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Lernen im Erziehungsprozess




Lernen: ..

Lernen: Ein nicht beobachtbarer Prozess, der durch Erfahrung und/oder Übung zu Stande kommt und durch den Verhalten und Erleben dauerhaft entsteht oder verändert wird.

Das klassische Konditionieren




Grundbegriffe:




Unbedingter Reiz


Unbedingte Reaktion


Neutraler Reiz


Bedingter Reiz


Bedingte Reaktion

Unbedingter Reiz (unconditioned stimulus - UCS) ist ein Reiz, der ohne vorangegangenes Lernen eine Reaktion auslöst.




Unbedingte Reaktion (unconditioned response - UCR) ist eine angeborene Reaktion, die durch den UCS ausgelöst wird.




Neutraler Reiz (neutral stimulus - NS) ist ein Reiz, der zu keiner bestimmten Reaktion führt.




Bedingter Reiz (contitioned stimulus - CS) ist ein ursprünglich neutraler Reiz, der aufgrund einer mehrmaligen Koppelung mit einem UCS eine gelernte und bedingte Reaktion bewirkt.




Bedingte Reaktion (conditioned response - CR) ist eine erlernte Reaktion, die durch den CS ausgelöst wird.

Schema des klassischen Konditonierens am Beispiel des ''Pawloschen Hundes''.

.

Grundaussagen:




1. Voraussetzungen für klassisches Konditionieren:




2. Reizgeneralisierung




3. Reizdifferenzierung

1.


- Vorhandensein nat. Relfexe z.B. Lidschlussreflex, Saugreflex oder reflexartige emotionale Reaktionen z.B. Schreck, Angst, Schmerz.


-Kontignität: Ein neutraler Reiz muss (mehrmals) kurz vor oder mit dem unbedingten Reiz erfolgen und in räumlicher Nähe

Grundaussagen:




2. Reizgeneralisierung




3. Reizdifferenzierung

2. Ein Reiz der mit dem bedingten Reiz Ähnlichkeit hat, löst ebenfalls die bedingte Reaktion aus.




3. Der Organismus kann zwischen bedingtem Reiz und ähnlichen Reizen unterscheiden, zeigt nur auf bedingten Reiz die bedingte Reaktion.

Grundaussagen:




4. Konditionierung höherer Ordnung





4. Trift ein neutraler Reiz mit einem konditionierten Reiz auf, übernimmt der neutrale Reiz die Signalwirkung des CS und wird zum CSZ.




Arztpraxis


NS -----> keine bes. Reaktion


Anblick Arzt Angst


CS1 - ---> CR1


Arztpraxis + Arzt -----> Angst


NS + CS1 CR'


| |


CS2 CR2

Grundaussagen:




5. Extinktion (Löschung)

5. Wird der Bedingte Reiz lange nicht mehr mit dem unbedingten Reiz gekoppelt, bleibt die bedingte Reaktion eventuell aus.

Abbau unerwünschter Ängste




1. Gegenkonditionierung:




2. Systematische Desensibilisierung:




3. Reizüberflutung - Konfrontationstherapie:

1. Der Reiz, der nicht erwünschte emotionale Reaktion zu Folge hat, wird mit Reiz gekoppelt, dessen Reaktion mit dieser unangenehmen Reaktion nicht vereinbar ist.




2. Schrittweise Annäherung eines Reizes.


Wird grundsätzlich mit Gegenkonditionierung angewendet, da sie gegenseitig bedingt sind.




3. Schnelles, von Anfang an Konfrontieren mit starken Reizen (z.B. Angst), um Klienten zu zeigen, dass Reaktion unbegründet ist.

Operantes Konditionieren




1. Gesetzmäßigkeiten des Lernens durch Versuch und Irrtum.




Thorndike (Katze im Käfig)

Gesetz der Bereitschaft:


- Bereitschaft --> meist wenn ein Bedürfnis vorliegt.


