Orgasmusstörungen
a) bei Frauen (LZP: 30 %)
b) bei Männern Ejaculation praecox, Ejaculation tarda oder Impotentia satisfactionis (Ejakulation ohne Orgasmus)
5. Postorgastische Verstimmung
> Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit

NB: Impotentia generandi = Zeugungsunfähigkeit bei z.B. Oligospermie
Störung der Geschlechtsidentität

1. Homonyme Begriffe
2. Definition
3. Epidemiologie
1. Transsexualismus / Transsexualität
2. Anhaltende Diskrepanz zw. dem biologischen Geschlecht und der psychisch erlebten Geschlechtsidentität
3. Mann-zu-Frau 1:40.000
Frau-zu-Mann 1:100.000
Störungen der Sexualpräferenz

1. Synonyme
2. Diagnostische Kriterien
3. Stadieneinteilung
1. Paraphilien, sexuelle Deviationen, Perversionen
2. Diagnostische Kriterien
a) Wunsch nach unüblichen Praktiken oder Phantasien besteht mind. 6 Monate
b) suchtartiger Charakter mit Impulskontrollverlust
c) Abweichende Sexualpraktiken treten in stereotyper und ritualisierter Form auf
d) Beeinträchtigung sozialer und persönlicher Kompetenzen
e) Partner wird als Objekt instrumentalisiert und ist nicht einverstanden
f) sexuelle Befriedigung ist nur unter den spez. Bedingungen möglich
3. Stadieneinteilung
Stufe 1: abweichendes Verhalten tritt (unter Belastung) einmalig oder selten auf
Stufe 2: devianter Impuls wird zu stabilem Muster der Konfliktlösung
Stufe 3: aus dem abweichenden Impuls wird eine stabile sexuelle Orientierung (Fixierung)
Stufe 4: Fixierung mündet in eine dauerhafte Entwicklung
Störungen der Sexualpräferenz - Ätiologie / Pathogenese
1. Psychoanalytisch:

a) Paraphilie als Abwehrleistung reifer und genitaler Sexualität
b) Ursachen: fehlende Ablösung von der (mütterlichen) Primärperson und unvollständige ausbildung einer eigenen Geschlechtsidentität
c) Im Ergebnis kommt es zu einer Aufspaltung (Partialisierung) der kindlichen sexuellen Triebe
d) Deviantes Verhalten hat darüber hinaus ich-reparative, stabilisierende Funtkion

2. Lerntheoretisch:

a) Fehlkonditionierung realer oder phantasierter Reize
b) bei delinquenten Pat. fehlende Trennung zw. den Verhaltensweisen Aggression, Selbsterhaltung und Sexualität
Störungen der Sexualpräferenz - Exhibitionismus
1. Befriedigung durch anonyme Demonstration des Penis, dadurch ausgelöste Schreckreaktionen und anschliessende Masturbation
2. Betroffene meist schüchtern und änfstlich
3. In der Regel keine tätlichen Übergriffe
4. Drang wird i.d.R. als persönlichkeitsfremd erlebt
5. Anschliessend quälende Schuldgefühle
Störungen der Sexualpräferenz - Voyeurismus
1. Synonyme: Skoptophilie, Peeper
2. Betroffene schüchtern und ängstlich, Angst vor sexuellem Versagen
3. Tritt ausschliesslich bei Männern auf
Störungen der Sexualpräferenz - Sadomasochismus
1. Ursächlich gestörte Sexualentwicklung in der Kindheit mit pathologischen Beziehungen zur Primärperson
2. Menschliche Begengungsfähigkeit wird auf die Dialektik von Besiegen und Unterwerfen reduziert und abgewertet
3. Betroffene sehnen sich häufig nach liebevollen Beziehungen, können ides aber nicht umsetzen
4. Sexuelle Handlungen beruhen häufig auf Gegenseitigkeit, Delikte eher selten
Störungen der Sexualpräferenz - Frotteurismus
> Sexuelle Erregung durch Anpressen und reiben des eigenen Körpers an andere Menschen
Störungen der Sexualpräferenz -

