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36 Cards in this Set

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HIV-Infektion


・Definition (1)

- ruft nach einer unterschiedlich langen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervor, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender Helferlymphozyten zurückzuführen ist.

AIDS


・Definition (2)

- stellt das Spätstadium der HIV-Infektion (Kategorie C, CDC) dar und ist insbesondere durch das Auftreten opportunistischer Infektionserkrankungen charakterisiert.


- Die Erkrankung ist kausal nicht therapierbar und endet immer letal.

HIV-Infektion


・Erreger (4)

- humanes Immundefizienzvirus (HIV)


- Retrovirus aus der Gruppe Lentiviren


- 2 unterschiedliche Typen


→ Typ-I-Infektionen (3 Hauptgruppen: M, N, O) (Häufiger)


→ Typ II (va Westafrika)


- Infiziert sich ein Mensch mit mehreren (Sub-)Typen, ist die Entstehung neuer Rekombinanten, sog. „circulating recombinant forms“ (CRFs), möglich.

HIV-Infektion


・Epidemiologie (2)

- 60 % der Infizierten leben in Afrika


- 20 % in Südostasien.

HIV-Infektion


・Übertragung (2)

- Virus ist in allen Körperflüssigkeiten vorhanden (v.a. Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch)


- Eine Übertragung über Tröpfcheninfektion, Hautkontakt, normales familiäres Zusammenleben oder Vektoren ist ausgeschlossen.

HIV-Infektion


・Pathogenese (10) (Bild)

- Viren gelangen über Schleimhautdefekte in den Organismus
→ HI-Virus kann ausschließlich Zellen mit dem CD4-Oberflächenmolekül infizieren (dendritische Zellen, T-Helferzellen, Makrophagen/Monozyten und Mikroglia)
→ von Langhans-Zellen auf...

- Viren gelangen über Schleimhautdefekte in den Organismus


→ HI-Virus kann ausschließlich Zellen mit dem CD4-Oberflächenmolekül infizieren (dendritische Zellen, T-Helferzellen, Makrophagen/Monozyten und Mikroglia)


→ von Langhans-Zellen aufgenommen


→ regionäre Lymphknoten


→ Bindung an CD4-Rezeptor auf T-Lymphozyten


→ Zerstörung der CD4-positiven T-Helferzellen (zytopathischer Viruseffekt + Immunantwort des infizierten Organismus)


→ Virus Ausbreitung über die Lymphbahnen in periphere Organe und das ZNS und sukzessive Lyse der T-Helferzellen


→ Solange das lymphatische Gewebe den ständigen Verlust an T-Lymphozyten ausgleichen kann, bleibt die Infektion subklinisch


→ T-Zell-Verlust Überschreitet die Kompensationsfähigkeit (Schwellenwert: < 200 Zellen/μl)


→ opportunistischer Infektionen und Tumoren bemerkbar

HIV-Infektion


・Inkubationszeit (2)

- serologische Definition (Zeitraum zwischen Infektion und dem Auftreten von Antikörpern gegen retrovirale Proteine)


→ 1–3 Monate



- klinische Definition ( Zeitraum zwischen Infektion und der Manifestation von AIDS)


→ 4–15 Jahre

HIV-Infektion


・CDC-Klassifikation der HIV-Infektion

- Stadium A (akute HIV-Infektion)


- Stadium B (symptomatische HIV-Infektion)


- Stadium C (AIDS)



- A1, B1, C1: T-Helferlymphozyten > 500/μl


- A2, B2, C2: T-Helferlymphozyten: 200–499/μl


- A3, B3, C3: T-Helferlymphozyten < 200/μl

CDC-Klassifikation Stadium A


・Symptome

- akutes retrovirales Syndrom


- asymptomatische Latenzphase


- persistierende generalisierte Lymphadenopathie (Lymphadenopathie-Syndrom, LAS)

akutes retrovirales Syndrom


・Definition (3)

- Bei 50–90 %


- 1–6 Wochen p.i. mononukleoseähnliches Krankheitsbild (Lymphadenopathie, Fieber, Angina, makulopapulösem Exanthem, Glieder- und Muskelschmerzen, Splenomegalie, Leukozytopenie und Diarrhö)


- Selbstlimitierender Verlauf innerhalb 5–30 Tagen

asymptomatische Latenzphase


・Definition (4)

- Folgt auf akutes retrovirales Syndrom


- Patienten sind klinisch gesund, aber infektiös


- Dauer liegt im Mittel bei 10 Jahren


- Progressionsrisiko kann mithilfe der Viruslast (= RNA-Kopien/ml Plasma) abgeschätzt werden.

persistierende generalisierte Lymphadenopathie


・Definition (4)

- generalisierte Lymphadenopathie


- Beteiligung von ≥ 2 extrainguinalen Lymphknotenstationen


- > 3 Monate


- keine Allgemeinsymtome

CDC-Klassifikation Stadium B


・Symptome (7)

