• Shuffle
    Toggle On
    Toggle Off
  • Alphabetize
    Toggle On
    Toggle Off
  • Front First
    Toggle On
    Toggle Off
  • Both Sides
    Toggle On
    Toggle Off
  • Read
    Toggle On
    Toggle Off
Reading...
Front

Card Range To Study

through

image

Play button

image

Play button

image

Progress

1/210

Click to flip

Use LEFT and RIGHT arrow keys to navigate between flashcards;

Use UP and DOWN arrow keys to flip the card;

H to show hint;

A reads text to speech;

210 Cards in this Set

  • Front
  • Back
In welche Hauptgruppen unterteilte Aristoteles seiner Zeit die Zoologie, welchen heutigen Gruppen entsprechen diese?
Blutführende Tiere = Vertebraten (Wirbeltiere)
Blutlose Tiere = Invertebraten (Wirbellose Tiere)
Was war die revolutionäre Erkenntnis von Carles Darwin?
Das natürliche System basiert auf Abstammung,
Arten sind veränderlich (auch heute noch).
Evolution ist die Ursache der Biodiversität.
Entstehung der Artenvielfalt durch natürliche Zuchtwahl.
Darwin: Welche Beobachtungen führten zu der Folgerung "struggle for life" (Kampf ums Dasein)?
1. Hohes Fortplanzungspotential der
Individuen
2. Populationsgrößen bleiben stabil
3. Ressourcen sind begrenzt
Darwin: Welche Beobachtungen führten zu der Folgerung "Natürliche Selektion führt zu einem graduellen Wandel in der Population und zur Entstehung neuer Arten"?
1. Individuen einer Art variieren.
2. Variation ist z.T. erblich.
3. Überleben und Reproduktion sind nicht zufällig, sonder hängen von der (erblichen) Umweltanpassung ab.
Wie kann Selektion wirken?
gerichtet: ein Typus wird bevorzugt
disruptiv: zwei entgegengesetzten Typen werden bevorzugt, es kann zur Aufspaltung in zwei Arten kommen
stabilisierend: mittlere Phänotypen werden bevorzugt, die Variation nimmt ab
gerichtet: ein Typus wird bevorzugt
disruptiv: zwei entgegengesetzten Typen werden bevorzugt, es kann zur Aufspaltung in zwei Arten kommen
stabilisierend: mittlere Phänotypen werden bevorzugt, die Variation nimmt ab
Welche Möglichkeiten der Artbildung gibt es?
Anagenese (Artwandel)
Divergenz = Kladogenese (Artaufspaltung)
Was ist die Definition einer Art?
Mitglieder einer Populationen, die sich unter natürlichen Bedingungen untereinander fortpflanzen oder potenziell fortpflanzen könnten.
Artaufspaltung
Evolution einer reproduktiven Isolation innerhalb einer Stammart, was
schließlich zu zwei Folge-Arten führt.
Entscheidend ist also die Auftrennung des Genpools der Stammart.
Welche Muster der Artbildung gibt es?
Allopatrische Artbildung

findet in geographisch getrennten Populationen statt. Unterschiedliche Selektionsdrücke führen zur Fixierung unterschiedlicher Allele; schon bei geringem Genfluss zwischen den Populationen ist eine Trennung der Genpools unwahrscheinlich

Sympatrische Artbildung

erfolgt in geographisch überlappenden Populationen
Flaschenhals- Effekt
Verlust von (insbes. seltenen) Allelen durch Zufallseffekte v.a. in kleinen Populationen führt zu Divergenz von Populationen
Verlust von (insbes. seltenen) Allelen durch Zufallseffekte v.a. in kleinen Populationen führt zu Divergenz von Populationen
Gründereffekt
Einige wenige Individuen überwinden eine (geographische) Barriere, zufällige genetische Unterschiede zur Ausgangspopulation werden so manifestiert.
Welche Fortpflanzungsbarrieren gibt es?
Präzygotisch
• Räumliche Isolation (z.B. verschiedene Habitate)
• Zeitliche Isolation (z.B. verschiedene Fortpflanzungszeiten)
• Mechanische Isolation (z.B. unterschiedliche Fortpflanzungsorgane)
• Gametische Isolation (z.B. unterschiedliche chemische Signale von Spermien und Eizellen)
• Verhaltens.Isolation (z.B. Präferenz für Partner der eigenen Art --> siehe sexuelle Selektion)
Postzygotisch
• Anomalie der Hybridzygoten (z.B. Absterben der Zygoten während der
Entwicklung)
• Unfruchtbarkeit der Hybriden (z.B. Hybride zw. Esel und Pferd)
• Verringerte Lebensfähigkeit der Hybriden
Sexuelle Selektion
Merkmale die scheinbar nicht mit natürlicher Selektion erklärbar sind entstehen durch die Bevorzugung von Partnern mit solchen Merkmalen.

Kann zu reproduktiver Isolation führen und ist somit ein wichtiger Prozess der Artbildung --> möglicherweise auch sympatrische Artbildung
Sympatrische Artbildung durch ökologische Anpassung
Benthisch: Fressen Invertebraten in der Uferzone.
Limnetisch: Fressen Plankton im Freiwasser.
--> reproduktiv getrennt, also verschiedene Arten
Homologien
Merkmale (Anatomische Strukturen, Verhaltensmuster, DNA- Sequenzen...), die Arten von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben.
Merkmale (Anatomische Strukturen, Verhaltensmuster, DNA- Sequenzen...), die Arten von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben.
Konvergenz (Analogien)
konvergente (analoge) Merkmale sind ähnlich, jedoch nicht aufgrund von gemeinsamer Abstammung.
Sie entstanden unabhängig voneinander aufgrund von ähnlichem Selektionsdruck (Homoplasie) oder sie sind von einem abgeleiteten zu einem ursprünglic...
konvergente (analoge) Merkmale sind ähnlich, jedoch nicht aufgrund von gemeinsamer Abstammung.
Sie entstanden unabhängig voneinander aufgrund von ähnlichem Selektionsdruck (Homoplasie) oder sie sind von einem abgeleiteten zu einem ursprünglichen Zustand zurückgekehrt (Reversion).
Parsimonie
versucht die einfachste Erklärung zu finden, d.h. diejenige, die mit möglichst wenigen evolutiven Schritten (Merkmals- Veränderungen) auskommt.
Problem: die sparsamste Erklärung ist nicht immer die richtige!
Lösung: Merkmale genau anschauen (ob es sich um Homologien handelt) und/ oder viele Merkmale mit einbeziehen
Synapomorphie
ein der Gruppe gemeinsames abgeleitetes Merkmal
ein der Gruppe gemeinsames abgeleitetes Merkmal
Plesiomorphie (ursprüngliches Merkmal)
ursprüngliches Merkmal (Ggs. zu Synapomorphie)
Monophyletische Gruppe und Beispiel
Stammart und alle davon abstammenden Arten

Begründet durch Synapomorphien (gemeinsame, abgeleitete (homologe) Merkmale)

Beispiel: Säugetiere begründet durch die Synapomorphien: Milchdrüsen u.a.
Stammart und alle davon abstammenden Arten

Begründet durch Synapomorphien (gemeinsame, abgeleitete (homologe) Merkmale)

Beispiel: Säugetiere begründet durch die Synapomorphien: Milchdrüsen u.a.
Paraphyletische Gruppe und Beispiel
Stammart und einige, jedoch nicht alle davon abstammenden Arten

Begründet durch Plesiomorphien (ursprüngliche Merkmale)

Beispiel: Reptilia, sind eine Paraphyletische Gruppe (Vögel werden ausgeschlossen)
Stammart und einige, jedoch nicht alle davon abstammenden Arten

Begründet durch Plesiomorphien (ursprüngliche Merkmale)

Beispiel: Reptilia, sind eine Paraphyletische Gruppe (Vögel werden ausgeschlossen)
Polyphyletische Gruppe und Beispiel
Abkömmlinge verschiedener Linien

Begründet durch Konvergenzen (Analogien; also Merkmale die sich ähneln, aber nicht aufgrund gemeinsamer Abstammung)

Beispiel: Warmblüter: Mamalia und Aves; Protozoen
Abkömmlinge verschiedener Linien

Begründet durch Konvergenzen (Analogien; also Merkmale die sich ähneln, aber nicht aufgrund gemeinsamer Abstammung)

Beispiel: Warmblüter: Mamalia und Aves; Protozoen
Welche Schwierigkeit besteht bei der Einteilung in Mono-, para- und polyphyletische Gruppen?
wir können nur heute existierende Arten verwenden, die Stammart bleibt also i.d.R. hypothetisch (außer es gibt Fossilien)
Welche Eigenschaften haben Eukaryoten im Vergleich zu Prokaryoten?
Zelle kann sehr viel größer werden (Oberfläche- Volumen- Verhältnis)

