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24 Cards in this Set

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Magnetresonanztomographie (MRT)
• Statisches Magnetfeld (20.000-80.000 x so hoch wie Erdmagnetfeld
• Wasserstoffkerne (Protonen), die besonders in gut durchblutetem Gewebe vorhanden sind und
normalerweise in alle Richtungen ausgerichtet sind, richten sich im Magnetfeld parallel aus
• Radiofrequenzpulse (elektromagnetische Wellen) sorgen für Auslenkung u. Rotation
• Nach Abschalten eines Pulses kehren die Protonen in Ausgangsposition zurück („Relaxation“)
• Die dabei abgegebenen Radiowellen werden gemessen und unterscheiden sich je nach Gewebe
Strukturelle MRT
• Anwendungen in den Neurowissenschaften:
• Lokalisation von Hirnschädigungen bei Patienten
• Voxel-based morphometry (VBM): statistischer Vergleich der anatomischen MRT zweier
Probandengruppen; Voxel (3D-Pixel): Volume + Pixel (3x3x3mm)
• Korrelation mit Verhaltensdaten
• Longitudinalstudien (Entwicklung und Plastizität)
• Erleichterte Lokalisation von EEG/MEG-Quellen
• Durch die Wahl der verschiedenen Pulse, den Messzeitpunkt der Relaxation und anderer Pa-
rameter kann man unterschiedliche Kontraste erzeugen, z.B. Unterschied fettreicher u. was- serreicher Areale (z.B. dunkle Liquorräume)
MRT: Diffusions-Tensor-Imaging
• Auch anatomisch, aber darauf fokussiert, welche Areale mit welchen verbunden sind
• „Fiber Tracking“: Faserverbindungen (weiße Substanz)
• Es wird gemessen, wie sich Wasser im Gehirn bewegt; die Bewegung ist nicht zufällig, weil Axone
eine Längsrichtung habenRekonstruktion des Faserverlaufs im Gehirn
• Alle Bewegungsrichtungen werden in unterschiedlichen Farben dargestellt
Funktionelle MRT (fMRT)
• Prinzip
• Gehirn verbraucht 20% des im Körper benötigten Sauerstoffs
• Sauerstoff und Glucose werden ständig über Blutversorgung geliefert
• fMRT-Signal basiert auf BOLD-Kontrast (blood oxygen level dependent response): unter-
schiedliche magnetische Eigenschaften von oxygeniertem und desoxygeniertem Hämoglob-
in (in roten Blutkörperchen)
• Erhöhung der neuronalen Aktivität bewirkt verstärkten Blutfluss
• Diese sogenannte hämodynamische Antwort ist langsam (Peak nach 4-6 s, Dauer 14-20 s)
• Vorteile
• Nicht-invasiv
• Relativ gute räumliche Auflösung (2-4 mm), auch Signale aus tieferen Hirnregionen
• Akzeptable zeitliche Auflösung (Sekunden; aber schlechter als EEG u. MEG)
Limitationen
• Signalverlust und –verzerrung in der Nähe der Sinus (z.B. orbitofrontaler Kortex, Temporalla-
ppen)
• Beobachtete Aktivität ist nicht kausal für Verhalten und nicht immer notwendig für Verhal-
tensaufgabe, z.B. hippocampale Aktivität in Arbeitsgedächtnisaufgaben, in denen hippocam-
pale Schädigungen keine Beeinträchtigung bewirken
• Niemals möglich: Rückschlüsse auf kognitive Prozesse basierend auf fMRT-Aktivierung („re-
verse inference“)
fMRT-Analyse und -Darstellung
• Funktional-regionale Spezialisierung
• Aufnahme des ganzen Gehirns besteht aus ca. 30-40 einzelnen Schichten u. dauert ca. 1,5-3 s
• Es werden viele Aufnahmen gemacht (z.B. 30 min Gesamtdauer); nicht so hochauflösend
• Prinzip wie bei anderen Verfahren: Daten über viele gleiche Reize / Aufgaben mitteln und statis-
tisch mit Kontrollaufgabe vergleichen
• Man kann sagen in welchen Teilen des Gehirns der Blutfluss durch die Experimental-Aufgabe
zugenommen hat und schließt indirekt auf neuronale Aktivität zurück
• Das statistische Verfahren zum Vergleich der gemessenen BOLD-Antwort zwischen Experimen-
talbedingung und Kontrollaufgabe ergibt statistische Kennwerte (T- und Z-Werte), aus denen die
Signifikanz hervorgeht
• In der Ergebnisdarstellung wird eine Signifikanzschwelle definiert und die signifikanten Werte
farbcodiert dargestellt
• Diese Werte werden über eine anatomische/strukturelle Aufnahme gelegt (meist nicht von
