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Dynamik der Persönlichkeit


Persönlichkeit:




1) ICH-Stark





1) Das ICH ist stark genug, um die Wünsche des ES, die Gebote und Verbote des ÜBER-ICH und die Anforderungen der Realität aufeinander abzustimmen. Das ICH ist fähig, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu realisieren; es kann sie aber auch in freier Entscheidung zurückstellen und aufschieben.



Die Person ist selbstbestimmt in ihrem Verhalten.

Persönlichkeit:




2) ICH-Schwach

2) Das ICH wird beherrscht entweder von den Triebwünschen des ES oder den verinnerlichten Werten und Normen des ÜBER-ICH oder den Anforderungen der sozialen Realität. Herrscht das ES vor, dann werden die Triebwünsche exzessiv befriedigt. Die eigenen Bedürfnisse werden dagegen unterdrückt und verdrängt, wenn das ÜBER-ICH oder die Realität vorherrscht.



Die Person ist fremdbestimmt in ihrem Verhalten.

Angst und Abwehrmechanismen




Angst: Warnsignal im ICH, nimmt vorbewusst drohende Konflikte/Gefahren wahr und veranlasst die Person zu Maßnahmen, um die Angst zu mindern und/oder Konflikte abzuwehren -> 3 Arten.




1) Angst vor Realität


2) Angst vor Forderungen d. ÜBER-ICH


3) Angst vor Ansprüchen d. ES

1) Das ICH "fürchtet" sich vor Konsequenzen aus der Realität, die auf die Befriedigung von Wünschen folgen bzw. folgen würden.




2) Das ICH "fürchtet" sich vor den Forderungen des ÜBER-ICH; was mit Schuldgefühlen, Gewissensbissen und Selbstvorwürfen verbunden ist. (moralisch)




3) Das ICH "fürchtet" vor den Triebwünschen des ES überwältigt zu werden. (neurotisch)




Die 3 Formen kommen bei Einzelnen gemischt vor, es kann aber bei einem Verhaltensbereich auch einen Schwerpunkt geben.

Abwehrmechanismen: Sind Schutzmechanismen des ICH, die...

Abwehrmechanismen: Sind Schutzmechanismen des ICH, die bedrohliche und angstauslösende Erlebnisinhalte ausschalten, unbewusst machen, und somit drohende Konflikte und Ängste vermeiden bzw reduzieren.

Abwehrmechanismen




1) Verdrängung:

1) Triebwünsche, Gefühle, Bedürfnisse, Bestrebungen, Ereignisse oder Erinnerungen, die Klient nicht wahr haben will, werden ins Unbewusste verschoben. Nicht gelöscht, nur verdrängt! Beeinflussen immer noch!

Abwehrmechanismen




2) Projektion:




3) Reaktionsbildung:

2) Eigenschaften, die die eigene Person betreffen, die man aber an sich selbst nicht wahrhaben kann bzw. will, werden anderen Personen bzw. Personengruppen oder Gegenständen zugeschrieben und dort bekämpft.




3) Um Verdrängungen zu sichern, wird im Bewusstsein das Gegenteil des zu Verdrängten fixiert; die Abwehr der Angst geschieht also durch die Verkehrung ins Gegenteil.

Abwehrmechanismen




4) Rationalisierung:




5) Identifikation:





4) Verpönte Wünsche und Bedürfnisse sowie unangepasste Verhaltensweisen werden verstandesmäßig mit "vernünftigen" Gründen gerechtfertigt, um die wahren Gründe, die man nicht wahrhaben kann oder will, zu vertuschen.




5) Die Abwehr der Angst gelingt durch die Identifikation mit einer anderen Person, zum Beispiel mit einer starken Persönlichkeit, einem aggressiven Menschen oder einem Sänger, Musiker bzw. Schauspieler.

Die Entwicklung u. Erziehung aus d. Sicht der Psychoanalyse


(Begründer Sigmund Freud 1856-1939 / Wien)




Psychoanalyse



Behandlungstechnik: umfassende Persönlichkeitstheorie:


-> Hypnose, Traumdeutung, -> erklärt menschliches Erleben u. freie Assoziation Verhalten aufgrund unbewusster seelischer Kräfte und Antriebe

Grundannahmen:




1. Psychischer Determinismus: Jedes Verhalten ist größtenteils durch seelische (psychische) Prozesse bestimmt




2. Das Unbewusste: Die seelischen Kräfte u. Motive, die das Verhalten steuern, sind den Menschen meist nicht bewusst.

Bewusstseinsschichten




1) Bewusstsein:




2) Vorbewusstsein:




3) Unbewusste:

1) Alle Vorstellungen, Gedanken, Wahrnehmungen zu denen man unmittelbar Zugang hat.