Kompartimentierung

Endosymbiose ermöglicht Stoffwechsel-Vielfalt
Wesentliche Bauplanmerkmale von Cnidaria (sowohl Polyp, als auch Meduse)
Epithelien: Epidermis (ektodermal, außen), Gastrodermis (entodermal, innen) mit Drüsenzellen. Dazwischen bindegewebsartige Gallertschicht

Innenraum: Gastralraum mit 2 Funktionen: Verdauung (extrazellulär) und Verteilung der Nährstoffe --> Gastrovaskularsystem

Nervennetz (einfaches Netz ohne Zentralisierung, erlaubt die Koordination von Bewegungen)
Autapomorphien der Cnidaria
Cnidocyten (=Nematocyt, Nesselzellen) Kapsel explodiert bei Reizung des Cnidocils (Cilium und Mikrovilli-Kranz), kann auch Panzerungen duchbrechen, Tubulus mit Gift gefüllt

typisches Polypenstadium
Wie pflanzen sich Cnidaria fort?
Hydra magnipapillata (Süßwasserpolyp): asexuell- Knospung, sexuell- Gametenbildung (keine Meduse sekundär reduziert)

Obelia geniculata (Mariner polypenstock): asexuell- Knospung, sexuell- Medusen (Metagenese)
Wichtige Apomorphien der Bilateria. (im Zusammenhang mit Nematoda)
Bilateralsymmetrie (neue Körperlängsachse) häufig mit Cephalisation (Kopfbildung) verbunden

Mesoderm (drittes Keimblatt) beteiligt an der Bildung vieler innerer Organe und an der Bildung von echtem Muskelgewebe (Grundlage für die Bildung eines Coeloms (sekundäre Leibeshöhle))
Coelom
sekundäre Leibeshöhle

Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum zwischen Ektoderm und Entoderm, der vollständig von mesodermalem Gewebe umgeben is
sekundäre Leibeshöhle

Flüssigkeitsgefüllter Hohlraum zwischen Ektoderm und Entoderm, der vollständig von mesodermalem Gewebe umgeben is
Acoelomaten (z.B. Plathelminthes)
besitzen keine flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle; 
Körper ist vollständig von mesodermalem Gewebe ausgefüllt.
besitzen keine flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle;
Körper ist vollständig von mesodermalem Gewebe ausgefüllt.
Eucoelomaten
besitzen ein echtes Coelom.
Lebensraum und Lebensweise von Nematoda
Lebensraum: feuchte Lebensräume (nasser Boden, feuchte Pflanzengewebe, Körperflüssigkeit und Gewebe von Tieren)

Lebensweise: Destruenten (beteiligt an der Humusbildung im Boden)& und Parasiten
Wesentliche Bauplanmerkmale der Nematoda
einschichtige Epidermis (ektodermal, beim adulten Tier werden die Zellgrenzen häufig aufgelöst => Syncytium) mit 4 Epidermisleisten

widerstandsfähige, proteinhaltige Cuticula (muss gehäutet werden)

Längsmuskulatur (mesodermal, zusammen ...
einschichtige Epidermis (ektodermal, beim adulten Tier werden die Zellgrenzen häufig aufgelöst => Syncytium) mit 4 Epidermisleisten

widerstandsfähige, proteinhaltige Cuticula (muss gehäutet werden)

Längsmuskulatur (mesodermal, zusammen mit Epidermis und Cuticula => funktionelle Einheit = Hautmuskelschlauch)
Gonaden

durchgehender Darm mit Mund und After (größtenteils entodermal, aber auch ektodermale Anteile)

Pseudocoel (fungiert als Verteilersystem für Nährstoffe, da kein Blutgefäßsystem vorhanden ist & zusammen mit der Cuticula als Antagonist der Muskulatur (Hydroskelett))
Merkmale der Nematoda
Hautatmung

Muskelzellen bilden Fortsätze zu Nervenzellen anstatt umgekehrt

verschiedene Exkretionssysteme

Nervensystem besteht aus verschiedenen Ganglien und einem Dorsal- und einem Ventralnerv, die in den entsprechenden Epidermisleisten liegen
Diplomonadida
Protozoen
z.B. Giardia lamblia kontaminiert Trinkwasser, verursacht Giardiasis (Lamblienruhr), besitzt 2 Zellkerne
Trichomonadida
Protozoen
z.B. Trichomonas vaginalis verursacht Vaginal- Infektionen, besitzt undulierende Membran zur Fortbewegung
Euglenozoa
Teil der Flagellata (Geißeltiere, polyphyletisch)

Fortbewegung durch Geißeln (Flagellen)

Vermehren sich asexuell durch Zweiteilung

z.B. Euglena (Augentierchen- besitzt Chloroplasten zur Photosynthese), Kinetoplastida (u.a. wichtige Parasiten wie Leishmania- Kinetoplastid enthält zahlreiche ringförmige DNA's und Proteine, kodieren u.a. Guide-gRNA's, die in den Mitochondrien dei mRNA editieren, indem sie Deletionen und Insertionen erzeugen, mit undulierender Membran)
Alveolata
Protozoen

besitzen sog. Alveolen unter der Plasmamembran

z.B. Ciliata (mit vielen Cilien wie Geißeln- Wimpertierchen), Dinoflagellata (u.a. Zooxanthellen- Symbionten von Korallen), Apicomplexa (Sporentierchen, parasitisch, Toxoplasma gondii manipuliert das Verhalten des Zwischenwirtes Maus um die Übertragung auf den Endwirt Katze zu verbessern, Plasmodium spec. Überträger der Malaria- Erreger)
Radiolarien (Strahlentierchen)
marin, glasartiges Endoskelett, nadelförmige Pseudopodien
Heliozoa (Sonnentierchen)
Süßwasser, ohne Endoskelett
Amöben
amöboide Bewegung,
Pseudopodie,
Thekamaöben sind beschalt
Drei mögliche Wege zur Vielzelligkeit
Zellteilung z.B. Choanoflagellata, Vovox

Zellaggregation z.B. Dictyostelium

Vielkernigkeit z.B. Drosophila Embryo
Metazoa
Vielzellige Tiere
ursprünglichste Vielzeller
wahrscheinlich Porifera

Choanoflagellaten ähneln den Choanozyten der Schwämme frappierend, sie sind wahrscheinlich eine SChwestergruppe der Metazoa

oder Trichoplax (sehr einfacher Vielzeller, dessen Systematik noch nicht geklärt ist)
Vorteile der Vielzellligkeit (warum evolvierte Vielzelligkeit)
könnte gegen Räuber helfen

ermöglicht Arbeitsteilung

Trennung von Keimbahn und Soma (Schutz der Keimbahn vor Mutationen und vor Alterung durch Zellteilung)
Warum evolvierte Immunität?
Schutz vor verändertem Selbst (Krebszellen können z.T. vom Immunsystem erkannt und vernichtet werden)

Parasitismus

Keimbahn- Parasitismus (ein genetisch nicht identisches Individuen könnte versuchen Keimzellen in den Körper eines anderen Individuums zu schmuggeln)
Anatomie eine Schwammes
keine echten Gewebe oder Organe, keine Nerven- oder Muskelzellen

3 gewebsartige Schichten: Pinacoderm, Mesohyl, Choanoderm)

nicht vom äußeren Milieu abgedichtet (Durchfluß- Kolonie)

Strudler feinster Partikel

Nahrungsaufnahme durch zelluläre Mechanismen (Pinocytose, Phagocytose)

Verteilung der Nahrung durch wandernde Einzelzellen (Amöbocyt)

einige Arten mit photosyntetisch aktiven Symbionten
Fortpflanzung und Entwicklung von Porifera
biphasischer Lebenszyklus: freischwimmende Larve und sessile Adultform

sexuelle Fortpflanzung: oft Zwitter erzeugen Larven

asexuelle Fortpflanzung: Gemmula (trockenresistent, Überdauerungsform), Knospung (Abschnürung funktionsfähiger Jungschwämme)
Wirtschaftliche Bedeutung der Porifera
Badeschwämme (kann das 25fache seines Gewichtes an Wasser aufnehmen, keine Spicula, sehr selten)
Gewinnung pharmazeutisch interessanter Substanzen (Antibiotika, Cytostatika, AIDS- Bekämpfung, Malaria- Bekämpfung)
Toxine (Terpene, Sterole)
Autapomorphie der Eumetazoa
Echte Epithelien (= Abschlussgewebe; Schichtenförmige Zellverbände, die über apikale Zell- Zell- Verbindungen und eine basale Matrix nach innen hin verfügen, dadurch Entstehung eines Darmsystems zur extrazellulären Verdauung und Kontrolle des Innenmilieus - Homöostase)
Lebenszyklus der Cnidaria- Gattung (Obelia)
Gründerpolyp bildet duch Knospung (asexuell) einen Polypenstock mit Polypen unterschiedlicher Gestalt (Polymorphismus) zur Arbeitsteilung

Geschlechtspolypen bilden duch Sprossung (asexuell) die Medusen (Wechsel zwischen asexueller und sexueller Generation = Metagenese)

Medusen bilden Eizellen und Spermien (haploide Phase), es kommt zur Befruchtung

Aus der Zygote entwickelt sich die Planula- Larve, die sich festsetzt und zum Polypen entwickelt.
Hydrozoa
ca. 3200 Arten

überwiegend marin, aber auch Süßwasserarten (z.B. Hydra spec.)

