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Grundlagen
Was sind wissenschaftliche Begriffe und Grundbegriffe?
Ein Begriff sollte möglichst präzise ein Phänomen beschreiben und erfassen; er sollte von anderen Begriffen, die anderes aufzeigen, unterscheidbar sein. Ein Begriff ist daher immer Teil einer Ordnung, die seine Bestimmung und Abgrenzung erst erlaubt. Begriffe sind isoliert nicht zu haben, sie erhalten ihren eigentlichen Sinn immer erst durch Theorien und Ordnungen, die mit diesen Begriffen arbeiten.

Die Grundbegriffe der Bildungswissenschaft sind Begriffe, die in der Wissenschaft selbst nicht mehr abgeleitet werden. Sie bilden also einen Grund, von dem ausgegangen wird. Sie sind zentrale ordnungs- und sinnstiftende Kategorien der Theoriebildung.
Grundlagen
Erläutern Sie welche Bedeutung Theorien für die Bildungswissenschaft haben!
- mit Theorien deuten und erkennen wir unsere Welt, stiften Sinn und Zusammenhänge

- in der Bildungswissenschaft haben sie die Funktion, etwas in einem Zusammenhang zu erkennen, was ohne sie nicht gesehen würde

- Bildungswissenschaftler sehen durch ihre Theorien etwas was kein anderer Wissenschaftler sieht

- haben eine fachspezifische Brille auf, die ihnen erlaubt, die Dinge ihrer Wissenschaft klarer, deutlicher und vor allem komplexer, vielschichtiger und kritischer betrachten, als es andere tun können

- durch die Theorien können Phänomene voneinander abgegrenzt werden und in ihren pädagogischen Dimensionen verstanden werden
Grundlagen
Womit deuten und erkennen wir unsere Welt, stiften Sinn und Bedeutung?
Mit Theorien.
Grundlagen
Was ist eine Metatheorie?
Eine Metatheorie ist eine Theorie über eine Theorie bzw. einige Theorien oder über alle möglichen Theorien.

Sie kann beschreibende, erklärende, prognostische und empfehlende Aussagen über ihren Untersuchungsgegenstand machen.
Grundlagen
Nennen Sie zentrale Merkmale von Wissenschaft?
- an allgemeinen Aussagen orientierte Deutungswiese von Mensch und Welt

- Macht Phänomene und Zusammenhänge für den Menschen deutlich und verstehbar

- Orientiert sich an Paradigmen

- Begründet Gewissheiten, stiftet Ordnungen die bestehen bleiben können

- Entscheidet was wahr oder falsch ist, was in den Blickwinkel gerät oder nicht

- Offener Prozess des Nachdenkens

- Befindet sich immer im Wandel
Grundlagen
Erklären Sie den Unterschied zwischen wissenschaftlichen Wissen, Professionswissen und Alltagswissen!
Alltagswissen soll lediglich Alltagsprobleme lösen und ist in der Regel begründet durch die eigene Sozialisation, Familie, Freunde und Medien. Es kann in sich widersprüchlich sein, der einzige Anspruch ist, dass es zur Bewältigung des Alltags beiträgt.

Professionswissen ist das Wissen, welches im Berufsalltag erworben wird. Mit Hilfe von wissenschaftlich begründeten Konzepten, die während eines Studiums erworben wurden, wird versucht, Probleme des Berufsalltags zu bewältigen.

Wissenschaftliches Wissen ist ein wissenschaftlich-theoretisches Wissen, dass durch die Beschäftigung mit der Wissenschaft erworben wird. Es ist die Voraussetzung für das Professionswissen und Handlungsspielräume im beruflichen Alltag. Erst das wissenschaftliche Wissen unterscheidet das spätere Professionswissen vom Alltagswissen. Es schafft diejenige Distanz, die für eine reflektierte Sicht in der Praxis notwendig ist.
Grundlagen
Welche Wissensformen lassen sich für die Bildungswissenschaft unterscheiden?
Meinen ist subjektiv und objektiv unzureichend. D.h., wir sind uns nicht ganz sicher, ob etwas so ist und würden nicht unbedingt die Zustimmung anderer erwarten.

Glauben ist subjektiv zureichend und objektiv unzureichend. D.h. ich bin überzeugt, kann es aber nicht belegen. Ich erwarte nicht, dass andere meine Überzeugung teilen.

Wissenschaftliches Wissen ist subjektiv und objektiv zureichend. Ich bin überzeugt, dass sich etwas in einer bestimmten Art und Weise verhält und stelle den Anspruch, dass jeder diese Gewissheit teilt. Wissenschaftliches Wissen muss intersubjektiv begründet sein.
Grundlagen
Was ist Pädagogik?
Unter Pädagogik versteht man die Wissenschaft von Erziehung und Lernen. Die Pädagogik umfasst verschiedene Disziplinen und Fachbereiche und wird für Kinder wie für Erwachsene angewandt, vor allem in den Bereichen Familie, Schule und Weiterbildung. Daher begleitet uns Pädagogik häufig ein ganzes Leben lang.

Pädagogik befasst sich einerseits mit der Erforschung von Lernen, Didaktik und Erziehung und entwirft andererseits Vorschläge und Methoden für die praktische Anwendung im Bereich Bildung, Sozialisation, Fürsorge und Erziehung. Ein konkretes Ziel dieser Wissenschaft ist dabei nicht formuliert. Sie umfasst auch Bereiche der Psychologie, Religion und Soziologie und bezieht moderne Erkenntnisse dieser Fachgebiete mit ein.
Grundlagen
Was ist ein Paradigma?
Ein Paradigma ist ein führender Gedanke innerhalb der Wissenschaft, die einheitliche Richtschnur und Richtung. Es ist eine Bezeichnung für die gemeinsame Weltanschauung, die gilt, bis sie sich grundlegend ändert und somit ein Paradigmenwechsel erfolgt.
Grundlagen
Benennen Sie vier pädagogische Teildisziplinen!
- Erwachsenenbildung

- Sonderpädagogik

- Schulpädagogik

- Sexualpädagogik
Erziehung
Erläutern Sie was unter Erziehung zu verstehen ist!
Erziehung umschreibt das Vermitteln von Kenntnissen und Normen, die für den Einzelnen im Leben innerhalb der jeweiligen Umgebung wichtig ist. Die Erziehung schirmt vor schlechten Einflüssen ab und „zieht“ das Kind in eine richtige Richtung. Mit Erreichung des Erziehungsziels ist der Erziehungsprozess abgeschlossen.
Erziehung
Nennen Sie den Unterscheid zwischen Absicht und Wirkung in der Erziehung!
Absicht: Den zu Erziehenden die vermeintlich richtigen Werte und Kenntnisse vermitteln, um ihn innerhalb der Gesellschaft bestehen lassen zu können.

