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3. Oktober 1990

DDR hört auf, als Staat zu existieren
vier Tage vor dem 41. Jahrestag


(1949 - 1989)

15.09.1949

Konrad Adenauer wird Bundeskanzler


gewählt vom westdeutschen Bundestag

SED

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands


Politische Partei in Ostdeutschland



hervorgegangen aus der erzwungenen Vereinigung der KPD und der SPD


am 21. und 22. April 1946 in Berlin

7 bzw. 8 Mai 1945

bedingungslose Kapitulation


Ende des Zweiten Weltkriegs


vier Siegermächte im 2. Weltkrieg

USA - Präsident Harry S. Truman


Sowjetunion - Regierungschef Josef Stalin


Großbritannien - Premier Winston S. Churchill


Frankreich -

5 Juni 1945

"Berliner Erklärung" der Siegermächte


sie erklären sich förmlich zur obersten Regierungsgewalt in Deutschland

2. August 1945

"Potsdamer Abkommen"


die Allierten vereinbaren Deutschland zu demokratisieren, entnazifizieren, entmilitarisieren und wirtschaftlich derart zu schwächen, dass davon niemals wieder eine militärische Bedrohung ausgehen könne

Allierter Kontrollrat

geschaffen für gesamtdeutsche Angelegenheiten


erstes Zusammentreten am 30. Juli 1945

SMAD

Sowjetische Militäradministration in Deutschland


Oberbefehlshaber und oberste Gewalt in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland

KPD

Kommunistische Partei Deutschlands


Gründungsaufruf am 11. Juni 1945



erste Partei in Ostdeutschland nach der deutschen Kapitulation im 2. Weltkrieg



Die Parteispitze (einige hundert) kam aus dem sowjetischen Exil zurück nach Deutschland

Parteien in der DDR

KPD


SPD


CDU - Christlich-Demokratische Union


LDP - Liberal-Demokratische Partei

Antifa-Block

seit Juli 1945


Zusammenschluss der vier Parteien in der SBZ



Beschlüsse nur einstimmig möglich

Bodenreform in der SBZ

September 1945



Großbauern, die über 100 Hektar Boden besaßen, sowie ehemals führende Nationalsozialisten wurden entschädigungslos enteignet



CDU forderte eine Entschädigung für die Enteigneten, weswegen die Parteivorsitzende (Hermes und Schreiber) auf Druck der SMAD ihren Amt niederlegen mussten

Schulreform

Oktober 1945


bezweckt alte Bildungsprivilegien zu überwinden

"Enteignung der Kriegsverbrecher"

ab Juni 1946
die bereits im Herbst 1945 beschlagnahmten Betriebe der Kriegs- und Naziverbrechern werden entschädigungslos verstaatlicht



bis 1948 sind etwa 10 000 Unternehmen verstaatlicht



Vorbereitung für die spätere Planwirtschaft

Bundesländer in der SBZ

Sachsen


Sachsen-Anhalt


Thüringen


Mecklenburg


Brandenburg

Speziallager und Gefängnisse in SBZ

laut Alliertenvereinbarung gab es sie in ganz Deutschland



zur Internierung von NS-Belasteten, aktiven Nazionalsozialisten, Funktionsträger des NS-Systems, sowie für Personen, die den Besatzungsmächten gefährlich werden konnten



in der SBZ waren sie besonders schlimm - unterstanden den sowjetischen Geheimdiensten - menschenunwürdige Bedingungen, Zwangsarbeit (in der UdSSR), 1/3 der Inhaftierten starb durch Hunger und Krankheiten



Ab 1946 dienten die Lager zur Sicherung der sowjetischen Machtpolitik in Deutschland - also dorthin wurden Personen geschickt, die der Besatzungsmacht und der Politik der SED kritisch gegenüberstanden



Auflösung der Lager in 1950 - viele Leute stattdessen in deutsche Gefängnisse geschickt

Truman Doktrin
März 1947
Die USA erklärten sich für die Unterstützung der freien und unabhängigen Nationen zur Erhaltung ihrer Freiheit


Marshallplan
Juni 1947
Mit dem Marshallplan wird durch die USA das Wiederaufbauprogramm für Europa initiiert

