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25 Cards in this Set
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Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend ・Übersicht (6) |
- F90: Hyperkinetische Störungen - F91: Störung des Sozialverhaltens (u.a. oppositionelle Störung) - F93: Emotionale Störungen des Kindesalters - F94: Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend → Elektiver Mutismus F94.0 → Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters F94.1, F94.2 - F95: Ticstörungen - F98: Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend → Nichtorganische Enuresis (F98.0) → Nichtorganische Enkopresis (F98.1) → Fütterstörung im frühen Kindesalter (F98.2) → Pica (F98.3) → Stereotype Bewegungsstörungen (F98.4) |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom ・Epidemiologie (3) |
- Geschlecht: ♂>♀ (4-8 : 1) - Alter: Beginn meistens vor dem 6. Lebensjahr - Stärkste Ausprägung der Symptome meist im frühen Schulalter |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom・Kriterien zur Diagnosestellung (3) |
- Beginn der Störung: Vor dem 7. Lebensjahr - Symptomdauer: Die Symptome müssen über mindestens sechs Monate in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß vorliegen - Situation: Die Kriterien dürfen nicht isoliert, sondern müssen in mehr als einer Situation vorliegen: z.B. Schule und häusliche Umgebung |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom ・Klinik (3) |
- Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivität - Impulsivität (Unfähigkeit, zurückhaltend zu agieren, Aggressivität) |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom ・Therapie (4) |
- Kognitive Verhaltenstherapie (Innerer Monolog (Selbstinstruktionstraining)) - Elterntraining - Methylphenidat (Ritalin®) - Atomoxetin |
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Methylphenidat (Ritalin®) ・Wirkung (6) |
- Psychostimulanzien (Psychoanaleptika), Amphetamin-Abkömmling - Indirektes zentrales Sympathomimetikum: Vermehrte Freisetzung und Hemmung der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin (geringerer Einfluss auf Serotonin) - Gesteigerte geistige Leistungsfähigkeit: Verbesserte Konzentration mit Besserung der Kognition (Lernen, Erinnern, Kombinieren), des Kurzzeitgedächtnis und der Feinmotorik - Reduzierung des Konfliktpotentials - Euphorie - Einschleichendes Auftitrieren, da Wirkung individuell sehr verschieden |
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Methylphenidat (Ritalin®) ・Nebenwirkungen (3) |
- Sympathomimetische Wirkung (Tachykardie, Einschlafstörung, Appetitminderung (Gewichtkontrolle), Obstipation) - Epileptogenes Potential: Methylphenidat senkt die Krampfschwelle - Selten: Priapismus nach Absetzen des Medikaments |
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Atomoxetin ・Wirkung (3) |
- Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). Wirkprinzip ist eine sympathomimetische Wirkung über die Vermehrung der Noradrenalinkonzentration im synaptischen Spalt - Kein Abhängigkeitspotential → Kein BTM-Rezept notwendig (iggstz. Methylphenidat) - In Meta-Analysen konnte gezeigt werden, dass Kinder und Jugendliche unter Atomoxetin-Behandlung vermehrt zu suizidalen Handlungen neigen. Eine besondere Beobachtung (vor allem zu Beginn der Therapie) ist deshalb indiziert. |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom ・Prognose |
- In den meisten Fällen limitiert sich die Erkrankung mit dem Ende der Adoleszenz selbst - In einem Drittel der Fälle ist ein Fortbestehen der Störung ins Erwachsenenalter zu verzeichnen. Die Diagnosestellung orientiert sich zur Zeit an den Wender-Utah-Kriterien |
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Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom im Erwachsenenalter ・Wender-Utah-Kriterien (5) |
- Aufmerksamkeitsstörung: Unaufmerksamkeit bei Gesprächen; erhöhte Ablenkbarkeit - Die motorische Hyperaktivität wird eher durch innere Unruhe und sprunghaftes Verhalten abgelöst - Affektlabilität: mit gehäuft deprimierter Stimmung, die als Unzufriedenheit oder Langeweile beschrieben wird - Desorganisiertes Verhalten: Bürokratische, berufliche und soziale Aufgaben werden begonnen aber nicht vollendet - Sprunghaftes Verhalten mit emotionaler Überreagibilität, Frustrationsintoleranz und Impulsivität |
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Störung des Sozialverhaltens ・Definition (6) |
- Destruktives Verhalten und erhöhte Impulsivität: Beschädigungen von Eigentum, Feuerlegen, Stehlen, Tierquälerei - Mangelnde Anpassung an Regeln: Schuleschwänzen, Weglaufen, eingeschränktes Unrechtsempfinden - Dissoziales Verhalten: Grausamkeiten gegenüber anderen Personen - Um die Diagnose zu stellen, muss das Verhalten mindestens sechs Monate oder länger bestehen. - Häufig liegt eine Assoziation mit weiteren Störungen (z.B. ADHS) vor. - kann im Erwachsenenalter in eine dissoziale Persönlichkeitsstörung "übergehen" |
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Emotionale Störung mit Trennungsangst ・Definition |
- Angst um die Eltern, Furcht vor Trennung von den Eltern - Neigung dazu stets zu Hause zu bleiben, nicht auszugehen und nicht außerhalb zu schlafen - Somatisierung der Beschwerden mit gastrointestinalen und vegetativen Beschwerden - Angstattacken und Wut bei Trennung - Sonderform: Schulphobie |