- angenehmen Zustand herstellen/aufrecht erhalten


- unangenehmen Zustand vermeiden/beseitigen




Effektgesetz:


- nur bei befriedigender Konsequenz wdh. der Verhaltensweise


- Konsequenz eines Verhaltens bestimmt Auftretenswahrscheinlichkeit




Frequenzgesetz:


- nur durch häufige Übung + Wdh. wird das zum Erfolg führende Verhalten erlernt


- durch mangelnde Übung + Wdh. wird es verlernt.

2. Operantes Konditionieren


B. Skinner 1904 -> 1990



Verhalten --------------> Konsequenz


| |


------ Auftretenswahrscheinichkeit -------x

Lernen durch Verstärkung

Prozesse, in dessen Verlauf solche Verhaltensweisen vermehrt gezeigt werden, durch die der Organismus angenehme Konsequenzen herbeiführen oder aufrechterhalten bzw. unangenehme Zustände beseitigen, verringern oder vermeiden kann.

1. Prinzip der Verstärkung




2. Positive Verstärkung:




3. Negative Verstärkung:

1. Verstärkung = Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten vermehrt auftritt.




2. = Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten häufiger gezeigt wird, weil durch dieses angenehme Konsequenzen herbeigeführt oder aufrecht erhalten werden können.




3. = Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten häufiger gezeigt wird, weil durch dieses unangenehme Konsequenzen verringert, vermieden oder beendet werden.

Bestrafung




Def: Soll erreichen, dass unerwünschtes Verhalten weniger häufig auftritt.




Bestrafung (1. Art):




Bestrafung (2. Art):

1. Art: Darbietung einer unangenehmen Konsequenz (zB. Schimpfen)




2. Art: Entzug einer angenehmen Konsequenz oder Verwehren der Möglichkeit dies zu erreichen.

Das Menschenbild der Konditionierungstheorie




- Der Mensch wird ausschließlich von Umweltreizen beherrscht.


- Dem Menschen wird keine Selbststeuerung zugestanden.


- Eher mechanistische Vorstellung von menschlichen Verhalten; Sinn und Motiv als Handlungsgründe werden geleugnet


- Optimistische Grundhaltung im Sinne einer weitgehenden Machbarkeit menschlichen Lebens

Der Erklärungswert der Konditionierungstheorien




- Die Konditionierungstheorien haben große Bedeutung für die Erziehung, Beratung und Therapie


- Die Konditionierungstheorien besitzen großen Erklärungswert; die Tatsache jedoch, dass Menschen durch Beobachtung oder durch Einsicht lernen, bleibt unberücksichtigt


-Gegenstand der Forschung ist ausschließlich das beobachtbare Verhalten. Annahmen über Gefühle, Gedanken oder Motive werden als unwissenschaftlich ausgeschlossen.


- Jedes Verhalten wird auf der Grundlage eines "Reiz-Reaktions-Schemas" erklärt.


-Tierexperimente werden bedenkenlos auf das menschliche Verhalten übertragen.


- Kognitive Vorgänge werden vernachlässigt und schmälern den Erklärungswert der Konditionierungstheorien.

Phasen und Prozesse des Modelllernens

Effekte des Modelllernens




1. Modellierender Effekt





1. An Vorbildern lernen Menschen neue, ihnen bisher nicht bekannte Verhaltensweisen, sowie Einstellungen, Vorurteile, Verhaltensvorschriften, Bedürfnisse, Gefühle und vieles andere mehr.




Der Beobachter kopiert jedoch nicht einfach doe Verhaltensweisen des Modells, oft wird das Gesehene neu organisiert. So kann der Lernende das Beobachtete zu neuen Kombinationen zusammenfügen.

Effekte des Modelllernens:




2. Enthemmende u. hemmende Effekte




3. Auslösende Effekte

2. Bereits erlerntes Verhalten: Sehen Menschen, wie ein bestimmtes Verhalten anderer keine negativen Folgen oder sogar Belohnung nach sich zieht, so kann dies ihre bisherige Hemmschwelle, ein ähnliches Verhalten zu zeigen, entscheidend herabsetzen = enthemmend.




Hemmende Effekte entstehen in Fällen, in denen das Modellverhalten negative Konsequenzen nach sich zieht, dabei sinkt die Bereitschaft, dem Vorbild nachzueifern.