Polypen mancher Arten koloniebildend z.B. Obelia spec.; Siphonophora (Staatsquallen)

meist sowohl Polypen- als auch Medusenstadien

Hydra: keine Meduse, kein Larvenstadium, sondern direkte Entwicklung der Zygote zum Polypen
Hydra
bei guter Ernährung: Knospung; bei Hunger: Geschlechtszellen; unter extremen Bedingungen: ein einziges von einer Hülle (Oothek) umgebenes Ei, aus dem ein kleiner Polyp schlüpft

Es gibt getrenntgeschlechtliche und zwittrige Hydra- Arten

Hydra vulgaris (Hydridae): in Deutschland weit verbereitet im Süßwasser, an Wasserpflanzen

Hydra viridissima: Einlagerung symbiontischer Algen (Zoochlorellen)
Obelia
Obelia geniculata in Nord- und Ostsee, Mittelmeer, Atlantik

Polypenstock ca. 4 cm hoch

Meduse nur wenige mm groß, Velum fehlt
Obelia - Polyp
Einzelpolypen gliedern sich in Köpfchen (Hydranth) und Stiel (Hydrocaulus), der von einer Hülle (Periderm) umgeben ist. Diese Peridermhülle erweitert sich zu Bechern (Hydrothecae), die die Hydranthen umgeben.

Differenzierung in Nährpolyp (Gasterozooid) und Geschlechtspolyp (Gonozooid). Hier als sog. Gonangium von Periderm, der Gonotheca, umhüllt.
Scyphozoa (Scheiben- oder Schirmquallen)
ca. 230 Arten

ausschließlich marin

Polypen wenige mm klein, Medusen bis zu 2 m Durchmesser

was landläufig als Quallen bezeichnet wird, sind meist Scyphozoa
Entwicklungszyklus von Scyphozoa
larvenartiger Poloy wandelt sich zur Strobila

Scyphomedusen werden durch Querteilung von der Strobila abgeschnürt (Strobilation)

Die getrenntgeschlechtlichen Medusen sind die dominierende Form bei den Scyphozoen

durch geschlechtliche Fortpflanzung entstehen Planula- Larven, die sich zum Polypen weiterentwickeln

Es gibt Arten mit polypenförmigen, festsitzenden Scphomedusen (Stauromedusae).

Bei manchen Arten fehlt das Polypenstadium völlig. Es entsteht dann aus der Planula gleich eine junge, freischwimmende Meduse.
Bauplan der Scyphomeduse
der Schirm wird in erster Linie von der stark ausgeprägten zellarmen Mesogloea gebildet

Rhopalien: (Licht-) Sinnesorgane (meist 8) am Rand der Scheibe
Cubozoa (Würfelqualle)
Nur ca. 20 Arten bekannt

Polyp winzig

Vorkommen: tropische und subtropische Meere
4 Rhopalien mit Becher- oder Linsenaugen (guter Lichtsinn - positive Phototaxis)

z.B. Chironex fleckeri (Seewespe) Strandsperrung bei massenhaftem Auftreten, Cardiotoxin sorgt für Herz- Kreislaufversagen
Anthozoa (Korallen- oder Blumentiere)
keine Meduse! Polyp bildet Gameten (Fehlen der Meduse ist wahrscheinlich ursprünglich, d.h. Anthozoa sind Schwestergruppe aller anderen Cnidaria (siehe Stammbaum), welche die Meduse erst nach der Abspaltung von den Anthozoa entwickelten)
Nesselzellen mit Flagellum (Cilie) statt Cnidocil
mit 5600 Arten das artenreichste Cnidaria- Taxon
rein marin (bis auf einige wenige Brackwasser- tolerante Arten)
Hexacorallia (Anthozoa)
6, 12, oder Vielfaches von 12 Tentakeln

Solitär oder in Kolonien oder Tierstöcken

vielfältige Wachstumsformen

Besitzen zusätzlich zu den Cniden noch Klebkapseln (Spirocysten)

z.B. Seeanemonen bilden auch Symbiosen mit Clownsfischen
Voraussetzungen für Riffbildung
relativ hohe Temperaturen und viel Licht
Coelenterata (Hohltiere) oder Radiata
paraphyletische Gruppe (umfasst Cnidaria und Ctenophora)

Gemeinsamkeiten sind plesiomorph (schon vor dieser Linie entstanden): diploblastischer Bau: 2 Epithelien (Epi- und Gastrodermis) plus ECM (Mesogloea); Radiärsymmetrie

Aber:

Klebzellen und Nesselzellen sind nicht homolog

Ctenophora hat Darmtrakt mit Mund und 2 Analporen und echte Muskelzellen
Ctenophora (Rippenquallen)
ca. 100 Arten weltweit in Meeren

regional bedeutender Anteil der Plankton- Biomasse

kann z.T. als unerwünschter Beifang Fischernetze verstopfen

Bsp: Seestachelbeere, z.T. zahlreich in Nordsee; Meerwalnuss
Meerwalnuss (eine Rippenqualle)
invasive Art: urspr. subtropisch, 1982 erstmals im Schwarzen Meer, starke Vermehrung, 2006 erstmals in Ostsee entdeckt, Verbreitung wohl über Ballastwasser von Schiffen
Cephalisation
Kopfbildung:

Kopfende- cranial, vorne (=anterior)

Schwanzende- caudal, hinten (=posterior)

-->gerichtete Fortbewegung
Burgess Shale Fauna
Burgess Shale in den Rocky Mountains ist Fundort zahlreicher sensationeller bilateralsymmetrischer Fossilien aus dem Kambrium, von denen einige rezenten Tierstämmen zugeordnet werden konnten, andere nicht
Kambrische Explosion
Im Kambrium entstanden plötzlich in < 50 Mio. J praktisch alle heute existierenden Tierstämme. Vorher nur Porifera, Cnidaria, Ctenophora, keine Bilateria.

Molekulare Uhren legen allerdings nahe, dass die Aufspaltung der Taxa bereits viel eher erfolgte. Evtl. haben die Tierstämme als kleine larvenähnliche Organimen gelebt, bevor sie morphologisch divergierten.

Gründe für die Kambrische Explosion: Massenaussterben der Ediacara- Fauna aufgrund von Umweltbedingungen; Sauerstoffgehalt der Atmosphäre stieg an
Autapomorphien der Bilateria
Triploblastischer Bau

Zwischen Ektoderm und Entoderm kommt ein drittes Keimblatt hinzu: das Mesoderm.

Darin kann eine sekundäre Leibeshöhle entstehen: das Coelom
Deuterostomier
Urmund wird zum After, Mund entsteht neu

Enterocoel: Coelom bildet sich aus Aussackungen des Urdarms
Protostomier
Urmund wird zum Mund, After entsteht neu

Schizocoel: Coelom (falls vorhanden) bildet sich im Mesoderm.
Arten von Leibeshöhlen
Acoelomat (z.B. Plathelminthen, Plattwurm) Leibeshöhle zwischen Darm und Körperwand fehlt, bzw. ist mit Zellen (Parenchym) gefüllt.

Pseudocoelomat (z.B. Nematode, Fadenwurm) Flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle: Pseudocoel, nur teilweise mesodermal ausgekleidet.

Eucoelomat (z.B. Anneliden, Ringelwurm) Echtes Coelom: vollständig mesodermal ausgekleidete sekundäre Leibeshöhle.