- febrile Temperatur (> 38,5°C)


- ungewollter Gewichtsverlust (5–10 % des Ausgangswerts)


- chronische Diarrhö (> 1 Monat)


- HIV-assoziierte periphere Neuropathie


- idiopathische thrombozytopenische Purpura


- opportunistische Infektionen


→ orale und vulvovaginale Candidiasis (persistierend, rezidivierend, therapieresistent)


→ Herpes zoster (> 1 Dermatom, Augenbefall, rezidivierend)


→ Listeriose


→ bazilläre Angiomatose


→ multiple Mollusca contagiosa


→ orale Haarzellleukoplakie


- Tuben-/Ovarialabszess, zervikale Dysplasie oder zervikales Carcinoma in situ

CDC-Klassifikation Stadium C


・Symptome (4)

- AIDS-definierende Erkrankungen


→ Wasting-Syndrom


→ HIV-assoziierte Enzephalopathie (HIV-Demenz)


→ opportunistische Infektionen


- Malignome

AIDS-definierende Erkrankungen


・Wasting-Syndrom (3)

- ungewollter Gewichtsverlust > 10 % des Ausgangswerts


- chronische Diarrhö ohne andere Ursache (> 1 Monat)


- Abgeschlagenheit (> 1 Monat)

AIDS-definierende Erkrankungen


・HIV-assoziierte Enzephalopathie (2)

- progrediente ZNS-Entzündung durch Infektion der Mikroglia


- subkortikale, langsam fortschreitende Demenz mit kognitiven, motorischen (Gangstörungen), emotionalen und (selten) vegetativen Defiziten


(- DD: zerebrale Toxoplasmose, progressive multifokale Leukoenzephalopathie)

AIDS-definierende Erkrankungen


・opportunistische Infektionen (14)

- parasitäre Infektionen


→ zerebrale Toxoplasmose


→ chronische Kryptosporidiose (> 1 Monat)



- bakterielle Infektionen


→ rezidivierende Pneumonien innerhalb 1 Jahres


→ atypische Mykobakteriose und Tuberkulose


→ Salmonellensepsis



- virale Infektionen


→ Zytomegalieinfektion (Retinitis, Pneumonie, Enzephalitis, Kolitis)


→ Herpes-simplex-Infektionen (chronische Schleimhautulzera, Ösophagitis, Pneumonitis, HSV-Enzephalitis)


→ progressive multifokale Leukoenzephalopathie (JC-Virus)



- Pilzinfektionen


→ Pneumozystis-jiroveci-Pneumonie


→ systemische Candidiasis (Ösophagitis, Pneumonie, Sepsis)


→ Kryptokokkose (pulmonal und extrapulmonal)


→ Histoplasmose (extrapulmonal und disseminiert)


→ chronische Isospora-belli-Infektion (> 1 Monat)


→ Kokzidioidomykose (extrapulmonal oder disseminiert)

CDC-Klassifikation Stadium C


・Malignome (3)

- Kaposi-Sarkom (hervorgerufen durch HHV8; häufig generalisierter Verlauf (auch pulmonal und gastrointestinal); DD: bazilläre Angiomatose durch Bartonella henselae



- Non-Hodgkin-Lymphome vom B-Zell-Typ


→ systemische NHL (Burkitt-Lymphom oder immunoblastisches Lymphom; assoziiert mit EBV-Reaktivierung)


→ Primary-Effusion-Lymphome (Lymphome der Körperhöhlen wie Pleura, Perikard, Peritoneum; assoziiert mit HHV8)


→ primär zerebrales Lymphom (assoziiert mit EBV-Reaktivierung)



- invasives Zervixkarzinom und Analkarzinom (Assoziation mit onkogenen HPV (HPV16))

HIV-Infektion


・Diagnostik (5)

- Erregernachweis


- Virusquantifizierung


- Bestimmung der CD4-T-Helferlymphoyztenanzahl


- Genotypische HIV-Resistenzbestimmung


- Weitere Serologie

HIV-Infektion


・Erregernachweis (2)

- Indirekter Erregernachweis („HIV-Test“)


- Direkter Virusnachweis

Indirekter Erregernachweis („HIV-Test“)


・Definition (3)

- Serologische Suche nach Antikörper


- Suchtest


- Bestätigungstest

Indirekter Erregernachweis („HIV-Test“)


・Suchtest (3)

- „Antikörper-Screening“ mithilfe eines HIV-ELISAs


- Sensitivität: gut jedoch in den ersten 6–12 Wochen falsch negative Ergebnisse durch die diagnostische Lücke möglich (erst nach 12 Wo haben 95% genug AK gebildet)


- Spezifität: in seltenen Fällen werden falsch positive Ergebnisse beobachtet → Bestätigungstest

Indirekter Erregernachweis („HIV-Test“)


・Bestätigungstest (3)

- Western-Blot


- Nachweis Antikörper gegen verschiedene spezifische Virusproteine (hoch spezifisch)


- positives Ergebnis sollte durch eine 2. Probe bestätigt werden (Ausschluss einer Probenverwechslung)

Direkter Virusnachweis


・Definition (3)

- Elektronenmikroskopie, Virusisolation und Nukleinsäurenachweis-Test (NAT)


- NAT kann Virusbestandteile mittels PCR bereits 10–15 Tage p.i. nachweisen (sehr teuer → keine Routinediagnostik)


- negatives Ergebnis schließt stattgehabte Infektion nicht aus.