Wirkung: Kann von der Absicht abweichen, da der zu Erziehende anders als gewünscht auf den Erzieher, dessen Ansichten und Methoden reagieren kann.

Die Absicht hat ein Ziel vor Augen, die Wirkung ist das tatsächliche Verhalten und Handeln des Einzelnen trotz oder wegen der Erziehung.
Erziehung
Erläutern Sie den Unterschied zwischen intentionaler und funktionaler Erziehung!
Intentional ist der Einfluss in der Erziehung, der bewusst vom Erzieher gesteuert wird.

Funktional sind alle anderen Einfüsse auf die Erziehung, vor allem durch die Umwelt, die der Erzieher nicht steuern kann.
Erziehung
Welche Bedeutung haben Erziehungsmetaphoriken?
Erziehungsmetaphern stehen sinnbildlich für Erziehungsstile. Sie vermitteln dem Erzieher Bilder, um die vielen verschiedenen Vorgehensweisen zu veranschaulichen, und machen aus Sicht des Erziehers Methoden und Ziele begreifbar.

- Wachsenlassen-Gärtner
- Führen-Hirte
- Prägen/füllen-Belehrender
- Schöpfung/Zeugung-Schöpfer
- Licht/Erweckung-Aufklärer
- Zähmen-Disziplinierender
- Spielregeln-Schiedsrichter
Erziehung
Erläutern Sie zwei ausgewählte Erziehungsmetaphoriken!
1. Der Erzieher als Gärtner: Der Zögling ist wie eine Pflanze, die vom Erzieher umhegt und gepflegt, von Unkraut befreit wird um so letztlich ihre volle Schönheit entfalten kann (indirekt).

2. Der Erzieher als Hirte: Der Zögling wird vom Erzieher auf den rechten Pfaden geführt. Der Erzieher ist Schützer und Fürsprecher (Anwalt) des Kindes (direkt).
Erziehung
Was bedeutet der Begriff padeia?
Paideia zielt auf die freie Selbstentfaltung und im Kontext der Erziehung auch auf den Einzelnen und sein Wohl, das aber dem beschriebenen Gedanken des Gehorsams und der Zucht untergeordnet bleibt.
Erziehung
Welche Spannungsfelder gibt es in der Erziehung? Nenne 2!
Es besteht eine Nichttrennbarkeit bzw. ein Spannungsfeld zwischen Freiheit und Zwang, Selbst- und Fremdbestimmtheit.
Erziehung
Welche 3 Erzieher gibt es nach Rosseau?
1. Die Natur
Ausstattung des Menschen mit natürlichen Fähigkeiten. Unveränderlich. Bedeutung für die frühe Kindheit.

2. Die Dinge
Erkenntnis durch Erfahrung, durch Dinge bedeutender als Belehrung durch den Menschen. Diese Erfahrungen sollen aber ungefährlich sein (keine heiße Herdplatte). Variabel im Bildungsprozess. Wichtig für das Knaben- und Jünglingsalter.

3. Der Mensch
Der Mensch als Erzieher ab der Pubertät (ab 15 Jahren). Einbindung der Gesellschaft in die Erziehung zur Förderung von menschlichen Fähigkeiten (Moralvorstellungen, sozialem Umgang)
Erziehung
Warum bevorzugt Rosseau die negative Erziehung?
Negative Erziehung ist eine kontrollierte, aber indirekt tätige Erziehung. Die Aufgabe der negativen Erziehung besteht in der Stärkung der Autarkie des Zöglings. Der leitende Gedanke ist die Erziehung durch die Natur.

Rousseau geht davon aus, dass die Gattung Mensch von Natur aus gut ist, der einzelne Mensch jedoch verdorben ist, geht es bei der negativen Erziehung darum, den natürlichen Grund der Freiheit vor der Entfremdung zu schützen und in moralische Freiheit zu überführen. Sie soll das Kind darauf vorbereiten das Wahre zu erkennen, sobald es Fähig ist es zu verstehen und zu begreifen.
Erziehung
Inwiefern gilt Rosseau als Entdecker des Kindes?
Rousseau hat erstmalig ausgeführt, dass Kinder nicht kleine Erwachsene sind, sondern eigene Wesen, die anders behandelt, erzogen und bewertet werden müssen. Er hat formuliert, dass ein Kind eines besonderen Schutzes Bedarf und mit anderen Maßstäben behandelt werden muss, damit es sich erst allmählich zu einem vollständigen Wesen entwickeln kann.
Erziehung
Warum soll Erziehung außerhalb der Gesellschaft stattfinden?
Für Rousseau steht die Natur für das Wahre und Schöne. Sie wird zur Konstruktion eines zivilisationskritischen Gegenentwurfs zur damaligen Gesellschaft.

Durch die Einflüsse von Gesellschaft und Kultur, wird der Mensch unfrei. Das natürliche Selbstsein wird verkehrt. Die Selbstliebe schlägt um in Eigenliebe und Selbstsucht.
Dies geschieht vor allem durch die Einrichtung von privatem und rechtlich legitimiertem Eigentum, Macht, Prestige und entstehende Abhängigkeiten durch den Prozess der Arbeitsteilung in einer Gesellschaft.


