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Vergegenwärtigen Sie sich die Schritte zur rechtlichen und zur tatsächlichen Durchsetzung der Schulpflicht in Preußen während des 18. und 19. Jahrhunderts.
-18. Jh: Schulpflicht wiederholt proklamiert (1717 und 1794)
-19.Jh: allmählich auch für alle Kinder durchgesetzt
Stellen Sie die Grundzüge der Herausbildung 'höherer' und 'niederer' Schulbildung in Preußen vom ausgehenden 18.Jh bis zur Mitte des 19.Jh heraus!
höheres Schulwesen Preußens:
*nur für Jungen zugänglich
*eng verbunden mit Berechtigungswesen
*durch das neuhumanistische Allgemeinbildungskonzept gekennzeichnet
*diente zunächst insbesondere der Bildung von Beamten

niederes Schulwesen:
*Aufgabe: Erziehung 'braver' Untertanen
*Beschränkung auf fundamentale Kulturtechniken
--> Prinzip der Bildungsbegrenzung verpflichtet
Überlegen Sie sich die Bereiche, in denen das deutsche Schulwesen im letzten Drittel des 19. und zu Beginn des 20. Jh modernisiert wurde.
-vier Modernisierungsfelder in der Schulentwicklung um 1900
-Erweiterung der Jungengymnasien auf 3 Formen: neuhumanistisches / neusprachliches Realgymnasium und mathematisch/naturwissenschaftliches Gsymnaisum (1900)
-Mädchen wurde Zugang zu abiturführenden Schulen gewährt (1908) --> konnten jetzt studieren
-Prinzip der Bildungsbegrenzung im Volksschulwesen wurde gelockert (1872)
-Duale Berufsausbildung mit den Lernorten Betrieb und Schule wurde etabliert
Was waren die wesentlichen Elemente des Weimarer Schulkompromisses und welchen Beitrag leistete er zum Übergang von Stände- zum Leistungsprinzip?
Weimarer Schulkompromiss (1919/1920):
- bezog sich auf die Struktur- und Konfessionsfrage
-Folge: für alle Kinder im Preußen gemeinsame 4jährige Volksschulunterstufe (Grundschule) und dann je nach Leistung Verteilung auf Mittel- / Realschule, Gymnasium / Lyzeum)
- Volksschulen waren als Bekenntnissschulen von einer Konfession geprägt / Simultanschulen als konfessionell neutrale Schule mit Religionsunericht in der jeweiligen Religion der Schüler / bekenntnissfreie Schulen (ohne konfessionelle Prägung)
- Kinder am Ende der Grundschuljahre nach Leistung einsortiert und auf weiter Bildungswege verteilt
--> Schulwesen löste sich vom Ständeprinzip und orientierte sich am Leistungsprinzip
Vergegenwärtigen Sie sich die einzelnen Phasen der Schulentwicklung in Deutschland von 1945 bis 1989. Achten Sie dabei auf die Phasen der frühen Nachkriegsentwicklung (Alliierte Schulpolitik), der Restauration, sowie der Reformjahre in der westdeutschen Bundesrepublik, sowie auf die Entwicklung der Schulstruktur in der DDR.
*Nachkriegsjahre durch alliierte Siegermächte geprägt:
*Schulen Deutschlands wurde eine Entnazifizierung und Demokratisierung verordnet
*Forderung: An Stelle der gegliederten Schulen ein gestuftes Schulsystem einzuführen
*DDR: System von, für alle Kinder eine 10jährige Polytechnische Oberschule und eine 2jährige erweiterte Oberschule geprägt war
*BRD: restaurierten, inhaltlich am westlichen Demokratieverständnis angelehnt, die aus der Weimarer Zeit überkommene Schultruktur
--> erst in den 60er Jahren wurde diese Struktur aus bürgerrechtlichen und ökonomischen Gründen in Frage gestellt
--> Vorschläge zur Ablösung des gegliederten Schulsystems zu Gunsten eines Gesamtschulsystems setzten sich nicht durch
--> einige Bundesländer führten jedoch zusätzlich Gesamtschulen als ergänzende Schulformen ein
--> strukturelle Reformen konzentrieren sich seitdem auf Reformen innerhalb der tradierten Struktur
--> unter diesen Reformen stechen die Umwandlung der Volksoberschule zur Hauptschule und gymnasiale Oberstufe in Grund- und Leistungskurse hervor
Wie wurde um 1800, in den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts und wie wird gegenwärtig die gegliederte Schulpolitik begründet?
*1800: mit ständischer Gesellschaft begründet
*50er Jahre: mit Anforderungen des Beschäftigungssystems begründet
*gegenwärtig: Begründet mit Leistungsprinzip
-->Hinweis auf Begabungsunterschiede zwischen den Kindern hinsichtlich der Fähigkeit bestimmte Kriterien/Qualifikationsziele zu erreichen
-->Schulstruktur daran ausgerichtet in den Schulformen möglichst leistungshomogene Schülergruppen zusammenzuführen, um optimale, begabungsgerechte Förderung zu erzielen
Beschreiben Sie die Kompetenzen, die der Bund, die Länder und die Kommunen im Bildungs- und insbesondere im Schulbereich haben.
*Bund:
-in allgemein Bildungsbereich: nur wenig Kompetenzen in Fragen der Leistungsfähigkeitsfeststellung des Bildungswesens und Forschungsförderung des Hochschulbaus
-in Berufsbildungsbereich: Bund für außerschulische (betriebliche) Berufsausbildung und Ausbildungsförderung zuständig