2) Seelische Vorgänge, die der Mensch spontan nicht weiß, die dem Bewusstsein aber wieder voll zugänglich gemacht werden kann.




3) Seelische Vorgänge, die man nicht oder nicht mehr weiß, das Verhalten und Erleben eines Menschen aber beeinflussen.

Trieblehre:



Menschliches Verhalten wird durch Triebe erzeugt und gesteuert. Zwei Haupttriebe, Lebenstrieb + Todestrieb sind angeboren. Triebe streben nach Befriedigung, Spannungsreduktion und Lustgewinn.

Phasen der psychosexuellen Entwicklung (Libidoentwicklung)




1, 2, 3, 4, 5

1) Orale Phase (1. Lebensjahr)




2) Anale Phase (2.-3. Lebensjahr)




3) Phallische Phase (4.-5. Lebensjahr)




4) Latenzzeit (6. bis ca 12 Lebensjahr)




5) Genitale Phase (ca ab dem 12 Lebensjahr)



Orale Phase


(lat., os, oris: Mund) (1. Lebensjahr)




Erogene Zone:


-Mundzone (zB Saugen, Beißen, Schlucken, Lutschen)




- Stimulierung der Haut und Sinnesorgane wird als befriedigend erlebt

Entwicklung der Persönlichkeit:


Über den Mund, die Haut, und de Sinnesorgane stellt der Säugling die ersten Beziehungen zur sozialen Umwelt her. Werden die Bedürfnisse des Kindes nach Nahrung, Ruhe, Wärme, Hautkontakt und Zärtlichkeit von einer liebevollen Bezugsperson konstant erfüllt, dann gewinnt das Kind Vertrauen zu sich selbst und zum Leben. Negative Erfahrungen bewirken eine pessimistische Lebensgrundeinstellung.

Anale Phase


(lat., anus: After) (2.-3. Lebensjahr)




Erogene Zone:


-Ausscheidungsorgane, der -vorgang und das -produkt.


-Das Hergeben und das Zurückhalten der Ausscheidungsprodukte; das Spielen mit den Ausscheidungsorganen und -produkten oder ähnlichen Dingen, wie zB. Sand, Brei, Matsch usw

Das ICH des Kindes beginnt sich zu entwickeln. Ein Mittel zur Erprobung und Durchsetzung des eigenen Willens ist es, eigenwillig mit den Ausscheidungsprodukten zu verfahren (zurückhalten, hergeben, spielen).


Das Kind entwickelt in dieser Zeit das Streben nach Autonomie; es versucht sich gegen den Willen der Erwachsenen durchzusetzen. In der Auseinandersetzung mit den Eltern entwickelt das Kind das Bewusstsein der eigenen Wirksamkeit, aber auch der persönlichen Grenze.

Phallische Phase


(griech., phallos: Glied) (4.-5. Lebensjahr)




Erogene Zone: Geschlechtsteile; Masturbieren, Spielen an und Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile, Betrachten und Befassen der Geschlechtsteile anderer (Schau- oder Zeigelust, Doktorspiele), sexueller "Wisstrieb".

Das Kind erkundet und entdeckt den eigenen Körper und die eigenen Geschlechtsteile und ihre lusterregende Eigenschaften. Dem Kind werden die Geschlechtsunterschiede bewusst. In dieser Zeit fühlt sich das Kind zum gegengeschlechtlichen Elternteil besonders hingezogen. Es hat den Wunsch, diesen Elternteil ganz für sich zu besitzen. Der andere Elternteil wird als Konkurrent und Rivale erlebt, den das Kind ersetzen oder dem es gleich sein möchte (Ödipus-Konflikt). Allmählich identifiziert sich das Kind mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil, was zum Erwerb der Geschlechtsrolle führt. Das Kind verinnerlicht die Werte und Normen der Eltern, das ÜBER-ICH bildet sich aus.

Orale Phase Erziehungsfehler




Starke Frustration der Bedürfnisse:


- Mangelnde Liebe und Aufmerksamkeit


- Verlust oder wechselnde Bezugsperson


-> Wenn Grundbedürfnisse


(emotional: Zuwendung, Körperkontakt, Bzgsperson)


(physiologisch: zu wenig/schematisch Essen)


(geistig: geringe Anregung der Sinne -> nichts in den Mund nehmen dürfen, nicht sprechen) nicht oder teils erfüllt.