Klären Sie die Bedeutung von Rousseau Erziehungskonzept für die Pädagogik und zeigen Sie auf, was heute an seinem Konzept relevant und was kritisch zu sehen
Erziehung
Klären Sie die Bedeutung von Rousseaus Erziehungskonzept für die Pädagogik und zeigen Sie auf, was heute an seinem Konzept relevant und was kritisch zu sehen ist!
– Kind ist nicht Erwachsener

– Förderung natürlicher Anlagen

– Bewahrung vor verderblichen Einflüssen

– Kritisch: Abschottung, ohne Übung ist man späteren Versuchungen schutzlos gegenüber

– kritisch: Naturzustand wird als nur positiv beschrieben, aber negative Anlagen sind ebenso vorhanden.
Erziehung
Welches sind die Zentralen Ziele der Erziehung für Kant?
Höchste Ziele sind die Mündigkeit, der Gebrauch der Vernunft und letztlich das Erreichen der Moralität.
Erziehung
Warum ist Erziehung nach Kant notwendig?
Laut Kant ist der Mensch das einzige Geschöpf was erzogen werden muss, denn nur so können sich die Naturanlagen (Tierheit, Menschheit, Persönlichkeit) entfalten und lernt den rechten Gebrauch seiner Fähigkeiten.

Nach Kant wird der Mensch erst durch die Erziehung zum Mensch, also wird das Menschsein von der Erziehung abhängig gemacht.

Für Kant ist der Übergang von der Natur (Säugling) zum kultivierten Zustand (Menschsein) nötig und muss individuell vollzogen werden. Die Erziehung ist für diesen Vorgang zentral.
Erziehung
Was versteht Kant unter Mündigkeit?
Mündigkeit heißt für Kant den Mut zu haben sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Auch gegen Wiederstände wie andere Autoritäten oder gegen vorgegebene Denkmuster und Ordnungen.
Erziehung
Was bedeutet Aufklärung im Sinne von Kant?
Die Aufklärung hat die Aufgabe, aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit in die Mündigkeit zu führen. Aufklärung ist für Kant der „Ausgang“ aus der Unmündigkeit. Die Maxime, jederzeit selbst zu denken.

Der Wahlspruch der Aufklärung lautet:

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Erziehung
Warum ist Zwang in der Erziehung von Kant notwendig?
Zwang ist notwendig,

- weil der Zögling "tun muß, was ihm vorgeschrieben wird, weil er (noch) nicht selbst urteilen kann".

- weil der Zögling "tun muß, was andere wollen, wenn er will, daß andere für ihn etwas tun sollen".

- weil das Kind "den unvermeidlichen Widerstand der Gesellschaft fühlen" müsse. Zwang diene hier dem Interesse späterer Selbstständigkeit

Die Einschränkung der Freiheit (=Zwang) ist nur in dem Maße gerechtfertigt, wie sie sich im Interesse Zukünftiger Freiheit (=Selbständigkeit) als erforderlich erweist
Erziehung
Nennen Sie die Erziehungspraktiken nach Kant!
1. Wartung : allererste Fürsorge, Vorsorge und Pflege

2. Disziplinierung: lehrt den Menschen nicht blind seinen Trieben zu folgen (Tierheit muss gezähmt werden)

3. Kultivierung: Ausbildung der körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Einzelnen

4. Zivilisierung: lehrt das erfolgreiche Agieren auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene (Benehmen, Manieren...)

Die Stufen bauen aufeinander auf und greifen ineinander über. Sie sind voneinander abhängig und bilden die Vorraussetzung für die moralische Bildung.
Erziehung
Was ist der kategorische Imperativ?
Das Sittengesetz und Grundsatz menschlichen Handelns:

"Handle nach einer Maxime, welche zugleich als ein allgemeines Gesetz gelten kann"

- diese Maxime sind unabhängig von aller Erfahrung, sie gilt in jeder Situation und allen Zeiten

- sichert mir mein eigenes Wohlwollen (Freiheit) und das der anderen Menschen

- der moralische Wert liegt nicht in den Folgen der Handlung, sondern im guten Willen

Merkmale des Sittengesetzes:
- Freiheit und Gleichheit
- Mensch als Schöpfer
Erziehung
Erläutern Sie nach Kant das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Zwang in der Erziehung?
• Ohne Zwänge ist die Freiheit nicht erreichbar.

• Zwang wird durch Freiheit legitimiert.

• Man ist so lange frei bis die Freiheit anderer verletzt wird.

Handlungssinn des Zwangs für die Erziehung liegt in der Ermöglichung der Freiheit, Mündigkeit und Moralisierung.
Erziehung
Was versteht Kant unter Autonomie?
Autonomie ist die Selbstbestimmung des freien Willens, denen der Mensch als vernünftiges Wesen fähig ist. Sie ist nach Kant der Grund allen moralischen Handelns und aller Verbindlichkeit und Pflicht.

Der Mensch bestimmt sich nach Kant in seinem Wollen und Handeln autonom, wenn es ihn nicht um inhaltlich angebare Ziele geht, sondern allein um das Prinzip der gesetzmäßigem Gültigkeit seines Handelns.
Bildung
Erläutern Sie was unter Bildung zu verstehen ist!
Bildung ist die umfassende Entwicklung menschlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten während des ganzen Lebens. Bildung ist unbestimmt und kommt von innen heraus.
Bildung
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Bildung und Ausbildung!
Ausbildung ist zielgerichtet und fördert nur die für das Ziel notwendigen Kompetenzen und Stärken. Ausbildung ist mit Erreichung des Ziels abgeschossen.

Bildung umfasst das gesamte Potenzial des Menschen und sie findet lebenslang statt. Jede neue Information kann ein neues Verständnis, ein neues Bild von der Welt schaffen. Ausbildung ist ein Teil der Bildung.
Bildung
Nennen Sie 6 Dimensionen von Bildung!
1. Bildung ist nicht Ausbildung: Der Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich selbst durch die reflexive Auseinandersetzung mit sich und der Welt. Bildung ist die Grundlage für Ausbildung.