Länder:
-für die Kompetenzverteilung im Schulbereich gilt grundsätzlich das die Länder für Schulgesetzgebung und Schulaufsicht zuständig sind
-in Schulangelegenheiten sieht das Grundgesetz keine Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen des Bundes vor
-nur wenige Vorgaben im GG an das Länder gebunden sind:
Staatliche Schulaufsicht (Art.7GG): wahrgenommen durch Länder (inner Schulangelegenheiten) und Kommunen (äußere Schulangelegenheiten)
Chancengleichheit (Art.3GG)

Kommunen:
-für äußere Schulangelegenheiten zuständig (Errichtung und Erhalt von Schulgebäuden, Einstellung und Finanzierung nicht lehrenden Personals, kommunale Schulentwicklungsplanung..)
Welche Deutschlandweit tätigen Beratungsgremien gab es im Bildungsbereich und wann waren diese tätig?
-1953-1965: Deutscher Ausschuss für das Erziehungs- und Bildungswesen
-1965-1975: Deutscher Bildungsrat
-1999-2002: Forum Bildung
Vergegenwärtigen Sie sich die wesentlichen Stationen und Weichenstellungen, die beim Durchgang durch eine Schullaufbahn passiert werden!
-Einschulung
-Überweisung an Sonderschulen
-Übergang aus der Grundschule in weiterführende Schulen
-Klassenwiederholungen
-Wechsel zwischen Unterschiedlichen Bildungswegen der Sekundarstufe (Durchlässigkeit)
Erinnern Sie sich an die zentralen empirischen Befunde zur Einschulung, zu Klassenwiederholungen, zum Übergang aus der Grundschule in die weiterführenden Schulen, zur Durchlässigkeit und zu Schulabschlüssen.
Einschulung:
-5% der Schüler werden vorzeitig, 7% später eingeschult
-zurückgestellte Schüler gehören generell der eher schwächeren Leistungsgruppe an
-vorzeitig eingeschulte Schüler sind übereprästentativ von Klassenwiederholungen getroffen

Überweisung in Sonder / Förderschulen:
-3% direkt dorthin eingeschult
-übrigen werden von anderen Schulformen dorthin überwiesen
-in den letzten Jahren bleibt eine wachsende Zahl von Förderungsnötigen Schülern in den Regelschulen und bekommt dort gesonderten Förderunterricht