Richtet sich ausdrücklich auch an die osteuropäische Staaten – die Sowjetunion deutet dies als Versuch der Amerikaner, diese Staaten aus dem sowjetischen Einflussbereich herauszulösen


Eindämmungspolitik
(Containment Policy)
Reaktion des Westens auf die als expansiv wahrgenommene Außenpolitik der Sowjetunion

Die Truman Doktrin und der Marshallplan bilden den Kernpunkt

Kominform
Kommunistisches Informationsbüro

Gegründet 1947 in Polen
als Antwort auf die Eindämmungspolitik des Westens

Zudem Blockbildung

Zwei Lager Theorie der Sowjetunion
Die Welt besteht aus zwei Lager
1. USA u.a. – imperialistisch und antidemokratisch
2. Sowjetunion u.a. – antiimperialistisch und demokratisch

Kooperationsende zw. USA und Sowjetunion
Jahresende 1946/47
Beginn der Eindämmungspolitik


Zusammenschluss der USA und Großbritannien Besatzungszonen
1. Januar 1947
erstes politisches Zeichen für das Kooperationsende mit der Sowjetunion

Londoner Konferenz Ende 1947
Die Außenminister der vier Siegermächte können sich nicht über eine gemeinsame Deutschlandpolitik einigen und vertagen auf unbestimmte Zeit

Zweizonenwirtschaftsrat
Mai 1947 gegründet
USA u Großbritannien
Kompetenzen gleichen denen eines Parlaments

Sechsmächte Gespräche
1948 in London
USA, Großbritannien, Frankreich, Benelux

Ergebnis: Empfehlung zur Bildung einer westdeutschen Regierung

Deutsche Wirtschaftskommission (DWK)
Juni 1947 im Osten gegründet
Aufgabe: die Tätigkeit der Zentralverwaltungen in der SBZ zu koordinieren

Gesetzgeberische Vollmacht

Deutscher Volksrat im Osten
Gegründet im März 1948 auf dem Volkskongress im Osten

400 Mitglieder – nur Osten, aber Anspruch auf gesamtdeutsche Volksvertretung und soll eine Verfassung einer Deutschen Demokratischen Volksrepublik ausarbeiten

Wann verließ die Sowjetunion den Alliierten Kontrollrat (Organ der obersten Gewalt in Deutschland seit 1945)?
20. März 1948

getrennte Währungsreform (West und Ost)
20. Juni 1948 in den Westzonen, einige Tage danach in der SBZ

Deutschland als Wirtschaftsgebiet geteilt

Eine Schere im Lebensstandard in Ost u West begann sich zu öffnen

Blockade der Sowjetunion gegen Westberlin
1948

Hauptziel: die Alliierten zu zwingen, die vollzogene Währungsreform zurückzunehmen.
Nebenziel: ganz Berlin der sowjetischen Herrschaftsbereich einzuverleiben

Neue Parteien in der SBZ ab 1948
Eingeführt damit die SED mehr Unterstützung bekommt (gn CDU und LDP), denn sie besetzt die Parteispitzen mit ihren eigenen Leute


• NDPD – National-Demokratische Partei Deutschlands (mit drin: ehemalige Mitglieder der Nazi Partei)
• DBD – Demokratische Bauernpartei Deutschlands

Massenorganisationen in der SBZ
Offiziell überparteiisch
In Wirklichkeit personelle Vorherrschaft der SED Mitglieder in der Leitungsgremien, so dass stets Anerkennung der führenden Rolle der SED

Offiziell: Wahl der leitenden Gremien von unten nach oben
In Wirklichkeit: unbedingte Verbindlichkeit der Beschlüsse der übergeordneten Leitung für die nachgeordneten Ebenen

Ungehorsam (der Parteikader) hieß: Verlust jeglicher beruflicher und sozialer Entwicklungschancen in der SBZ

Bedeutendste Massenorganisationen der DDR
• FDGB – Freie Deutsche Gewerkschaftsbund
• FDJ – Freie Deutsche Jugend
• DFD – Demokratische Frauenbund Deutschlands
• KB – Kulturbund
• DSF – Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