In traditonellen Stammbäumen werden Phylogenetische Einteilungen aufgrund von Leibeshöhlen vorgenommen, was aber Fragen offen lässt.
Phylogenetische Position der Arthropoda (Gliederfüsser) Früher und Heute.
Früher: „Articulata“ Hypothese
- Basierend auf morphologischen Parametern (Segmentierung, Extremitäten)
- Gruppiert Arthropoda mit Annelida zu Articulata (Gliedertiere)

Heute: „Ecdysozoa“Hypothese
- Basierend auf molekularen Daten
- Gruppiert Arthropoda mit Nematoda zu Ecdysozoa (Häutungstiere)
Artenvielfalt der Arthropoda
ca. 1 Million Arten bekannt, vermutlich aber viele Millionen

gemessen an der Artenvielfalt und Individuenzahlen der erfolgreichste Tierstamm (etw. 85% aller Arthropodenarten sind Insekten!)

kommen in nahezu allen Lebensräumen vor
Bauplanmerkmale der Arthropoda
hartes, segmentiertes Exoskelett (=Cuticula aus α- Chitin und Proteinen) - mechanischer Schutz, wasserundurchlässig, bietet Ansatzstellen für Muskulatur, aber auch hohes Gewicht, ein Grund für die begrenzte Größe), Wachstum erfordert Häutung unter hohem Energieaufwand und Gefahr

Primäre und sekundäre Leibeshöhle (Coelom) verschmelzen zur tertiären Leibeshöhle (Mixocoel)

Blut und Körperflüssigkeiten vermischt (Hämolymphe)

offenes Gefäßsystem
Segmentierung (Metamerie) der Arthropoda
- Körper ursprünglich aus gleichartigen Segmenten aufgebaut (= homonome Segmentierung)
homonome Segmente (= Metamere) mit Extremitätenanlagen

- sekundär einzelne Segmente dann unterschiedlich gestaltet (= heteronome Segmentierung)
und zu verschiedenen Körperabschnitten (= Tagmata) zusammengefasst, aus den Extremitätenanlagen werden gegliederte Extremitäten (Arthropoda = Gliederfüßer), Organe sind auf bestimmte Körperabschnitte konzentriert, Kopf mit hoch entwickelten Sinnesorganen und Mundwerkzeugen
Tracheen (=Luftatmungsorgane) der Arthropoda
- Einstülpungen der Körperoberfläche, innen mit Cuticula ausgekleidet

- im Körperinnern stark verzweigt (Tracheolen)

- Öffnungen nach außen (Stigmata) sind verschließbar (Reduktion Wasserverlust)

- Atmung erfolgt teilweise aktiv, da Tracheen kontrahiert werden können (bis vor wenigen Jahren dachte man: O2-transport erfolgt ausschließlich durch Diffusion
Malphigische Gefäße (= Exkretionsorgane) der Arthropoda
- gehen extrem sparsam mit Wasser um

- bestehen aus ektodermalen Schläuchen, die im Enddarm münden

- nehmen Stoffwechselendprodukte aus dem umgebenden Mixocoel auf, wandeln sie um (Primärharn) und führen sie dem Enddarm zu.
Hemimetabol/ Holometabol
Hemimetabol: (Heuschrecken, Wanzen) Larve den Adulten (Imagines) ähnlich, werden mit jeder Häutung ähnlicher.

Holometabol: (Schmetterlinge, Fliegen) Larve den Imagines unähnlich, mit Puppenstadium und Metamorphose.
Molekulare Phylogenie
Verwendung molekularer Daten für die Rekonstruktion der Abstammungsverhältnisse (Phylogenie):

- Proteine: Aminosäure- Abfolge (=Sequenz)

- DNA: Nucleodid- Abfolge (=Sequenz)

Verwendet werden die in den jeweiligen Arten fixierten Mutationen (= Substitutionen)
Orthologe/ Paraloge Gene
Orthologe = homologe Gene in verschiedenen Arten, geeignet für die Rekonstruktion von Stammbäumen

Paraloge = homologe Gene in derselben Art
Was spricht für die Articulata- was für die Ecdysozoa- Hypothese?
Für Articulata spricht:
- traditionelle Phylogenie
- Segmentierung (Metamerie): identische Bildung und Anatomie der Segmente
- Strickleiternervensystem
- wären Annelida und Arthropoda nicht in einer Gruppe, würde das bedeuten, dass die Segmentierung zweimal unabhängig voneinander entstanden sein muss

Für Ecdysozoa spricht:
- molekulare Phylogenie
- 3- schichtige Cuticula (mit Chitin)
- Häutung (ausgelöst durch Ecdyson)

Grundsätzlich gilt: Stammbäume sind Hypothesen, weitere Daten sind erforderlich um diese zu widerlegen oder zu erhärten.
Fortbewegung der Nematoda
alle: Körperkrümmungen (schlängeln) in der Dorsoventralebene

Stemmschlängeln (am häufigsten, bei frei lebenden und parasitären Nematoden, z.B. Haemonchus contortus (Parasit))

Spannerraupenartiges Kriechen (bei Metepsilonema sp. (marin))

Stelzen auf Rückenborsten (Desmoscolex (meist marin))
Nematomorpha (Saitenwürmer)
ca. 320 Arten

10-50cm, manchmal bis 150cm lang, aber nur 1-3 mm dünn

Parasiten von Süsswasser- und Landinsekten, Adulte an Seeufern, in Bächen, etc.

Paarung verknäuelt, z.T. zu Hunderten (daher der Name Gordius von Gordischer Knoten)

5 Arten (Nectonematoida) in Krebsen, Adulte im Meer

manipulieren das Verhalten ihres terrestrischen Wirtes, um ins Wasser zu gelangen
Loricifera (Kosetttierchen)
> 200 Arten, erst 1983 entdeckt

0,2- 0,4 mm klein

Rumpf von Lorica (Korsett) umgeben

ausstülpbares Introvert

marin: an Sandkörner angeheftet
Kinorhyncha (Stachelrüssler)
> 150 Arten, 1841 entdeckt

0,2- 1mm klein

marin, Meeresboden, Sandlückensystem, Tiefsee bis Küste
Cycloneuralia
Cycloneurale Nervensysteme

Mund liegt frontal (=terminal) und nicht (wie bei anderen Bilateria) zur Ventralseite verschoben
Priapulida (Priaps- oder Rüsselwürmer)
20 rezente Arten, fossil mehr, vielgestaltig

0,2- 40 cm lang

marin: Sandlückensysteme, Schlick

benannt von Linné nach Priapus (griech. Fruchtbarkeits- Gott)
Onychophora (Stummelfüßer)
180 Arten
schlechter Verdunstungsschutz - benötigen hohe Luftfeuchtigkeit
ähneln evtl. ursprünglichen Arthropoden
lebende Fossilien
Tardigrada (Bärtierchen)
ca. 600 Arten
0,1 - 0,5 mm klein
Lebensräume: Meeresboden (Sand), Seen, Wasserfilme auf Pflanzen, Moos
Ruhestadien überleben 10 Jahre Austrocknung
Euarthropoda
über 1 Million Arten (2 von 3 Arten!)
besiedeln alle Lebensräume
sehr unterschiedliche Formen
z.T. staatenbildend (z.B. Bienen, Ameisen, Termiten)
Hox- Gene
Homöotische Gene: Segentspezifische Gene
Enthalten ca. 180 Basenpaare langen Abschnitt, die Homöobox, diese bindet an regulatorische Bereiche anderer Gene, die die passende Erkennungssequenz enthalten und aktiviert oder reprimiert deren Express...
Homöotische Gene: Segentspezifische Gene
Enthalten ca. 180 Basenpaare langen Abschnitt, die Homöobox, diese bindet an regulatorische Bereiche anderer Gene, die die passende Erkennungssequenz enthalten und aktiviert oder reprimiert deren Expression
Homöotische Mutationen führen dann zu veränderter Morphologie
Forschungsrichtung Evo- Devo
= Evolution und Development (Evolutionäre Entwicklungsbiologie)
Schlüssel zum Verständnis der Evolution von Bauplänen (Makroevolution) liegt in der Evolution der Steuerung der Entwicklung
Modulares Prinzip (Baukasten- Prinzip): Organismus bestehend aus veränderbaren/ kombinierbaren Bausteinen, die Teil
Komplex- oder Facettenaugen
Auge aus dicht stehenden Einzelaugen (Ommatidien). Bei Spinnentieren, Krebsen und v.a. Insekten.
Mixocoel
Coelom löst sich während der Embryonalentwicklung auf

Coelomreste: Gonaden mit ihren Ausführgängen und Sacculi der Nephridien

Folge: offenes Kreislaufsystem
Immunsystem bei Arthropoda
Wundverschluss und Eiinkapselung von Parasiten durch Sklerotisierung (Cuticula- Bildung)
Fettkörper und Haemocyten (Blutzellen) produzieren antimikrobielle Substanzen
Phagocytose von Bakterien durch Haemocyten
Autapomorphien der Arthropoda
Cuticula (und Fehlen äußerer Bewegungscilien) wurde ehemals als Autapomorphie der Arthropoden gesehen, jetzt Autapomorphie der Ecdysozoa
Cephalisation mit Komplexgehirn
Mixocoel (Haemocoel)
Myriapoda
Diplopoda (Doppelfüßer) (ca. 7200 Arten, Pflanzenfresser, leben in der Erde und Moos, 2 Beinpaare pro Segment)
Chilopoda (Hundertfüßer) (ca. 2800 Arten, räuberisch, kräftige Mandibeln, Giftklauen (Maxillipoden)
Chelicerata
Marin (z.B. Pfeilschwanzkrebse (lebendes Fossil) und Asselspinnen)
Terrestrisch (Arachnida - Spinnentiere, also Skorpione, Milben, Weberknechte, Spinnen,...)
Grundbauplan Spinne
Prosoma: 6 Segmente mit Extremitäten (weder Antennen noch Mandibeln, 4 Paar Schreitbeine, Pedipalpen, Cheliceren) 8 Augen
Opisthosoma: unterschiedliche Segmentzahl, Bauchlunge zur Atmung
Fortpflanzung bei Spinnen
immer getrenntgeschlechtlich
Geschlechtsöffnung auf Ventralseite des 2. Hinterleibssegments - komplizierte Paarung
Spermatophoren- Übergabe mit Pedipalpen
Weibchen haben Receptaculum seminis zur Sperma- Speicherung
Crustacea
ca. 50000 Arten, die meisten marin
vorherrschende Arthropoden im Meer
z.T. stark spezialisiert
Entomostraca (z.B. Daphnia) und Malacostraca (u.a. Decapoda, Amphipoda und Isopoda)
Crustacea Bauplan
Cephalothorax mit Carapax
und Abdomen (Pleon)
Spaltbeine - typische Extremität der Krebse: in Protopodit (mit Kieme, Epipodit und Exopdit) und Endopodit gegliedert
Sind Insekten aus Krebsen hervorgegangen?
Besiedlung des Landes über das Süßwasser

würde erklären, warum es so wenige Insekten im Meer gibt (Nischen waren bereits besetzt von Krebsen)