1. Fetischismus
2. Transvestititsmus
1. Leblose Objekte (häufig kleider) führen zu sexueller Erregung
2. Sexuelle Erregung durch das Tragen von Frauenkleidern, kann in eine stabile Lebensform übergehen, i.d.R. heterosexuelle Männer mit eindeutig männlicher Geschlechtsidentität
Störungen der Sexualpräferenz - Pädophilie
1. Verschiedene Motive (narzisstische Bestätigung als väterliche Bezugsperson, Angst eine reife Sexualität zu entwickeln, Sehnsucht nach wiederherstellung der eigenen kindlichen Situation)
2. Unterschieden werden pädophile Hauptströmung (ausschliesslich pädophile Ausrichtung) und pädophile nebenströmung (parallel Befriedigung durch altersadäquate Kontakte)
3. Häufig chronisch progredient, ohne therapie schlechte Prognose
Störungen der Sexualpräferenz - Therapie
A. Verhaltenstherapeutische Ansätze

1. Verdeckte Sensibilisierung (Phantasien an aversive Vorstellungen knüpfen)
2. Stimuluskontrolle
3. Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen

B. Medikamente

1. Hormonelle Kastration durch Testosteron-Rezeptor-Blockade durch Cyproteronacetat (50-300 mg/d). Mindert die Appetenz, ist reversibel
Schlafstörungen - Grundlagen

1. Physiologische Schlaffunktion
2. Schlafphasen
3. Schlafdiagnostik
1. Entmüdung, Lern- und Gedächtnisfunktionen,Immunregulation, regen. Stoffwechselprozesse

2. Schlafstadien
a) Non-REM-Schlaf
1. Einschlafen
2. Leichtschlaf (1+2 55-60 %)
3. Mittlerer Schlaf
4. Tiefschlaf (3+4 15-25 %)
b) REM-Schlaf = paradoxer Schlaf
- Herzaktivität, Atemfrequenz, Hinrdurchblutung gesteigert
- Weckschwelle ähnlich hoch wie im Tiefschlaf
- plastische und emotionale Träume
- REM-Phasen (4-6 pro Nacht) häufen sich in 2. Nachthälfte

3. Schlafdiagnostik im Schlaflabor mittels (kardiorespiratorischer) Polysomnographie (EEG, EMG, EOG [Elektrookulogramm], ggf. noch EKG und Atemfrequenzkontrolle)
Schlafstörungen - Einteilung
A. Dyssomnien
1. Intrinsische Schlafstörungen
a) Insomnie
b) Hypersomnie
c) Schlafapnoe-Syndrom
d) Narkolepsie
e) Restless-Legs-Syndrom
> nicht-organische sind primäre, organische sind sekundäre Schlafstörungen
2. Extrinsische Schlafstörungen
> z.B. durch Alkohol, Medikamente, inadäquate Schlafhiygiene
3. Störungen des zirkadianen Rhythmus
> z.b. Schichtarbeit, Jetlag

B. Parasomnien
1. Albträume
2. Pavor nocturnus
3. Somnambulismus
> Störungen die beim (partiellen) Erwachen oder beim Wechsel der Schlafstadien auftreten
Schlafstörungen - Anamneseerhebung
1. Schlafbezogene Anamnese:
a) Detaillierte Symptomerfassung
b) Umgebungsbedingungen
c) Schlafgewohnheiten
d) Probleme beim zirkadianen Rhythmus
2. Somatische Anamnese
3. Psychiatrische Anamnese
4. Drogen- und Medikamentenanamnese
5. Familienanamnese
6. Fremdanamnese
Nichtorganische Insomnie - Diagnostische Kriterien
A. Klagen üner Ein- u./o. Durchschlafstörungen oder eine schlechte Schlafqualität (nicht erholsam)

B. Symptome treten mind 3 x pro Woche über mind. 1 monat auf

C. Deutlicher Leidensdruck oder Beeinträchtigung der sozialen und beruflichen Funktionssfähigkeit

D. Keine organischen Ursachen
Nichtorganische Insomnie - Therapie
A. KVT

1. Schlaftagebuch
2. Psychoedukation / Schlafhygiene
3. Entspannungsverfahren
4. Paradoxe Intervention ("Symptomverschreibung")
5. Stimuluskontrolle
6. Schlafrestriktion
7. Kognitive Umstrukturierung
8. Biofeedback-Techniken