2. Bildung ist die Sorge um sich: Die Sorge ist die Art und Weise der Selbstgestaltung mit dem Ziel frei und mündig zu leben und zu entscheiden.

3. Bildung ist die Suche nach Erkenntnis: Bildung und damit der Anspruch an Wissen und Erkenntnis kann leidvoll und schmerzhaft sein. Die Widerständigkeit auf die wir stoßen und das zähe Ringen um neue Erkenntnisse sind wichtige Bestandteile von Bildung.

4. Bildung ist Sichfremdwerden: Der Ort der Bildung liegt im Zwischenraum von Eigenem und Fremden. Nur in diesem Spielraum sind Erfahrungen nötig. Sichfremdwerden ist Bedingung für ein Andersdenken- und Andersmachenkönnen.

5. Bildung ist Wartenkönnen und Verzögerung: Der Mensch reagiert nicht, er antwortet. In diesem Moment entstehe eine Verzögerung und mit ihr wird die Möglichkeit auf eine neue Sicht der Dinge eröffnet. Wartenkönnen ist ein Modus der Verzögerung. Er impliziert das Schauen, Aufmerksamkeit auf etwas richten und ein für etwas sorgen.

6. Bildung als kulturelles Gedächtnis: Bildung ragt über die Lebenszeit eines Menschen hinaus. Die Beschäftigung mit Kunst, Literatur, Musik, Sprachen usw. ist immer eine Beschäftigung des Menschen mit sich selbst und ein Interpretation der Gegenwart.
Bildung
Was versteht man in der Bildung unter Kompetenz?
Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten“, über die Personen verfügen oder die sie erlernen, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können".
Bildung
Was sind Antinomien?
Unter Antinomie versteht man einen nicht aufhebbaren Widerspruch zwischen zwei Aussagen bzw. das Spannungsverhältnis zwischen zwei Positionen, die gleichermaßen gut begründet oder bewiesen sind.
Bildung
Vervollständigen Sie den Satz: Bildung ist nach Platon die Suche nach...
Erkenntnis
Bildung
Beschreiben Sie Plantons Höhlengleichnis und nehmen sie eine kritische Stellung dazu!
Das Höhlengleichnis verdeutlicht die Welt des Scheins im Gegensatz zur Welt des Seins.
Welt des Scheins = Höhle
Welt des Seins = Außenwelt

Die Gefesselten in der Höhle nehmen anhand der Schatten nur die Trugwelt, also die Welt des Scheins wahr. Sie leben in der sichtbaren Welt der bloßen Meinungen, die Schatten stellen für sie die Wahrheit dar. Sie sind sozusagen Gefangene der Welt des Scheins, der Unbildung.

Erst durch den schmerzhaften Aufstieg aus der Höhle, der durch die Helligkeit der Sonne (=Erkenntnis) die Augen brennen lässt, symbolisiert die Transformation bis zur Umkehrung des Menschen zum Gebildeten, wenn die Realität letztendlich als diese erfasst wird.

Platon sieht die Bildung als Suche nach Erkenntnis, so sollte der Mensch in der Lage sein auf die Anerkennung der Schattenwelt verzichten zu können und ein Leben in der Erkenntnis zu führen.

Durch die Rückkehr des Gefangenen in die Höhle wird gezeigt, dass die neuen Erkenntnisse auf Widerstand stoßen. Die Fesseln der Mitgefangenen zu eng sitzen und die Bereitschaft, den Weg der Erkenntnis zu gehen, nicht vorhanden ist.

Jeder Mensch muss autonom den Weg der Erkenntnis beschreiten, wer sich weigert, sich in der Schattenwelt wohler fühlt, wird nie die wahre Welt kennen lernen.
Bildung
Beschreiben Sie den Transformationsprozess!
Der Transformationsprozess nach Platon beschreibt, wie ein Mensch sich von dem Alten, Vertrauten abwendet, um Neues zu sehen und für sich zu leben.

Bildung ist als eine Transformation des Menschen zu sehen. Sie ist mit Arbeit, Denken, Handeln und Urteilen verbunden, welche sich verändern, wenn sich eben das Verhältnis zu sich selbst, den Mitmenschen und der Welt verändert. Der Mensch sieht die Welt mit anderen Augen (perigoge).
Bildung
Was versteht Platon unter dem Begriff Bildung?
Platon Bildungsidee zielt darauf ab, dass jeder letztlich die Liebe für das Wissen entdeckt und pflegt. Die Menschen sollen in der Lage sein, scheinbares Wissen zu hinterfragen und neue Ideen zu gewinnen. Wissen ist nicht als gegeben hinzunehmen, sondern immer wieder neu zu gewinnen oder zu bedenken.
Bildung
Skizzieren Sie den Stufenweg des Eros!
Die erste Stufe ist die Liebe zu einem schönen Körper. Danach folgt die Liebe zu allen schönen Körpern. Die Körperlichkeit wird dann abgelöst von der Liebe zur Schönheit der Seele und letztlich führt der Weg zur Liebe zu Ideen an sich
Bildung
Stellen sie die Grundzüge der Bildungstheorie von Humboldt dar.
Grundzüge der Bildungstheorie von Humboldt sind:

1. „Die höchste und proportionirlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen“

Bei der Kräftebildung geht es nicht um Äußerlichkeiten, sein Ausgangspunkt ist der Mensch selbst. Das, was den Menschen zum Menschen macht, sind die Kräfte seiner Natur, die es zu stärken gilt.

2. Bildung als „Wechselwirkung“ von Ich und Welt

Humboldt denkt Entwicklung nicht als Einwirkung von außen, sondern als Entfaltung von Innen.
Die Wechselwirkung lässt sich in 3 Bestimmung zerlegen: sie soll allgemein, rege und frei sein.