Krebse wären somit paraphyletisch
Hexapoda (Insekten)
ca. 1 Mio. Arten, viele noch unbekannt
besiedeln alle Lebensräume
Einteilung:
Entognatha (evtl. paraphyletisch)
Diplura (Doppelschwänze)
Protura (Beintastler)
Collembola (Springschwänze)
Ectognatha (Insecta i.e.S.)
Archaeognatha (Borstenschwänze)
Zygentoma (Fischchen)
Pterygota (geflügelte Insekten)
Grundbauplan der Insekten
konstante Segmentzahl (20)
Kopf (Caput) 6, Bruststücke (Thorax) 3, Hinterleib (Abdomen) 11
Caput: Antennen, Komplexauge,...
Thorax: Pro-, Meso-, Metathorax --> je ein Paar Extremitäten
Abdomen: Styli, Cerci, manchmal Sprungapparat
Mixocoel
Herz dorsal, Nervensystem ventral
gegliederte Extremitäten der Insekten
können zu Sinnesorgenen (Antennen), Mundwerkzeugen (Mandibeln, Maxillen, Maxillipedien, Cheliceren, Pedipalpen), Lokomotionsorganen (Lauf- und Schwimmbeine) oder Begattungsapparaten umgebaut werden
Flügel der Insekten
die meisten Insekten tragen an Meso- Metathorax Flügel
Mixocoelkanäle von je einer Trachee und einem Nerv durchzogen
weder Muskulatur noch Gelenke im Flügel
Evolutive Entstehung der Flügel (früher: Ausstülpungen der dorsalen Cuticula) wahrscheinlich aus Epipodit (Kieme) von Krebs- Fuß.
Umbauten: bei Käfern Vorderflügel zu Deckplatten (Elytren), bei Dipteren (Fliegen, Mücken) zu Schwingkölbchen (Halteren)
Flugmuskulatur setzt direkt an der Flügelbasis (Odonata), oder indirekt am Thoraxskelett an
Fortpflanzung von Insekten
getrenntgeschlechtlich
Männchen: paarige Hoden
Weibchen: paarige Ovarien
Receptaculum seminis als Spermien- Speicher
Eier werden in Genitalkammer befruchtet
Annelida (Ringelwürmer)
weltweit ca. 17000 Arten
Lebensräume: aquatisch (marin und limnisch) und terrestrisch (meist relativ feuchte Biotope)
Lebensweise: Destruenten, Weidegänger, Strudler, Räuber, Parasiten, Aasfresser
Ökologie: wichtige Brücke im Energietransfer zwischen Mikro- und Makroorganismen
Systematik der Annelida
Polychaeter (= Vielborster, ca. 13000 Arten, z.B. Wattwurm); meist marin, getrennt geschlechtlich, Weidegänger, Räuber, Strudler, z.T. sessil
Myzostomida (ca. 150 Arten)
Clitellata (= Gürtelwürmer, ca. 4000 Arten), Unterklassen Hirundinea (Egel, ca. 650 Arten, meist limnisch, auch terrestrisch, Räuber, Aasfresser, Parasiten, zusätzlich Diagonalmuskulatur, können schwimmen) und Oligochaeta (Wenigborster, ca. 3500 Arten) limnisch oder terrestrisch, häufig Destruenten, wichtige Bodenverbesserer z.B. der Regenwurm
Polychaeter (= Vielborster, ca. 13000 Arten, z.B. Wattwurm); meist marin, getrennt geschlechtlich, Weidegänger, Räuber, Strudler, z.T. sessil
Myzostomida (ca. 150 Arten)
Clitellata (= Gürtelwürmer, ca. 4000 Arten), Unterklassen Hirundinea (Egel, ca. 650 Arten, meist limnisch, auch terrestrisch, Räuber, Aasfresser, Parasiten, zusätzlich Diagonalmuskulatur, können schwimmen) und Oligochaeta (Wenigborster, ca. 3500 Arten) limnisch oder terrestrisch, häufig Destruenten, wichtige Bodenverbesserer z.B. der Regenwurm
Metamerie (Segmentierung): primär homonom (mit gleicher Ausstattung pro Segment), sekundär können einzelne Segmente unterschiedlich gestaltet sein = heteronome Segmentierung (z.B. Gonaden des Regenwurms nur in Segment 9-15)
Anneliden sind Eucoelomaten (echte Coelomaten), geschlossenes Blutgefäßsystem mit Lateralherzen, venöse und aterielle Anteile
Strickleiternervensystem
Exkretionsorgane der Anneliden
= Metanephridien
Harnbildung:
1. Mechanische Filtration des Blutes über Podozyten (Coelomflüssigkeit=Primärharn)
2. Wimperntrichter halten zelluläre Bestandteile im Coelom zurück
3. Rückresorbtion von Salzen im Nephridienkanal (Sekundärharn)
4. Abgabe über Exkretionsporus
Woher der Name Lophotrochozoa?
die Tentaculaten besitzen ein Lophophor (Tentakelkranz), die (marinen) Anneliden und Mollusken eine Trochophora- Larve
die ganze Gruppe entstand erst durch molekulare Phylogenie, es konnten noch keine Synapomorphien (auch nicht Lophophor oder Trochophora- Larve oder Spiralfurchung) gefunden werden, die genauen Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb des Taxons sind weitgehend ungeklärt
Ontogenese der Segmentierung bei Polychaeta
Bildung der Segmente durch Sprossung aus der Trochophora- Larve (am späteren Pygidium)
Verdauungstrakt der Anneliden
Mund,
Pharynx (Schlund),
Oesophagus (Speiseröhre),
Kropf,
Muskelmagen,
Mitteldarm mit Typhlosolis und Chloragogzellen, die eine Speicher und Stoffwechselfunktion (≈Leber) übernehmen,
Enddarm,
After
Fortpflanzung beim Regenwurm
Proterandrische Zwitter
1. Übertragung von Spermien und Speicherung in Receptacula seminis
2. Bildung von Eikokons und Befruchtung bei günstigen Umweltbedingungen
3. Befruchtete Eier lagern im Kokon, der abgestriffen wird
Echiura (Igelwürmer)
ca. 150 Arten, marin
höchstwahrscheinlich Annelide, sekundär Segmentierung verloren
Körper aus Prostomium (Rüssel, Proboscis) und Rumpf
Weibchen bis 1,5 m, Männchen 1-3 mm, leben auf oder im Weibchen
Sipunculida (Spritzwürmer)
ca. 150 Arten marin
evtl. nahe mit Mollusken verwandt
Körper besteht aus Rumpf und rückziehbarem Introvert mit Tentakeln
Nemertini (Nemertea, Schnurwürmer)
ca. 1100 Arten
wenige mm bis >30 m lang
ausstülpbarer Rüssel
räuberisch
Gnathifera
Rotatoria, Acanthocephala u.a.
Rotatoria werden aufgrund morphologischer Befunde bereits 1995 aus den Aschelminthes herausgenommen, weil sie mit den Acanthocephala verwandt sind (Homologie: Kieferapparat; allerdings bei A. aufgrund parasitischer Lebensweise zurückgebildet)
Acanthocephala
Darmparasiten von Fischen und anderen Vertebraten
Zwischenwirte: Arthropoden
Rotatoria (= Rotifera, Rädertiere)
ca. 2000 Arten
< 1mm bis 3mm
kleine Süßgewässer, Wasserfilme, Moos, feuchter Boden
Zellkonstanz (Weibchen: ca. 1000 Zellen)
Räderorgan (Nahrungserwerb und Fortbewegung)
Kieferapparat in Mastax
Fortpflanzung der Rotiferen
manche Rotiferen sind wahrscheinlich vollständig asexuell (es gibt keine Männchen)
andere haben seltene Zwergmännchen (40μm)
Vorteil: Massenvermehrung durch Parthenogenese unter günstigen Umweltvoraussetzungen
Nachteil: kein Sex = keine Rekombination
Anhäufung nachteiliger Mutationen etc.
Zugleich sind Rotiferen oft extrem resistent gegen Austrocknung, Strahlung etc. wahrscheinlich durch horizontalen Gentransfer.
Plathelminthes (Plattwürmer)
ca. 22500 Arten, 3/4 parasitisch
marin, Süßwasser, feuchte Landbiotope
Dorso-ventral abgeflacht
Acoelomat: keine flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle (ist mit Bindegewebe/ Muskulatur ausgefüllt)
Gastrovaskularsystem
Hautatmung
Nervensystem mit Cerebralganglion, ventrale Nervenstränge
meist Zwitter
Untergruppen der Plathelminthes
Turbellaria (Strudelwürmer)
Neodermata:
-Monogenea (Hakensaugwürmer)
-Trematoda (Saugwürmer)
-Cestoda (Bandwürmer)
Turbellaria (Strudelwürmer)
ca. 3000 Arten, z.B. Planarien
überwiegend marin, aber auch limnische und terrestrische Arten
meist freilebende Räuber und Aasfresser
bewimperte Körperoberfläche (Fortbewegung)
Pigmentbecherocellen (die Licht wahrnehmen können)
Protonephridien (zur Exkretion)
Neodermata (=Monogenea, Trematoda und Cestoda)
Larve wirft bei Infektion des ersten Wirtes ihre bewimperte Epidermis ab und es entsteht in den folgenden 24h eine sekundäre unbewimperte Neodermis
Monogenea (Hakensaugwürmer)
ca. 2000 Arten
v.a. Ektoparasiten auf Fischen, Amphibien usw
Saugapparate vorne
Haken & Drüsen hinten
Trematoda (Saugwürmer)
ca. 7000 Arten
Parasiten mit komplexen Lebenszyklen
Zwischenwirt häufig Schnecke, Endwirt häufig Wirbeltier (komplexe Lebenszyklen)
Cestoda (Bandwürmer)
ca 3500 Arten
bis 20 m lang
kein Verdauungsapparat
Scolex mit Haken/ Saugnäpfen
komplexe Lebenszyklen
Anpassung an verschiedene Immunsysteme
Grundbauplan der Mollusken
Körper besteht aus Cephalopodium = Fuß + Kopf (kann fehlen), Visceropallium = Eingeweidesack + Mantel
Mantel (Pallium) = Hautfalte, die den Eingeweidesack mit den inneren Organen bedeckt
Pallialkomplex = Mantel + Mantelhöhle + Schale
Schalen der Mollusken
Schale (Ostracum): vom Mantelepithel gebildet
Schutz, Ansatzstelle für Muskulatur
Sonderfunktionen: Bohrwerkzeug, hydrostatisches Organ (Cephalopoden)
Ins Körperinnere verlagert/reduziert (Cephalopoden, einige Schnecken)
Flächenwachstum am Mantelrand, Dickenwachstum überall
Nacktschnecken: Schale reduziert
Weitere Merkmale der Mollusken
Coelom reduziert auf sog. Gonoperikardialsystem: Herzbeutel (Perikard), Gonadenhöhlen, Exkretionssystem
Innere Organe liegen in Bindegewebe, Muskulatur, Lakunen der primären Leibeshöhle
Kreislaufsystem offen (bei einigen Gastropoda und Cephalopoda Tendenz zu geschlossenem System)
Exkretion: Ultrafiltration aus Herz (Aterien) in Perikard; von dort paarige Nephridien/ "Nieren", münden in Mantelhöhle
Nervensystem: Circumpharyngealer Ring, 2 Lateral- oder Visveral- und 2 Pedalstränge ("tetraneurales Nervensystem")
Chitonen, Polyplacophora (Käferschnecken)
ca. 1000 Arten, marin
besitzen bis zu 88 Kiemen (Ctenidien) und 8 Schalenplatten
Larve fast identisch mit derjenigen der Anneliden (Trochophora)
Bivalva (Muscheln)
ca. 15000 Arten, marin& limnisch
zweiklappige Schale mit Schloss und Ligament
Filtrierer (Ein- und Ausströmöffnungen = Siphons)
Perlbildung als Abwehrreaktion bei Eindringen von Fremdkörpern in Extrapallialraum
Gastropoda (Schnecken)
ca. 100000 Arten, marin, limn., terrestrisch
Körper ist asymmetrisch
einzige terrestrische Mollusken (Pulmonaten = Lungenschnecken)
Radula ist eine für Mollusken spezifische Struktur zum Abraspeln von Nahrung
Schnecken sind Zwitter, männliche Rolle bevorzugt --> Konflikt
Sog. Liebespfeil aus Kalk erhöht Erfolgsaussichten der übertragenen Spermien (Spermienkonkurrenz)
Cephalopoda (Kopffüßer)
ca. 1000 Arten (30000 fossile!) (z.B. auch Tintenfische (innere Schale)), marin
Ausströmöffnung zu Trichter --> Rückstoßantrieb
hochentwickelte marine Räuber im Freiwasser
Phylogenetische Stellung der Tentaculata
traditionell: Deuterostomia (Radialia- Hypothese - wg. Enterocoelie (Coelom vom Urdarm))
molekular: Protostomia (Lophotrochozoa- Hypothese - wg. SSU Genen)
Merkmale der Tentaculata (=Lophophorata)
Wichtigstes Merkmal: Tentakelkranz (Lophophor)
- trägt Tentakel (für Nahrungsaufnahme und Gasaustausch)
- Transport von Nahrungspartikeln mittels Cilien zur Mundöffnung
- Tentakel- Anordnung rund oder hufeisenförmig
Weitere Merkmale:
- U-förmiger Darm
- sessile Filtrierer
Phoronida (Hufeisenwürmer)
ca. 14 Arten
wurmförmig-gestreckte Tiere bis 25 cm Länge
U-förmiger Darm ist an Mesenterien aufgehängt
Tentakel- und Rumpfcoelom
Rumpfcoelom als Hydroskelett
1 Paar Metanephridien
gut ausgebildetes Blutgefäßsystem
freischwimmende Actinotrocha- Larve, die sich im Laufe der Metamorphose in weichem Sediment festsetzt
Brachiopoda (Armfüßer)
335 rezente Arten, 30000 fossile
beweglicher Stiel mit chitiniger Cuticula
sessile Lebensweise, mit Fuß verankert
marin
1-6 cm Länge
Bauplan: Schale zu Muscheln konvergent, mit Dorsal- und Ventralklappen (statt Lateral)
Bryozoa (Ectoprocta, Moostierchen)
ca. 4500 Arten (95% aller Tentakulata)
aquatisch (v.a. marin)
koloniebildend (Kolonien bis 1m)
oft als Aufwuchs (Epizoen) auf Muscheln, Krebsen, Hafenanlagen, Schiffswänden ("Fouling")
Einzeltiere klein
Bryozoa: Bauplan
Blutgefäß- und Exkretionssysteme fehlen
Funiculus evtl. Rest von Mesenterien mit Blutgefäßsystem
Reduktion= Anpassung an Kolonie- Leben
Bewegungen des Lophophors von Bryozoa
Ausbreiten
Drehen und Schwenken
Zurückziehen (kann schnell durch Muskel zurückgezogen werden, Ausstülpen erfolgt langsam durch Erhöhung des Flüssigkeitsdrucks im Rumpfcoelom)
Süßwasser- Bryozoen
Plumatella Arten wachsen auch unter eutrophen Bedingungen und können als "Leitungsmoos" Rohrleitungen verstopfen
Kamptozoa (Entoprocta, Kelchwürmer)
ca. 150 Arten
solitär oder Tierstöcke
Habitus ähnlich Bryozoa (Ectoprocta), aber After innerhalb der Tentakelkrone spricht gegen Verwandtschaft, neue molekulare Phylogenie spricht doch wieder dafür (Bryozoa= Ectoprocta + Entoprocta)
Chaetognata (Pfeilwürmer)
ca. 150 Arten, marin, 1-12cm
wichtige Räuber in marinen Pelagial (5-10% der Plankton- Biomasse)
fressen u.a. Copepoden
protandrische Zwitter
weitlumige Coelomräume
Phylogenetische Stellung unklar! (lange als Deuterostomia gesehen, sind aber ziemlich sicher Protostomia, nicht klar, ob Ecdysozoa oder Lophotrochozoa, evtl sehr basale Protostomia, die daher noch viele ursprüngliche Bilateria-Merkmale beibehalten haben)
wesentliche Merkmale der Chordaten
wesentliche Merkmale oft nur embryonal angelegt
-Chorda dorsalis: dorsal vom Darm gelegener flexibler Stab aus turgeszenten Zellen, Widerlager für Muskulatur, Basis für die Entwicklung eines Skelettes bei den Vertebraten (Wirbelsäule, Zwischenwirbelscheiben beim Menschen)
-Dorsales Neuralrohr: umgibt Zentralkanal, entwickelt sich aus einer Ektodermplatte, wird zum Zentralnervensystem (d.h. Gehirn und Rückenmark)
-Kiemendarm: von Kiemenspalten durchbrochen, ursprünglich Filtrierfunktion, im Verlauf der Wirbeltierevolution vielfach modifiziert (--> Kiemen, Teile des Kiefers, Gehörknöchelchen, Lungen entstanden aus Aussackungen hinter Kiemendarm) (Pharynx der Tunicata & Acrania)
-Muskulöser, postanaler Schwanz: Fortbewegung, enthält Skelettelemente
Ursprüngliche Segmentierung
vom Proto- zum Deuterostomier
Hypothese: Dorsoventralumkehr
Ambulacraria: Echinodermata und Hemichordata
sehr ähnliche Larven
biphasischer Lebenszyklus mit Larve vom Dipleurula- Typ
Hemichordata
Äußere Dreiteilung des Körpers (Pro-, Meso- und Metasoma) entspricht im Inneren dreigliedriger Anordnung des Coeloms (Pro-, Meso- Metacoel).
Echinodermata (Stachelhäuter)
marin, Meeresböden bis 5000 m Tiefe
ca. 7000 rezente Arten
mind. 20000 fossile Arten
reiche Fossilgeschichte seit dem frühen Kambrium (vor ca. 540 Mio. J.)
evolvierten 25 unterscheidbare Körperformen, von denen aber nur 5 bis heute überlebt haben
viele ausgestorben am Ende des Paläozoikums (Ende des Perm vor ca. 250 Mio. J.)
Situation im Perm: Kontinentaldrift und Massenaussterben
Bildung von Superkontinent Pangaea
Gewaltige Vulkanausbrüche, Asche führt zu Abkühlung
Gegen Ende des Perm: Meteoriteneinschlag in Australien und Vulkanausbrüche
Lavaströme ins Meer reduzieren Sauerstoffgehalt der Tiefsee, Umwälzung setzt tox. Konz. von CO2 und H2S frei
Aussterben von 96% aller Arten
Pentamere Symmetrie bei Echinodermata
5- strahlige Symmetrie
im mesodermalen Hautskelett gibt es 5 Radien (Ambulacren) und 5 Interradien (Interambulacren)
oft sekundäre Bilateralsymmetrie (z.B. Seeigel: Irregularia)
Bauplan der Echinodermata
Nervensystem einfach, ohne Zentralorgan
Sinnesorgane: einfache Augen (Seesterne), Statocysten (Seegurken), Chemo- und Mechanorezepion
keine speziellen Exkretionsorgane
Gasaustausch über Körperwand, sowie Wasserlungen (Seegurken), Kiemen (Seeigel)
Funktionen des Ambulacralsystems der Echinodermata
Nahrungserwerb
Fortbewegung
Gasaustausch
Exkretion
Osmoregulation
Informationsaufnahme
Regenerationsfähigkeit von Echinodermata
Seesterne: Autotomie & Regeneration
Seegurken: Abwehr mittels Cuvierschen Schläuchen & Regeneration
Ascidiacea (Seescheiden)
ca. 2000 Arten, 1 mm- 80 cm (solitär), Kolonien bis 40 m
Tunica (Mantel) aus Zellulosefasern (Fähigkeit zur Zellulosesynthese einzigartig im Tierreich und wahrscheinlich durch horizontalen Gentransfer von Symbionten übernommen!)
Metamorphose (Larve setzt sich fest und entwickelt sich weiter)
solitäre (Einzeltiere), soziale (mit Stolonen verbunden), koloniale (sog. Synascidien mit gem. Mantel und Gefäßsystem)
Thaliacea (Feuerwalzen und Salpen)
Feuerwalzen: 8 Arten, röhrenförmige, von Mantel umhüllte Tierstöcke
Salpen: 40 Arten, pelagische Hochseeformen warmer Meere, schnellste Wachstumsrate aller Metazoa (Gewichtsverdopplung in 24h), Generationswechsel solitär/ Ketten
Appendicularia (Larvacea)
ca. 70 Arten, kosmopolitisch
behalten auch als Adulte Ruderschwanz bei (Progenesis/ Neotenie)
Cephalochordata (Acrania, Lanzettfischchen)
24 Arten, ca. 6 cm lang, marin
extreme Individuendichte möglich (5000- 8000 tiere /m²)
Chorda durchzieht ganzes Tier
Rumpfmuskulatur: Segmental angeordnete Muskelpakete (Myomere), die aus seitlich der Chorda angelegten Ursegmenten (Somiten= segmentiertes Coelom) hervorgehen
Blutgefäßsystem: mit dem der Vertebrata vergleichbar, weitgehend geschlossen, aber echtes Herz fehlt (kontraktile Gefäßabschnitte), Blut farblos
Schwestergruppe der Vertebrata
Urchordata oder Cephalochordata
Cephalochordata: Muskulatur, Blutgefäßsystem ähnlich
Urchordata: ähnliche Gene!
Myelinscheiden - Schwan'sche Scheiden
ermöglichen 20x schnellere Nervenleitung als nackte Neuronen, weil Impulsleitung springt
Körpergröße kann im Laufe der Evolution bei schneller Reaktionszeit größer werden
vgl. alternative Lösung: Riesenaxone oder Kolossalfasern (=großer Durchmesser) bei Kopffüssern (Cephalopoda9 oder Anneliden
Resegmentierung der primären Wirbelanlage der Wirbelsäule von Vertebraten
macht Bewegung der Wirbel gegeneinander durch Muskulatur möglich
Wirbelsäule in Verbindung mit Becken- Schultergürtel
sehr hohe Beweglichkeit
durch Muskelansätze hohe Kraftentfaltung (Hebelwirkung)
Myxini (Schleimaale)
ca. 35 Arten
nur Chorda dorsalis, Wirbel sekundär reduziert???, Schädel (Cranium)
rein marin, Bodentierfresser oder Aasfresser bis 1500 m tiefe, Augen reduziert
Petromyzonta (Neunaugen)
ca. 40 Arten
karnivor, Meer- und Süßwasser, bohren sich in andere Fische
Gnathostomata (Kiefermünder)
Übergang von strudelnder zu räuberischer Lebensweise
Zähne erlauben Ergreifen/ Zerbeißen von Beute
Autapomorphie: Kiefer (entstanden aus Kiemenbogen/primäres Kiefergelenk)
Knorpelfische: Chondrichtyes
ca. 750 Arten (Haie, Rochen, Chimären)
Haie
Kiefer und Zähne: Zubeißen und Abreißen (sägen), relativ wenig Kraft beim Zubeißen
Haischuppen und -zähne sind homolog
meist Prädatoren, größte Arten sind Filtrierer von Plankton
Rochen
meist bodennah
fressen Wirbellose, große Rochen leben als Filtrierer
Chimären (Holocephala, Seedrachen)
30 Arten
meist bodennah in 100- 2600m
Probleme im Meerwasser (Knorpelfische)
Dichte: Wasser ist deutlich viskoser als Luft (Widerstand beim Schwimmen), Schweben - Austraieren --> Energieverlust
Osmoregulation: Salzgehalt (Osmoregulation) --> Wasserhaushalt, Körperzellen haben geringere Salzkonzentration als Meerwasser = Risiko Wasserverlust, Salze dringen ein!
Orientierung: Wasser ist oft trüb, Dunkelheit nimmt mit Tiefe zu
Energiesparen beim Schwimmen (Knorpelfische)
Stromlinienform
Haihaut mit niedrigem Reibungswiderstand (Flugzeugbau)
Energiesparen beim Schweben (Knorpelfische)
sekundärer Verlust der Knochen- Kalzifikation
Auftrieb durch Einlagerung von Fett in der Leber
Dauerschwimmen mit großen Brustflossen als Tragfläche
Knorpelfische haben keine Schwimmblase
Osmoregulation (Knorpelfische)
Körpermedium iso- osmotisch (Osmokonformer) durch Harnstoff und Trimethylaminoxid
Überschüssige Salze werden über Rektaldrüse ausgeschieden
Orientierung (Knorpelfische)
Fernortungssinne neben der optischen Wahrnehmung sehr wichtig
Augen: Linse nicht verformbar - Nah‐ Fernakkomodation durch Vor‐ Zurückziehen der Linse
Geruchssinn
Seitenlinienorgan=Ferntastsinn (vg. Knochenfische) mechanischer Rezeptor für kleinste Wasserbewegungen
elektrische Sinne (Lorenzini- Amullen)
Gehör (bei Knorpelfischen wenig entwickelt, Verbindung Geichgewichtssinn und Seitenlinienorgan)
Fortpflanzung: Haie und Rochen
innere Befruchtung
Begattungsorgane der Männchen an der Bauchflosse (Klasper)
Oviparie: einige Haie und viele Rochen legen weit entwickelte, große Eier
Ovoviviparie: geschütztes Wachstum im Weibchen
Viviparie: Versorgung über maternale Plazenta
Reproduktionserfolg
Anzahl fortpflanzungsfähiger Nachkommen
Strategien zur Verbesserung des Reproduktionserfolges bei Haien und Rochen
Strategie 1: wenige weit entwickelte Nachkommen, 1‐30, Haie und Rochen, innere Befruchtung, Embryonalentwicklung im Weibchen, (Oviparie, Ovoviviparie, Viviparie).
Eltern investieren in wenige Nachkommen mit hohen Überlebensraten.
Strategie 2: viele wenig entwickelte Nachkommen, einige Hundert bis einige Millionen, die meisten Knochenfische, äußere Befruchtung, extrakorporale Embryonalentwicklung.
Eltern investieren in viele Nachkommen mit geringen Überlebensraten.
Artenreichste Ordnung der polyphyletischen Fische
Strahlenflosser - Actinopterygier
ca. 24000 Arten
Autapomorphie der Osteichthyes
Lungen oder Abwandlungen davon
Entwicklung von Lungen
Luftatmung
Landgang von Urfischen (Lungen, Knochen)