B. Medikamente

1. Pflanzliche Präparate
2. Antihistaminika
3. Sedierende Antidepressiva
> Trimipramin, Doxepin, Trazodon, Mirtazapin
4. Niederpotente Neuroleptika
5. BDZ-Rezeptor-Agonsiten
> Zaleplon (einschlafstrg.), Zolpidem (Einschlafstrg.), Zopiclon (Ein- und Durchschlafstrg.)
6. BDZ
> Lormetazepam, Temazepam
7. Alkoholderivate
> Chloralhydrat
Schlafstörungen - Schlafhygiene
1. Regelmäßige nächtliche Schlafzeiten, max. 8 Stunden, tagsüber nicht schlafen
2. Nach dem Mittag kein Alkohol / Koffein
3. keine schweren Mahlzeiten am Abend
4. Regelmäßige körperliche Aktivität
5. Allmähliche Verringerung köperlicher und geistiger Aktivität vor dem Zubettgehen
6. Persönliches Einschlafritual entwickeln
7. Kein Arbeiten oder Fernsehen im Bett
8. Abgedunkelte und ruhige Schlafumgebung
9. In der Nacht nicht auf die Uhr schauen
Nichtorganische Hypersomnie - Diagnostische Kriterien
A. Klagen über übermäßige Schlafneigung während des Tages oder über Schlafanfälle oder unmäßige Schlaftrunkenheit nach dem Erwachen

B. Symptomatik tritt fast täglich über mind. 1 Monat oder in wiederkehrenden Episoden kürzerer Dauer auf und verursacht deutlichen Leidensdruck oder soziale / berufliche Beeinträchtigungen

C. Keine zusätzlichen Hinweise auf Narkolepsie oder Schlafapnoe-Syndrom

D. Keine verursachenden somatischen Erkrankungen oder Substanzen
Schlafapnoe-Syndrom (SAS)

1. Symptomatik
2. Epidemiologie
3. Ätiologie
4. Therapie
1.
a) Atempausen von mind. 10 bis 60 Sekunden, dazwischen lautes, unregelmäßiges Schnarchen
b) Tagsüber Müdigkeit / Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Aufmerksamkeits-, Gedächtnisstörungen
c) Geht mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko einher

2. LZP 2-3 %, m>f

3. Je nach Typus:
a) Obstruktives SAS (90 %) > Kollaps der Schlundmuskulatur durch Tonusverlust. Bevorzugt beo Nasenpolypen, Alkoholkonsum, Adipositas, Tranqulizer-Einnahme
b) zentrales SAS > Störung der aktivierung der Atemmuskulatur bei z.B. chron. Lungenerkankungen

4.
a) Gewichtsreduktion, Noxen weglassen
b) Schlafen in Seitenlage und nicht über 1000 über Meeresniveau
c) Bei obstruktivem SAS ggf. CPAP-Beatmung, bei zentralem SAS CPAP oder IPPV-Beatmung
Narkolepsie - Symptomatik
1. Narkoleptische Tetrade
a) Einschlafattacken
b) Kataplexien (häufig affektassoziierter plötzlicher Tonusverlust grosser Muskelgruppen mit Sturz ohn Bewusstseinsverlust)
c) Hypnagoge Halluzinationen(lebhafte meist visuelle Sinneswahrnehmungen beim Einschlafen)
d) Schlafparalyse (nach dem Aufwachen einige Minuten unfähig zu sprechen oder sich zu bewegen)
Narkolepsie

1. Epidemiologie
2. Ätiologie
3. Diff.-Diag.
1. 1:1000, i.d.R. vor dem 35. Lj.
2. Familiäre Häufung (HLA-DR2-Gen)
3. Abgrenzung v.a. der Kataplexien von orthost. Synkopen und epileptischen Anfällen
Narkolepsie - Therapie
A. Allgemeine Maßnahmen

1. Schlafhygiene
2. Reduktion von Gewicht, Alkohol- und Nikotinkranz

B. Medikamente

1. REM-Schalf unterdrückende Substanzen gegen Kataplexien, Halluzinationen und Schlafparalyse
a) Amitripylin, Clomipramin, Imipramin
b) Selegilin, Tranycypromin
2. Stimulantien gegen Tagesmüdigkeit
a) Amfetaminil
b) Methylphenidat
c) Modafinil
3. Gegen Kataplexien neuerdings das Narkotikum Natriumoxybat
Restless-Legs-Syndrom