3. Sprache(n) als Gegenstand und Medium von Bildung

Sprache hat laut Humboldt eine besondere Bedeutung im Blick auf die bildende Wechselwirkung des Menschen mit der Welt. Den Kern seiner Sprachphilosophie macht dabei eine Konzeption von Sprache aus, in der diese als Vermittlerin sowohl zwischen Ich und Welt als auch zwischen Ich und Du aufgefasst wird.
Bildung
Worin besteht nach Humboldt das dreifache Verhältnis von Bildung?
Selbstbezug, Sachbezug, Weltbezug (Sozialbezug)
Bildung
Beschreibe den Unterschied zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung nach Humboldt!
Allgemeine Bildung ist Grundlage für jede berufliche Bildung, sowie die Entwicklung der Individualität und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben => allgemeine Bildung dient dem einzelnen Menschen/Lebenslehre.

Berufliche Bildung folgt der allgemeinen Bildung, ermöglicht die Ausübung des erlernten Berufes =>dient dem Arbeitsmarkt/der Ökonomie.
Bildung
Erklären Sie das Verhältnis von Bildung und Sprache bei Wilhelm von Humboldt!
Die Sprache hat für Humboldt grundlegende Bedeutung für den Bildungsprozess. Sie ist die reflexive Verbindung zwischen Mensch und Welt, zwischen Mensch auf sich selbst und Menschen untereinander. Durch die Sprache können wir miteinander kommunizieren und so zu einer Perspektiverweiterung gelangen.

Ein großer Stellenwert kommt der Wechselrede zu. Ziel ist es die eigenen Perspektive auf sich und die Welt zu erweitern.
Bildung
Was versteht Wilhelm von Humboldts unter den "wahren Zweck" des Menschen?
„Der wahre Zwek des Menschen – nicht der, welchen die wechselnde Neigung, sondern welchen die ewig unveränderliche Vernunft ihm vorschreibt – ist die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen.“
Bildung
Was ist unter der proportionierlichsten Kräftebildung zu verstehen?
Humboldt geht davon aus, dass der Mensch mehr als eine Anlage in sich trägt, mehr als eine spezielle Richtung verfolgen kann. Diese verschiedenen Anlagen sind gleichermaßen zu fördern, so dass alle auf einem gleichen Level bleiben und keine verkümmert, weil eine andere zu sehr ausgebildet wird
Bildung
Benennen Sie die drei Stufen des Bildungssystems nach Humboldt!
Nach Humboldt besteht die erste Stufe aus Elementarer Bildung. Hier werden Grundlagen wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt. (Elementarunterricht)

Es folgt die Schulische Bildung, die allumfassend das Lernen lehrt und auf die nächste Stufe, die Universitäre Ausbildung vorbereitet. (Schulunterricht)

In der letzten Stufe ist gemeinsames forschendes Lernen unabhängig von Spezialisierungen als Ideal beschrieben. (Universitätsunterricht)
Bildung
Was versteht Adorno unter Halbbildung?
Nach Adorno ist "Halbbildung" eine je nach Perspektive des Urteilenden lückenhafte, oberflächliche, weil nur als Selbstzweck oder zur Anpassung erworbene Bildung.
Sozialisation
Was ist unter dem Begriff Sozialisation zu verstehen?
Mit Sozialisation bezeichnet man den lebenslangen Lern- und Entwicklungsprozess die ein Mensch, ob bewusst oder unbewusst, in Auseinandersetzung mit seiner Umwelt (Familie, Freunde, Gesellschaft, Kultur) durchläuft.
Sozialisation
Benenne und erkläre die drei Sozialisationsmerkmale!
1. Sozialisation betrachtet den/die Menschen aus der Perspektive der Gesellschaft. Der Mensch ist Teil dieser und soll sich zum Nutzen dieser auch entwickeln, sich den Normen und Regeln unterwerfen.

2. Es wird nur das beobachtbare Verhalten untersucht. Nur das Sichtbare ist empirische untersuchbar, nur hier lassen sich allgemein Grundsätze ableiten.

3. Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess. Man lebt sein Leben lang innerhalb einer Gesellschafts(schicht), ist also lebenslang diesen Einflüssen ausgesetzt.
Sozialisation
Phasen der Sozialisation
Primäre Phase: Grundlagen von Muster sozialen Verhaltens in der frühen Kindheit (Regeln, Normen, Sprache)
Sekundäre Phase: Verhaltenserwartungen, Einübung in Rollen und Interaktionen, Sprachentwicklung
Tertiäre Phase: Ausbildung, Berufsleben, lebenslanges Lernen
Die drei Phasen greifen ineinander!
Sozialisation
Instanzen der Sozialisation
Primäre Sozialisationsinstanz: Familie, Verwandtschaft, Freunde
Sekundäre Sozialisationsinstanz: Kindergarten, Schule, Medien, Volkshochschulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen
Tertiäre Sozialisationsinstanz: Kirchen, Medien, Behörden, Betriebe, kulturelle Institute
Sozialisation
Erläutern Sie das Verständnis von Sozialisation bei Durkheim!
Durkheim sieht bei Sozialisationsprozessen die Verinnerlichung von gesellschaftlich gültigen Normen und Werten.

Der Einzelne soll in die Gesellschaft erfolgreich eingegliedert werden, um deren Reproduktion und Stabilität zu sichern.

Der Mensch hat dabei eine passive Rolle, da er als Individuum nur als Empfänger der sozialen Rolle fungiert.

Erst die Sozialisation macht den Menschen, der von Natur aus egoistisch und asozial ist, für die Gesellschaft zu einem nützlichen Element.
Sozialisation
Was ist wichtig an der arbeitsteiligen Gesellschaft nach Durkheim?
Nach Durkheim wird die Arbeitsteilung zum Stifter einer sozial stabilen Ordnung. Gerade die zunehmende Spezialisierung und Individualisierung sind Auslöser dieser Prozesse.