Fische gehen zurück ins Wasser --> Schwimmblasen
Übergangsformen --> Lungen und Kiemen
Tetrapoden entwickeln sich an Land --> Lungen
Sarcopterygii (Fleischflosser)
ca. 50000 Arten inklusive Tetrapoda? (wird diskutiert)
bei Crossopterygii (Quastenflosser) und Dipnoi (Lungenfische): Lungen!, rudimentär Becken- bzw. Schultergürtel
Crossopterygii (Quastenflosser)
ein lebendes Fossil
rezent eine Art /latimeria chalumnae) in 100- 500 m Tiefe vor ostafrikanischer Küste
paarige Lungen sekundär verfettet
NICHT die Stammgruppe der Tetrapoda
Dipnoi - Lungenfische
6 Arten
Leben in periodisch austrocknenden Gewässern (Kiemen und Lungen)
Protopterus würde ersticken wenn andauernd untergetaucht
Überdauern Trockenzeit eingegraben in Schleimkokkon (Trockenstarre)
Actinopterygii (Strahlenflosser, Knochenfische i.w.S.)
Lungen zu Schwimmblasen umgewandelt
Teleostei (Knochenfische i.e.S.)
mit Abstand artenreichste Ordnung der Wirbeltiere ca. 24000 Arten
Größe von 8mm bis 3m (Thun- Schwertfisch, Wels)
neue Arten: Tiefsee, Tropen
in fast allen aquatischen Habitaten vertreten
Artgrenzen oft schwer zu definieren
hohe Evolutionsraten (ostafrikanische Grabenseen mehrere 100 Buntbarscharten vermutlich sympatrisch entstanden)
Kiemenatmung
Einatmen durch den Mund
Ausfiltrieren des O2 in den Kiemenbögen
Ausatmen durch Öffnen des Kiemendeckels
Gegenstromprinzip
Osmoregulation Teleostei
Meerwasser:
‐ hohe Salzkonzentration
‐ Knochenfische sind hypoosmotisch
--> Wasserverlust, Salzüberschuß
Meeresfische: wenig hochkonzentrierter Harn

