Use LEFT and RIGHT arrow keys to navigate between flashcards;
Use UP and DOWN arrow keys to flip the card;
H to show hint;
A reads text to speech;
25 Cards in this Set
- Front
- Back
Das Endhirn
|
• Größter Abschnitt des menschlichen Gehirns, unterteilt in Kortex (Großhirnrinde) und subkorti- kale Endhirnkerne
• Große Furchen des Kortex: Fissuren, kleine Furchen: Sulci, Windungen: Gyri • Kommissuren (Faserstränge) verbinden die beiden Hirnhälften, größtes Beispiel: Balken |
|
Funktionelle Spezialisation des Kortex
|
• Primärfelder: sensorisch - Afferenzen v. Thalamus; motorisch - Efferenzen ins Rückenmark
• Sekundärfelder: Weiterverarbeitung und Verschaltung der Information einer Modalität • Assoziationsfelder: keiner einzelnen Modalität zuzuordnen, sind mit vielen primären und sekun- dären Feldern verbunden (nicht auf eine Art von Sinnesinfo oder motorischer Info spezialisiert) • Obwohl einzelne Hirnareale oft auf eine Funktion spezialisiert sind, arbeitet das Gehirn immer als Netzwerk und kann nur so verstanden werden |
|
Struktur des Kortex
|
• Rinde ist ca. 1,5 - 4,5 mm dick
• Zellkörper sind in Schichten angeordnet, die aus Zellen überwiegend desselben Typs bestehen • Zwei Haupttypen von Kortex: • Neokortex: 6 Schichten (vor allem Großhirnrinde) • Allokortex: 3-5 Schichten (vor allem subkortikale Kerne) • Bis zu 80 verschiedene Typen von kortikalen Neuronen werden unterschieden • Wichtigste Unterscheidung: • Pyramidenzellen: Projektionsneurone, 85% d. kortikalen Neurone; meist exzitatorisch (Haupttransmitter Glutamat) • Nicht-Pyramidenzellen: Interneurone, meist inhibitorisch |
|
Schichten des Neokortex
|
Nummerierung von außen nach innen:
I. Molekularschicht • Keine Pyramidenzellen; wenige, kleine Zellen; tangential verlaufende Fasern II. Äußere Körnerschicht • Kleine Pyramidenzellen in hoher Dichte • Verzweigte Verbindungen, v.a. lokal innerhalb derselben Schicht (nicht aus Kortex o. Schicht) III. ÄußerePyramidenschicht • Große Pyramidenzellen, deren Axone den Hauptteil der Faserverbindungen zwischen den Kortexbereichen bilden IV. InnereKörnerschicht • Kleine, dicht gepackte Pyramidenzellen und Nicht-Pyramidenzellen • Afferenzen aus spezifischen Thalamuskernen (verzweigen u. ziehen horizontal durch Schicht) V. Innere Pyramidenschicht (Hauptausgangsschicht des Kortex) • Sehr große Pyramidenzellen, deren Axone die Efferenzen zu subkortikalen Kernen, Hirn- stamm und Rückenmark bilden; Dendriten ziehen bis in die erste Schicht VI. MultiformeSchicht • Viele verschiedene Zelltypen; Pyramidenzellen dieser Schicht projizieren zu spezifischen Tha- lamuskernen |
|
Brodmann-Areale
|
• Histologische Einteilung nach Cytoarchitektur (Zelltypen und Schichten)
• Entsprechen manchmal funktionellen Arealen, aber nicht grundsätzlich (veraltete Karte) • Werden oft zur Orientierung angegeben • Sulci nicht erfasst |
|
Frontallappen
|
• Motorische Areale: primärer motorischer Kortex, sekundär motorischer Kortex, supplementär motorischer Kortex, frontales Augenfeld, motorisches Sprachzentrum (Broca-Areal)
• Orbitofrontaler Kortex: über den Augenhöhlen (Teil des Präfrontalen Kortex); wichtig für Bewer- tungen und Entscheidungen • Präfrontaler Kortex: nicht motorische Areale im Frontallappen; wichtig für höhere kognitive Funktionen: Pläne, Entscheidungen, abstraktes Denken, Kurzzeitgedächtnis |
|
Parietallappen
|
• Primärer somatosensorischer Kortex (Gyrus postcentralis: vom Sulcus centralis bis zum Sulcus parietooccipitalis)
• Multisensorische Areale (Posterior parietaler Kortex; Integration von verschiedenen Sinneseindrücken, z.B. visuelle u. auditorische) • Räumliches Sehen • Orientierung im Raum • Zahlenverarbeitung, Rechnen • Bereiche, die mit Gedächtnis zu tun haben |
|
Okzipitallappen
|
• Ist ausschließlich für visuelle Wahrnehmung zuständig
• Primärer visueller Kortex liegt entlang des Sulcus calcarinus |
|
Temporallappen
|
• Primärer auditorischer Kortex (Innenseite d. Sulcus lateralis) • Sekundärer auditorischer Kortex (Wernicke-Areal): Sprach-
verständnis; nur auf einer Hemisphäre • Höhere visuelle Areale (z.B. Gesichts- und Objekterkennung) • Anteriorer und medialer Temporallappen: Gedächtnis |
|
Das limbische System
|
• Limbisch kommt von „Saum“ umsäumt den dritten Ventrikel
• Beteiligt an Gedächtnis und Emotionen • Kein einheitliches System! • Dazugehörige Areale unterscheiden sich je nach Autor • Besser: einzelne Areale in ihrer Funktion und Netzwerken unter- suchen |
|
Limbisches System - Amygdala
|
• Mehrere kleine Kerne