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Schulphobie ・Definition (4) |
- es kommt aufgrund von Trennungsangst von der primären Bezugsperson (häufig der Mutter) zur Schulverweigerung - Ursächlich wird eine pathologische Mutter-Kind-Beziehung mit übermäßig enger Bindung zwischen Bezugsperson und Kind und begründete kindliche Verlustängste angenommen - Typisch sind dabei somatisierte Beschwerden wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Einnässen, Schlafstörungen und die Entwicklung einer Depression können die Folge sein. - Eine kognitive Einschränkung (z.B. Lernschwäche oder mangelnde Intelligenz) liegt i.d.R. nicht vor. |
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Schulphobie ・DD (2) |
- Schulangst → die Ängste beziehen sich auf nachvollziehbare, reale Belastungen im Schulalltag, wie z.B. Kränkung, Überforderung → Quelle der Angst steht im Zusammenhang mit Schulbesuch - Schulschwänzen → Der Schulalltag wird als lästig empfunden und zugunsten anderer Aktivitäten vermieden. |
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Elektiver Mutismus ・Definition (3) |
- emotional bedingte Selektivität des Sprechens bei Kindern. - Dabei spricht das Kind nur in bestimmten Situationen bzw. nur mit bestimmten Personen. - Die Ursachen sind bisher nicht ausreichend geklärt, wobei man von einer multifaktoriellen Pathogenese ausgeht. |
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Elektiver Mutismus ・Diagnosekriterien (4) |
- Dauer: Über mindestens einen Monat - Das Kind verfügt über altersentsprechende Fähigkeiten bzgl. der sprachlichen Kommunikation - Selektivität des Sprechens (Konsistenz bezüglich der sozialen Situationen, in denen die Selektivität sichtbar wird) - Häufiges Ausweichen auf nonverbale Kommunikation |
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Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters ・Definition (4) |
- als Hauptsymptome Furchtsamkeit und Übervorsichtigkeit, sowie eingeschränkte soziale Interaktionen die in Anhänglichkeit und ungehemmte Annäherung umschlagen können - Symptome treten in verschiedenen Situationen und auch im Umgang mit fremden Menschen auf. - Als Ursache werden vor allem Missbrauch und Vernachlässigung (Deprivation) vermutet - Für die Diagnosestellung muss die Störung innerhalb der ersten fünf Lebensjahre auftreten. Ein Persistieren der Symptome ist aber typisch. |
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Nichtorganische Enuresis ・Definition (1) |
- Unwillkürlicher Harnabgang am Tag (Enuresis diurna) und/oder in der Nacht (Enuresis nocturna) |
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Nichtorganische Enuresis ・Ätiologie (2) |
- Risikofaktoren → Ungünstige soziale und familiäre Strukturen: Emotionale Belastungsfaktoren in der Kindheit → Genetische Disposition - Assoziationen: Andere psychiatrische Erkrankungen, z.B. ADHS, Störung des Sozialverhaltens, Autismus |
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Enuresis nocturna ・Definition (3) |
- Nächtliches Einnässen über mindestens 3 Monate und in mindestens 2 Nächten pro Monat ab dem vollendeten 5. Lebensjahr - Primäre Enuresis → Von Geburt an bestehendes nächtliches Einnässen ohne trockene Phasen - Sekundäre Enuresis → Einnässen nach einer trockenen Phase von über 6 Monaten |
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Nichtorganische Enuresis ・Therapie (3) |
- Mittel der 1. Wahl: Apparative operante Konditionierung: z.B. Klingelhose, KlingelmatratzeFeuchtigkeitssensor in Unterhose/Windelhose/Matratze → Beim Einnässen Klingelton oder Vibration → Das Kind wacht auf = BestrafungNässt das Kind nicht ein, sollte Lob von den Eltern/Therapeuten ausgesprochen werden = Belohnung - Mittel der 2. Wahl: Zusätzlich Pharmakotherapie mit Desmopressin - Eine Enuresis vor Beginn des 6. Lebensjahres ist nicht behandlungsbedürftig! |
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Nichtorganische Enkopresis ・Definition (1) |
- Willkürliches oder unwillkürliches Absetzen von Fäzes normaler oder fast normaler Konsistenz außerhalb der vorgesehenen Einrichtungen. Typisch ist dabei ein Wechsel zwischen Verstopfungs- und "Einkot-Phasen" |
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Fütterstörung im frühen Kindesalter ・Definition (3) |
- Nahrungsverweigerung. bzw. extrem wählerisches Essverhalten im Kindes- und Kleinkindesalter ohne Nachweis eines organischen Korrelats - Nahrungsaufnahme wird mindestens 1 Monat als problematisch erlebt - Durchschnittliche Fütterzeit von mehr als 45 Minuten |
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Pica ・Definition (2) |
- Seltene Erkrankung bei der ungenießbare Substanzen wie Steine, Lehm, Kalk verzehrt werden. - tritt häufig im Rahmen anderer psychischer Störungen wie Autismus auf. |
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Stereotype Bewegungsstörungen ・Definition (2) |
- Isolierte, willkürliche, wiederholte, stereotype Bewegungsmuster, die nicht in Assoziation mit einem anderen Krankheitsbild (z.B. Tic-Störungen, Rett-Syndrom) vorkommen. - Typisch sind Schaukelbewegungen, Haarezupfen, Haaredrehen und selbstschädigende Bewegungen |