Bruch mit dem „es gibt unterschiedliche Wege zum Sozialismus“
Stalin widerrief diesen Satz im 1948
(Auslöser – Distanzierung Jugoslawiens)

Nun galt die Sowjetunion und ihre Partei (KPdSU) als alleiniges Vorbild aller kommunistischen Parteien

Parteipolizei in der SED
1948 eingeführt

Parteikontrollkommission genannt

gn alle Sozialdemokraten etc. die nicht dem Parteikurs in allem entsprachen (Militanz und Angst)

Offizieller Anfang der zentralen Planwirtschaft in der DDR
Juni 1948
Mit dem ersten Zweijahrplan
(Steigerung der Arbeitsproduktivität u der Produktion)

Wer nicht mitmachen wollte- Schauprozesse gn Wirtschaftsverbrechern
Folge: Flucht von Unternehmern in den Westen

Produktion u Erträge der Unternehmen meist nach Osten transferiert

1951 erster Fünfjahrplan

Akkordlohn und Prämien in der DDR
Leistungs- und nicht zeitbezogenes Arbeitsentgelt
Ab 1948

Prämien für besondere Arbeits- oder Rationalisierungsleistungen in den Betrieben – i.d.R. in Form von Lebensmittelpakete, Kleidung, Tabakwaren, Kur- und Urlaubsplätze, Geld.

Grundgesetz im Westdeutschland
8. Mai 1949
(23. Mai Verkündung)

im August und September 1949:
erster Deutscher Bundestag
erster Bundeskanzler Konrad Adenauer
Vorsitzende der SED
Pieck (1949 Präsident DDR)
Grotewohl (1949 Ministerpräsident DDR)
Ulbricht
1948 f.
Honecker
Kreuz

Präsident DDR
Ministerpräsident DDR
1949
Pieck
Grotewohl

„Stalin Note“
10. März 1952
Stalin/Moskau fordert die Westmächte auf schnellstmöglich eine gesamtdeutsche Regierung zu bilden

Sein Plan: ein neutralisiertes Deutschland mit eigenen Streitkräften in den Grenzen von 1945, aus dem sich die Siegermächte ein Jahr nach Abschluss des Friedensvertrags zurückziehen

Westmächte lehnen ab

Militärische Aufrüstung der DDR
Ab 1952

Von Stalin angeordnet, von der SED fleißig umgesetzt

Sehr teuer für die DDR, also wurden mehr Produktion, Steuer und Abgaben verlangt, und kleinste Wirtschaftsvergehen bereits mit Gefängnisstrafen bestraft

Aufbau der DDR zum Sozialismus
Offizieller Beginn
1952
Überführung der Länder in 15 Verwaltungsbezirke

Gründung:
• LPG - Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften
• PGH – Produktionsgenossenschaften des Handwerks
Personelle Säuberung im Staats- und Parteiapparat – alle potenzielle Oppositionelle einschließlich prominente Kommunisten

(Schauprozesse in Ungarn und Bulgarien; bald auch in Dt.)

Amerikanischer „Superagent“ Noel H. Field
eigentlich ein Beauftragter einer kirchlichen Organisation hatte er kommunistische Exilanten unterstützt

In der Tschechoslowakei verhaftet, nach Ungarn überstellt – brutal verhört bis er seine „Agententätigkeit“ gestanden und viele prominenten Kommunisten als Agenten denunziert hat

Offensive gegen die Kirche in der DDR
Ab 1952
Dorn im Auge, stört den Gesamtmonopol der FDJ

denn einzige unabhängige gesamtdeutsche Institution mit nachhaltigen gesellschaftlichen Einfluss

Stalins Tod
5. März 1953

17. Juni 1953
Großer (Bau)Arbeiteraufstand in Ost-Berlin
Wollen besseres Leben, denn der Wirtschaft geht es schlecht, wenig Lohn für viel Arbeit; Wahlen, Demokratie

Es wird mit sowjetischen Panzern gegen die Demonstranten geschossen

Die Westalliierten greifen nicht ein

An dem Tag und die Tage danach gibt es in ca. 250 DDR Städten Streiks und Demonstrationen

Ausnahmezustand wird aufgerufen, die Unruhen dauern bis in den Juli hinein

Tausende Bürger (zw.8 u10) werden festgenommen, viele Tote

SED behauptet, der Aufstand sei eine von außen gelenkte faschistische Provokation gewesen

Folgen des Aufstandes im Juni 1953
• SED vermeidet nun eine scharfe Konfrontation mit der Bevölkerung

• Die Meisten SED Mitglieder warten tatenlos welche Seite gewinnt – Indoktrinierung also gescheitert – Abrechnung!