Übergang aus der Grundschule in weiterführende Schulen:
-Empfehlungen den Grundschule entsprechen nur teilweise den in Tests messbaren Leistungen
-Kinder als "bildungsnahen" Familien bekommen bei gleicher Leistung deutlich häufiger eine Grundschulempfehlung fürs Gymnasium als Kinder aus Bildungsfernen Familien

Klassenwiederholungen:
-2,8% aller Schüler bleiben jährlich sitzen
-bei den unter 15 jährigen haben in den alten Bundesländern 25% und in den neuen 15% schon mal eine Klasse wiederholt

Durchlässigkeit:
-15% der jugendlichen haben die Schulform gewechselt
-mehr als 1/5 steigen auf, weniger als 1/5 ab
Was meinen die Begriffe "Durchlässigkeit" und "Entkopplung" von Schulformen und Schulabschlüssen?
Durchlässigkeit:
-Möglichkeit des Wechsels zwischen unterschiedlichen Bildungsgängen innerhalb einer Schulstufe

Entkopplung:
-bestimmte Schulabschlüsse können nicht mehr nur in der ihr zuordneten Schulform erworben werden
Taugen Durchlässigkeit und Entkopplung als Korrekturinstrumente "Falscher" Schullaufbahnentscheidungen?
-Durchlässigkeit ist korrigierend, da sie überwiegend die Durchlässigkeit in Richtung weniger anspruchsvollen Schulformen ist
-"zu hohe" Bildungsgangentscheidungen, kaum aber zu "niedrige"
- Entkopplung wirkt nur so lange korrigierend, wie festgestellt wird, dass hinter den gleichen Abschlüssen an unterschiedlichen Schulformen eine Bandbreite von Leistungen stehen kann (Rehierarchisierung)
Benennen und skizzieren Sie die aktuellen Ansätze der Schulreformen in Deutschland!
Eintritt in die Grundschule:
-Flexibilisierung des Eintrittalters, neue Eingangsphase

Übergang in die weiterführenden Schulen:
- Verstärkung der Bedeutung des Grundschulgutachtens

Verkürzung der Schulzeit:
-achjähriges Gymnasium als Regelzeit mit Rückwirkungen auf andere Schulformen

Ausbau des Angebotes an GTA-Schulen und Verstärkung der Selbstständigkeit einzelner Schulen
Beschreiben Sie die Entwicklung im Bildungs- und Beschäftigungssystem, die zu einem Bedeutungszuwachs der Weiterbildungen führen.
-im Bildungssystem bringen es jährlich 20-25% nicht zu den Kompetenzen, die für eine Aufnahme der Berufsausbildung erforderlich sind
-bis zu 25% der Schüler benötigen bereits nach Verlassen der Schule eine Weiterbildung
--> unerlässlich, da Beschäftigungssystem für gering qualifizierte wenig Arbeitsplätze bietet
Zeichnen Sie die Grundzüge des Prozesses der Bildungsexpansion nach und gehen die auf Besonderheiten in der Bundesrepublik und DDR ein.
*im Verlauf der Bildungsexpansion verblieben immer mehr Jugendliche immer länger im Bildungssystem,
*in der BRD Erhöhung der Schulzeit und Ausbildungszeit
--> zunehmende Abwendung von Volksschule / Realschule
*höheres Schulwesen gewann mehr Schüler
*DDR: Alle Schüler lernten in Politechnischer Oberschule auf den mittleren Abschluss
--> erweiterte Oberschule hatte weniger Zulauf.
Tragen Sie die wesentlichen Befunde zur Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern, zwischen unterschiedlichen Regionen, zwischen den Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher sozialer Herkunft, sowie zwischen den Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen!
Geschlecht:
*Mädchen haben Jungen im Allgemeinbildenden Schulwesen mit Leistungen und Abschlüssen überholt
--> verlieren ihren Vorsprung aber beim Eintritt ins Berufsleben