demselben Probanden), um die Lokalisation zu ermöglichen
fMRT – weitere Analysemethoden
• Konnektivitätsanalysen: aus dem zeitlichen Muster der Aktivierung verschiedener Hirnareale kann man auf funktionelle Netzwerke schließen („welche Regionen arbeiten zusammen“)
• Multivariate Mustererkennung: Information einzelner Voxel wird genutzt, um Daten zu klassifi- zieren u. computerisiert zu erkennen, welche Reize/Aufgaben eine Person wann bekommen hat
Positronenemissionstomographie (PET)
1. Herstellung einer radioaktiv markierten Substanz (enthält Radioisotop von F, C, N oder O)
2. Injektion dieses sogenannten Tracers
3. Isotope zerfallen und emittieren Positronen
4. Positronen kollidieren mit Elektronen u. erzeugen
Photonen hoher Energie (werden im Winkel von 180°
freigesetzt)
5. Photonen werden als Gammastrahlung an Detektoren
gemessen
PET: Prinzip
• Photonen verlassen Kopf in entgegengesetzter Rich- tung
• Detektoren registrieren gleichzeitig eintreffende Strahlung
• Daraus lässt sich Entstehungsort der Strahlung ermitteln
• >12.000 Detektoren in hintereinander liegenden Ringen ermöglichen räumliche Auflösung von
ca. 5-10 mm
PET: Radiopharmaka
• Radioisotope können in viele verschiedene Substanzen eingebaut werden
• Radiopharmaka konzentrieren sich an Stellen im Gehirn, wo sie binden oder verstärkt benötigt werdenMessung vieler verschiedener Parameter möglich, z.B. Stoffwechselaktivität, Durch-
blutung, Synthese und Ausschüttung bestimmter Transmitter
• Darstellung meist wie fMRT, basierend auf statistischen Signifikanzwerten
• Halbwertszeit je nach verwendetem Isotop 2-120 min, deswegen muss Zyklotron vor Ort sein
(Teilchenbeschleuniger zur Erzeugung der radioaktiven Isotope – teuer!)
Nutzen von PET
• Nachteile: Strahlung, sehr hohe Kosten, schlechtere (v.a. zeitliche) Auflösung als fMRT
• Vorteil: Spezifität der Tracer
 heute häufigster Einsatz zur Untersuchung bestimmter Transmittersysteme
Weitere Messmethoden


Nah-Infrarot-Spektroskopie (NIRS)
• Kostengünstig und nicht-invasiv
• Basiert wie fMRT auf Blutfluss (hämodynamische Antwort): misst unterschiedliche Absorptionen
von Licht im Nah-Infrarotbereich durch oxygeniertes und desoxygeniertes Hämoglobin
• Nur für oberflächennahe Areale
• Klein und tragbar: Probanden können z.B. im Raum navigieren
• Auch bei Kleinkindern anwendbar, da keine Nebenwirkungen
Mikrodialyse
• Messung der Konzentration von extrazellulären Substan- zen, z.B. Neurotransmitter
• Invasives Verfahren  nur im Tierversuch
• Kanüle, in der Flüssigkeit zirkuliert, wird in ein Areal plat-
ziert und Substanzen aus der Extrazellulärflüssigkeit dif-
fundieren in die Flüssigkeit
• Flüssigkeit wird gesammelt und chemisch analysiert
Patch-Clamp-Technik
• Messung der elektrischen Signale von einzelnen Ionenkanälen oder ganzen Zellen möglich
• Feine Glaselektrode (1 μm) wird an die Zellmembran gebracht
• Spannung der Zellmembran kann experimentell kontrolliert werden
• Es können Substanzen in die Zelle eingebracht werden
• Gleichzeitig kann die Zelle in vitro mit Elektroden oder von anderen Zellen (synaptisch) stimuliert werden
Beeinflussung neuronaler Aktivität
• Kurzzeitige, kontrollierte Gabe einer pharmakologischen Substanz (z.B. Koffein, Nikotin, andere Drogen, Transmitteragonisten oder –antagonisten, Hormone)
• Messung der Verhaltensparameter im Vergleich von experimenteller Substanz und Placebo
• Gleichzeitige Messung neuronaler Aktivität möglich
• Studien mit menschlichen Probanden: Substanz kann nur systemisch verabreicht werden, nicht selektiv in einzelne Hirnregionen; Einschränkungen wegen Nebenwirkungen / Sicherheit
• In Tierstudien: Substanzen können mittels Kanülen in spezifische Hirnregionen verabreicht wer- den; größere Bandbreite an möglichen Pharmaka
Kontrollierte Läsionsstudien
• Ist eine bestimmte Hirnregion notwendig für eine bestimmte Aufgabe?