Süßwasser:
‐ niedrige Salzkonzentration
‐ Knochenfische sind hyperosmotisch
--> Wasser dringt ein, Salzverlust
Süßwasserfische: viel niedrigkonzentrierter Harn
Schwanzflossen
Sprinter: große abgerundete Schwanzflosse
Auskauerschwimmer: Torpedoform, dünner Schwanzstiel mit Querkielen, sichelförmige Schwanzflosse
Katadrome Fische
Aal wandert vom Süßwasser ins Meer zum Laichen (Europ. Aal ins Sargassomeer)
Anadrome Fische
wandern vom Meer ins Süßwasser zum Laichen (Salmoniden - Lachs,..., Störartige)
Fortpflanzung bei Teleostei
meist externe Befruchtung und große Eizahlen
keine Brutpflege: viele Nachkommen mit geringer Überlebensrate (Bsp. Dorsch - 2 von 3 Mio.)
Oder
Brutpflege: weniger Nachkommen mit höherer Überlebensrate (Bsp. Stichling,...)
Brutpflege bei Teleostei
Buntbarsche (Cichlidae): Gelege werden bewacht, Maulbrüter
Dreistachliger Stichling: Männchen bewacht Nest mit Eiern
Seepferdchen/ Seenadeln: männliche Tiere brüten Eier in spezieller Bauchtasche aus
Ordne folgende Tiere den Proto- und Deuterostomiern zu: Vogel, Fliege, Schnecke, Seestern, Regenwurm, Fadenwurm, Seeigel, Mensch
Prostomier: Fliege, Schnecke, Regenwurm, Fadenwurm (weitere: Bandwurm, Muschel)
Deuterostomier: Vogel, Seestern, Seeigel, Mensch (weitere: Frosch, Tiger)
Klassische Phylogenie
verwendet morphologische Unterschiede zur Analyse der Abstammungsverhältnisse
schematische Zeichnung der Leibeshöhlenverhältnisse beim Regenwurm (Lumbricus terrestris) incl. Elementen des Verdauungssystems und Bewegungsapparates
Was ist aus welchem Keimblatt hervorgegangen?
Bild
Zu welchem Tierstamm gehört Lumbricus terrestris?
Der Regenwurm gehört zum Stamm der Annelida (Ringelwürmer).
mikroskopischer Querschnitt siehe Bild 7
Wie kann man Anneliden, Cestoden, Nematoden, Turbellaria, Nematomorpha und Trematoda auseinander halten?
Anneliden (Ringelwürmer): Mund, After, Längs- und Quermuskulatur
Cestoden (Bandwürmer): weder Mund noch After
Nematoden (Fadenwürmer): keine Quermuskulatur
Turbellaria (Strudelwürmer): kein After
Nematomorpha (Saitenwürmer): keine Quermuskulatur
Trematoda (Saugwürmer): kein After
Evolution von Kiefer und Gehörknöchelchen der Landwirbeltiere
Fische: primäres Kiefergelenk ging aus 1. Kiemenbogen (Mandibularbogen oder Kieferbogen bestehend aus Quadratum und Articulare) hervor
Amphibien, "Reptilien" und Vögel: Columella (Steigbügel) als einziges Gehörknöchelchen geht aus dem Hyomandibulare des 2. Kiemenbogens (Hyoidbogen oder Zungenbein) hervor
Säugetiere: zusätzliche Gehörknöchelchen sind Amboss (aus Quadratum) und Hammer (aus Articulare) die aus dem Kieferbogen hervorgingen, sekundäres Kiefergelenk entsteht neu aus Squamosum und Dentale
Ist der Gastralraum eine Leibeshöhle im engeren Sinne?
Nein, er befindet sich eigentlich außen.
Ist das Blastocoel eine Leibeshöhle?
Ja, primäre LH.
Ist das Coelom eine Leibeshöhle?
Ja, sekundäre LH.
Süßwasserpolyp Hydra spec., Spulwurm Ascaris suum, Regenwurm Lumbricus terrestris, Schabe Periplaneta americana, Maus Mus musculus