1. Symptomatik
2. Epidemiologie
3. Ätiologie
4. Diff.-Diag.
1. Abendliche / nächtliche Parästhesien / Dysästhesien in den Beinen, die in Ruhe auftreten. Begleitende Bewegungsunruhe der Beine führt zu leichter Besserung

2. 5-10 % der Allgemeinbevölkerung, unter den >60-jährigen bis zu 30 %

3. Je nach Typ:
a) idiopathisches RLS (2/3 aller Betroffenen, fam. Häufung)
b) sek. RLS bei Niereninsuff., Eisen-, Folsäure-, Vitamin-B12-Mangel, in der Schwangerschaft

4. Abzugrenzen von Akathisie, pAVK, Varikosis, PNP, Wadenkrämpfen
Restless-Legs-Syndrom - Diagnostische Kriterien
A. Bewegungsdrang der Beine, gewöhnlich begleitet von oder verursacht durch Missempfindungen (in seltenen Fällen auch Arme oder andere Körperregionen)

B. Symptome beginnen oder verschlechtern sich in Ruhe / Inaktivität (Sitzen, Liegen)

C. Unter Bewegung bessern sich die Symptome teilweise oder vollständig, zumindest solange diese Aktivität anhält

D. Symptomatik treten ausschliesslich Abends / Nachts auf oder werden dann schlimmer
Restless-Legs-Syndrom - Therapie
1. Bei idiopathischem RLS Versuch mit Magnesium, ansonsten vorzugsweise L-Dopa oder langwirksame Dopaminagonisten
a) Levodopa, 100-600 mg, teilweise Wirkungsverlust nach 2-3 J., Rebound-Phänomene (tagsüber)
b) Pramiprexol, 0,25-0,375 mg, zu Beginn Übelkeit, ZNS-Nebenwirkungen
c) Ropinirol, 0,25-4 mg, gleiche UAW wie Pramiprexol

Wenn keine Besserung unter dopaminergen Substanzen > Opioide, Antiepileptika, Tranquilizer
Parasomnien

1. Albträume
2. Pavor nocturnus
3. Somnambulismus
4. Weitere
1. REM-Schlaf assoziiert, v.a. in den frühen Morgenstunden, nach dem Erwachen sofort orientiert, teilweises Erinnern der Trauminhalte
2. V.a. bei Kindern, Tiefschlaf assoziiert, in der ersten Nachthälfte, oft mit lautem Schrei beginnend, hohe veget. Erregung, bei Erwachen vorübergehende Desorientiertheit, am Morgen Amnesie
3. Tiefschlaf assoziiert, Augen geöffnet, motorische Unruhe (nesteln, gestikulieren, sprechen, umhergehen), schwer weckbar, vorübergehende Desorientiertheit, Amnesie, v.a. bei Kindern (15 %), diff.-diag. an schlafgebundenes Anfallsleiden denken!
4. Zähneknirschen (Bruxismus), Einnässen (Enuresis nocturna), Wadenkrämpfe, Sprechen im Schlaf
Schlafstörungen - Auslösende Medikamente (13)
1. Antihypertensiva (z.B. Betablocker)
2. Antiasthmatika (z.B. Theophyllin)
3. Parkinson-Medis
4. Antiepileptika
5. Hormonpräparate
6. Antibiotika (z.B. Gyrasehemmer)
7. Nootropika
8. ASS
9. Diuretika
10. SSRIs
11. Hypnotika (v.a. BDZ !)
12. Stimulanzien (Amphetamine)
13. Genussmittel (Alkohol, Koffein, Nikotin)
Essstörungen - BMI-Formel
BMI [kg/m2] = Körpergewicht [kg]
(Körpergrösse [m])2
Essstörungen - BMI-Übersicht
<14 Hochgradiges Untergewicht
14-16 Mittelgradiges Untergewicht
16-18 Leichtgradiges Untergewicht
18-26 Normalgewicht
26-30 Übergewicht (Adipositas Grad I)
30-40 Adipositas (Adipositas Grad II)
>40 Extreme Adipositas (Adipositas Grad III)
Anorexia nervosa - Diagnostische Kriterien
A. Gewichtsverlust oder fehlende Zunahme bei Kindern. Gewicht liegt mind. 15 % unter der Norm (Alter / Grösse)

B. Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch meiden "fett machender" Speisen

C. Selbstwahrnehmung als "zu fett", verbunden mit Furcht, zu dick zu werden.

D. Umfassende Störung der endokrinen Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden Achse mit Amenorrhoe (f) oder Inappetenz / Potenzverlust (m)

E. Kriterien A und B einer Bulimia nervosa werden nicht erfüllt
Anorexia nervosa - Symptomatik
1. Störungen von Körperbild und Körperkonzept
2. Gestörte Wahrnehmung und kogn. Verarbeitung interozeptiver Reize
3. Anhaltend vermindertes Selbstwertgefühl mit Gefühl eigener Ineffektivität und Unzulänglichkeit
4. Restriktives Essverhalten
5. Rituale (Essen Zerteilen, Horten, Verstecken, lange Kauen)
Anorexia nervosa - Somatische Symptome / Komplikationen (15)
1. Kortikale Atrophie
2. Haarausfall
3. Lanugobehaarung
4. Bradykardie
5. Arrhythmien
6. Orthostatische Probleme
7. Amenorrhoe
8. Osteoporose
9. Hypothermie
10. Muskelatrophie
11. Minderwuchs
12. BB-Veränderungen (Anämie, Leukopenie)
13. Elyte-Verschiebungen
14. Cortisol-Spiegel hoch
15. T3-Spiegel niedrig
Anorexia nervosa - Subtypen
1. Restriktiver Typus
> ausschliesslich wenig essen

2. Purging type
> provoziertes Erbrechen, Abusus von Laxantien / Diuretika
Anorexia nervosa - Epidemiologie
LZP (f): 0,5 %, 1:100.000 in der Allgemeinbevölkerung, Beginn durchschnittlich mit 16 J.
Anorexia nervosa - Ätiologie
1. Soziokulturelle Faktoren
> Schönheitsideal, geändertes Rollenverständnis der Frauen
2. Biologische Faktoren
> genetische Prädisposition (55 % Konkordanzrate)
3. Familienstruktur
> Rigidität, Konfliktvermeidung, Bedürfnisse können nicht offen geäussert werden
4. Dysfunktionale Kognitionen
a) Selektive Abstraktion ("Ich bin schön wenn ich dünn bin")
b) Übetreibung ("Wenn ich jetzt Schokolade esse, werde ich die Kontrolle komplett verlieren")
c) Alles-oder-Nichts-Denken
5. Kritische Lebensereignisse, akute oder chronische Belastungen
Anorexia nervosa - Aurechterhaltende Bedingungen (2)
1. Initial positive Rückmeldungen aus dem sozialen Umfeld
2. Vorübergehende emotionale Stabilisierung
Anorexia nervosa - Therapie
A. Ernährungsrehabilitation

1. Gewichtsnormalisierung (mind. 0,5 kg/Woche), Psychoedukation über und Einüben von angemessener Ernährung, möglichst keine Zwangssondenkost
2. Behandlung von somatischen Komplikationen

B. Psychosoziale Rehabilitation (Einzeln oder in Gruppen)

1. Wahrnehmungsstraining (eigener Körper, Emotionen, Essprotokoll)
2. SKT
3. Kognitive Umstrukturierung

C. Medikamente

> untergeordnete Rolle, ADs nicht evident wirksam
> ggf. spezifische Behandlung komorbider psych. Erkrankungen (PTSD, Depression, Persönlichkeitsstörungen)
Anorexia nervosa - Prognose / Verlauf
- vollständige Besserung von 50-70 % im Langzeitverlauf
- Chronischer Verlauf in 10-20 %
- Mortalität nach 15-20 J. Krankheitsdauer bei 10-20 % (!)
Bulimia nervosa - Diagnostische Kriterien
A. Mind. 2 x pro woche über mind. 3 Monate Fressattacken mit Verzehr sehr grosser Mengen Nahrung in kurzer Zeit