• Beteiligt an Verarbeitung negativer Emotionen und emotionalem Lernen |
|
Lymbisches System - Hippocampus
|
• 3 Zellschichten (Allokortex)
• Langzeitgedächtnis • Räumliche Orientierung |
|
Gyrus cinguli
|
• Fehlerdetektion, Handlungskonflikte
• Vegetative Einflüsse • Antrieb |
|
Die Basalganglien
|
• Striatum: Nucleus caudatus und Putamen
• Globus pallidus • Nucleus subthalamicus (Teil d. Zwischenhirns) • Substantia nigra (Mittelhirn) |
|
Funktionen der Basalganglien
|
• Regulation der Motorik (unterdrücken und erlau- ben Bewegungsimpulse, die vom motorischen Kor- tex kommen)
• Motivation • Gewohnheitslernen |
|
Das periphere Nervensystem
|
• Unterteilung in somatisches Nervensystem (innerviert Muskulatur u. Sinnesorgane Allg. I)
• und vegetatives Nervensystem |
|
Das vegetative Nervensystem
|
• Innerviert innere Organe, Blutgefäße und Drüsen
• Lässt sich unterteilen in Sympathikus und Parasympathikus und das Darmnervensystem (das allerdings selbstständig die Verdauung reguliert) • Sympathikus und Parasympathikus innervieren überwiegend dieselben Organe (Ausnahme: Schweißdrüsen werden nur von Sympathikus innerviert) • Wirkungen sind meist komplementär |
|
Sympathikusthikus
|
- Erhöhter Aktivierungszustand (Sport, Lernen)
- "Fight or flight" - Innerviert den ganzen Körper - Häufig als ganzes System aktiv - Erhöhter Blutzuckerspiegel und Sauerstoffversorgung |
|
Parasympathikus
|
- regeneriert, Ruhe, Entspannung
- Rest and digest - Innerviert Kopf, Brust, Abdomen und Becken - Selten als ganzes System aktiv, meist selektiv in einzelnen Organgen (Z.b. Blasenentleerung) |
|
Periphere Neurone
|
• Somatisches Nervensystem:
• Zellkörper des somatomotorischen Neurons liegt in grauer Substanz des Rückenmarks bzw. Hirnstamms, Axon führt direkt bis zum jeweiligen Muskel des Bewegungsapparats |
|
Periphere Neurone
|
• Zellkörper des präganglionäres Neurons liegt in Rückenmark bzw. Hirnstamm
• Synaptische Umschaltung von präganglionärem auf postganglionäres Neuron • postganglionäre Fasern sind unmyelinisiert und haben kein typisches synaptisches Endknöpf- chen, sondern Aneinanderreihung von Varikositäten (Verdickungen entlang des Axons, in denen Vesikel liegen)langsamere, diffusere Wirkung, aber großflächiger greifende Effekte |
|
Die Transmitter im vegetativen Nervensystem
|
• Sowohl im sympathischen als auch im parasympathischen Nervensystem erfolgt Übertragung von prä- auf postganglionäres Neuron durch Acetylcholin
• Acetylcholin-Rezeptor auf dem postganglionären Neuron ist jeweils nikotinerg • Übertragung von postganglionärem Neuron auf das Endorgan: • im Sympathikus durch Noradrenalin, adrenerger Rezeptor am Endorgan • im Parasympathikus immer durch Acetylcholin, muskarinerger Rezeptor am Endorgan |
|
Das Nebennierenmark
|
• endokrine Drüse
• Sympathisch innerviert • Enthält modifizierte Nervenzellen • Hormonproduktion (Adrenalin und Noradrenalin) unterstützt Wirkung des Sympathikus: • Verbesserte Ventilation der Bronchien und erhöhter Blutfluss zu Muskel, Herz und Gehirn erhöhter Sauerstofftransport • Wirkt auch auf Skelettmuskulatur sowie auf Leber und Fettgewebe: erhöht Glukose u. freie Fett- säuren zu Muskel, Herz und Gehirn • Bei körperlicher Belastung wird bis zu 10-fach mehr (Nor-)Adrenalin ausgeschüttet |
|
Zentrale Steuerung
|
• Ein ganzes Netzwerk von Gehirnstrukturen ist mit der vegetativen Regulation befasst
• Afferenzen über Hirnstamm zum Hypothalamus und zum Locus coeruleus (Teil des ARAS) • Hypothalamus bekommt auch viele Informationen vom Rest d. Gehirns und kann über hormonel- le Signale sowie über vegetative Neurone vegetative Organe beeinflussen |
|
Plastizität, Entwicklung und Gehirnalterung
|
• Gehirn verändert sich mit dem Lebensalter und beeinflusst fundamental unser Verhalten
• Bis ca. 20 Jahre: größte Veränderungen • Zunehmende Myelinisierung und „Aufbau des neuronalen Netzwerks“ • Myelinisierung verläuft in verschiedenen Arealen unterschiedlich • Myelinisierung mancher Areale verändert sich auch beim Erwachsenen noch • Einzelne Hirnareale entwickeln sich in unterschiedlichem Alter und nicht alle gleichzeitig, z.B. entwickeln sich subkortikale Areale (impulsive Funktionen) bevor präfrontaler Kortex seine Ent- wicklung abschließtverstärktes Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen) • Interindividuelle Variabilität kognitiver Leistungen nimmt im Alter zu: Hirnalterung und dadurch ausgelöste Verschlechterung kognitiver Leistungen hängen von individuellen Voraussetzungen ab • Faustregel: je aktiver, umso weniger (kognitive) Einbußen |