Die Arbeitsteilung stellt für Durkheim das moralische Grundprinzip der solidarischen Gesellschaftsform dar, d. h., Arbeitsteilung erzeugt Solidarität, auf der die Moral fußt. „Mit einem Wort: Dadurch, daß die Arbeitsteilung zur Hauptquelle der sozialen Solidarität wird, wird sie gleichzeitig zur Basis der moralischen Ordnung.“
Sozialisation
Welche beiden Regeln hat Durkheim für die soziologische Methode aufgestellt.? Erläutern Sie diese!
1. Soziologische Tatbestände sind wie Dinge zu betrachten. --> Gesellschaft und ihre Entwicklung folgt biologisch-mechanischen Regeln. Diese können untersucht werden.

2. Soziale Tatbestände dürfen nur durch soziale Tatbestände erklärt werden. --> Der Einzelne und seine individuellen Befindlichkeiten können nicht zur Erläuterung soziologischer Tatbestände herangezogen werden.
Sozialisation
Erläutern Sie den Unterschied zwischen segmentierter und arbeitsteiliger Gesellschaft nach Durkheim!
Segmentär differenzierte Gesellschaft:
starkes Kollektivbewusstsein
geringe Individualisierung
wenig ausgeprägte Arbeitsteilung
mechanische Solidarität
repressives Recht

Funktional differenzierte Gesellschaft
schwaches Kollektivbewusstsein
starke Individualisierung
stark ausgeprägte Arbeitsteilung
organische Solidarität
restitutives Recht
Sozialisation
Was ist der Unterschied zwischen Verhalten und Handeln?
Verhalten ist das Tun, dass man beobachten und empirisch auswerten kann. Verhalten ist das mechanische am Tun.

Handeln dagegen beschreibt ein absichtsvolles Tun, dass durch persönliche Einstellungen und Überzeugungen gesteuert wird.
Sozialisation
Beschreiben Sie, was unter dem Habitus zu verstehen ist!
Der Habitus zeigt sich als eine allgemeine Grundhaltung des Menschen gegenüber der Welt. Er beschreibt eine Art soziales Persönlichkeitsprofil, eine soziale Struktur, die sich auf den Einzelnen abbildet und zugleich seine Wahrnehmung, sein Denken, Handeln und Empfinden strukturiert. Sozialisation wird hier zur Habitualisierung.
Sozialisation
Inwieweit kann Sozialisation als Habitualisierung verstanden werden?
Der Habitus ist das Ergebnis verinnerlichter klassenspezifischer Existenzbedingungen. Sozialisation wird zu Habitualisierung. Wir nehmen bestimmte Handlungen, Verhaltensweisen und Denkschemata unbewußt auf und reproduzieren diese. Der Habitus legt uns auf bestimmte Praktiken innerhalb einer sozialen Struktur fest. Er ist das was wir sind.
Sozialisation
Beschreiben Sie die unterschiedlichen Kapitalformen!
ökonomisches Kapital: Besitz, Einkommen

kulturelles Kapital unterteilt in:
- inkorporiertes Kapital: Bildung bewusst und unbewusst erworben
- objektiviertes Kapital: kulturelle Güter, Bücher, ...
- institutionalisiertes Kapital: Titel, Zeugnisse

soziales Kapital: Zugehörigkeit zu einer Gruppe, Sozialschicht

symbolische Kapital: Wertschätzung, Anerkennung
Sozialisation
Skizzieren und beschreiben Sie den symbolischen Interaktionismus nach Mead!
Im symbolischen Interaktionismus gibt es drei Akteure.

1. Das I – das ist die eigene Identität entsprechend der Anlagen (Habitus)

2. Das me – das ist das Bild, das die Welt von mir hat und auf das sie reagiert.

3. Das self – aus den eigenen Ansichten und Wertungen und der Reaktion darauf entsteht letztlich das Selbstbild.

Als Beispiel benenne ich eine Bewerbungssituation. Im Bewerbungsgespräch (und schon im vorangegangenen Schreiben) versucht man sich, entsprechend der Erwartungen des Personalchefs zu vermarkten (Role Taking). Ist man dann letztlich eingestellt, dann bringt man mehr und mehr persönliche Aspekte ein (role making).

Role Taking und Making befinden sich im Wechselspiel. Sobald die neu gestaltete Rolle allgemein anerkannt ist, erfülle ich wiederum die Erwartungen der Umwelt.
Entwicklung
Nennen Sie Merkmale von Entwicklung!
Nach Bühler ist Entwicklung eine -Aufeinanderfolge bestimmter Leistungen und Verhaltensweisen- ,die im allgemeinen bei einem bestimmten -Durchschnittsalter- zu erwarten sind. Die Entwicklung kann durch -Einwirkung der Umwelt- beeinflusst werden , sowie auch durch -individuelle Unterschiede- beim einzelnen Menschen.
Entwicklung
Benennen Sie die Stufen der moralischen Entwicklung nach Kohlberg!
Präkonventionelle Ebene:
Stufe 1 - An Strafe und Gehorsam orientiert
Stufe 2 - An instrumentellen Zwecken und am Austausch orientiert

Konventionelle Ebene:
Stufe 3 - An wechselseitigen Erwartungen, Beziehungen und an Konformität orientiert
Stufe 4 - An der Erhaltung des sozialen Systems orientiert

Postkonventionelle Ebene:
Stufe 5 - Am Sozialvertrag orientiert
Stufe 6 - An universellen ethischen Prinzipien orientiert
Entwicklung
Erläutern Sie die Stufen der Entwicklung nach Kegan!
Nullstadium: Die Phase der Einverleibung
Der Säugling verleibt sich die Welt ein. Er kann noch nicht zwischen Ich u. Nicht-Ich unterscheiden, unterliegt seinen Reflexen

1. Stufe: Das impulsive Gleichgewicht
Das Kleinkind „ist“ nicht länger Reflexe, es „hat“ sie nun. Reflexe werden durch Impulse abgelöst. Widersprüchliche Impulse/Reflexe können nicht zur gleichen Zeit verarbeitet werden, es kommt zu Wutanfällen. Fürsorge und Kontakt zu Menschen seines Vertrauens wichtig.