Übermäßige Befriedigung der Bedürfnisse/Triebe


- Keine Pausen gönnen


- Auf eine Bezugsperson beschränken


- Überfüttern


- zu viele Spielsachen


- sofortige und ständige Befriedigung aller Wünsche (keine Sek. schreien lassen, ..)

Orale Phase


Mögliche Folgen (Störungsformen):


- Pessimistische Lebenseinstellung (kein Urvertrauen)


- Beziehungs- und Bindungsstörung


- Ich-Schwäche


- Ängste


- Minderwertigkeitsgefühle


- Störungen (Essen)/Abhängigkeit/Sucht


- Depression

Förderliches Erzieherverhalten




- Rituale - Pausen gönnen


- Kontinuierliche Bezugsperson


- Beschäftigung angemessen


-> angemessene Befriedigung der Bedürfnisse (viel Zuwendung und Körperkontakt; konstante Bzgspersonen; bedürfnissangemessenes füttern; Anregung der Sinne = Kommunikation; Spiele; zuverlässig da sein, aber zunehmend mit dem Alter Triebaufschub erfahren lassen).

Anale Phase Erziehungsfehler




Starke Frustration der Bedürfnisse/Triebe:


- zu frühe Sauberkeitserziehung


- übertriebene Hygieneerziehung


- Körperausscheidungen mit extrem negativer Bedeutung besetzen


- Unterdrückung der ICH-Impulse (des Willens), der sprachlichen Ausdrucksversuche, der motorischen Entwicklung

Übermäßige Befriedigung der Bedürfnisse/Triebe:




- Gleichgültigkeit gegenüber der Sauberkeitserziehung




- keine Grenzen

Anale Phase


Mögliche Folgen (Störungsformen):


- Ausgeprägte ICH-Schwäche - Geiz


- Zwangs(neurose) (Waschzwang, Sammeltick)


- sehr leistungsorientiert (verweigernd)


- Ekel vor eigenen/fremden Körper


- gesellschaftl. übliche Grenzen werden überschritten


- Unselbstständigkeit (bzgl. Ausscheidungsthematik)


- Eigensinn - Pedanterie (Kleinlichkeit)

Förderliches Erzieherverhalten:




- Spielerische Sauberkeitserziehung


- "Matschen" lassen als Ersatzhandlung


- Dem "ICH" Raum geben


-> Eigene Entscheidungen fällen lassen


- Realistische Grenzen setzen


- Spielerische Sprachförderung


- Motorische Förderung


- Viel Geduld und positive Verstärkung

Phallische Phase Erziehungsfehler




Starke Frustration der Bedürfnisse/Triebe:


- Verbot/Bestrafung von Spiele mit den Genitalien (Doktorspiele)


- Kühles Abweisen der Zärtlichkeisbedürfnisse des Kindes

Übermäßige Befriedigung der Bedürfnisse/Triebe:




- Keinerlei Grenzsetzung




- Ausnutzen der Zärtlichkeitsbedürfnisse (Grenzverletzung, Missbrauch)

Phallische Phase


Mögliche Folgen (Stöungsformen):




- Sexuelle Störungen




- Ungünstige Über-ICH-Entwicklung




- Nicht Lösen des Ödipuskonflikts

Förderliches Erzieherverhalten:


- Raum für Intimitäten lassen


- "Doktorspiele" akzeptieren


- Sexuelle Gefühle respektieren


- Kindergemäße Aufklärung und offener Umgang mit dem Thema Sexualität


- Vorbild sein für die Über-ICH-Entwicklung

Kritische Würdigung des Psychoanalytischen Modells


Pro:


- besonders umfassend, lenkt den Blick auf eine Vielzahl von Details im menschlichen Verhalten


- Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche:


• Instanzen mit Triebtheorie


• Angst und Abwehrmechanismen


• psychosexuelle Entwicklung mit Instanzen


• Triebtheorie und Angst

Contra:


- Änderungen seiner Theorien bzw. Begriffbestimmungen -> Missverständnisse


- Wissenschaftlicher Überprüfung seiner Theorien schwierig


- aufgrund der Analyse neurotischer Patienten aufgestellt


- Thesen erheben den Anspruch auch für nicht-neurotische (normale) Menschen zu gelten


- umstritten: Todestrieb mit seinen aggressiven Äußerungesformen (-> Aggressionen gehen insbesondere auf Erfahrung zurück)


- Nur Vergangenes, keine Vorhersage


-> Methode der Beobachtung