3. Das Verhalten eines Modells veranlasst andere Menschen, es unmittelbar nachzuahmen.

Grundannahmen kognitiver Modelle




1. Menschen nehmen Umweltereignisse wahr, verarbeiten sie gedanklich und bewerten sie.




2. Jeder Mensch hat durch seine persönlichen Erfahrungen eine ganz bestimmte, individuelle kognitive Struktur, die bestimmt, wie er eine gewisse Situation wahrnimmt, verarbeitet und beurteilt.


Diese kognitiven Strukturen sind nicht angeboren, sondern erworben. Sie können also bei jedem Menschen verschieden sein. Daher können verschiedene Menschen ein und dieselbe Situation unterschiedlich wahrnehmen, verarbeiten und bewerten.

3. Die individuelle kognitive Struktur beeinflusst auch das individuelle Erleben und Verhalten.




4. Veränderungen der grundlegenden kognitiven Struktur eines Menschen beeinflussen/verändern daher auch sein Erleben und Verhalten.




5. Der Mensch besitzt die Fähigkeit der Selbststeuerung, er kann das eigene Erleben und Verhalten beeinflussen, damit nimmt er auch Einfluss auf seine kognitive Struktur.

Verstärkung in der sozialkognitiven Theorie




a) externe Verstärkung




b) stellvertretende Verstärkung




c) Selbstverstärkung

a) Person erfährt angenehme Folgen einer Handlung oder Vermeidung negativer Folgen


(siehe op.Kond.)




b) Person beobachtet die externe Verstärkung eines Modells.




c)


direkt: Bekräftigt sich eine handelnde Person selbst für das Verhalten, wird dies Selbstbekräftigung genannt.


stellvertretend: Der Beobachter sieht, wie sich das Modell selbst verstärkt.






Nicht die angenehme Konsequenz, die direkt au ein Verhalten folgt, bewirkt den Lernprozess, sondern vor allem ihre gedankliche Vorwegnahme, die Erwartung der Verstärkung.



Erwartungen/Motivation




Bestimmte Erwartungshaltungen motivieren nach Bandura einen Menschen, Verhalten zu zeigen/auszuführen.




a) Ergebniserwartungen:




b) Kompetenzerwartungen:

a) Ergebniserwartungen werden jene Konsequenzen genannt, die sich eine Person vom Nachahmen einer Verhaltensweise verspricht.




b) Kompetenzerwartungen: die vom Beobachter vorgenommene, subjektive Einschätzung eigener Fähigkeiten, die er zum Nachahmen eines Verhaltens benötigt.




Eine Person führt eine Handlung nur aus, wenn Ihre Ergebnisserwartung ausreichend hoch ist und sie eine ausreichende Kompetenzerwartung hat.

Zusammenfassung möglicher Konsequenzen, die auf ein Verhalten folgen können:




1- Darbietung einer angenehmen Konsequenz.




2- Entfernung einer unangenehmen Konsequenz.




3- Darbietung einer unangenehmen Konsequenz.




4- Entfernung einer unangenehmen Konsequenz.




5- Keine Konsequenz einer Verhaltensweise



1. Folge: Das Verhalten tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger auf (=positive Verstärkung)




2. Folge: Das Verhalten tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit häufiger auf (=negative Verstärkung)




3. Folge: Das Verhalten tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger häufig auf (=Bestrafung)




4. Folge: Das Verhalten tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger häufig auf (=Bestrafung)




5. Folge: Das Verhalten wird mit hoher Wahrscheinlichkeit gelöscht (=Extinktion)

Kontinuierliche und intermittierende Verstärkung




- Kontinuierliche Verstärkung erfolgt immer sofort und stetig, wen ein erwünschtes Verhalten gezeigt wird.




- Intermittierende Verstärkung erfolgt nur ab und zu, entweder nach einer bestimmten Anzahl von erwünschten Verhaltensweisen oder nach Ablauf einer festen oder variablen Zeitspanne.