2. Stufe: Das souveräne Gleichgewicht
Das Kind „ist“ nicht mehr seine Impulse, es „hat“ sie. Es erwirbt Rollen und entwickelt daraus ein Selbstbild. Kann zwischen Sich-selbst u. Nicht-Selbst unterscheiden „Abkapselung“. Kind strebt nach Unabhängigkeit, wird von Bedürfnissen geleitet. Es „ist“ die Bedürfnisse, es „hat“ sie nicht.

Stufe 3: Das zwischenmenschliche Gleichgewicht
Es wird zum Koordinator der eigenen Bedürfnisse und die der anderen. Wahrnehmungen, Gefühle + Vorstellungen werden mit anderen geteilt. Anschluss des Jugendlichen an Bezugspersonen und Definition des eigenen Ichs über Peer groups.

Stufe 4: Das institutionelle Gleichgewicht
- gewinnt seine unverwechselbare Identität, erlangt Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Er setzt sich mit Institutionen auseinander, findet Identität über diese. Bestehende Bindungen werden gelöst und es wird versucht ein eigenständiges Leben zu führen, ohne auf Bindungen zu verzichten.

Stufe 5: Das überindividuelle Gleichgewicht
Man „hat“ eine Berufslaufbahn, man „ist“ sie nicht. d.h. man gewinnt Abstand zu dem, was man bisher war und nimmt dazu Stellung und reflektiert. Man nimmt sich selbst als eigenständig wahr + erlebt sich zugleich eingebunden. Man hat seinen eigenen Lebenszyklus angenommen und steht zu sich selbst. Sie ist das Ziel der Entwicklung. Die Erreichung dieser Stufe bildet eher eine Ausnahme.
Entwicklung
Benennen und erklären Sie die Kriterien der Stufentheorie der Entwicklung nach Piaget!
1. Deutlich voneinander unterscheidbare Entwicklungsfolgen, welche immer in einer unveränderlichen Anordnung auftreten.

2. Die jeweils niedrigere Folge wird in die höhere(n) integriert.

3. Jede Folge stellt ein bestimmtes (kognitives) Potential bereit und fungiert als Vorbereiterin zur Erreichung der nächsten Folge.

4. Jede Folge repräsentiert eine von den anderen separierte strukturierte Ganzheit.

5. Jede neue Folge weist im Vergleich zu ihrer Vorgängerin eine subjekt-adäquatere Äquilibrationsebene(Findung von Gleichgewicht).
Entwicklung
Welche entscheidenden Unterschiede gibt es zwischen der moralischen Entwicklung nach Kohlberg und die Darstellung des menschlichen Lebenslaufs nach Kegan?
Bei Kohlberg steht das Individuum im Fokus, bei Kegan die Wechselwirkung mit der Umwelt.
Kommunikation
Was ist unter dem Begriff Kommunikation zu verstehen?
Kommunikation bezeichnet den Austausch von Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen, wobei die Mitteilung sprachlich (verbal) oder nichtsprachlich (nonverbal) erfolgen kann.
Kommunikation
Benennen und erklären Sie die ersten beiden Axiome nach Watzlawick!
1. Man kann nicht nicht kommunizieren

- sprachliches und nicht-sprachliches Verhalten ist relevant
- jedes Verhalten hat Mitteilungscharakter und ist Kommunikation
- Verhalten hat kein Gegenteil, daher kann man sich nicht "nicht verhalten" und somit nicht "nicht kommunizieren"

Bsp.: Patient sitzt mit geschlossenen Augen still im Wartezimmer: "Ich möchte mich nicht unterhalten".(nonverbale Aussage)

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

- der Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt und ist daher eine Metakommunikation
- Inhaltsaspekt vermittelt Daten (tauschen von Informationsinhalten)
- Beziehungsaspekt weist an wie Daten aufzufassen sind (nehmen soziale Rollen und Positionen ein)

Bsp.: Mann sagt zu Frau: Da ist Grün. (Inhaltsaspekt) Fährst du oder ich!? (Beziehungsaspekt)
Kommunikation
Beschreiben Sie Watzlawicks Kommunikationstheorie und zeigen Sie auf, warum seine Theorie nicht vollständig in die pädagogischen Theorien übernommen werden konnte!
- Nach Watzlawick ist Kommunikation Verhalten

- Alles ist beschränkt auf beobachtbares Verhalten, innerpsychische Vorgänge werden in der Black Box ausgeblendet

- Relevant sind die ersten beiden Axiome

- 1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren

- 2. Axiom: Jede Kommunikation hat eine Sach- und eine Beziehungsebene

- Problematisch: die Black Box, wichtige Kriterien wie z.B. Motivation, Bewusstsein und Erfahrung bleiben unbeachtet

- Problematisch: es geht immer vom Standpunkt des Beobachtenden aus, der Beobachtete selbst spielt keine Rolle
Kommunikation
Erklären Sie, was unter dem pragmatischen Kalkül zu verstehen ist!
Ein pragmatisches Kalkül ist ein System von Regeln, die im gelungenen Kommunikationsprozess intuitiv eingehalten werden
Kommunikation
Erkläre die Klassifizierung der illokutiven Akte nach Searle mit je einem Beispiel!
1. Assertive: etwas ist der Fall, Behauptungen, Beschreibung
Bsp.: Ich behaupte Wasser ist flüssig.

2. Direktive: Sprecher versucht eindringlich etwas zu tun, Befehle, Anträge, Gesuche (anweisend)
Bsp.: Ich befehle dir zu gehorchen!

3. Kommissive: Sprecher auf zukünftigen Lauf der Dinge verpflichten, Versprechen, Gelübde, Drohungen, Wetten (Inneres ausdrückend)
Bsp.: Ich schwöre dir ehrlich zu sein.

4. Expressive: Psychiche Einstellung zu einem Sachverhalt ausdrücken, der im propositionalen Inhalt gekennzeichnet ist, Bedankungen, Beileidsbekundungen
Bsp.: Ich entschuldige mich für mein Zuspätkommen.