• Verbesserungen im Lebensstandard um die Bevölkerung zu beruhigen (Renten, Lohn, Urlaubserhöhungen, Wohnungsbau, Investitionen in sozialen Einrichtungen, Kindergärten)

• Lebensmittel aus der Sowjetunion

• Ausbau der Geheimdienste samt inoffizielle Mitarbeiter (verdoppelt!)

• Einige Häftlinge entlassen

• Tägliche Stromabschaltungen im Haushalt abschaffen


Vertrag über die Beziehungen der DDR und der UdSSR
September 1955

Garantiert der DDR formal die volle Souveränität

Deutschland tritt dem Warschauer Pakt bei
1956

ein von 1955 bis 1991 bestehender militärischer Beistandspakt des Ostblocks unter der Führung der Sowjetunion


Umbenennung der kasernierten Volkspolizei (Vopo) der DDR in
Nationale Volksarmee
1956

Enthüllungen über die Verbrechen Stalins
1956
auf dem XX. Parteitag des KPdSU
Krise der kommunistischen Bewegung

GULag - Главное управление лагерей

Kurze Zeit des politischen „Tauwetters“

Aufstand in Ungarn
Herbst 1956
Beendet das politische Tauwetter

wird gewaltsam durch die Sowjetarmee niedergeschlagen

Sputnik
1957
erster künstlicher Satellit im Weltraum
Sowjetunion

damit wird auch demonstriert, dass sich auch das amerikanische Festland in der Reichweite östlicher Atomwaffen befindet

Erste Beteiligung (beratend) der Delegationen der DDR und der Bundesrepublik an der Krisensitzung der Außenminister der Großmächte in Genf
1958

Schulreform 1959 in der DDR
Einführung der obligatorischen zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule (16 statt 14J.)

Ziel: Bildungsniveau heben, Schüler durch Betriebspraktika bereits frühzeitig mit der Arbeitswelt vertraut machen

„Überholen ohne einzuholen“
Auf dem SED Parteitag 1958 verkündet
Ziel: Die Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaftsordnung in der DDR gegenüber der Herrschaft der imperialistischen Kräfte im Bonner Staat beweisen

Durch Pro-Kopf-Verbrauch von Lebensmitteln und Konsumgütern

Massenflucht aus der DDR
eigentlich seit dem Beginn immer vorhanden, aber etwa 1959 -1961 besonders schlimm

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“
Walter Ulbricht
15. Juni 1961
auf einer Pressekonferenz auf die Frage, ob die DDR plane, eine Staatsgrenze am Brandenburger Tor zu errichten

Berliner Mauer wird gebaut
13. August 1961
Absperrung mit Stacheldraht und Polizei
Zwangsumsiedlung der Anwohner in unmittelbarer Nähe
„Antifaschistischer Schutzwall“
Viele flüchten als sie von der Absperrung erfahren

ein Passieren war schon seit 1950 nur mit Erlaubnis gestattet
Nach dem Bau bewaffnete Überwachung, etwa 700 Menschen erschossen beim Versuch die Mauer zu passieren

FDJ Aufruf in die „Nationale Volksarmee“ einzutreten
16. August 1961

FDJ zwingt ihre Mitglieder (mittels Gewalt, Ausschluss, Ausstoß, sozialer Druck, Propaganda, Verhaftung) die Volksarmee dabei zu unterstützen für Ordnung zu sorgen

Zweite Wellte der Entstalinisierung der DDR
Oktober 1961
geht vom XXII. Parteitag der KPdSU aus

Straßen in der DDR werden umbenannt, Bildnisse abgehängt, Denkmäler abgenommen, Bücher aus den Bibl. entfernt