• Invasiv, gezielte Schädigung (Läsion) nur im Tierversuch
• Hirnareal wird selektiv lädiert, anschließend Messung der Verhaltensparameter im Vergleich mit
Kontrollgruppe und/oder im Vergleich derselben Tiere vor der OP
• Zu berücksichtigen: Einfluss auf Verhalten kann indirekt (über Beeinflussung eines anderen Ver-
haltens) erfolgen; Läsion eines Areals beeinflusst weitere Areale eines Netzwerks
Invasive Studien: Durchführung
• Stereotaktischer Hirnatlas enthält Koordinaten der Gehirnareale
• Stereotaktische Apparatur fixiert Kopfposition in Haltevorrichtung
• Ausrichtung in stereotaktischem Apparat ermöglicht präzise Positionierung, z.B. von Elektroden
• Stereotaktische Operationen sowohl bei Versuchstieren als auch bei medizinischen Operationen
bei Patienten eingesetzt (Patient bei Bewusstsein u. kann mit Arzt kommunizieren)
Transkranielle Magnetstimulation (TMS)
• Spule erzeugt ein Magnetfeld über der Kopfoberfläche
• Löst Stromfluss in oberflächennahen Neuronen aus u. stört dadurch Informationsverarbeitung
• „Virtuelle Läsion“ – temporäre Beeinflussung / Unterdrückung neuronaler Aktivität
• Kontrollierte Störung eines bestimmten Areals u. gleichzeitige Messung d. Verhaltensparameter
• Einzelne Pulse: zeitlich genau kontrollierte, kurze Störungen
• Repetitive TMS (rTMS): längere Stimulation (über Minuten)Störung noch nach Ende der TMS
• Nebenwirkungen je nach Stimulationsort: Muskelzuckungen, Kopfschmerzen
• Zu berücksichtigen:
• Positionierung schwierig, exakte Ausrichtung der Spule notwendig
• Welche Kontrollbedingung?
 Stimulation zu anderen Zeitpunkten der Aufgabe
 Stimulation über anderen Arealen
• Geringe Tiefe der Stimulation (1-2 cm)
• Ähnlich wie bei Läsionsstudien nicht eindeutig – Beeinflussung anderer Hirnareale im selben
Netzwerk
Patientenstudien
• Verhalten wird in Bezug gesetzt zu pathologischen Veränderungen bei Patienten mit Läsionen, z.B. nach Trauma, Gehirn-OP, Tumor, Schlaganfall oder wegen neurodegenerativen Erkrankung
• Zwei Typen von Studie: Einzelfälle und Patientengruppen (mit ähnlichen Läsionen)
• Zwei verschiedene Ansätze:
• Funktion eines Areals charakterisieren (z.B. „trägt Region X zu Funktion Y bei?“)
• Kognitive Verarbeitungsprozesse charakterisieren (z.B. „werden visuelle Inputs von einem
zentralen System erkannt?“)
• Probleme:
• Wie bei Läsionen im Tierversuch: Läsion beeinflusst andere Areale im Netzwerk; Einfluss auf
Verhalten kann indirekt sein
• Läsionen sind meist groß, nicht selektiv
• Im Zeitraum seit der Läsion hat sich das Gehirn verändert (Reorganisation, Kompensation)
Genetische Studien
• Genetische Variabilität in Zusammenhang setzen mit neuronaler Aktivität (EEG, fMRT etc.) und Verhalten
• Für einzelne Gene gibt es oft mehrere Varianten (Allele), die in der Bevölkerung unterschiedlich häufig vorkommen
• Gene, für die eine neuronale Bedeutung bekannt ist (z.B. Gene für bestimmte Transmitterrezep- toren o. Enzyme), können mit Verhalten korreliert werden
• Probleme
• Meist ist die physiologische Auswirkung der unterschiedlichen Varianten unbekannt, sodass
Interpretation der Studien eingeschränkt ist
• Viele Befunde können nicht repliziert werden
Periphere Messwerte
• Prozesse im Gehirn (z.B. Emotionen, Wachheit) beeinflussen vegetatives u. muskuläres System
• Periphere Messwerte können psychologische Vorgänge widerspiegeln
Periphere Messwerte: Herzfrequenz
• Längerdauernde Einflüsse
• Beschleunigung: Schmerz, Angst
• Verlangsamung: Entspannung, Konzentration
• Phasische Einflüsse: kurze Änderungen (10-15 s) mit kleiner Amplitude (ca. 5 Schläge/min)
• Beschleunigung: emotionale Stimuli
• Verlangsamung: Orientierungsreaktion auf neue Stimuli
Periphere Messwerte: Hautleitfähigkeit
• Elektrodermale Aktivität (EDA): Veränderungen des Hautwiderstands im Zusammenhang mit psychischen Prozessen; je mehr Wasser (Schweiß), desto leitfähiger ist die Haut
• Gemessen werden Höhe und Latenz einer phasischen Reaktion
• Erhöhte Leitfähigkeit mit zunehmender Aktiviertheit
• Ursache: vermutlich sympathische Regulation der Schweißdrüsen
Periphere Messwerte: Blickbewegungen
• Elektrookulogramm: Retina ist gegenüber Hornhaut negativ geladen – Potentialschwankungen von Elektroden registrieren Bewegungen (im Auge entsteht Dipol)
• Eye-Tracking: Videokamera u. schwache Infrarotquelle zur Aufzeichnung von Pupille und Horn- hautreflex; Pupillenerweiterung in Reaktion auf Stimuli wird mit erfasst