Regionen:
*z.T. erhebliche Unterschiede in den Leistungen für Schulabschlüsse zwischen den Bundesländern

soziale Herkunft:
*enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg

Migrationshintergrund:
*Jugendliche mit Migrationshintergrund haben beim Erwerb von Kompetenzen im Bildungsbereich mehr Probleme als Jugendliche ohne Migrationshintergrund
Welche Beschäftigungspezifischen und welche außerberuflichen Erträge bietet die erfolgreiche Teilhabe an Bildung?
*mit Höhe des Schulabschlusses steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Berufsausbildung, Arbeit und beschäftigt zu bleiben
* mit der Höhe der Schulabschlüsse steigt persönliche Autonomie, wächst individuelle Gesundheit und Interesse an Politischen Fragen nimmt zu
Stellen Sie die Steuerungsdimensionen von Bildungssystemen dar!
Steuerungszugänge eines Bildungssystems können ansetzen am:
*Kontext eines Systems (nur schwach)
*Inputs die in das System gegeben werden
*Prozess des Arbeitens in diesem System
*Outputs und Outcome (nur schwach) der Bildungssystems
Steuerungsdimensionen: Kontext
* sozioökonomischer Status der Schülerinnen und Schüler
*Ansehen der Lehrerinnen und Lehrer
*Stellenwert der der Bildung einer Gesellschaft zugemessen wird
Steuerungsdimensionen: Input
*Qualifikation von Lehrern / Schülern
*finanzielle Ressourcen
*Bildungsziele
Steuerungsdimensionen: Prozess
Schulebene:
*Schulstruktur
*Schulmanagement
*kollegiale Kooperation / Personalmanagement

Klassenebene:
*Unterrichtsqualität
*Leistungsbeurteilung
*Lernmaterialien
Steuerungsdimensionen: Output / Outcome
Output:
*Leistungen
*Bildungsabschlüsse
*Haltungen

Outcome:
*beruflicher Erfolg
*soziale Teilhabe
Wie wird das deutsche Bildungssystem traditionell gesteuert?
*über die Gestaltung der Input- und Prozessgrößen
Welche 3 Haupttypen der Evaluation gibt es und wie sind sie zu charakterisieren?
Selbstevaluation:
*Mitglieder einer Schule prüfen selbst ob Ziele erreicht worden sind

Metaevaluation:
*für die, die Selbstevaluation betreiben bleiben Evaluationsregeln bestehen, damit die Ergebnisse verglichen werden können

Fremdevaluation:
*Außenstehende überprüfen ob die vorgegebenen Ziele erreicht worden sind
Was versteht man unter horizontaler und was unter vertikaler Gliederung des Bildungssystems?
horizontal = Stufen
*Grundschule, SekI, SekII, Tertiärer Bereich

Vertikal = Unterteilung in verschieden wertige Schul- und Bildungsformen in der SekI und SekII
Bitte begründen Sie, warum es sich bei der KMK und dem Bund-Länder-Ausschuss um föderale und nicht um korporative Einrichtungen handelt.
*rein staatliche Abstimmungsorgane, ohne Einbindung nicht staatlicher Akteuere
Das deutsche Schulsystem gilt als hochgradig selektiv, was insbesondere auf seine gegliederte Schulstruktur zurückgeführt wird

a) Benennen Sie die Merkmale dieser Struktur
b) Wie wird die gegliederte Schulstruktur begründet?
c) Wie beurteilen Sie die gegliederte Struktur unter dem Gesichtspunkt Chancengleichheit?
a) kurze gemeinsame Grundschulzeit, Zuweisung in die Schularten der Sek II (Dreigliedrigkeit)

b)
*begründet auf dem Leistungsprinzip
*soll möglichst viele homogene Leistungsgruppen zusammenfassen, um optimale begabtengerechte Förderung zu erzielen

c)
*Grundschulempfehlen entsprechen nur teilweise den in Tests messbaren Leistungsfähigkeiten
*Schülerinnen und Schüler haben eine ausgesprochene schichtspezifische Prägung
*differenzierte Auswirkung der Schulmilleus