-Durch kontinuierliche Verstärkung wird schneller gelernt, bei ausbleibender Verstärkung wird das gelernte Verhalten aber auch wieder schneller "vergessen". Durch intermittierende Verstärkung wird zwar langsamer, aber dauerhafter gelernt.

Relativität der Verstärker und Sättigung




Die Wirkung der Verstärker ist u.a. abhängig:


- von dem Bedürfnis des Kindes nach dem Verstärker


- von der Qualität der Verstärker


- von der Zeitspanne zwischen Verhalten und Verstärkung


- von der Beziehung zwischen Kind und verstärkendem Erzieher


- vom Alter und Entwicklungsstand des zu verstärkenden Kindes.

Bedeutung der sozialkognitiven Theorie für die Erziehung




- Reflexion des Modellverhaltens: Der Erzieher muss sein eigenes Modellverhalten ständig kritisch reflektieren, sich seiner Vorbildwirkung bewusst sein. Es soll von Kindern nicht verlangen, was er selbst nicht verkörpert. Nutzen Erzieher ihre Vorbildwirkung bewusst, können sie über das "Vorleben" oft mehr erreichen als über viele Ermahnungen und Erklärungen.




- Aufbau einer positiven Beziehung: Je positiver die Beziehung des Erziehers/der Eltern zu den Kindern ist, desto höher ihre Modellwirkung.




- Soll ein bestimmtes Verhalten "modelliert" werden, muss dafür gesorgt werden, dass das Kind entsprechende Gelegenheit zum Beobachten von Modellen für das erwünschte Verhalten hat

- Auswahl geeigneter Modelle: Soweit Erzieher/Eltern Einfluss darauf haben, können sie ihren Kindern Modelle bieten, die gewünschtes Verhalten zeigen und günstige "Modellmerkmale" (Ähnlichkeit, mächtige, angesehene Modelle u.ä.) haben.




- Bekräftigung erwünschten Verhaltens: Erwünschtes Verhalten wird stabiler, wenn es entweder direkt (das Kind) oder stellvertretend (das Modell) bekräftigt wird, wobei die direkte Bekräftigung wirksamer ist.




- Schaffung von Übungsmöglichkeiten: Besonders für komplexe Verhaltensweisen erleichtert es das Lernen, wenn Teilschritte gezeigt und jeweils bei Können auch verstärkt werden, das stärkt die Kompetenz- und Ergebniserwartung und damit die Leistungsmotivation. ( sie zB. Schreiben lernen)




- Gestaltung von Umwelteinflüssen: Medien (Bücher, Zeitschriften, Fernsehen) bieten eine Vielzahl, teils sehr wirksamer Modelle für Kinder. Eltern/Erzieher sollten ihre Kinder im Rahmen der Medienerziehung zu kritischen Konsumenten erziehen, die nicht leicht zu manipulieren sind und sich mit unerwünschten Modellen auseinandersetzen können.

Kritische Stellungnahme




1) Der Mensch wird bei Bandura nicht mehr in starres Reiz-Reaktions-Gefüge eingeklemmt.




2) Sein Bild vom Menschen isst geprägt durch Entscheidungsfreiheit, Selbstbestimmung, reflexives Bewusstsein, und planendes Handeln




3) Diese Theorie gründet sich auf Experimente und kontrollierte Beobachtungen - als Probanden werden Kinder und Erwachsene eingesetzt (nicht mehr Tierexperimente); es ist eine Überprüfbarkeit gewährleistet.

4) Es werden wichtige Probleme der heutigen Gesellschaft untersucht: Aggression, Einflüsse von Eltern und Massenmedien auf Kinder, Entstehung und Veränderung von psychischen Störungen (zB. Phobien), Bewältigung von Angst und Aggression usw.




5) Schwäche der Theorie:


Die sozialkognitive Theorie ist noch keine einheitliche, systematische Theorie. Sie ist eher eine Verschmelzung von Beiträgen und Konzepten, zT. neu, zT von anderen Theorien übernommen.


In einigen Bereichen (zB. Motivation, Gedächtnis) sind genauere Ausarbeitungen, Weiterentwicklungen und empirische Überprüfungen nötig.