Einführung der allg. Wehrpflicht in der DDR
1962
Verweigerung aus Gewissensgründen möglich (erster Ostblock-Staat mit dieser Möglichkeit)

NÖSPL Reform
1963
Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung

Zweck: Modernisierung und Effizienzerhöhung des Wirtschaftssystems (ein wenig kapitalistischer)

Neues Verhältnis zu den Frauen und insbs. zu den Jugendlichen
1963
Tänze und Musik erlaubt (Twist, Beatles)
Konzerte und Tanzveranstaltungen

Bald darauf jedoch (vor allem durch Erich Honecker) wieder Kritik an die jugendliche „Unkultur“ sowie an viele Literaten, Künstler, Musiker (bekämpft)

Neue DDR Verfassung tritt in Kraft
1968
Führungsanspruch der SED erhält Verfassungsrang

Gewissens- und Glaubensfreiheit, Freiheit der Presse und des Rundfunks nur auf Papier

Fernsehturm in Ostberlin
eröffnet 1969

Steigerung des Einzelhandelsumsatzes in den 1960er der DDR
Fernseher, Waschmaschine und Kühlschrank sind keine unerreichbare Güter mehr
Samstagsarbeit wird langsam abgeschafft, mehr Freizeit

Trabant! Symbol der DDR Wirtschaft

Ulbricht wird zum Rücktritt gezwungen und durch Honecker ersetzt
1971

erster Sekretär des ZK

1973 DDR
Empfang des Westmedien nicht mehr bekämpft

Lange Haare und kürzere Röcke in der Schule erlaubt
Jeans werden auch im Osten verkauft
Freiere Mode und Musik

Tilgung der Begriffen „Deutschland“ und „deutsch“ in der DDR
1972

damit in Moskau und woanders kein Missverständnis darüber entsteht, dass aufgrund der Vertragsverhandlungen ein engeres Zusammenrücken der ungleichen Nachbarn stattfindet

Hallstein-Doktrin
1955 – 1972
Eine Westdeutsche Doktrin, nach der alle die DDR diplomatisch anerkennende Staaten einen diplomatischen Abbruch mit dem Westen angedroht war

Aufnahme der beiden Deutschlands in die Vereinten Nationen (UNO)
1974
zusammen auf der Konferenz der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki

Visafreier Reiseverkehr nach Polen und in die Tschechoslowakei
Seit 1971

Wolf Biermann
Liedermacher und Dichter aus der BRD, der die DDR Staatsbürgerschaft erhalten und aufgrund Kritik an die SED wieder verloren hat

Urspr. aus Hamburg, in 1953 in die DDR, überzeugter Kommunist, macht auf Widersprüche zw. der Kommunistischen Idee und der DDR Wirklichkeit aufmerksam

1976: Einen Konzertauftritt in Köln wird ausgenutzt um ihn auszubürgern und nicht wieder in die DDR reinzulassen

Viel Unmut bei anderen Künstlern und in der Bevölkerung; Künstler verlassen DDR oft auf Druck der SED

Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz
1976

DDR steht vor der Zahlungsunfähigkeit und bekommt Kredite aus der BRD
1983

DDR hat seit langen Kredite aufnehmen müssen, die hohe Zinsen haben

Jetzt werden die Erdöl-Importe aus der Sowjetunion vermindert, so dass sogar Produktion ausfallen muss

Rettung – Milliardenkredit bundesdeutscher Banken

Trotzdem geht es der DDR schlecht und sie versucht aus allem Geld zu schlagen, Antiquitätenladen werden verstaatlicht und alles verkauft, Blutprodukte zu Geld gemacht etc.