Welche Tiergruppen?
Körperhöhlen- Verhältnisse
Süßwasserpolyp Hydra spec.: Cnidaria, primäre Leibeshöhle zwischen Epidermis und Gastrodermis
Spulwurm Ascaris suum: Nematoda, primäre Leibeshöhle als Pseudocoel
Regenwurm Lumbricus terrestris: Annelida, sekundäre Leibeshöhle (Coelom), Reste der primären LH als Lumen der Blutgefäße, Coelothelien sind Begrenzungen der segmental angeordneten Coelomräume
Schabe Periplaneta americana: Arthropoda, Mixocoel (Haemocoel), primäre und sekundäre LH zusammengeschlossen, offenes Blutgefäßsystem
Maus Mus musculus: Mammalia, sekundäre LH weitgehend mit Organen ausgefüllt, die von Coelothelien in Position gehalten werden
Nenne je zwei Beispiele für Parasiten des Menschen aus den Gruppen "Protozoen", Nematoden und Plathelminthen mit Überträger/ Zwischenwirt und Krankheiten.
Protozoa:
Leishmania spec. - Sandmücke - Leishmaniose
Plasmodium spec. - Anopheles Mücke - Malaria
Nematoda:
Medinawurm Dracunculus - Copepode - Dracontiasis
Wucheria - Mücke Culex - Elefantiasis
Plathelminthes
Pärchenegel Schistosoma - Schnecke - Billharziose
Fuchsbandwurm Echinococcus - Fuchs, Nager - Echinococcose
Anpassungen der Parasiten an die parasitische Lebensweise mit Beispielen.
Spezialisiertes Wirtssuchverhalten (Miracidien der Trematoden)
stark abgewandelter, oft reduzierter Bauplan ( Sacculina carcini)
an das Immunsystem der Wirte angepasste Körperoberfläche (Neodermata)
u.U. Antigenwechsel (Trypanosoma)
Manipulation des Wirtsverhaltens
Produktion einer großen Anzahl von Übertragungsstadien (Cercarien der Trematoden)
Leibeshöhlenverhältnisse des Schweinespulwurms Ascaris suum (Nematode)
Bild
Verdauungssystem der Küchenschabe
Bild