B. Andauernde Beschäftigung mit Essen, unwiderstehliche Gier oder Zwang zu essen

C. Pat. versuchen einer Gewichtszunahme mit einer oder mehreren der folgenden Verhaltensweisen entgegenzuwirken:
a) Selbstinduziertes Erbrechen
b) Missbrauch von Abführmitteln
c) Zeitweiliges Hungern
d) Gebrauch von Appetitzüglern, SD-Präparaten oder Diuretika

D. Selbstwahrnehmung als "zu fett" mit sich aufdrängender Furcht, zu dick zu werden
Bulimia nervosa - Subtypen und Symptomatik
1. Purging <-> Non-Purging
2. Pat. zeigen teilweise erhebliche Gewichtsschwankungen, sind jedoch i.d.R. normal- oder leicht übergewichtig
3. Pat. sind häufig extrovertierter und impulsiver las Anorektikerinnen
Bulimia nervosa - Somatische Symptome / Komplikationen (10)
1. Parotishypertrophie
2. Karies
3. Ösophagitiden
4. Arrhythmien
5. Rez. Pankreatitiden
6. Schwielen an Fingern / Handrücken
7. Gastritiden / Magendilatation
8. Niereninsuffizienz
9. Diabetische Entgleisungen
10 Elyteverschiebungen
Bulimia nervosa - Epidemiologie
- LZP (f): 1 %, im Schnitt bei Krankheitsbeginn etwas älter als Anorektikerinnen, teilweise vorher anorektische Phase
Bulimia nervosa - Therapie
> im Wesentlichen nach dem gleichen Modell wie beo Anorexia nervosa (Ernährungsrehabilitation, psychosoziale Rehabilitation, Medikamente)

Abweichungen:

1. IPT neben KVT gut wirksam
2. PT alleiniger Meditherapie berlegen aber SSRIs gut wirksam (höhere Dosierungen, Erhaltungsgabe über 6-12 Monate)
Binge Eating Disorder

1. Synonym
2. Diagnostische Kriterien
3. Epidemiologie
1. Psychogene Hypephagie

2. Symptomatik

a) Mind. 2 x pro Woche über mind. 6 Monate Heißhungerattacken mit Essanfällen
b) nach den Essanfällen ausgeprägte Scham und Schuldgefühle
c) erheblicher Leidensdruck

3. 2-5 % d. Allgemeinbevölkerung, f=m, etwa die Hälfte der Betroffenen ist übergewichtig (BMI > 27,5)
Binge Eating Disorder - Therapie
1. Ernährungsrehabilitation
> Gwichtsreduktion mittels multimodaler Therapiekonzepte der Adipositasbehandlung
2. KVT oder IPT
3. SSRIs (hohe Rückfallquote nach absetzen)
Adipositas

1. Definition / Klassifikation
2. Epidemiologie
3. Diff.-Diag.
1. Entscheidend ist der Körperfettanteil an der Gesamtmasse.
BMI 26-30 = Übergewicht
BMI >30 = Adipositas

2. Unter Erwachsenen etwa 50 % übergewichtig, unter Schulkindern 10-20 %

3. Sekundäre Adipositas bei somatischen Erkrankungen (M. Cushing, Hypothyreose, Hirntumoren) oder infolge Medikamenteneinnahme
Adipositas - Theapie
A. Ernährungsrehabilitation
> hypokalorische Mischkost, Ziel: Gewichtsreduktion von 0,5 kg pro woche

B. Sport

C. Verhaltenstherapie
> Ernährungstagebuch, Aktivitätsprotokoll, Selbstkontrolltechniken, Entspannungsübungen

D. Medikamente
> bei schwerer Adipositas (BMI > 35) Gabe von Sibutramin (SNRI, verstärkt das Sättigungsgefühl, erhöht den Energieumsatz) oder Orlistat (Lipasehemmer, hemmt Fettresorption im Darm)
> neuer Ansatz: Cannabinoid-Rezeptor-Antagonist Rimonabant

E. Operative Ansätze
> nur bei BMI > 40 und Versagen aller anderen Methoden oder Vorliegen schwerer psychischer Begleiterkrankungen