Gegenbewegung in Polen
1981
bekämpft die polnische Führung die Gewerkschaftsbewegung „Solidarität“

Amtsantritt Gorbatschow
1985

Besuch Erich Honeckers in Bonn
1987
auf Einladung von Helmut Kohl

Glasnost und Perestroika
1986 f.
mit Gorbatschow
neuer Kurs aus Moskau

DDR/SED weigert sich, denn Machtverlust geht damit einher

Tschernobyl
1986
die Atomkatastrophe und ihre Auswirkungen werden durch die DDR Medien verharmlost

Zeitschrift „Sputnik“ wird von der Postvertriebsliste gestrichen
November 1988
deutschsprachige sowjetische Zeitschrift

Streichung kommt einem Verbot gleich
SED mag nicht den neuen Moskau Kurs

Kritikthemen der SED Opposition 1989
Umweltverschmutzung
Ausbeutung der Dritten Welt
Bürgerrechte (schließlich im Helsinki Prozess anerkannt)
Ausstieg aus der Rüstungsspirale

Wahlbeobachter aus Friedens- und Ökologiegruppen der DDR treten erstmals massiv an die Öffentlichkeit
Mai 1989
Die Kommunalwahlen waren, wie alle Wahlen zuvor, gefälscht (99% SED)
Kleine Proteste, Strafanzeigen gn Wahlfälschung

Ausreiseanträge DDR Ende 1988
110 000

„Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen“
18. Januar 1989
SED-Generalsekretär Honecker

KSZE-Folgeabkommen
1989
DDR unterschreibt auf Druck von Moskau
Verpflichtung: jedem Bürger Ausreise und Rückkehr gesetzlich zu ermöglichen

Letztes Todesopfer des DDR Grenzregimes
Chris Gueffroy in Berlin
versucht mit Freund Christian Gaudian über die Mauer in den Westen zu fliehen, denn sie hätten gehört, dass der Schießbefehl ausgesetzt sei

20 und 21 Jahre alt
erschossen, anderer nur verletzt und zu 3 J Gefängnis verurteilt

Zum Grenzenschutz gab es: Minen, Selbstschussanlagen, Schießbefehl, drei Abgrenzungen ...

Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich
Mai 1989
Viele gelangen dadurch auf einem Umweg in den Westen
25.000 Menschen verlassen die DDR innerhalb weniger Wochen

DDR schließt die Grenze nach Süden in die Tschechoslowakei
Oktober 1989

Platz des Himmlischen Friedens in Peking, China
4. Juni 1989
(monatelange) Massenproteste werden blutig niedergeschlagen
SED begrüßt dieses Vorgehen
Das lässt die Leute jedoch nicht zurückschrecken

Montagsdemonstrationen in der DDR
Leipzig (Hauptort)
friedlich
Trotz Schlagstockeinsatz der Polizei und trotz Verhaftungen

Anträge auf Zulassung neuer Parteien (Opposition in der DDR)
September 1989
„Neue Forum“
„Demokratie jetzt“
„Demokratischer Aufbruch“

Montagsdemonstrationen werden größer
9. Oktober 1989 70.000 Menschen
16. Oktober 1989 mehr als 100.000 Menschen

Honecker wird abgesetzt als SED-Generalsekretär
17. Oktober 1989
neuer SED-Generalsekretär wird Egon Kreuz
verspricht „Wende“, verbietet VoPo die offene Gewalt, aber sonst alles beim Alten, hofft, dass der Wechsel auf der Parteispitze allein ausreichen würde um die Leute zu beruhigen – dem ist nicht so

Größte Massendemo in der DDR Geschichte
4. November 1989
auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin
etwa 1 Million Menschen

Forderungen: Presse-, Reise-, Versammlungs-, Meinungsfreiheit & freie Wahlen

Grenze zur BRD wird geöffnet
9 bzw. 10 November 1989
für Privatreisen ohne Genehmigung geöffnet
Pressekonferenz am Rande der SED-ZK Tagung läuft etwas schief (Fehlinformation), eigentlich war es keine Absicht die Grenze tatsächlich jetzt für alle aufzumachen

Führende Rolle der SED Partei wird aus der DDR Verfassung gestrichen
1. Dezember 1989

Ablösung der gesamten SED Parteiführung (ZK beschließt die Selbstauflösung der zentralen Führungsgremien)
3. Dezember 1989

Demonstration die zur Auflösung des Geheimdienstes führt
4. Dezember 1989
Aktenvernichtung (zwecks Spurenverwischung) der Stasi wird so unterbunden