Virusquantifizierung


・Definition (4)

- erfolgt u.A. mittels PCR


- Angaben in Virusäquivalente/ml Plasma oder RNA-Kopien/ml Plasma


- Aussage über die replikative Virusaktivität (Therapie- und Verlaufskontrolle, prognostische Aussage)


- Nachweisgrenze: 20–50 Kopien/ml

Bestimmung der CD4-T-Helferlymphoyztenanzahl


・Definition (3)

- erfolgt durchflusszytometrisch


- Normwert liegt für Erwachsene zwischen 650 und 1250 Zellen/μl


- Auskunft über das Ausmaß der Immunschwäche (Prognosemarker)

Genotypische HIV-Resistenzbestimmung


・Definition (1)

- Durchführung zu Beginn der Therapie oder bei Therapieversagen

Weitere Serologie


・Definition (1)

- Hepatitis-B- und -C-Serologie (da der gleiche Übertragungsweg).

HIV-Infektion


・DD (Tabelle)

HIV-Infektion


・Therapie indikation (3)

- Auftreten HIV-assoziierter Erkrankungen (CDC-Stadien B und C)


- < 350 CD4-T-Helferzellen/μl Plasma oder


- hoher Viruslast mit > 50000 RNA-Kopien/ml Plasma.

HIV-Infektion


・Therapie (2)

- Antiretrovirale Therapie


- Chemoprophylaxe zur Verhütung schwerwiegender opportunistischen Infektionen

HIV-Infektion


・Antiretrovirale Therapie (6)

- Highly active antiretroviral Therapy (HAART)


- kombinierte Gabe von mindestens 3 Medikamenten mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus


- Präferierte Kombination


→ nukleosidische bzw. nukleotidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (z.B. Tenofovir/Emtricitabin oder Abacavir/Lamivudin)


→ 1 nicht nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor (z.B. Efavirenz oder Nevirapin)


→ 1 geboosterter Proteaseinhibitor (z.B. Atazanavir, Darunavir, Lopinavir, Fosamprenavir) oder


→ 1 Integraseinhibitor (z.B. Raltegravir).

Häufig verwendete Medikamente in der HIV-Therapie (Tabelle)

Antiretrovirale Therapie


・Komplikationen (4)

- metabolische Veränderungen


→ Lipatrophie (Schwund des Unterhautfettgewebes in Gesicht, Extremitäten und gluteal)


→ Lipodystrophie (Umverteilung des Fettgewebes mit Anreicherung im Bereich des Abdomens und Nackens → kann zu pathologischer Glukosetoleranz führen)


→ Diabetes mellitus



- immunrekonstitutionelles inflammatorisches Syndrom


→ zu Beginn der Therapie kommt es trotz Besserung der Abwehrlage zu einer paradoxen Verschlechterung der Symptomatik durch eine ausgeprägte Entzündungsreaktion

HIV-Infektion


・Chemoprophylaxe zur Verhütung schwerwiegender opportunistischen Infektionen (2)

- Cotrimoxazol (480 mg/d oder 960 mg 3-mal/Woche) bei CD4-Zellzahl < 200/μl


→ Prophylaxe einer Pneumozystis-jiroveci- bzw. Toxoplasmoseinfektion



- Isoniazid (für 1 Jahr)


→ Prophylaxe einer Tuberkulose bei positivem Tuberkulinhauttest bzw. bei Interferon-γ-Test oder Tbc-Exposition.

HIV-Infektion


・Prophylaxe (2)

- Nadelstich


→ Blutung an der Verletzungsstelle fördern


→ bereits bei geringstem V.a. HIV-Infektion des Indexpatienten mit einer antiretroviralen Postexpositionsprophylaxe beginnen


→ Wird innerhalb von 2 h nach Nadelstichverletzung mit einer antiretroviralen Therapie begonnen, sinkt das Risiko einer HIV-Infektion um > 80 %.



- vertikalen Transmission


→ antiretrovirale Therapie der Schwangeren nach der 32. SSW


→ Tokolyse bei Eintritt der Wehen vor der 34. SSW


→ Sectio caesarea am wehenfreien Uterus in der 36. SSW


→ antiretrovirale Therapie des Neugeborenen 6 Wochen pp


→ Stillverzicht