5. Deklarative: erfordert eine nicht-linguistische Institution wie Kirche, Staat, Krieg erklären, exkommunizieren (auf Zukunft gerichtete Willenserklärung)
Bsp.: Hiermit erkläre ich meinen Rücktritt als Minister.
Kommunikation
Erläutern Sie, inwieweit für Habermas Sprechhandlungen und Weltbezüge zusammenhängen!
konstative Sprechhandlungen ➛ objektive Welt
elementare Aussagesätze/ Regionen der äußeren Erfahrung/ Darstellung der objektiven oder gegenständlichen Welt.

regulative Sprechhandlungen ➛ soziale Welt
elementare Aufforderungs- oder Abbsichtssätze/ Region der Gesellschaft/ Möglichkeit, eine soziale Beziehung aufzunehmen.

expressive Sprechhandlungen ➛ subjektive Welt
elementare Erlebnissätze/ Region der inneren Natur des Menschen/ Möglichkeit, auf seine/ihre innere Welt zu verweisen

kommunikative Sprechhandlungen ➛ umfassen und beziehen sich reflexiv auf alle drei anderen gleichzeitig

Sprechhandlungen und Weltbezüge bedingen einander, da jeder Sprechakt situativ in einem Weltausschnitt der kommunizierenden Sprachakteure geschieht.
Kommunikation
Was ist Lebenswelt nach Habermas?
- gemeinsamer Horizont von Grundüberzeugungen, Werten und Normen ➛ kontextbildender Hintergrund

- z.B.: gemeinsame Muttersprache und kulturell vermittelte Grundüberzeugungen.

Habermas Lebenswelt: Sprache repräsentiert die Welt (wird aber in sprachlicher Kommunikation nicht unbedingt thematisiert)
Kommunikation
Was versteht Habermas unter einen Diskurs?
In einem Gespräch unterliegen die Aussagen immer vier Geltungsansprüchen. (Verständlichkeit als Grundlage, Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit als Geltungsanspruch)

Sobald einer der Geltungsansprüche in Frage gestellt wird, kommt es zum Diskurs, der eben diesen Geltungsanspruch behandelt. Die Geltung soll wieder hergestellt werden, man verständigt sich über das Gesprochene. Sobald der Konsens erreicht ist, kann das Gespräch (Kommunikative Handlung) weiter gehen.
Kommunikation
Was ist der Unterschied zwischen kommunikativen Händeln und einen Diskurs unter Einbeziehung der Geltungsansprüche.
Kommunikative Handlungen
Informationsaustausch
Geltung von Sinnzusammenhängen wird naiv und implizit vorausgesetzt
Unterstellung von Wahrhaftigkeit, Angemessenheit und Wahrheit

Diskurs
kein Informationsaustausch
Geltungsansprüche werden explizit thematisiert
Bezweifeln der Wahrhaftigkeit und / oder der Angemessenheit und / oder der Wahrheit
führt Einverständnis herbei, welches dann wieder als Grundlage für kommunikatives Handeln dienen kann
Kommunikation
Skizzieren Sie anhand eines praktischen Beispiels die Idee der Laborschule und den 5 Stufen des erziehenden Unterrichts nach Dewey!
1. Praktische Tätigkeit und primäre Erfahrung
Bsp.: „Die Kinder dreschen Weizen und erhalten Weizenkörner.“

2. Problem und reflektierendes Denken
Bsp.: „Die Kinder überlegen, wie aus den Weizenkörnern weißes Mehl werden kann.“

3. Tatsachen Material entdecken
Bsp.: „In und außerhalb der Schule suchen die Kinder Informationen, die helfen können, das Problem zu lösen.“

4. Hypothese und vorgeschlagene Lösung des Problems
Bsp.: „Ein Plan sieht vor, die Weizenkörner in einem Handmörser zu zerstampfen und zu zermahlen."

5. Erprobung und Überprüfung durch praktische Handlungen
Bsp.: "Nach dem zerstampfen und zermahlen ist das Mehl immer noch nicht weiß. Es ist relativ grob und enthält braune Teilchen. Nun meint ein Kind, man müsse das grobe Mehl durchsieben. Die anderen stimmen zu und das Mehl wird gesiebt. Aber wirklich weiß ist es immer noch nicht. Schließlich hat ein Kind die Idee, ein Musselintuch, ein sogenanntes Käsetuch, als feines Sieb einzusetzen. Und nun entsteht blütenweißes Mehl.“
Kommunikation
Was ist Antizipation nach Dewey?
Antizipation ist die Erwartung oder Erwartungshaltung. Ein Ereignis zu antizipieren heißt, anzunehmen, dass ein Ereigniseintritt wahrscheinlich ist.

Bei Dewey fungieren Antizipationen als vermutete Vorwegnahmen, welche die Einheit der Handlung wiederherstellen oder restituieren. Deshalb können Hypothesen nicht als Ziele und Zwecke des erziehenden Unterrichts gelten. Sie sind vielmehr Mittel oder Instrumente, deren Ziel die primäre Praxis der Lebenswelt ist.
Kommunikation
Was ist Occupation und welche zwei Begriffe würde Dewey heute nennen?
Antizipation ist die Erwartung oder Erwartungshaltung. Ein Ereignis zu antizipieren heißt, anzunehmen, dass ein Ereigniseintritt wahrscheinlich ist.

Bei Dewey fungieren Antizipationen als vermutete Vorwegnahmen, welche die Einheit der Handlung wiederherstellen oder restituieren. Deshalb können Hypothesen nicht als Ziele und Zwecke des erziehenden Unterrichts gelten. Sie sind vielmehr Mittel oder Instrumente, deren Ziel die primäre Praxis der Lebenswelt ist.
Kommunikation
Was bedeutet nach Dewey forschendes Lernen?
Forschendes Lernen ist ein aktiv passiver Prozess, er steht im Bezug zum entdeckenden Lernen, problemorientiertes Lernen und Projektlernen. Im Mittelpunkt steht die soziale Dimension des Lernens.
Die Wiedervereinigung von Theorie und Praxis im Schulunterricht!