15. Januar 1990 wird die Berliner Stasi Zentrale von den Bürgern erstürmt

Stasi hatte ende 1989:
Über 90.000 hauptamtliche Mitarbeiter
Jeder 62. Einwohner war als inoffizieller Mitarbeiter geführt (ca. 174.000)

Protest gegen die Unterstellung der Stasi Akten dem Bundesarchiv in Koblenz
September 1990
Bürgerrechtler besetzen die Stasi Zentrale in Berlin zum zweiten Mal

Sonderbehörde der Bundesregierung für die personenbezogenen Daten des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes
3. Oktober 1990
unter der Leitung des Pfarrers Joachim Gauck

Zehn-Punkte-Programm
Helmut Kohl
Westdeutscher Bundeskanzler
28. November 1989

aussage: die BRD und die DDR sollen eine Föderation bilden, die nach fünf bis zehn Jahren in die Wiedervereinigung münden sollte

Meinung der Großmächte zu einer Wiedervereinigung
Außer die USA (Präsident George Bush) zeigten sich anfangs alle ablehnend
Russland (Gorbatschow) offen dagegen, aber verdeckt okay, wenn Konföderation zweier unabhängigen Staaten (Doppelstrategie)

Hans Modrow
1989
Neuer Regierungschef in der DDR

Helmut Kohls Besuch in Dresden
19. und 20. Dezember 1989
Menschen empfangen den westdeutschen Bundeskanzler mit Jubel und immer dringlicheren Rufe nach „Deutschland, einig Vaterland“

Gregor Gysi
SED-PDS Parteichef
Seit dem 8./9. Dezember 1989
(SED- Partei des demokratischen Sozialismus: neuer Name mit Hoffnung auf einen Neuanfang)

Moskau stimmt einer deutschen Vereinigung zu
10. Februar 1990
in Moskau bei einem Besuch des Bundeskanzlers h. Kohl und seines Außenministers

im Gegensatz wird der Sowjetunion Wirtschaftshilfe in erheblicher Größenordnung zugesichert

Erste freie Volkskammerwahlen (Parlament) in der DDR
18. März 1990
erste freie Wahlen seit 1946

Sieger: das konservative Bündnis „Allianz für Deutschland“ bestehend aus Ost-CDU, Demokratischem Aufbruch und Deutscher Sozialer Union (DSU)
Mit über 48%

Bonner Finanzminister Theo Waigel und sein Ostberliner Kollege Walter Romberg unterzeichnen den Vertrag über eine Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion
18. Mai 1990
DDR-Mark in DM im Verhältnis 1:1
obwohl eigentlich 2:1

Sparguthaben bis zu einer bestimmten Höhe, Renten, Löhne werden 1:1 umgestellt, denn Proteste

1. Juli 1990
In-Kraft-Treten der Wirtschafts- und Sozialunion DDR und BRD

DM jetzt auch im Osten

Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen
Verhandlungen der Vier Siegermächte und DDR und BRD bezüglich einer Wiedervereinigung

21. Juni 1990
Aus London und Paris kommt die Bedingung bei einer Wiedervereinigung die Grenzen in Europa so anzuerkennen, wie sie jetzt sind
Also unterschreibt der Bundestag und die Volkskammer entsprechende Entschließungen

Beitritt (BRD und DDR als) Deutschland zu NATO
15. Juli 1990
Moskau (Gorbatschow) stimmt einem Beitritt zu

Volkskammer DDR beschließt den Beitritt der DDR zur BRD
23. August 1990
(Art 23 GG der BRD)

Einigungsvertrag zwischen BRD u DDR
31. August 1990 unterzeichnet
soll die Beitrittsprozedur regeln
unterzeichnet vom Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und DDR-Staatssekretär Günter Krause
insg. war er 45 Artikel lang

Treuhandgesetz
17. Juni 1990
von der Volkskammer verabschiedet
Auftrag, die in Staatshand befindlichen Betriebe, Grundstücke und Immobilien so rasch wie möglich in private Hand zu überführen

Staatsvertrag/Einigungsvertrag
20. September 1990
Passiert beide deutsche Parlamente mit großer Mehrheit

3.Oktober 1990
DDR hört auf als Staat zu existieren